Freitag, 20. November 2015

Die Schande Thüringens – Teil II

Unter all den richtig schlimmen Gruppierungen am politisch ganz rechten Rand – AfD, Montagsdemonstranten, CSU, Reichsbürger, Dunkelkatholiban, NPD und was da noch so kreucht und fleucht – sind mir vermutlich die deutschen Burschenschaftler am Unsympathischsten.
Die sind nämlich nicht einfach nur völkisch und rechtsextrem, sondern dazu auch noch die größten Heuchler.
Sie sind so häßlich und dumm, daß sie sich a priori Vitamin B erkaufen, sich also von ihren alten Herren aushalten lassen.
Die grundsätzliche Minderbemittelung sollte sie schamhaft und gebückt auftreten lassen. Aber weit gefehlt, sie halten sich auch noch konsequent für eine Elite, die anderen Studenten überlegen ist.
Damit nicht genug; sie pflegen dazu noch diesen absurden Uniform-Fetisch und praktizieren  SM-Spiele, die regelmäßig zu paraphilen Gelagen führen, bei denen sie ihrer Vorliebe für Erbrochenes frönen.
Schön ist das wirklich nicht.
Dabei werden die rechtsextremen Einstellungen immer extremer.

[….]  Sie diffamieren Flüchtlinge, hetzen gegen den Asta der Uni und laden frühere NPD-Politiker ein: Der Hamburger Verfassungsschutz hat bei Burschenschaften in der Hansestadt rechtsextreme Bestrebungen festgestellt.
Immer mehr liberal-konservative Burschenschaften verlassen den Dachverband Deutsche Burschenschaften (DB). Damit wird den zum Teil rechtsextremistisch beeinflussten Bünden innerhalb der DB das Feld überlassen. [….] Die innerhalb der DB in der Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) organisierten Bünde sind laut der Verfassungsschützer überwiegend nationalistisch-revisionistisch ausgerichtet und halten am "volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriff" fest. [….]
Im Oktober vergangenen Jahres soll die Burschenschaft laut Verfassungsschutz zudem Gastgeber eines Seminars gewesen sein, bei dem unter den angekündigten Referenten auch ein Politikwissenschaftler aufgeführt wurde, der unter anderem als Autor für mehrere rechtsextremistische Zeitungen aktiv war und früher der NPD und ihrer Jugendorganisation (Junge Nationaldemokraten) angehörte. [….]

Unter den rechtsextremen Burschenschaften tut sich ein Bürschchen besonders hervor.
Es ist ein pickliges Dickerchen, das in einer Petrischale aus der DNS von Martin Bangemann, Darth Vader, Erzbischof Haas, einer Braunalge und Michael Kühnen zusammengerührt wurde.


 Gott hat möglicherweise doch Humor, indem er diesem Bürschchen den Nachnamen eines Orks aus Mordor gab.
Und auch Torben Braga wird vermutlich nie ein weibliches Wesen finden, das freiwillig mit ihm kopulieren will.


[….] Warum die Burschenschaft Germania kein Naziproblem hat, sondern eines ist
[….] Der letzte Burschentag in Eisenach im Juni 2014 hat eine neue Vorsitzende der Deutschen Burschenschaft (DB), die Burschenschaft Germania Marburg hervorgebracht. Damit steht eine mit Neonazis durchsetzte Vereinigung an der Spitze der Deutschen Burschenschaft.   Bereits im April 2014 wurde die Vernetzung Marburger Burschenschafter mit neonazistischen Aktivisten öffentlich gemacht. Vor allem die Nachbarin der Germania Marburg, die Burschenschaft Rheinfranken machte sich als Nazitreff einen Namen. Dieser Trend setzt sich in der Lutherstraße 3 fort: Auch das Personal der zukünftigen Vorsitzenden Burschenschaft Germania besteht zu einem Gutteil aus Neonazi-Aktivisten.
Die Trennung der beiden extrem rechten Spektren Neue Rechte und Kameradschaften scheint in Marburg nicht mehr zu existieren. Kleinere Neonaziaktionen wie Mobilisierungen, rechte Sticker, klandestine Fackelmärsche und Provokationen vor linken Läden sind keine Seltenheit und werden von einer Mischung aus Neonazis und Burschenschaftern getragen.
[….] Torben Braga wird ab 2015 der neue Sprecher der Deutschen Burschenschaft sein. Er repräsentiert damit den völkischen Verband nach außen – verwaltet den Postverkehr der DB und ist für öffentliche Statements erreichbar. Die extrem rechten Positionen des Verbandes hat er für diesen Job schon seit einigen Jahren parat. Torben Braga ist völkischer Blut und Boden-Nationalist, der aus seiner Gesinnung keinen Hehl macht. So bekennt er in einem Interview freimütig: „Wenn jemand sich zu Deutschland bekennt und deutscher Abstammung ist, kann er bei uns aufgenommen werden.“ Ob derjenige dann aus Polen, Estland oder Russland komme, sei dann aber irrelevant (Quelle). ‚Deutsch sein‘ scheint für Braga eine Frage der Abstammung und der völkischen Zugehörigkeit zu sein. Der Ariernachweis könnte vermutlich auch mit der Germania an der Spitze der Deutschen Burschenschaft zu machen sein.
Seit 2013 studiert er den Master Politikwissenschaft nachdem er von Jena nach Marburg zog. Dort war er Aktiver der Burschenschaft Germania Jena. Heute ist er Bursche und eifriger Fechter bei der hiesigen Burschenschaft Germania Marburg. Passend dazu hatte er bis vor kurzem das Amt des Fechtwarts inne.
[….] Die Burschenschaft Germania hat kein Naziproblem, sondern sie ist eines!

Was macht man nun mit solchen Typen; die ja irgendwie tagsüber beschäftigt werden müssen?


Als hilfreich erwies sich für Torben Braga die Schande Thüringens, Björn Höcke.

Daß dieser Mann sich rhetorisch an Adolf Hitler orientiert, konnte man bundesweit spätestens am Abend der Landtagswahl in Thüringen vor über einem Jahr wissen. Wie eine Karikatur des Extra3-Fööhrers jubilierte er vor seiner selbst für AfD-Verhältnisse besonders stramm rechten Truppe.
[….] Auch die weit rechts stehende „WELT“ gruselt sich heute etwas vor Höckes aufgesetzten Patriotismus und lobt den SPD-Justizminister.
Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

[…] Björn Höcke wirkt tief bewegt. Seine Gestik verlangsamt sich, die Worte werden getragener. "An diesen historischen Ort in Berlin" wolle er nun Farbe bringen, sagt der Fraktionschef der AfD in Thüringen im Gasometer von Günther Jauch. Wird er vor lauter Ergriffenheit von sich selbst gleich weinen? Nein, die Tränen fließen nicht, als Höcke schließlich aus seinem Anzug eine Deutschlandfahne kramt. "Unsere Nationalflagge", sagt Höcke. "Die werde ich jetzt hier auf meine Lehne hängen."
Beim Ausbreiten der Fahne über Höckes Sessellehne breitet sich Stille im Studio aus. Peinlich berührte Stille. Höcke, 43 Jahre alt und in der unter Frauke Petry noch weiter nach rechts gedrifteten AfD die Stimme des unverhohlenen Rechtspopulismus, hat es tatsächlich geschafft, sich in den ersten Minuten seines Talkshowbesuchs als Witzfigur zu präsentieren. […]

[….] (Ich bin immer versucht eine dämliche NS-Diffamierung, wie „Hitler 2.0“ zu verwenden, aber da die Titanic schon vor Jahren Roland Koch „Hessen-Hitler“ nannte, ist das schon eine zu schwache Diffamierung für Björn Höcke (B.H.) Vermutlich schmeichelt es bei seiner Anhängerschaft eher mit Hitler vergleichen zu werden.) [….]

Was für ein Auftritt – mit Deutschland-Flagge als Ärmelschoner und starrem Blick aufs tausendjährige Reich! Der brave Herr Höcke suchte bei Jauch sein Millionenpublikum und gibt sich am Ende der Lächerlichkeit preis. [….] Hier findet ein biederer Gröfatzke seinen gesellschaftlichen Resonanzboden, der zwar der deutschen Sprache nicht mächtig ist, aber das grunzende Gegröle eines Sportpalast-Publikums schon ganz gut drauf hat. Der Sound ist geklaut – und der Geschichtslehrer Höcke dürfte ziemlich genau wissen, wen er da täglich vor dem Spiegel imitiert. Die Verachtung der Parteiendemokratie, das nationalistisch überhöhte Opferpathos; die Hybris, alleine den Willen eines imaginären Volkes zu repräsentieren, die Drohung vor dem Untergang des deutschen Volkes: Alles schon mal dagewesen. Deshalb gilt: Wer den Anfängen wehren will, muss die Höckes dieser Welt in die Schranken weisen. Nicht mit Schaum vor dem Mund, sondern mit der schärfsten Waffe, die eine Demokratie zur Verfügung hat: Mit Argumenten. [….]
 (Georg Restle, Facebook, 19.10.2015)
[….]

Der ostdeutsche Nazi-Odo von der AfD verliebte ich sofort in das proppere Burschenschaftler-Dickerchen Braga und setzte ihn als Hiwi in seiner Landtagsfraktion ein.
Die anderen Parteien waren begeistert, weil der braune Brummer ausgerechnet im Innenausschuss bei der Thematik „Rechte Umtriebe in Thüringen“ für die AfD auftrat.

Torben Braga, seines Zeichens Bundessprecher der Deutschen Burschenschaft wurde von der AfD als Praktikant in den Innenausschuss geschickt. Ausgerechnet in ein Gremium, das sich auch mit den Machenschaften der Rechten in dem Bundesland beschäftigt.
Seit Jahren sei bekannt, dass die Deutsche Burschenschaft mit ihren Diskussionen um Arierparagrafen und Abstammungsprinzipien immer weiter nach rechts rücke, erklärte die Linke-Abgeordnete Katharina König. Braga sei zugleich Mitglied der Burschenschaft Germania Marburg, deren führende Mitglieder Verbindungen zur Neonazi-Szene aufwiesen. Die Entsendung Bragas in den Innenausschuss kommentiert König als einen Beleg für die „Rechtsaußen-Verbindung der AfD unter Björn Höcke“.
(dpa 20.11.2015)

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