Dienstag, 24. September 2019

Weiter abwärts.

Zwei Fragen der Trump-Präsidentschaft sind immerhin zweifelsfrei geklärt:

1.)
Ja, natürlich ist er so kriminell, korrupt und verlogen, daß er dringend seines Amtes enthoben werden muss. Wenn man Trump nicht impeached, wen denn dann?

2.)
Weite Teile der Medien und die gesamte republikanische Partei sind korrumpiert. Sie tun nicht mal ansatzweise das, was in einer freien Demokratie von ihnen erwartet wird.
Nixon ist ein Waisenknabe gegen Trump, aber die Republikaner aus den 1970er Jahren – konservativ, religiös, aber auch weitgehend rechtstreu – gibt es nicht mehr.

Da wir längst über das OB hinaus sind, ob Trump impeached werden muss, richtet sich nach den beiden oben genannten Feststellungen der Blick auf die Demokraten.
Wie wollen sie eigentlich den nachfolgenden Generationen erklären, daß sie einen kriminellen manischen Lügner im Oval Office, der systematisch die Verfassungs verletzt, amerikanischen Abgeordnete bedroht, mit feindlichen Mächten konspiriert, die Pressefreiheit zerschlägt und zu einem rasanten Anstieg der Hassverbrechen beiträgt, noch nicht mal versuchten zu impeachen?
Ist es nicht vielmehr wirklich so wie bei den Verschwörern Tresckow, Goerdeler und Stauffenberg von 1944, daß es auch ohne Erfolgsaussicht des Hitlerattentats enorm wichtig war es wenigstens zu versuchen, um dem Ausland für die Zeit nach Hitler bewiesen zu haben, daß es auch solche Kräfte in Deutschland gab?
Denn auch der gescheiterte Widerstand dient vielen späteren Generationen als leuchtendes Vorbild, als Beleg dafür, daß nicht das ganze Land die faschistoiden Hass-Wahn anheimfiel.

Wie erbärmlich steht hingegen die römisch-katholische Kirche da, die es eben nie wagte Nazi-Deutschland in den Arm zu fallen, dem Holocaust nicht widersprach und bis heute auf erbärmliche Weise ihr moralisches Versagen demonstriert, indem sie sagt, mit einem Papst-Wort gegen Hitler hätte man die Situation der Juden nur noch schlimmer gemacht.
Was für ein Zynismus. Als ob der Genozid an den europäischen Juden mit sechs Millionen Toten in irgendeiner Weise „nicht so schlimm“ war.
Durch das Nicht-Handeln, das Reichskonkordat und die demonstrative Unterstützung des Mussolini-Regimes waren Papst und Vatikan de facto Stützen des Nazi-Reiches und ermöglichten damit erst den Massenmord an mindestens 60 Millionen Menschen.

Und so müssen sich auch die US-Demokraten langsam fragen lassen, ob sie nicht auch bei minimalen bis nicht vorhandenen Erfolgsaussichten letztendlich Trump stützen, wenn sie das Impeachmentverfahren gar nicht erst anstrengen.

Natürlich hat Nancy Pelosi gute (wahltaktische) Gründe sich nicht die Finger zu verbrennen: Die Bevölkerung kann das Wort „impeachment“ nicht mehr hören und ohnehin wird Trump nicht tatsächlich abgesetzt werden, weil die ihm vor Angst völlig hörigen GOP-Senatoren, die auf seinen Wunsch auch schon einen vergewaltigenden Alkoholiker zum Supremecourtrichter machten, niemals mit 2/3-Mehrheit gegen ihn stimmen werden.



Aber was ist der Preis?
Ein Präsident, der die Welt in Flammen setzt, bestenfalls als internationale Witzfigur ausgelacht wird, während seine engsten Mitarbeiter, wie zum Beispiel sein persönlicher Anwalt vollkommen irre pöbelnd und lügend die US-Werte zerrockern?

Man sehe sich nur den vollkommen enthirnten Irren Rudy Giuliani bei seinem letzten CNN-Auftritt an.


[…..] Das bizarre Live-Interview
Inmitten dieser Wirren platzt nun das bizarre CNN-Interview mit Rudy Giuliani, indem sich folgender Dialog binnen 30 Sekunden zwischen dem Trump-Anwalt und Moderator Chris Cuomo abspielt:

Moderator: "Baten Sie die Ukraine, gegen Joe Biden zu ermitteln?"
Giuliani: "Nein, tat ich tatsächlich nicht. Ich bat die Ukraine die Vorwürfe zu untersuchen, dass es eine Einmischung in die Wahlen 2016 gab zugunsten von Hillary Clinton, wozu es bereits gerichtliche Feststellungen gibt."
Moderator: "Sie baten um nichts hinsichtlich Hunter Biden [Joe Bidens Sohn]? Sie baten um nichts hinsichtlich Joe Biden (...)?"
Giuliani: "Das einzige, um was ich hinsichtlich Joe Biden gebeten habe, war, dass sie [dem] auf den Grund gehen."
Moderator: "Also baten Sie die Ukraine darum, gegen Joe Biden zu ermitteln?"
Giulani: "Natürlich tat ich das."

Das lässt selbst Moderator Cuomo stutzen, der Giuliani darauf hinweist, wie sehr er sich widerspricht – was der wiederum leugnet und Cuomo immer und immer wieder Voreingenommenheit vorwirft. Fragen zu der Aussage des Whistleblowers beantwortet der Anwalt immer und immer wieder mit Tiraden über Joe Biden und den Sender CNN. […..]
(t-online, 20.09.2019)

Während sich die Führung der Welt in New York trifft, ist Trump ganz offensichtlich geistig nicht in der Lage seinen Job auszuüben.

[…..] Trump erhebt wüste Anschuldigung gegen Biden - ohne jeden Beleg
Für das, was Joe Biden getan habe, wäre ein Republikaner auf dem elektrischen Stuhl gelandet - mit dieser Behauptung eskaliert Donald Trump die Ukraine-Affäre weiter. Indizien oder gar Belege? Fehlanzeige. [….]

Der Mann ist vollkommen verrückt. Und gefährlich.

[….] Doch Donald Trumps überraschend apathischer Uno-Auftritt ist eine Kategorie für sich: 36 Minuten lang liest der US-Präsident seine Ansprache vom Teleprompter ab - ausdruckslos, gefühllos, lustlos. Seine Augen werden dabei immer schmaler und seine Worte immer leiser. [….] Er zeigt damit nicht nur seine Verachtung für die Uno: Man merke, dass er "hier so schnell wie möglich wieder weg will", spottet ein Kommentator später. Sondern offenbart vor allem auch, dass seine Gedanken in Wahrheit ganz woanders sind - bei der stündlich wachsenden Gefahr eines Amtsenthebungsverfahrens im eskalierenden Ukraine-Skandal.
Die Frontfrau der Demokraten, die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi, wollte sich am Nachmittag der Trump-Rede zum weiteren Vorgehen eines sogenannten Impeachments äußern, wie mehrere US-Medien berichteten. Mit Spannung wurde erwartet, ob sich Pelosi für ein solches Verfahren aussprechen und womöglich konkrete Schritte ankündigen könnte. [….]


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