Die rechten und rechtsextremen Parteien Nordamerikas und Europas trachten nach Macht, Pfründen und Diskriminierung aller Minderheiten. Mit ihrem destruktiven Politikansatz sind sie immer im Vorteil, weil der Urnenpöbel viel empfänglicher für Dagegen-Botschaften ist. Selbst mit Zimmertemperatur-IQ kann man anderen vermitteln, wen man hasst, was man abschaffen und verbieten will.
So wurde Trump 2016 zum US-Präsidenten gewählt. Seine Wähler hassten die gleichen Menschen und Ideen wie er: Schwarze, Schwule, Klimaschutz, Ausländer, Bildung. Das erleichterte ihm das Regieren. Keine seiner vollmundigen Ankündigungen – Obamacare abschaffen, Mauer bauen, Wirtschaftswachstum, Unabhängigkeit von China – konnte er umsetzen. Aber er verbreitete täglich weiter Hass und nahm so seine Anhänger mit.
Biden hat es viel schwerer, weil seine Anhänger konstruktive Politik verlangen, die Konzeptionen benötigt und sehr schwer umzusetzen ist. Sie lassen sich nicht mit Hass-Botschaften begeistern, sondern erinnern sich argwöhnisch an alle Versprechen. Jede kleine Planabweichung, jedes Problemchen wird ihm von seinen eigenen Leuten angekreidet.
Die rechtsextremen und verschwörungstheorie-affinen Wähler Trumps hingegen, sind viel einfacher zu handeln, weil sie zu dämlich sind, um Fakten zur Kenntnis zu nehmen und man ihnen einfach irgendwas vorlügen kann, das sie begeistert schlucken. Solange ihr oranger Messias ihr mesocortikolimbisches Belohnungssystem füttert, indem er jeden Tag gebetmühlenartig xenophoben Hass auskübelt, sind sie glücklich. Die zig Millionen Migranten aus dem Süden stammen im Trumpistan-Universum alle aus Gefängnissen und geschlossenen Psychiatrien, sind alle Kriminelle und Vergewaltiger.
Für jedes dieser Trigger-Worte schütten Amygdala und Hippocampus die guten Neurotransmitter in die Redneck-Hirnsynapsen.
[….] Former President Donald Trump said immigrants coming to the U.S. are “poisoning the blood of our country,” a remark on Saturday that quickly drew a rebuke from his chief Democratic rival as President Joe Biden’s campaign likened the words to those of Adolf Hitler.
“They let — I think the real number is 15, 16 million people into our country. When they do that, we got a lot of work to do. They’re poisoning the blood of our country,” Trump told the crowd at a rally in New Hampshire. “That’s what they’ve done. They poison mental institutions and prisons all over the world, not just in South America, not just to three or four countries that we think about, but all over the world. They’re coming into our country from Africa, from Asia, all over the world.” […..]
Dumme reagieren auf rechten Hass wie auf eine Partydroge.
Wenn Höcke/Merz/Trump gegen Migranten wettern, sprudeln Dopamin und Serotonin durch die synaptischen Spalte.
Da die Linken, „liberals“, Democrats, Sozialdemokraten, Grünen nicht über derart dämliche Anhänger verfügen, die man so leicht zufrieden stellen kann und da ihnen darüber hinaus auf noch Schäbigkeit und Skrupellosigkeit fehlen, um genau solche tumben Wähler anzusprechen, befinden sie sich in einem permanenten wahltaktischen Nachteil. Nur so läßt sich der schwarzbraune Durchmarsch auf zwei Kontienten erklären.
Würde man hingegen ehrlich und faktenbasiert die Konservativen Regierungsbilanzen beurteilen – USA 2001-2009, USA 2017-2021, Deutschland 2005-2021, England 2010-2024 – wären sie überall marginalisiert, stünden in Umfragen weit hinter den Sozialdemokraten.
Es könnten in allen Demokratien rechtsautokratische Parteien regieren, die ihre Wählerbindung durch kontinuierliches Hass-Säen konsolidieren.
SPD, Grüne, Labour und Demokraten müssten alle in Lyse gehen.
Das geschieht aber (noch?) nicht, weil die rechten Anführer glücklicherweise allesamt dumm, eitel, raffgierig, faul und undiszipliniert sind.
Die Britische Unterhauswahl vom 04.07.2024 ist das Paradebeispiel. Keir Starmer hat nicht gewonnen, sondern Sunaks Tories haben durch eine ungeheuerliche Ballung von Skandalen und Peinlichkeiten die Wahl verloren.
Wäre Trump nicht so debil und stümperhaft, hätte er tatsächlich schon vor der Wahl 2020 die Weichen so gestellt, daß die Demokraten nicht gewinnen können.
Aber wenn man mit einer rein destruktiven Hass-Agenda arbeitet, bleibt es in der Regel nicht beim Hass auf den Gegner, also SPD, Labour, Demokraten, welche die politische Alternative bilden. Hass und Hetze werden vielmehr zu einem so selbstverständlichen Handlungsimperativ, daß immer wieder auch Verbündete attackiert und kaltgestellt werden. Wir erleben es gerade bei den verschiedenen Nazi-Parteien im Europäischen Parlament, die sich glücklicherweise gegenseitig so verachten, daß sie es nicht schaffen, ihre Kräfte in einer Faschofraktion zu bündeln.
Trump verschwendete neun Jahre lang Zeit damit, die Republikanische Partei gleichzuschalten, weil er mit blindem Hass auch konservativste Parteipromis wie Paul Ryan oder Liz Cheney verfolgte.
In Deutschland sind AfD, CDU und FDP die natürlichen Verbündeten gegen die „Linksgrünversifften“. Lindners Lobbyverein, der durch eine Verstrickung außergewöhnlicher Umstände, in der Ampel bei den verhassten Grünen und Roten landete, beweist es jeden Tag, indem er die eigene Koalition sabotiert.
FDP und CDU sind allerdings zu doof, um sich zusammen zu reißen und strategische Disziplin walten zu lassen. Die xenophoben rechthaberischen alten Säcke gehen sich stattdessen immer wieder gegenseitig an die Gurgel.
[…..] Die Umstände der Wiederwahl von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sorgen für Streit zwischen Union und FDP. CDU-Chef Friedrich Merz kritisierte es im Deutschlandfunk als unverständlich , dass die FDP die Wahl von der Leyens nicht unterstützt habe. »Ich habe schon seit Monaten kaum noch Verständnis für die Haltung einer ganzen Reihe von FDP-Abgeordneten sowohl im Europäischen Parlament als auch im Deutschen Bundestag«, sagte Merz. Positiv hob Merz hingegen hervor, dass von der Leyen auch Stimmen von Grünenabgeordneten bekommen habe. […..] FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki hielt offenbar wenig von Merz’ Aussagen, sowohl in Richtung der Liberalen als auch zum Ampelpartner. Auf X wünschte der Bundestagsvizepräsident dem CDU-Chef eine »gute Reise in den Abgrund« mit den Grünen. […..]
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