Montag, 9. Juni 2014

Gute Neuigkeiten für Obama.


Es ist gerade mal zehn Tage her, da hatte ich noch von sehr schlechten Neuigkeiten für Obama orakelt, da aus Amerika ernste Anzeichen kamen, daß sich die Republikanischen Rudimente mit Resthirn regenerieren könnten und die Irrsten der irren Teebeutler bei der Kandidatenaufstellung für die diesjährigen Zwischenwahlen aussortieren.

Das einzig Gute der Teeparty ist also bizarrerweise, daß sie durch ihren unbändigen Hass auf Obama (also diesen Neger aus Afrika, jedenfalls kein echter Amerikaner, zudem auch noch schwul, muslimisch und atheistisch. Versucht von purem Antiamerikanismus getrieben das Land durch Sozialismus zu zerstören!) zu seinen effektivsten Wahlhelfern wurden.
Aus Sicht der demokratischen Wahlkampfstrategen ist der Aufstieg der Teebeutler ein Gottesgeschenk. Man selbst kann gemütlich weiter vor sich hin stümpern und gewinnt am Ende doch wieder die Präsidentschaftswahlen, weil die Demographie für einen arbeitet:
Amerika wird bunter und kulturell vielfältiger.
Die WASPs (White Anglo-Saxon Protestant) werden weniger und Latinos, Schwarze und Asiaten werden von den GOPern so angefeindet, daß sie in ihrer übergroßen Mehrheit immer die Demokraten wählen.
Erstaunlicherweise gibt es aber selbst bei den Republikanern noch Restverstand.
Alte rechte Washingtoner Strategen, die sich darüber ärgern trotz der unterirdischen Obama-Performance in der Opposition zu sitzen.
Sie nutzen jetzt das Big Money und versuchen in einer großen Kraftanstrengung bei den innerparteilichen Vorwahlen die Irrsten der Irren loszuwerden.
Je besser ihnen das gelingt, desto schlechter für die Demokraten.

[…]  Mitch McConnell, 72, ist seit drei Jahrzehnten US-Senator in Washington, er ist der Anführer der Republikaner im Senat, und er möchte all das auch nach der Parlamentswahl im Herbst noch bleiben. In den Vorwahlen der republikanischen Partei hat ihn zuletzt der wesentlich jüngere Unternehmer Matt Bevin herausgefordert, ein erzkonservativer Anhänger der Tea Party. […] Am Dienstag in der Vorwahl hat McConnell seinen jugendlichen Widersacher nun mit 60 zu 35 Prozent der Stimmen geschlagen. […] Es ist nun ein Sieg des alten Washington, jedenfalls der Alteingesessenen in Washington.[…]
In anderen Staaten gingen die Vorwahlen am Dienstag ganz ähnlich aus. In Idaho setzte sich ein langjähriger Abgeordneter gegen einen rechten Herausforderer durch, ebenso in Pennsylvania. In Georgia wird eine Stichwahl entscheiden, welcher Republikaner für den Senat kandidieren darf, aber die beiden Tea-Party-Bewerber sind am Dienstag bereits ausgeschieden.
[…] Für Präsident Barack Obama und seine demokratischen Parteifreunde ist dies ein schlechtes Ergebnis. Sie hatten auf Erfolge der rechten Amateure gehofft, weil es leichter gewesen wäre, diese bei der Hauptwahl im November zu schlagen. Stattdessen müssen die Demokraten nun gegen erfahrene Republikaner antreten, die diszipliniert, gut vernetzt und finanziell bestens ausgestattet sind. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass die Demokraten in einem halben Jahr ihre Mehrheit im Senat, der zweiten Parlamentskammer, verlieren. Das Abgeordnetenhaus wird ohnehin in republikanischer Hand bleiben. Für Obama bedeutet das, dass er ab Ende des Jahres womöglich keine Machtbasis mehr besitzt im US-Kongress. Er würde damit, zwei Jahre vor dem Ende seiner Amtszeit, endgültig zu einer "lahmen Ente".  […]

Mangels eigener Erfolge bleibt den Demokraten nun nur noch die Merkelsche Strategie der asymmetrischen Demobilisierung. Sie müssen hoffen, daß mit einem weniger polarisierenden Wahlkampf die rabiaten FOX-Glotzer der republikanischen Basis aus Enttäuschung über die aus ihrer Sicht zu moderaten eigenen Kandidaten zu Hause bleiben.

Heute kann ich glücklicherweise erst einmal Entwarnung geben.
Auf Staats- und Bundesebene zeigt sich die GOP inzwischen wieder als die völlig geisteskranke Intellektuellen-feindliche und Realitäts-negierende Fanatikerpartei, die mit stupiden Parolen aus dem 19. Jahrhundert an den Wähler heran tritt.

Im Staat Virginia will der demokratische Gouverneur Gov. Terry McAuliffe 400.000 armen Amerikanern mit Obama-Care eine Krankenversicherung zugänglich machen.
Die GOPer Mehrheit im „House“ von Virgina versucht das mit allen Mitteln zu blockieren. Sich um Kranke und Bedürftige zu kümmern verabscheuen die frommen GOPer Christen mehr als Tod und Teufel.

The Republican-dominated House of Delegates refuses to pass a budget with the policy because, well, they have an irrational hatred of “Obamacare.” The state Senate, meanwhile, is evenly split, with 20 Democrats and 20 Republicans, and is siding with the governor on the issue.

Getrieben von fanatischem Wahn nur für die Milliardäre und gegen das einfache Volk zu arbeiten, kauften die Republikaner nun sogar einen der Senatoren. Sie bewegten Phillip P. Puckett  zum Rücktritt, indem sie ihm und seiner Tochter hochbezahlte Jobs zuschanzten dafür, daß er zurücktrat und damit eine 20:19-Stimmenmehrheit der GOPer im Senat von Virginia entstand.

Währenddessen dreht der einst unfassbarerweise als „gemäßigt“ geltende GOP-Bundessenator McCain, also jener Ex-Präsidentschaftskandidat, der Sarah Palin als US-Vizepräsidenten vorschlug, immer mehr durch.

Wie ein Choleriker auf Speed bepöbelte er jetzt Obama für den Gefangenaustausch des „Prisoner of war“ (POW) Army Sgt. Bowe Bergdahl, obwohl er selbst einst POW war und Obama noch vor wenigen Monaten selbst vorschlug genau das zu tun. Nachdem das Weiße Haus nun diesen McCain-Plan umsetzte, drehte sich der wahnsinnige GOPer um 180°.


Er befolgt damit die wichtigste Regel der Republikaner: Obstruktion um jeden Preis! Selbst wenn Obama exakt das tut, was die Republikaner verlangen, ist es deswegen falsch, weil er Obama ist.

 The Republican senator, a little too eager to condemn the Obama White House, complained about the prisoner swap that freed an American POW despite having already endorsed the exact same plan a few months prior. After getting caught, McCain falsely accused his critics of “lying.”
 Making matters slightly worse, the Arizona lawmaker, himself a former POW, complained to the media that he hadn’t learned anything from a classified briefing on Bowe Bergdahl’s release, neglecting to mention that he’d left in the middle of it.
[…]    McCain added, in reference to the Bergdahl prisoner-swap, “I wouldn’t release these men, not these men. They were evaluated and judged as too great a risk to release.”
 That’s wrong, too. In fact, the former chief military prosecutor at Guantanamo Bay told msnbc’s Alex Witt over the weekend that at first he didn’t even recognize these detainees’ names. “To trade five of them for a U.S. service member, in my estimation, and I’m often critical of President [Barack] Obama, I think they struck a pretty good deal,” retired Air Force Col. Morris Davis said.
 What’s more, just a few months ago, McCain personally endorsed the plan to transfer these exact same Taliban prisoners. When he says he wouldn’t have completed the swap for “these men,” he’s neglecting to mention that he’d already expressed public support for swapping “these men.” […]


Unterdessen macht sich auch die Partei insgesamt lächerlich, indem sie nun die einhellig von allen seriösen Wissenschaftlern als gefährlichen Humbug angesehene „Homo-Heilung“ ernsthaft zum Programmpunkt macht.

Die Republikaner im US-Bundesstaat Texas wollen Schwule und Lesben mit psychologischen Therapien "heilen". Die knapp 10.000 Parteimitglieder nahmen den Punkt bei ihrer jährlichen Versammlung in Fort Worth ins Parteiprogramm auf, berichtete CNN.
Das geplante psychotherapeutische Programm erkennt eine "wiedergutmachende Therapie und Behandlung" für alle Patienten als rechtmäßig und effektiv an, die "nach Heilung und Ganzheit ihres homosexuellen Lebensstils streben". Kein Gesetz und keine Anordnung dürfe den Zugang dazu behindern.
"Ich glaube nicht, dass Homosexuelle schwul geboren werden", sagte die federführende Republikanerin Cathie Adams CNN. "Niemand kann seine Hautfarbe oder seinen Geburtsort ändern, aber der Lebensstil kann in jedem Fall gewählt werden", so Adams.   [….]

Einmal mehr geht der Fanatismus mit diesen Menschenhassern durch.
Denn längst gibt es auch in Amerika eine klare Mehrheit für die Akzeptanz von Schwulen und Lesben.

Solange die GOPer sich derart FOX-fanatisiert selbst ins Abseits schieben, haben die underachiever von der Demokratischen Partei noch alle Chancen bei der nächsten Wahl.


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