Dienstag, 14. Januar 2014

Plappermäulchen plappert nicht mehr.


Ein Spielchen, mit dem ich mich immer wieder gern beschäftige, ist das „Wer ist der schlimmste …?“-Quiz.
Der doofste Teebeutler?
Der widerlichste CSU’ler?
Der abstoßendste Minister?

Die Spitzenplätze hängen weitgehend von der Präsenz der Kandidaten ab.
Nach einer Online-Umfrage belegen Merkel und Seehofer die Topp-Plätze. Klar, denn man sieht sie sehr oft.
Aber zappt man im TV mal aus Versehen auf Manfred Kanther oder Roland Koch, kommt es einem wie vergorenes Gammelfleisch aus dem Magen: Kanther war der Schlimmste, Kohl war der Schlimmste,….
Man fragt sich dann konsterniert, wie man das nur all die Jahre aushalten konnte und weiß keine Antwort.

Auf der Suche nach den übelsten Katholiken, kommt man viel leichter zu einer Antwort.
Die M-Fraktion. Schlimmer als Mixa, Müller, Marx, Meisner, Mebartz-van-Elst, Matussek und Mosebach geht es nicht.

Bei den Evangelischen schwanke ich immer zwischen dem eingebildeten Lügenbold Bischof Huber und der selbstverliebten, Kamerageilen mit Zimmertemperatur-IQ: Margot Käßmann.
Ich neige aber derzeit zu Letzteren, weil sie für ihre nichtssagenden Plattitüden ähnlich wie Merkel auch noch von einer riesigen Mehrheit der Deutschen geliebt wird.
Plappermäulchen Käßmann weiß zwar nichts, aber umso mehr drängt es sie vor die Mikrophone und Kameras, um das zu beweisen.
Fünf Jahre nachdem ich den Begriff „Plappermaul“ für die Oberbischöfin einführte, ist dieser inzwischen von der Wissenschaft übernommen worden.
Zum Beispiel der Historiker Prof Rolf Bergmeier in seinem jüngsten Buch "Christlich-abendländische Kultur:"

Bergmeier läßt es mit seiner Kritik aber nicht beim Katholizismus bewenden, sondern bezieht die evangelisch-lutherischen Landeskirchen ein. Er zitiert dazu einen Mathematik-Professor: "Wer seine Freude an moralisch garnierten Banalitäten hat, der darf sich bei Frau Margot Käßmann gut aufgehoben fühlen." (S. 197)
 Er läßt auch eine Büchner-Preisträgerin so zu Wort kommen, die von Käßmanns 'haltloser Faselei' spreche und Käßmanns öffentliches Auftreten als 'Plapperismus' bezeichne, 'der den Wunsch nach Kirchenaustritt übermächtig' mache." (S. 197)

Normalerweise grinst Käßmann omnipräsent von den usual Klatschblättern.


Da fragt man sich schon wie es angehen kann, daß man seit einigen Wochen gar keine der üblichen Kässi-Stil-Knospen geboten bekommt.
Dabei gäbe es doch gerade jetzt einiges zum Thema Toleranz zu sagen: CSU und CDU hetzen gegen Rumänen und Bulgaren. Sogar die LINKE geht auf Anti-EU-Kurs.
In der neuen Hochburg der Homophobie, in Russland nämlich, finden in knapp vier Wochen Olympische Spiele statt, schwule Fußballer gehen an die Öffentlichkeit, welches mit 14 Jahren Haft bestraft gehört, in der Bundesregierung schleichen sich Pofalla-Schmuddeleien ein, bei den katholischen Kollegen mehren sich die Schwulenskandale und in Baden-Württemberg wehren sich Hunderttausend Ewiggestrige gegen toleranten Umgang mit Minderheiten.

Wir sind ja alle so tolerant, aber über Schwule in der Schule zu sprechen, geht den braven Südwestdeutschen dann doch zu weit.

Die Pläne der grün-roten Landesregierung in Baden-Württemberg, das Thema Homosexualität stärker im Unterricht zu verankern, sorgen weiter für heftige Diskussionen. Im Internet machen Gegner und Befürworter mobil. Die Petition mit dem Titel "Zukunft - Verantwortung - Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" hatte bis zum Sonntagnachmittag bereits 105.000 Unterschriften. Seit Ende November sammelt der baden-württembergische Realschullehrer Gabriel Stängle Stimmen gegen das Vorhaben von Grün-Rot.

Die homophob geprägte Petition gegen die Stuttgarter Regierung bröckelt ein wenig, aber Käßmann schweigt still.

Der Initiator der umstrittenen Petition zur Sexualerziehung an den Südwest-Schulen, Gabriel Stängle, ist nicht mehr Referatsleiter im Realschullehrerverband. Der Vorstand des Verbandes teilte am Dienstag mit, er habe am Montag das Rücktrittsangebot des Religionslehrers angenommen. […]
Der Realschullehrerverband distanzierte sich von der Online-Petition, in der Stängle Grün-Rot den Versuch der „Umerziehung“ in Richtung sexuelle Vielfalt im Bildungsplan 2015 vorwirft. Es handele sich ausschließlich um eine Privatmeinung, die in ihrer ursprünglichen Version im Widerspruch zu den Vorgaben des Verbandes stehe und auch in der veröffentlichten Form eine tendenzielle Ausrichtung aufweise, heißt es in einem vom Vorstand verabschiedeten Papier.

Was ist los, mit der selbsternannten Chefin der deutschen Gutmenschen?

Des Rätsels Lösung ist wohl, daß sich Käßmanns Generalantwort „Gottvertrauen“ schlecht anbringen läßt, wenn es die Christen und insbesondere Käßmanns eigener Verband ist, der Vorurteile fördert und denkbar großen Schwachsinn verbreitet.
Käßmanns protestantische Kirche vertritt hier eine Meinung, die eigentlich seit den 1950er Jahren ausgestorben sein müßte: Nämlich, daß Schwulsein ansteckend ist und daß man Kinder zu Homosexualität verführen könnte.
Dümmer geht nicht. Hier wird an niederste Instinkte appelliert und moralisch in die unterste Schublade gegriffen – durch Käßmanns Verein.

Baden-Württemberg: Kirchen warnen vor "sexueller Ideologie" im Schulunterricht. […]
Die zwei evangelischen Landeskirchen und die zwei katholischen Diözesen fordern in einer am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Mitteilung, dass in der Bildung jeder Form der Instrumentalisierung, Ideologisierung und Indoktrination gewehrt werden müsse. Dies gelte "nicht zuletzt im sensiblen Bereich der sexuellen Identität und damit verbundener persönlicher und familiärer Lebensentwürfe".
[….] Der religiös-ethischen Bildung komme als Orientierungshilfe eine besondere Bedeutung zu. Bildung solle Kinder und Jugendliche starkmachen, eine eigene Identität auszubilden und ihre Gemeinschaftsfähigkeit zu fördern. Diese Position der Kirchen werde gegenüber Kultusministerium und anderen staatlichen Stellen "seit Wochen nachdrücklich vertreten".
 Von einer Online-Petition gegen den Bildungsplan, die bereits von 80.000 Menschen unterzeichnet wurde, distanzieren sich die Kirchen nicht.

Keiner der gewöhnlich Omnipräsenten, kein Schneider, keine Göring-Kirchentag, kein Huber, keine Käßmann, niemand hat den Mumm den eigenen Leuten in BW ob ihrer widerlichen und verwerflichen Verhaltens in die Parade zu fahren.
Offenbar kein Gottvertrauen.

Hier wird hunderttausendfach gehetzt und die evangelische Kirche schließt sich dem an!
Erbärmlicher geht es nicht mehr.

Lehrer hetzt gegen sexuelle Toleranz
In Baden-Württemberg soll die Vermittlung von Toleranz gegenüber Homosexuellen in den Bildungsplan geschrieben werden. Ein Realschullehrer sammelt dagegen in einer Online-Petition mit abstrusen Argumenten Unterschriften. Er erntet erschreckenden Zuspruch.
[….] Christlich-konservative Kräfte hetzen gegen den neuen Bildungsplan und schüren Antipathien. Wortführer ist ein Realschullehrer aus dem Schwarzwald. Er hat eine Online-Petition mit dem Titel "Zukunft - Verantwortung - Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" ins Leben gerufen. […]
Die Argumente der Petition sind abstrus. Die heterosexuellen Geschlechter von Mann und Frau würden durch den Bildungsplan in Frage gestellt. Es wird bemängelt, dass homosexuelle und andere Lebensstile ohne ethische Beurteilung als gleich erstrebenswert dargestellt werden. Die Schüler würden auf diese Weise moralisch-ideologisch umerzogen werden. Der Bildungsplan reflektiere nicht die "negativen Begleiterscheinungen eines LSBTTIQ-Lebensstils" - aufgezählt werden Suizide, Drogen, HIV und psychische Erkrankungen. Geschlechtserziehung habe im Biologieunterricht stattzufinden, solle aber bitte nicht in sozialwissenschaftlichen Fächern diskutiert werden.
[…] Ein signifikanter Teil der Unterzeichner fanden über die rechtspopulistische Webseite "Politically Incorrect" zu dieser Petition, zeigt die Auswertung der OpenPetition.de-Software.
Eine erste Fassung der Petition entsprach wegen diskriminierender Passagen nicht den Bedingungen des Portals OpenPetition.de. Zunächst stand dort etwas von einer "politischen Haft" des Lehrkörpers durch das "Kampfinstrument einer Lobbygruppe". […]
Die Kommentare der Unterzeichner, darunter Lehrer, Kinderärzte, Eltern, zeugen von massiver Homophobie: Kinder würden "mit diesem Menschenbild verwirrt", junge Menschen würden "desorientiert und haltlos", wenn sie erführen, dass auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften gut und richtig sind. "Wie soll unser Land fortbestehen, wenn es moralisch so zersetzt wird?", steht in den von christlichen Vorstellungen geprägten Kommentaren. Sie hetzen gegen "abscheuliche Gräuelpraktiken" und "Gehirnwäsche". […]

Mit freundlicher Unterstützung ihrer Evangelischen Kirche!

Käßmanns Schweigen ist der absolute moralische Bankrott.

Allerdings will ich nicht unfair sein und gebe gern zu, daß ich mich über jeden Tagen freue, an dem die Ex-EKD-Chefin nicht öffentlich rumplappert.


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