Donnerstag, 10. März 2016

Von ganz hohem Ross.

Es gibt einen einzigen Aspekt in der großen Themenblase „Flüchtlinge“, in dem ich mit der rechen politischen Seite übereinstimme.
Die deutsche Justiz darf natürlich nicht Gewalt gegen Frauen, Kinder, Atheisten, Schwule, Lesben, Transen als „Elemente einer andere Kultur“ tolerieren.
Es stimmt, daß in vielen Herkunftsländern keine rechtliche Gleichheit von gleichgeschlechtlichen Ehen oder auch „nur“ Frauen herrscht.
Das hat aber keinerlei Einfluss auf die deutsche Gerichtsbarkeit.
An dieser Stelle denkt jeder an den berühmten Justizskandal von vor genau neun Jahren, als eine  26-Jährige Frankfurterin die Scheidung einreichte, weil ihr aus Marokko stammender Noch-Ehemann sie verprügelte, ja sogar drohte sie umzubringen.
Eine Scheidung vor Ablauf des Trennungsjahres lehnte die deutsche Justiz aber ab.

Im Januar aber kam dann ein Brief der zuständigen Richterin vom Amtsgericht. Und mit dem Brief war der Skandal perfekt: Unter Verweis auf den Koran lehnte die Richterin das vorzeitige Scheidungsgesuch ab. "Die Ausübung des Züchtigungsrechts begründet keine unzumutbare Härte gemäß Paragraph 1565 BGB", zitiert die "Frankfurter Rundschau" aus dem Schreiben der Richterin. Man müsse schließlich berücksichtigen, dass beide Ehepartner aus dem marokkanischen Kulturkreis stammen würden.

Die gesamte rechte Szene war damals in Aufruhr. Scharia-Recht in Deutschland!
Soweit sei es schon.
Allerdings habe ich nicht eine einzige Stimme vernommen, die das Verhalten der Frankfurter Richterin verteidigt hätte.
Der Koran hat im deutschen Familienrecht nichts zu suchen und soweit ich weiß gab es seitdem auch keine weiteren richterlichen Entscheidungen in dieser Art.
Natürlich schlachteten PI, NPD, CSU und Co diesen Fall aus, indem sie Horrorszenarien aufzeichneten, so würde womöglich in Zukunft immer rechtgesprochen. Das war hetzerisch und selbstverständlich blanker Unsinn.
Blanker Unsinn war aber tatsächlich auch diese eine Entscheidung der Richterin.

Es ist schon kurios wie sich rechts und links verschieben können.
CDU-Guido Wolf setzt sich derzeit von seiner Kanzlerin und Parteichefin ab, während der GRÜNE Kandidat Kretschmann öffentlich verkündet für die CDU-Chefin zu beten.
CDU-Julia Klöckner erklärt unterdessen, daß man mit der Wahl der AfD nur das linke Lager stärke.
Und die ganz Rechten entdecken auf einmal Frauenrechte, Gleichberechtigung von Homosexuellen und religiöse Toleranz für sich.

Schon wieder deutsche Werte manipuliert […]
Wie halten es diese Flüchtlinge mit der Gleichstellung Homosexueller? Und respektieren sie die Rechte der Frauen? Ausgerechnet Konservative machen sich darüber jetzt große Sorgen - dabei waren ihnen diese Themen bisher herzlich egal.
Es ist fast eine Binsenweisheit: Die meisten Unfälle passieren entweder im Haushalt oder in den Tweets von Erika Steinbach. Absurde Islamhetze zwischen Herbstlaub und Hortensien, das ist bei der Unionsfraktionssprecherin für Menschenrechte stets wie zufällig hingeschmoddert und wirkt dann insgesamt doch wieder so adrett arrangiert und erfrischend wie ein kleiner Pegida-Aufmarsch.
[…] Was ist da los? Erika Steinbach, die sonst Feministen und Islamisten in einem Atemzug erwähnt, hat die Frauenfrage für sich entdeckt?
[…] Bundespräsident Gauck hat in seiner Rede zum Jahrestag der Einheit gesagt: "Hier werden Errungenschaften wie die Gleichberechtigung der Frau oder homosexueller Menschen nicht infrage gestellt". Ach ja, Gauck. Der während der Sexismusdebatte 2013 den Aufschrei als "Tugendfuror" bezeichnete. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner beschwert sich, dass ein Imam ihr nicht die Hand geben wollte. Ach ja, Klöckner. Die Weinkönigin, die sich vehement für ein Burka-Verbot einsetzt, obwohl in Deutschland kaum jemand Burka trägt.
[…] Wenn unsere guten, deutschen Werte nicht ausreichen, um Flüchtlinge abzuschrecken, dann manipulieren wir sie eben, bis sie stimmen. Unsere Werte! Wie Homosexuellenrechte! Ja, stimmt: Queere Menschen gelten hier nicht überall als krank und müssen nicht ins Gefängnis. "Schwul" ist nur leider immer noch ein Schimpfwort auf deutschen Schulhöfen; heiraten und adoptieren dürfen Homosexuelle immer noch nicht wie Heteros, und beim Coming-out eines Priesters drehen alle durch. Aber wir haben ja noch andere Werte: Frauenrechte! Frauen verdienen hier weniger als Männer, auf Automessen setzen wir nackte Ladies auf Kühlerhauben, und wir haben eine Kanzlerin, die wir "Mutti" nennen und eine Verteidigungsministerin, die wir "Uschi" nennen, aber sonst geht's uns gut.
Ach ja, sexualisierte Gewalt war auch Thema. Nun ja. Sie können in Deutschland jemanden vergewaltigen mit sehr guten Chancen, unbestraft zu bleiben. In nicht einmal 9 Prozent der Fälle von angezeigten Vergewaltigungen kommt es zu einer Verurteilung. […]

Zum Lachen, einfach nur noch zum Auslachen, wie Unionsrechte nun mit betroffenem Gesichtsausdruck Afghanen und Iraker auf Feminismus und Gay-Power einschwören.
Die Typen, die sich im Bundestag persönlich bis zuletzt gegen die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe sperrten (wie zB Steinbach und Seehofer) gefallen sich nun als Kämpfer wider des Sexismus.

In Wahrheit brauchen CDU und CSU Lektionen in Toleranz.
Als ob sich die Neonazi-affine Sachsen-CDU in den letzten Jahren nicht genug blamiert hätte, setzen sie erneut ein ganz braunes Zeichen, indem sie die Hardcore-Schwulenhasserin und Antifeministin Birgit Kelle demonstrativ einlädt.

Die beiden Dresdner CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Lämmel und Arnold Vaatz haben die reaktionäre Autorin Birgit Kelle, eine der wichtigsten Gegnerinnen von LGBT-Rechten in Deutschland, zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Die Veranstaltung, die am 22. März stattfinden soll, steht unter dem Motto "Mit Gendergaga gegen das arabische Frauenbild? Wie Ideologien unsere Freiheit bedrohen." Auf einem Flyer wird dabei eine Frau im Hidschab vor einer Regenbogenfahne gezeigt. Daneben ist ein Gender-Symbol abgebildet.
Sowohl Lämmel als auch Vaatz sind direkt gewählte Abgeordnete aus Dresden. Vaatz ist bereits in der Unionshierarchie weit aufgestiegen: So ist er seit 2002 stellvertretender Fraktionsvorsitzender und unter anderem zuständig für den Bereich Menschenrechte. Von LGBT-Rechten hält er allerdings nicht viel. So sagte er 2012 im Rahmen der Debatte um die Gleichstellung von eingetragenen Lebenspartnern: "Deutschland leidet nicht an einer Diskriminierung von Schwulen und Lesben, sondern an der Tatsache, dass zu wenige Kinder geboren werden"

Zum Todlachen.
Birgit Kelle, die Frontfrau der Homophoben in den Armen der CDU.

Es ist gerade die Südwest-CDU, die bei der „Demo für Alle“ präsent ist und im Stuttgarter Landtag wider die rotgrünen Bildungspläne hetzt.

Dabei besteht die Basis der ganzen Frömmelei und Demagogie der ganze fromme Überbau der „Demo für Alle“, die verlogene Sorge um Kind, Volk und Vaterland und die europäische Zivilisation, die durch Homosexuelle angeblich gefährdet werden, auf nur einer schlichten Formel der Dummheit und des Hasses:
Homosexualität ist per se schädlich und ansteckend!
Vermengt man das mit der christlichen Sexualpathologie, die hier wie eine obszöne Monstranz präsentiert wird: Sexualität ist nur gestattet zwecks Zeugung von Kindern, dann ist Homosexualität das Übel schlechthin; daß jüngst wieder Bischof Laun den Satan ins Spiel brachte zeigt, wie nahe man tatsächlich dem Sexualwahn der Hexenjäger und deren Verlangen nach Hexenjagd ist.
Wenn sich die Homohasser von Kuby bis Kelle, von Storch bis Beverfoerde zumeist noch winden und von psychischen Traumata oder Krankheiten schwafeln, dann ist das noch einem schwindenden öffentlichen Konsens geschuldet, Homosexuelle als gleichwertig anzuerkennen. Noch bis zur Aufklärung galten aber Kranke auch als Sünder, die von Gott mit der Krankheit bestraft wurden. Heute wird der Kranke mit verlogenem Mitleid bedauert und nicht mehr als „so schlimm“ wie ein Verbrecher angesehen.

Diese CDU und diese CSU sitzen aber in einer Berliner Bundesregierung, die mit dem Projekt Zanzu die nach Deutschland kommenden Flüchtlinge auf Toleranz gegenüber Oralverkehr und Homoehe einschwört.

Der Zugang zu Informationen über sexuelle Gesundheit ist ein Grundrecht - von dem aber noch immer viel zu viele Menschen ausgeschlossen sind. Auch in Deutschland.
Das soll sich nun ändern. Menschen aus anderen Kulturkreisen können sich künftig auf einem mehrsprachigen Onlineportal über ihre sexuelle Gesundheit informieren. Zanzu, so der Name der Webseite, wurde von der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf einer Fachkonferenz in Berlin vorgestellt. Die Webseite will vor allem Migranten ansprechen.
Die Oberfläche ist übersichtlich und klar gegliedert, der Besucher kann zwischen 13 Sprachen wählen - von Rumänisch über Arabisch bis hin zu Russisch. Zur weiteren Vereinfachung werden die unterschiedlichen Themenbereiche durch Piktogramme veranschaulicht, die der Nutzer anklicken kann, um Informationen zu Körperwissen zu erhalten, zu Familienplanung und Schwangerschaft, zu Infektionen, Sexualität, Beziehungen und Gefühlen, aber auch zum Thema Rechte und Gesetze, etwa zur Pille auf Rezept.

Man stelle sich vor, die SPD würde so eine Aufklärung in Bayern, Sachsen oder Baden-Württemberg betreiben.
Die CDU/CSU würde Amok laufen und kreischen wie sehr diese Frühsexualisierung den Kindern schade.

Aber bei den Flüchtlingen gilt das Gegenteil, denn sie sollen nach CDU/CSU-Logik offenbar mit sexueller Freizügigkeit abgeschreckt werden.

Analsex

Analsex (Geschlechtsverkehr über den Anus) ist Sex mit Eindringen in den Anus einer Person mit einem harten Penis. Eine Frau oder ein Mann kann auch mit ihrem/seinem Finger in den Anus eindringen oder ihn streicheln.


Sie können Ihre Partnerin/Ihren Partner über Analsex mit einer STI infizieren.
·        Verwenden Sie ein Kondom. Verwenden Sie ein neues Kondom, wenn Sie auch Vaginalverkehr oder Oralsex haben wollen.
·        Verwenden Sie viel Gleitmittel. Verwenden Sie ein Gleitmittel auf Wasser- oder Silikonbasis. Verwenden Sie kein Öl oder Creme, da das Kondom andernfalls reißen kann.


Homosexualität bedeutet, dass jemand sich selbst als homosexuell bezeichnet und sich anderen gegenüber auch so gibt. Das ist ihre/seine sexuelle Identität.
Häufig bedeutet das auch, dass sie/er:
·        sich romantisch und/oder sexuell (Gefühle) zu Personen des gleichen Geschlechts hinzugezogen fühlt und;
·        Sex mit Personen des gleichen Geschlechts hat (Verhalten).
Die Gefühle, das Verhalten und die Identität einer Person sind nicht immer gleich. Ein Beispiel: Ein Mann, der sich selbst nicht als homosexuell sieht (Identität), kann sich von einem anderen Mann angezogen fühlen (Gefühle), aber nicht entsprechend handeln (Verhalten).
Männer und Frauen können homosexuell sein. Männer, die sich zu anderen Männern hingezogen fühlen, werden als Homosexuelle bezeichnet; Frauen, die sich zu anderen Frauen hingezogen fühlen, werden als Homosexuelle oder Lesben bezeichnet. Manche Menschen fühlen sich zu Männern und Frauen hingezogen. Sie werden als bisexuell bezeichnet.
Manchmal haben Menschen während einer bestimmten Phase ihres Lebens homosexuelle Gefühle.

Warum Menschen homosexuell sind

Man weiß nicht, warum Menschen homosexuell sind. Sicher ist aber:
·        Homosexuell zu sein ist keine bewusste Entscheidung. Es passiert ganz natürlich.
·        Homosexualität ist nicht erblich, wie andere Merkmale, wie zum Beispiel die Augen- oder Haarfarbe.
·        Sie kommt in allen Ländern und Kulturen vor. In Europa ist die Diskriminierung von homosexuellen Menschen gesetzlich verboten. Dem Gesetz nach darf niemand Menschen aufgrund ihrer Homosexualität anders behandeln, sie ausschließen oder einschränken.

Anderen mitteilen, dass Sie homosexuell sind

Ein Mensch sollte selbst für sich entscheiden, ob er von anderen Menschen als Homosexueller oder Lesbe erkannt werden möchte.

Jemand anderem zu sagen, dass Sie homosexuell sind:
·        ist häufig nicht einfach und erfordert sehr viel Mut.
·        kann eine große Erleichterung darstellen. Sie müssen sich nicht mehr verstecken. Sprechen Sie zuerst mit Personen, von denen Sie denken, dass Sie sie so akzeptieren werden wie Sie sind. Einige Menschen haben aber Schwierigkeiten damit, Homosexualität zu akzeptieren. Seien Sie sich bewusst, dass die Reaktionen zuerst nicht immer positiv sein werden.
·        Sie müssen anderen nicht sagen, dass Sie homosexuell sind. Wenn Sie meinen, dass es nicht sicher ist, darüber zu sprechen, müssen Sie das auch nicht.


Gleichgeschlechtliche Heirat oder Lebenspartnerschaft

In manchen europäischen Ländern können Menschen in einer homosexuellen Beziehung (gleichgeschlechtlich) ebenfalls heiraten oder eine eingetragene Partnerschaft eingehen.

Das würde sicher lustig, wenn man diese Erklärungen in sächsischen und bayerischen Schulen verwendete…

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