Montag, 31. Dezember 2018

Amerika ist anders

Wenn man aus Deutschland auf die völlig wahnsinnige Politik der US-Administration blickt, denkt man als erstes „Wie ist das bloß möglich?“
In Deutschland wäre so ein Irrsinn nichtdenkbar.
(Man soll nie nie sagen) Dabei werden aber Äpfel und Birnen verglichen.
In Deutschland gibt es schließlich keine direkte Wahl des Regierungschefs und auch das Staatsoberhaupt wird nicht unmittelbar durch das Volk bestimmt.
Das gleiche gilt für den militärischen Oberbefehl.


Durch die direkte Legitimierung ist die Position des Staats- und Regierungschefs in den Vereinigten Staaten ein klassisches Präsidialsystem.
Das Präsidentenamt ist symbolisch enorm aufgeladen. Der Potus trägt eine spezielle Oberkommandierenden-Jacke, führt ein beeindruckendes Wappen. Jeder kennt seinen legendären Dienstwagen, das „beast“, sein Flugzeug, die Air Force One und natürlich seinen beeindruckenden Wohnsitz.
Das ist in Deutschland völlig anders. Es ist geradezu unvorstellbar, daß ein Kanzler im militärischen Kostümen aufträte, kein Mensch würde den Dienstwagen der Kanzlerin erkennen und die Regierungsmaschinen sind ausrangierte Linienflugzeuge, bei denen man immer froh ist, wenn sie wieder landen.
Merkels privater Wohnsitz ist ebenfalls nahezu unbekannt. Man weiß nur, daß sie in einer Wohnung in Berlin Mitte lebt und außerdem eine kleine Datsche in MeckPomm besitzt. Bilder gibt es nicht.

Diese bescheidene Rolle des Kanzlers ist kein Zufall, sondern wurde aufgrund extrem schlechter Erfahrungen mit früheren mächtigen direkt gewählten Staatschefs – Hindenburg, Hitler – von den Vätern der Verfassung so gewünscht.

Der amerikanische Kongress funktioniert ebenfalls völlig anders als Bundestag und Bundesrat.

Laien in Deutschland wissen über die US-Legislative nur wenig:
Das House wird alle zwei Jahre komplett neu gewählt und beschäftigt sich mit Finanzangelegenheiten.
Der Senat wird kleckerweise alle zwei Jahre zu einem Drittel neu gewählt, die Senatoren amtieren sechs Jahre und sind für Personalentscheidungen zuständig.
Im Falle einer Amtsenthebung des Präsidenten spielt der Kongress Gericht:
Das House fungiert als Ankläger und eröffnet das Verfahren, dem Senat kommt die Rolle des Richters zu.
So ein Impeachment benötigt die absolute Mehrheit des House, die in einem de facto Zweiparteiensystem durchaus zusammen zu bekommen ist. Der Senat muss aber mit Zweidrittelmehrheit für die Amtsenthebung stimmen, also mindestens 67 von 100 Stimmen. Das ist eine enorme Hürde.

In zwei Tagen wird sich das neue House konstituieren, nachdem die Demokraten bei den Midterms im November 2018 trotz der gewaltigen Benachteiligung ihrer Partei erstmals seit acht Jahren wieder die Mehrheit stellen.
Die Demokraten brauchen etwa zehn Prozent mehr als die absolute Mehrheit der Stimmen, um zu gewinnen. Die Republikaner sind systematisch bevorzugt, daher stellen sie im Senat eine absolute Mehrheit, obwohl sie in absoluten Stimmen deutlich den Demokraten unterlegen waren.
Die Präsidenten GWB (2000) und Trump (2016) kamen trotz deutlich weniger Stimmen als ihr jeweiliger Gegner ins Amt.
Was nützt nun den Demokraten die Mehrheit im House, wenn damit anders als in Deutschland keinerlei Wechsel in der Regierung verbunden ist?
Zur Erinnerung: Der Bundestag wählt ganz allein den Kanzler.
Das US-House kann weder eine Regierung wählen, noch einen einzigen Minister absetzen.
Dafür ist die Verfassungsmäßige Rolle des potus viel zu stark.

Die mutmaßlich neue Chefin des House, Nancy Pelosi (*1940) verfügt aber durchaus über Daumenschrauben, die #45 ärgern können.

Im Bundestag gibt es ein Präsidium aus derzeit sechs Personen, die sich entsprechend der Mehrheitsverhältnisse bei der Bundestagswahl zusammensetzen:
Dr. Wolfgang Schäuble, CDU/CSU, Dr. Hans-Peter Friedrich, CDU/CSU, Thomas Oppermann, SPD, Wolfgang Kubicki, FDP, Petra Pau, Die Linke, Claudia Roth, Bündnis 90/Die Grünen
Das Präsidium entscheidet über Personalfragen.

Es gibt darüber hinaus einen Ältestenrat, der aus dem Präsidium und weiteren 23 Parlamentariern besteht. Sie legen die Tagesordnung fest, organisieren die Sitzungswochen und können Kommissionen einberufen.

Die wichtige parlamentarische Arbeit wird in den Bundestagsausschüssen gemacht. Sie werden entsprechend der Mehrheitsverhältnisse besetzt, so daß jede im Parlament vertretene Fraktion mindestens einen Ausschussvorsitzenden stellt.
Es gibt derzeit 24 Bundestagsausschüsse, die mit jeweils einem bis drei Dutzend Parlamentariern besetzt sind.
Die AfD ist in jedem einzelnen Ausschuss vertreten und stellt die Vorsitzenden im mächtigen Haushaltsausschuss, dem Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz und im Tourismusausschuss.

In den USA gibt es diese Parität überhaupt nicht. Die Partei, die die Mehrheit stellt, bekommt alle Ausschussvorsitzenden und die bestimmen selbst die Tagesordnung des Parlaments, können also unabhängig von Regierung, Präsident, Senat und Parteien die Agenda durchsetzen.
Dabei kommt dem Sprecher, also mutmaßlich Frau Pelosi eine extrem wichtige Rolle zu, weil die Ausschüsse über die berühmte „Subpoena -Power“ verfügen.
Ein Wort, das Trump immer wieder verwendet, aber in 9 von 10 Fällen falsch schreibt.
Subpoena hat lateinische Wurzeln (sub poena für unter Strafe) und mit Bildung hat es #45 ja nicht so.
Das bedeutet, daß die nun demokratischen Ausschussvorsitzenden unter Strafandrohung die Herausgabe von Akten verlangen und Vorladungen aussprechen können.
Es gibt zwar Möglichkeiten des Vorgeladenen sich juristisch dagegen zu wehren, aber dann liegt es an Mrs. Pelosi diese Vorladungen durchzusetzen und das kann sie.
2008 hatte sich Präsident Bush geweigert vom House vorgeladene Mitarbeiter als Zeugen aussagen zu lassen. Pelosi fackelte nicht lang, hetzte ihre Justiziar Irvin Nathan auf das Weiße Haus und gewann.
Trump sollte also gewarnt sein.
Die verhasste 78-Jährige wird sich kaum einschüchtern lassen, wenn es gilt die Forderungen ihrer Jungs in den Ausschüssen durchzusetzen.

 […..] Drei Männer sollen Trump vor sich hertreiben: Elijah Cummings, Adam Schiff und Jerry Nadler.

    Cummings wird den mächtigen Kontroll-Ausschuss im House leiten. Es ist die Kernaufgabe dieses Ausschusses, die Regierung bis unter die Fingernägel zu hinterfragen. Alle Skandale von Geldverschwendung bis zu Bereicherung landen hier. Und davon hat die Trump einige zu bieten. Mehrere Minister mussten schon wegen ethischen Fehlverhaltens zurücktreten.

    Adam Schiff wird der neue Chef des Geheimdienstausschusses. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen die Russlandaffäre und die Frage, ob Trump oder einer seiner Leute mit Russland zusammengearbeitet hat, um die Wahl 2016 zu gewinnen. Im März hatten die Republikaner mit ihrer Mehrheit die Ausschuss-Untersuchung bereits für beendet erklärt. Was einigermaßen verblüffend war. Denn der Sonderermittler des Justizministerium in der Sache, Robert Mueller, hat seinen Bericht bis heute noch gar nicht vorgelegt. Wenn er das demnächst macht, wird dieser ziemlich sicher im Geheimdienstausschuss behandelt. Dafür muss Schiff aber die Untersuchung wohl erst wieder öffnen. Dann könnte er auch dafür sorgen, dass der Bericht oder zumindest Teile des Berichtes öffentlich werden.

    Jerry Nadler wird den Justizausschuss leiten. Er wird versuchen, dafür zu sorgen, dass im Justizministerium, das die Aufsicht über Mueller hat, nichts verschwindet und dass Mueller seine Arbeit machen kann. Er hat schon angekündigt, dass er an die Verantwortlichen eine Reihe von Briefen schicken wird, in denen er sie ausdrücklich auffordert, keine Unterlagen im Schredder landen zu lassen. Nadler wird parallel zu Schiff versuchen, die Ergebnisse der Mueller-Ermittlungen vorgelegt zu bekommen. In der Hinsicht kommt der Druck auf die Trump-Regierung also von zwei Ausschüssen. […..]

Speakerin Pelosi kann keine Gesetze beschließen lassen, weil dazu immer die zweite Kammer zustimmen muss und der US-Senat ist fest in der Hand von Trumps Leuten.

Es wird auch nicht erwartet, daß sie ein Impeachment einleitet, weil die Erfolgsaussichten gering sind und es dafür auch keine Mehrheit in Umfragen gibt.

Aber die kann Trump und seine gesamte Sippschaft, sowieso seine Firmen durch die Mangel drehen.

[….] Die Demokraten haben eine Liste verfasst mit Fragen, die sie untersuchen wollen. 85 Punkte sind darauf. Ganz oben: Trumps Steuererklärungen, die er anders als die meisten Präsidenten der jüngsten Vergangenheit partout nicht veröffentlicht sehen will. Es geht zudem um Trumps Verbindungen zu Russland. Um mögliche Geldflüsse von Russland an die Trump Organization, in der die Geschäfte der Trump-Familie gebündelt sind. Oder auch um die engen geschäftlichen und persönlichen Beziehungen, die Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner zum saudischen Königshaus unterhält. Und was das womöglich mit der moderaten Reaktion der Trump-Regierung auf die Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi zu tun hat. […..]

All diese Fragen stellen die Demokraten schon lange, sie wurden teilweise auch in den House-Committees besprochen, aber die GOP wagte es nie mit Subpoena–Power gegen ihr Idol Trump vorzugehen.

Nancy Pelosi dürfte weniger zimperlich sein.


Sonntag, 30. Dezember 2018

Franz outet sich – Teil XXI

Er hat gerade so eine Phase.
Eine echte Pechsträhne.


Die Mahnungen zu Bescheidenheit und Armut des Papstes kommen inzwischen immer weniger an.
Es wirkt irgendwie nicht mehr so recht authentisch nach fast sechs  Jahren auf einem goldenen Thron, in denen er eifrig weitere Milliarden Kirchensteuern zusammenraffte.




(…..) Die Befürchtungen, ein zu sympathischer Jorge Bergoglio könne das Bemühen der Atheisten zu Nichte machen und die westlichen Menschen zurück in die Arme der RKK locken, haben sich glücklicherweise inzwischen völlig zerstreut.
Franz ist nicht nur deutlich kinderfickerfreundlicher als sein Vorgänger – und das war immerhin der Typ, der als Präfekt der Glaubenskongregation weltweit unter Androhung schwerster Kirchenstrafen verbot Kinderfickerpriester den Behörden zu melden – sondern bereichert die Scheußlichkeit des Vatikans mit seinen immer wieder kehrenden Ermunterungen zur Gewalt.
Kinder schlagen? Findet er gut!

Zuletzt plapperte der lustige einlungige Argentinier davon, er schlage denjenigen nieder, der seine Mutter beleidige und daß es im Übrigen „schön“ sei Kinder zu schlagen – solange man nicht ihre Würde verletze.

Während sich der in prächtige Goldroben, damenhafte Hermelin-Hütchen und knallrote Prada-Lackschühchen gewandete Ratzinger mit seinen bahnbrechenden Erkenntnissen („Kondome verschlimmern das Aidsproblem!“) wenigstens zum Helden der Altnazis, Antisemiten und Holocaustleugner aufschwang, vergräzt Franziskus sowohl Liberale als auch Ultrakonservative in der Kirche.

Bergoglio bietet aber auch den unverbesserlichen Heiden wie mir etwas: Er ist eine bedeutende Witzfigur, die in immer schnellerer Frequenz hanebüchenen Unsinn von sich gibt. (…..)

Und die immer neuen Kinderfickerfälle machen die RKK auch nicht gerade sympathischer.

Gerade erst wurde die vatikanische Nummer Drei, Finanzchef George Kardinal Pell wegen sexueller Übergriffe auf kleine Jungs verurteilt, da trifft es schon den nächsten Topkleriker:
Der emeritierte Washingtoner Kardinal Theodore McCarrick missbrauchte kleine Jungs offensichtlich direkt im Beichtstuhl. Einen 11-Jährigen missbrauchte er über Jahre zum Sex.

Es steht außer Frage, daß weltweit Myriaden katholische Geistliche als sexuelle Gewalttäter über Kinder herfielen und herfallen.
Aber was kümmert den steinreichen vatikanischen Hochadel schon die Peripherie?
Seit zunehmend auch Kardinäle überführt werden wird es aber peinlich für Franz.
Als der Wiener Kardinal Groer relativ offen kleinen Jungs in die Hose griff, sogar in Hospitälern kranke kleine Jungs vergewaltigte, war das ein offenes Geheimnis.
Jeder wußte es, aber man sprach nicht drüber.

(…..) Ganz in den Hintergrund gedrängt wird derzeit eigenartigerweise ausgerechnet das Mutterland der perversen Kleriker: Österreich, das Alpenland des Staatskatholizismus, dessen habsburgischen Herrscher sich stets auch „katholische Majestät“ nannten.
In Wien war es über lange Jahre der Primas selbst, der ganz offen kleine Jungs sexuell bedrängte.
  „S’Hosentüarl zu - wir ham Religion“ raunten sich die Schüler gegenseitig zu, wenn der spätere Kardinal Groer den Klassenraum betrat.
Geändert hat er sich nie - noch als Greis griff er beherzt sogar komatösen Jungs im Krankenhaus an den Schniedel.
Es wunderte wenig, daß Groers wortgewaltigster Verteidiger, Bischof Kurt Krenn, Jahre später selbst darüber stolperte, daß sein Priesterseminar in St Pölten offenbar nur ein getarnter Homo-Puff war.
Regens und Subregens stellten mit den jungen Seminaristen Sexszenen aus Pornos nach und sammelten nebenbei noch 40.000 Homoporno-Dateien auf den Rechnern des Priesterseminars.
Seine Exzellenz Kurt Krenn, der sich weit über die Grenzen seines Landes einen Namen als der unerbittliche Mr Homophob gemacht hatte, wurde auf einmal ganz weich und entschuldigte den Swinger-Sumpf in seinem Seminar mit dem legendären Ausspruch, das seien alles nur „Bubenstreiche“.
Genützt hat es freilich nichts - wie schon im Fall Kardinal Groer, der einen päpstlichen Coadjutor geschickt bekam und fürderhin nicht mehr allein handeln durfte, bekam auch Krenn einen Vatikanischen Visitator aufs Auge gedrückt und war bald Ex-Bischof Krenn. Am 11. August 2004 trat er "auf Bitten des Ppastes" zurück.
In Österreich kochen diese Art Katholenskandale schon längere Zeit bis an die Oberfläche.
Kardinal Hans Hermann Groer trat 1995 als Vorsitzender der Bischofskonferenz und Erzbischof von Wien zurück.
Der aktuelle Wiener Kardinal Schönborn nannte die intensiven Recherchen der Medien Anfang der 1990er „Verfolgungsmethoden wie unter den Nazis“. (….)

 Vor acht Jahren, zu Zeiten des ultrakonservativen Ratzingers, ließen sich diese
Skandale noch klein halten. Die Opfer wehrten sich nicht so vehement und mit ein paar Entschuldigungen und Versetzungen hielt der Vatikan die Sache für erledigt.

1978 gab es mal einen Papst, dem man ernsthaft zutrauen konnte den mafiösen Pädophilensumpf im Vatikan auszutrocknen. Aber Albino Luciani starb dann günstigerweise bereits nach 33 Tagen und seine Leiche wurde entgegen aller Gepflogenheiten in Windeseile ohne Obduktion entsorgt; der Totenschein wurde geheim gehalten, seine persönlichen Gegenstände waren spurlos verschwunden.

Die nächsten drei Päpste, Woytila, Ratzinger und Bergoglio gaben klare Signale an die Kinderficker unter ihren weltweit aktiven Hirten:
Die Opfer sind dem Vatikan völlig egal; wir tun alles dafür, um die Täter zu schützen.
Das funktionierte über Dekaden.
Das funktionierte auch deswegen, weil die RKK Komplizen in den meisten Regierungen hatte.
Es gab nur in wenigen Ländern staatliche Untersuchungen durch Regierungskommissionen und Staatsanwälte. In Irland, Holland, Australien und auch in den USA wurden auf diese Weise tausende Kinderficker-Geistliche überführt und Myriaden Opfer gehört.
Aber das sind Ausnahmen. In wichtigen katholischen Ländern – Spanien, Polen, Philippinen, Italien und natürlich auch Deutschland – legten die Regierungen brav die Hände in den Schoß, ließen die Täter weiter machen und kümmerten sich einen Scheißdreck um Zehntausende gequälte und vergewaltigte Kinder.
Der sogenannte runde Tisch der Bundesregierung, der nach dem Canisius-Skandal von 2010 eingerichtet wurde, weigerte sich die Opfer überhaupt anzuhören und wurde mit katholischen Ministerinnen und Täter-Vertretern besetzt.
Die wenigen Schmerzensgeldzahlungen erfolgten auf freiwilliger Basis in einer Höhe, die sich die Täter selbst aussuchen durften.
Der langjährige Vorsitzende des deutschen Episkopats, Karl Kardinal Lehmann, der selbst Pädo-Priester vor der Verfolgung geschützt hatte und jovial ablehnte die Staatsanwaltschaft einzuschalten, weil diese womöglich nicht im Sinne der Kirche entscheiden könne, wurde bei seinem Tod von der gesamten deutschen politischen Klasse mit Lobeshymnen und Ehrungen überschüttet.

 Das blöde Internet macht es Jorge Bergoglio aber zunehmend schwerer die Kinderfickereien seiner Leute zu vertuschen. Mehr und mehr seiner Päderasten in Soutane werden enttarnt.  Gerade musste er gleich drei seiner best Buddies, die Kardinäle Pell, Errázuriz und Pasinya von ihren Posten entfernen.
Kinderficken ohne Konsequenzen wird auch für Top-Kleriker immer schwieriger.
Daher wurde der amtierende Papst unter Zugzwang gesetzt und tatsächlich scheint er jetzt zu handeln.

[….] Papst Franziskus hat bei Missbrauchs-Priestern bei einem Berufungsverfahren eine deutliche Strafreduzierungen angeordnet. [….] Priester, die wegen sexuellen Missbrauchs in der Kirche verurteilt wurden, kommen in einem möglichen kanonischen Berufungsverfahren offensichtlich in den Genuß einer deutlichen Strafreduzierung. Dies berichtet das "Wallstreet Journal" (WSJ) vor Weihnachten.
Laut der Zeitung ist Papst Franziskus für die milden Strafen verantwortlich und hat dies völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit angeordnet. [….] Laut dem WSJ wird dadurch derzeit bei mindestens ein Drittel der Fälle die Strafe reduziert. [….]

Samstag, 29. Dezember 2018

Grundrechenarten.

Nicht jeder ist ein Mathegenie.
Nicht jeder hat Volkswirtschaft studiert; nicht jeder ist Experte für Finanzökonomie.

Ich gebe gern zu, daß auch ich akademisch betrachtet aus einer ganz anderen Ecke komme. Den „Wiwi-Bunker“ der Hamburger Uni kenne ich nur vom Vorbeigehen auf meinen gelegentlichen Wegen zur Mensa. Ich habe nie einen Schritt hineingesetzt.
Das einzige, womit ich akademisch-ökonomisch glänzen kann, ist ein gewisses Wiwi-dar: Ein sechster Sinn für BWL- und VWL-Studenten.
Das sind die, die immer so aussehen und sich so benahmen, daß man wirklich nichts mit ihnen zu tun haben wollte.
Klar, bei uns Naturwissenschaftlern gab es auch diese sozial inkompatiblen Nerds, aber die waren wenigstens auch dementsprechend zurückhalten und irgendwie schräg. BWLer setzten immer noch einen drauf, kleideten sich in Lacoste und Anzug, wedelten mit ihrem BMW-Schlüsselanhänger und zeigten ihre Rolex. Alternativ auch ein Golfsäckchen oder Tennisschläger.
Die hatten keine mir-ist-alles-egal-Nerdfrisuren, sondern perfekt frisierte Blondschopfe, makellose Haut und waren nahtlos braungebrannt.
Typen, die man einfach nur verachten wollte, aber bei denen sich zusätzlich das ungute Gefühl einschlich, daß sie später mal diejenigen mit Geld und Einfluss sein werden, während unsereins natürlich beruflich und sozial versagen würde.
Und das kam ja auch so.
Ich weiß nicht was solche Studenten eigentlich lernen und wozu sie geprüft werden.
Ob da auch irgendwas mit Zahlen dabei ist? Sowas wie Mathematik gar?

Ich belegte damals auch einige Semester Mathematik. Für Nebenfächler, Differentialgleichungen und sowas. Endlose Kurvendiskussionen also.
Vielleicht qualifiziert mich das nicht für das Verstehen ökonomischer Zusammenhänge, für Etatpolitik.
Schließlich bin ich auch kein kaufmännisches Genie wie mein geliebter Präsident Donald Trump.

Mit der primitiven Mathematik, die ich kenne, hatte ich allerdings schon erwartet, daß es ein Problem gibt, wenn all die radikalen DEFICIT-HAWKS der Republikaner zusammen mit Trump die Zahlungen der Multimillionäre und Milliardäre Amerikas in den Etat-Topf radikal schrumpfen und gleichzeitig die Ausgaben für Militär aufblasen.
Das verstehe ich eben als Nicht-Ökonom nicht: Wie soll ein Defizit schrumpfen, wenn man weniger in den Topf reintut und mehr rausnimmt?

[….] The federal government is running up its credit bill again.
The deficit rose to $779 billion in fiscal year 2018, up 17% from last year, according to final figures released Monday by the Treasury Department. That's the largest number since 2012, when the country was still spending massively to stimulate an economy struggling to recover.
Government receipts were flat this year from last year. Corporate tax collections fell $76 billion, or 22%, due to the Republican-backed tax cut. But that drop was more than offset by increased revenues from individual and self-employment taxes. The fiscal year ended September 30. 
Spending rose 3% over the previous year, fueled in part by increases to the defense budget agreed upon in September 2017 as part of a deal between Republicans and Democrats to head off a government shutdown. [….] The Committee for a Responsible Federal Budget, a think tank that warns of the dangers of rising debt levels, said the deficit could reach $1 trillion as soon as next year. That would still be below a high of $1.4 trillion reached in 2009, but in a vastly different economy. [….] "People are going to want to say the deficit is because of the tax cuts. That's not the real story," Mnuchin told CNN. "The real story is we made a significant investment in the military which is very, very important, and to get that done we had to increase non-military spending." [….]

Finanzminister Mnuchin hat nun nicht nur ein Vokal-Defizit, sondern auch ein Dollar-Defizit. Sehr eigenartig. Als ehemaliger Top-Banker müsste er sich doch besser mit Mathematik auskennen als ich.

Aber die deutsche Finanzpolitik der Konservativen, also mutmaßlich der Typen, die mich vor 30 Jahren in ihren Anzügen aus dem Wiwi-Bunker kommend schon nervten, verstehe ich auch nicht.
Die wollen den Geringverdiener und den Mittelstand entlasten. Dafür wollen CDU, CSU und FDP den „Soli“ abschaffen. Also eine Steuer, die prozentual das Einkommen belastet und somit umso mehr gezahlt wird, desto reicher man ist.

Wird der Soli ganz abgeschafft, bekommt ein Mensch, der eine Million im Jahr verdient wie der neue alte CDU-Held Friedrich Merz, der das natürlich auch fordert, rund 24.000 Euro vom Staat dazu. Ein Geringverdiener mit 15.000 Euro Jahreseinkommen wird hingegen um 44 Euro entlastet.

Wie gesagt, meine Mathematik in den Uniseminaren war vielleicht zu elementar.
Ich wäre glatt davon ausgegangen, daß 24.000 Euro mehr als 44 Euro sind und daß man mit solchen Schritten überproportional die Superreichen entlastet.
Aber ich bin ja auch nicht so genial, daß ich mich wie Merz großzügig als qualifiziert für jeden Kabinettsposten anbiete.

[…..] Es könnte eine der wichtigsten innenpolitischen Streitfragen des kommenden Jahres werden: Wie weiter verfahren mit dem Soli? Auf dem Parteitag der CDU haben die Delegierten beschlossen, dass der Zuschlag auf die Einkommensteuer noch in dieser Legislaturperiode vollständig abgeschafft werden soll. Ein großer Schritt "hin zu mehr Glaubwürdigkeit" sei das, sagt Carsten Linnemann, der Chef der Mittelstandsvereinigung in der Union. […..] Es gibt aber ein Problem: Im Koalitionsvertrag steht etwas anderes. Union und SPD haben zwar beschlossen, dass der Soli wegfallen soll. Allerdings nur für die unteren 90 Prozent der Soli-Zahler. […..]  Vom Koalitionsbeschluss würden vor allem Menschen mit niedrigen, mittleren und gehobenen Einkünften profitieren, der Unionsvorschlag entlastet vor allem Spitzenverdiener.
[…..] Die Koalition will nun Steuerzahler bis zu einem zu versteuernden Einkommen von 61.000 Euro komplett vom Soli befreien. […..] Umgerechnet auf die Bruttoverdienste, bedeutet das: Singles mit einem Bruttoeinkommen von maximal rund 72.000 Euro müssen künftig überhaupt keinen Soli mehr zahlen. […..] Die Union möchte nun darüber hinaus auch Steuerzahler komplett vom Soli befreien[…..] Der Vorstandschef eines Dax-Konzerns (Durchschnittsgehalt 7,4 Millionen Euro) würde jährlich mehr als 100.000 Euro an Steuern sparen. […..]

Die unteren 70 % der Verdiener zahlen nur 12% des Soliaufkommens, wenn sich Union und FDP durchsetzen, würden davon ausschließlich die 4% der Superreichen in Deutschland profitieren.
Es würde also statt der vorgesehenen Entlastung der unteren und mittleren Einkommen, genau wie in den USA massiv nur die Superreichen profitieren.

Die Person, die das fordert, die neue CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, ist übrigens der ganz große Aufsteiger im SPIEGEL-Politiker-Ranking.
Sie macht einen 16-Prozentpunkte-Sprung nach oben, liegt nun an der Spitze der Parteipolitiker, zehn Punkte vor der nächstpatzierten Merkel.

Deutsche Demokratie. Da kommt eine homophobe konservative Katholikin, die gegen Frauenrechte kämpft (Stichwort §219) und die Superreichen noch superreicher machen will, auf die Polit-Bühne und wird sofort in den demoskopischen Himmel gehoben.
Darauf stehen die Wähler also.
Aber die SPD ist die Böse.

Freitag, 28. Dezember 2018

Dumme sterben nie.

Was war das für ein Desaster als im September 2017 der Trottelkandidat Schulz bei der Bundestagswahl mit gerade mal gut 20% einlief.
Nicht, daß es sehr überraschend war; spätestens mit der Benennung Hubertus Heils zum Generalsekretär wußte ich; mit dem debilen Duo wird das wieder nichts.

  20,5%. Nun sind wir ganz unten angekommen. So ungefähr dachte ich nach der Bundestagswahl und hatte offensichtlich immer noch unterschätzt wie dämlich Martin Schulz wirklich ist.
Aber dann legte er eine legendäre Kette von Fehlentscheidungen hin, die nicht nur ihn selbst aus dem Amt katapultierten, sondern mit der ungebildeten ultrakatholische Schreihälsin aus der Pfälzer Provinz die einzige Person an die SPD-Spitze brachte, die noch viel ungeeigneter als Schulz selbst ist.
Mit ihr folgte natürlich Peinlichkeit auf Peinlichkeit. Purer Dilettantismus brachte die SPD immer wieder ohne Not in größte Schwierigkeiten (Maaßen-Beförderung, §219a-Desaster, Dieselpleite, deutsche klimapolitische Totalblockade in Brüssel), so daß die Sozis in Umfragen hinter die AfD abglitten. Weit abgeschlagen hinter den Grünen.

Der einzig positive Aspekt ist, daß man den schütter behaarten Kugelkopp des ehemaligen SPD-Kanzlerkandidaten nicht mehr so oft sehen muss.
Der arme Irre wähnte sich ja schon wieder als EU-Spitzenkandidat („mein Freund Macron!“) und konnte nur mühsam an seinem Berliner Bundestagsstuhl fixiert werden.
Wenn Schulz etwas ausposaunt, ist es immer Blödsinn.

Darin liegt der große Unterschied zu seinem Vorgänger Gabriel, der auch schwer unter Politentzug leidet und sich immer wieder zu Wort meldet.
Sigmar Gabriel produziert zwar auch Schnapsideen, ist sprunghaft und schießt über das Ziel hinaus. Aber er ist auch schlau und liegt gelegentlich ganz richtig. Legt wenn nötig den Finger in die Wunde und kann zum Nachdenken anregen.

Der Abgeordnete aus Würselen hingegen schwelgt immer noch in seinem 100-Wahlergebnis zum SPD-Vorsitzenden, während Andrea Nahles im Frühjahr bei mageren 66% eintrudelte.
Daher glaubt Schulz immer noch, er wäre der heimliche Held der Basis, der Politfuchs, der alles durchschaut.

[…..] Der frühere SPD-Chef will, dass der nächste Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten in einer Urwahl bestimmt wird. Dafür gibt es in der Partei Unterstützung. […..]

Dabei hatte doch gerade der Liebling der Basis, 100%-Martin, gezeigt wie verblödet das Fußvolk ist und wie leicht die sich manipulieren lassen.
Die Basis ist so einfach für die größten Blender zu entfachen.
Man denke nur an Karl-Theodor zu Guttenberg, den das einfache Volk so großartig fand, daß er kurz davor war per Akklamation zum deutschen Kaiser gekrönt zu werden.
Für nichts und wieder nichts, wie man schon damals hätte wissen können. Der Mann war ein einziger Show-Politiker, der nicht eine richtige Sachentscheidung traf, rechts-populistisch blinkte und seine ganze berufliche Existenz auf Lügen, Plagiaten und Betrug aufgebaut hatte.


Kaum wird AKK in den Umfragen nach oben gespült, will Schulz sich das Modell offener Wettkampf um Parteiposten von der CDU abgucken.
Diesem Kanzlerwahlverein, in dem seit 18 Jahren niemand wagte Merkel zu widersprechen. Natürlich waren die belebt, als mal durchgelüftet wurde und bei einem Bundesparteitag tatsächlich nach Dekaden mal eine Entscheidung getroffen werden konnte, die nicht vorher schon von der Parteitagsregie bestimmt werden konnte.
Wir Sozis hingegen leiden überhaupt nicht an einem Parteiführung-Kritik-Defizit. Das gehört zur Sozi-DNA andauernd über die im Willy-Brandt-Haus zu klagen und den eigenen Leuten auf Parteitagen in die Suppe zu spucken.

Wenn wir urwählen geht das wie bei allen linkeren Parteien schief.

War die nicht schon mal etwas, das bisher immer so schön gründlich schief gegangen ist?
Ach ja! Wenn die Parteiführung im Mimimi-Modus ist, kann man ja die Mitglieder zur Urwahl aufrufen.
Dann muss niemand in der Parteiführung sein Visier herunternehmen und sich niemand vorwagen. Und wenn es schiefgeht, hat auch niemand Schuld, weil es ja die Basis war.
So macht man sich einen schlanken Fuß, wenn man keinen Mumm hat.
Dann also Diktatur der Inkompetenz.

(….) Urwahl des SPD-Parteivorsitzenden 1993: Zur Auswahl standen der kraftstrotzende Macher Schröder, die linke Wieczorek-Zeul und der unfassbar langsame Mann ohne Eigenschaften Scharping. Der Pfälzer Scharping war die Garantie dafür die Bundestagswahl 1994 zu verlieren, weil er nur eine schlechte Kopie des drögen Pfälzers Kohls war; wer auf sowas steht, wählt das Original.
Genauso wählten die SPD-Mitglieder 1993 und entsprechend kam es 1994.
Urwahl 2013 über den GroKo-Vertrag, will man mit Linken und Grünen in die Opposition, oder lieber dem Beispiel früherer Koalitionspartner Merkels folgen und sich an ihrer Seite marginalisieren und massakrieren lassen?
Berliner Urwahl 2014: Soll die Inkarnation der Ödnis, Michael Müller, 51, der fromme Evangele und Mann ohne Eigenschaften neuer Regierender Bürgermeister werden oder wagt man etwas und setzt auf den äußerst quirligen und dynamischen 37-Jährigen Fraktionschef Raed Saleh?
Klar, daß Müller mit fast 60% gewann. (…..)

Auch die Grünen fielen damit schon richtig auf die Nase und läuteten damit unter anderem den schwarzgelben Wahlsieg in NRW ein.

(…..)  Die Grünen-Mitglieder bestimmten per Urwahl die Bundestagsspitzenkandidaten.

Das ist ja mal gründlich schiefgegangen.

Die ostdeutsche Merkel-Bewunderin Kathrin Göring-Kirchentag hatte die Grünen bei der letzten Bundestagswahl zielstrebig zur kleinsten Oppositionskraft hinter der LINKEn verzwergt.
(…..)
Mit konsequenter Umschiffung jeder inhaltlichen Politik brachten es Göring-Eckardt und Hofreiter fertig die Wähler eine volle Legislaturperiode so einzunebeln, daß niemand auch nur einen Schimmer von grünen Politikvorstellungen hat. Man kennt keine Konzepte, keine Pläne, noch nicht mal Meinungen zu den Bereichen Flüchtlinge oder Finanzpolitik.
Es ist noch nicht mal ansatzweise möglich auch nur die grobe politische Richtung der Grünen zu erahnen. (……)
Peter, Özdemir, Hofreiter und Göring-Eckardt hassen sich alle gegenseitig.
 Es gibt nur die eine Gemeinsamkeit; nämlich den Wunsch, den einzig guten Spitzenkandidaten, Minister Habeck zu verhindern.
Das gelang bei der Urwahl – wenn auch denkbar knapp.

[……] Parteichef Cem Özdemir schnitt bei den Männern mit 35,96 Prozent extrem knapp am besten ab. Robert Habeck, Umweltminister in Schleswig-Holstein, holte nur 75 Stimmen weniger und kam auf 35,74 Prozent. Fraktionschef Anton Hofreiter vom linken Flügel der Partei bekam 26,19 Prozent. [….]
(dpa, 18.01.2017)

Urwahl ohne zweiten Durchgang. Das erinnert natürlich an die fatale Scharping-Urwahl von 1993, die direkt in die Opposition führte. (…..)
(Jeder kommt mal dran, 19.01.2017)

Dank des abstrusen Wahlmodus‘ (ohne Stichwahl) und der ausgebliebenen Sachauseinandersetzung, stehen nun an der Grünen-Spitze zwei ausgesprochene CDU-Fans mit direktem Kurs auf das Abstellgleis.

Standen die Grünen noch Mitte 2016 bei 13 bis 14%, haben sie sich jetzt auf 7% halbiert. INSA misst sogar nur 6,5%; die 5%-Hürde rückt nah. (…..)

Ende 2018 wird offensichtlich wie man vorankommt: Die Urwahl-Ergebnisse einkassieren, die Urgewählten auf den Müllhaufen der Parteigeschichte werfen und sich unter sane people für einen Besseren entscheiden.
Seit Habeck und Baerbock Parteichefs bei den Grünen sind, geht es steil bergauf. Bundesweit 20% in den Umfragen – ganz klar die stärkste Kraft hinter CDU/CSU – weit vor AfD, Linken und SPD.
Einzige echte grüne Schwachstelle bleibt die farblose und ineffektive Bundestagsfraktionsführung, in der Urwahl-Göring-Kirchentag die Partei blamiert.

Nicht ganz so doof wie Andrea Nahles zu sein, lieber Martin Schulz, bedeutet noch lange nicht, daß man schlaue Ideen ausbrütet.

[….]  Zu Risiken und Nebenwirkungen einer Urwahl fragen Sie - zum Beispiel Rudolf Scharping. Der wurde 1993 per Urwahl zum SPD-Chef bestimmt, Gerhard Schröder unterlag. Befriedet war nichts; die Personalquerelen waren nicht bereinigt, sie gingen erst richtig los. Zu den Risiken und Nebenwirkungen einer Urwahl kann man auch Günther Oettinger befragen. 2004 entschieden die CDU-Mitglieder in Baden-Württemberg, er solle dem Ministerpräsidenten Erwin Teufel nachfolgen; Annette Schavan unterlag. Vom Sieg Oettingers hat sich die Südwest-CDU bis heute noch nicht erholt. [….]  Eine Mitgliederabstimmung kann [….]  der Partei [….]  schaden, weil sie womöglich zu Verletzungen führt, die schwären. [….]



Donnerstag, 27. Dezember 2018

Solche und Solche

Eine meiner amerikanischen Tanten stammt ebenfalls aus Hamburg. Sie ist in den 1950er Jahren nach New York ausgewandert und wie so viele amerikanische Einwanderer total assimiliert.
Keins ihrer Kinder oder Enkel spricht ein Wort Deutsch, sie wurde religiös und lebt wie sich das klein Fritzchen so vorstellt inzwischen behütet weit außerhalb der City auf Long Island in einer Senioren-Community, wo niemand die Türen abschließt und man zu Weihnachten und Thanksgiving 300 bis 500 Karten verschickt.
Das sind Bilderbuch-Amerikaner.

Ein Typ, den ich nur über Emails kenne verbrachte just ein Jahr an der Uni Yale in New Haven, CT. Als mir auffiel, daß das schräg gegenüber von Longs Island liegt, dachte ich ein Kontakt vor Ort könne hilfreich sein, habe eine kurze Nachricht geschickt und sofort wurde er von der ganzen Familie eingeladen, inklusive Übernachtung.
Amis können so nett sein.
(Ich wäre nicht so nett auf eine Email einen Unbekannten gleich bei mir aufzunehmen.)
Meine Tante, inzwischen 80+ und Witwe spricht neuerdings ganz gern mal wieder deutsch. Während der letzten 60 Jahre hatte sie das fast ganz eingestellt, aber das scheint eine typische Alterserscheinung zu sein, daß man sich irgendwann wieder an diese Dinge aus der Jugend erinnert.
Auf Long Island gibt es keine Gelegenheit deutsch zu reden.
Am liebsten würde sie noch mal nach Hamburg fliegen, aber leider lässt ihre Gesundheit das nicht mehr zu.
Einem der Kinder fiel inzwischen ein, daß in Manhattan ein Wempe-Geschäft existiert. Das ist ein aus Hamburg stammender Juwelier, bei dem meine Tante in den 50ern eine Ausbildung begonnen hatte, aber dort nicht arbeitete, weil sie dann aus privaten Gründen in die USA auswanderte.
Ein Besuch bei Wempe-NY wäre quasi das „next best thing Hamburg“, wenn man nicht mehr selbst rüber fliegen könnte.
Das Geschäft liegt weit außerhalb der Price-Range meiner Tante und so trauten sie sich nicht einfach reinzumarschieren.
Da kam ich ins Spiel, weil ich über drei Ecken jemand kenne, der hier bei Wempe arbeitet. Ich schickte eine Mail, erklärte meine Familiengeschichte, woraufhin offensichtlich eine Mail nach Manhattan ging, um mein Anliegen weiter zu leiten.
Gestern starteten mein Ami-Verwandten ihren Familienausflug nach Manhattan, klopften bei Wempe an und was passierte? Der Geschäftsführer persönlich hatte sie erwartet, freute sich über die Geschichte, bewirtete alle mit Champagner und führte sie herum.

Meine Cousine mailt mir heute überglücklich:

„She truly had the best time. He treated her like royalty. I have not seen her that happy in a long time. She was so surprised. She thought we were just going to the theatre. Then she pointed out the Wempe store. I pulled over and told her let’s get a picture and they took her in for coffee. It was so nice. She said it was the best day of her life. Rudy made us feel very comfortable! It was the most beautiful day today in the city. Seeing my mom’s face light up as we were greeted with champagne and a tour of the jewelry store.”

Das ist eben auch so typisch amerikanisch. Die Amis können so nett sein und so unkompliziert. Der Geschäftsführer stellt sich gleich mit dem Vornamen vor und nun sind sie alle Freunde.
Solche Geschichten kennt jeder, der ab und zu mal in den Staaten ist oder dort Verwandte hat.
Insbesondere in Notsituationen, zB nach Naturkatastrophen, kann man nur staunen wie wenig gejammert wird und mit welch ungeheuren Hilfsbereitschaft sich sofort alle in Gang setzen, um den Betroffenen in der Not beizustehen.
Meine Ami-Verwandten wunderten sich auch dementsprechend als meine Eltern länger im Krankenhaus lagen, daß ich immer noch in deren Wohnungen fahren musste, um Blumen zu gießen.
In ihrer Gegend springen ganz automatisch die Nachbarn ein, gehen mal rüber (die Türen sind ja ohnehin nicht abgeschlossen), räumen auf, kochen etwas für einen, wenn man wieder kommt.

Aber dann gibt es in unmittelbarer Nähe von Wempe-New York den Trump-Tower mit den Menschen, die das diametrale Gegenteil dieser netten Amis sind.
Donald Trump ist selbstverständlich ein besonders extremes Arschloch, das völlig unfähig ist Mitleid zu empfinden, Hilfsbereitschaft zu zeigen oder überhaupt Empathie aufzubringen.
Im Gegenteil, er lebt einen ausgesprochen egomanischen und sadistischen Charakter aus, frönt Rassismus und Bösartigkeit.
Und so singulär kann das auch nicht sein, da es eine hohe zweistellige Millionenzahl von Amerikanern gibt, die ihn großartig finden und hingebungsvoll unterstützen.

Es fällt schwer die beiden Amerika-Bilder unter einen Hut zu bekommen.
Trump steht für das durch und durch verrottete, unmenschliche Amerika, in dem zur Belustigung seiner FOX-Fanschar kleine Immigranten-Kinder an der Grenze umgebracht werden.

[…..] Ein achtjähriger Junge aus Guatemala ist in US-Gewahrsam ums Leben gekommen. Damit ist bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Monats ein Kind nach seiner Festnahme durch US-Grenzbehörden gestorben. [….]

Das miese Stück Dreck Trump ist noch nicht mal in der Lage für ein paar Stunden die US-Truppen, die im Irak im Dreck hocken zu besuchen, ohne sich selbst maßlos zu loben und in Szene zu setzen, statt zumindest für das TV die Soldaten in den Vordergrund zu stellen.

[……] So gaben Soldaten Trump rote Kappen zum Unterschreiben - Kappen aus dem Wahlkampf mit der Aufschrift "Make America Great Again". Militärische Regeln verbieten eigentlich eine solche Parteinahme. Kritik gab es auch an seiner Ansprache: "Wir sind nicht mehr die Trottel der Welt. Ich mag euch, weil ihr nickt - wir werden als Nation wieder respektiert."
Trump behauptete, er habe den Soldaten die erste Solderhöhung seit zehn Jahren verschafft - was die Faktenchecker der US-Medien sofort widerlegten. Außerdem kritisierte er vor den Soldaten die oppositionellen Demokraten im Streit um eine Mauer an der Grenze zu Mexiko. Der Demokrat Jimmy Panetta gab sich deswegen enttäuscht: "Das ist eine Chance für ihn, zuzuhören, zu lernen und nicht zu belehren und eine politische Kundgebung abzuhalten. Leider kennt dieser Präsident nur ein Tempo, er kann nur diese politischen Kundgebungen abhalten - und das haben wir auch im Irak gesehen." [….]

G.I. Bone Spur bringt es fertig sich selbst weiter zu desavouieren, während er gerade auf einem PR-Trip ist, um von seinen gesammelten Peinlichkeiten abzulenken.

[….] Truppenbesuche von Präsidenten in Kampfgebieten, auch und gerade an Feiertagen, sind eigentlich üblich und in der Öffentlichkeit in den USA gern gesehen - als moralische Unterstützung für die Soldaten im Einsatz. Anders als seine Amtsvorgänger hatte Trump bisher in seiner Präsidentschaft aber noch nie US-Kampftruppen im Ausland besucht. [….] Im Irak kam es offenbar zu einem peinlichen Fauxpas. Trump hat wohl unbeabsichtigt den Stationierungsort eines Teams der US-Spezialeinheit Navy Seals öffentlich gemacht. Der Präsident veröffentlichte bei Twitter ein Video, das ihn zeigt, wie er mit US-Soldaten posiert, Hände schüttelt und Autogramme gibt. [….]

Auf dem Rückweg stoppte Präsident Peinlich auch noch in Ramstein, aber auch das gefiel ihm gar nicht.

[….] Trump enttäuscht von Ramstein-Besuch: "Ich dachte, da gibt es harte Musik und eine krasse Pyro-Show!"
Was für eine Debakel! US-Präsident Donald Trump hat seinen Blitzbesuch in Deutschland enttäuscht abgebrochen, nachdem er nicht wie erwartet von harter Rockmusik und Pyrotechnik, sondern lediglich von langweiligen Soldaten begrüßt wurde. Aus dem Umfeld Trumps heißt es, der Präsident sei außer sich.
Dabei soll die Zwischenlandung in Deutschland sogar Trumps Idee gewesen sein. Als ein Angehöriger seines Stabs einen möglichen Zwischenstopp in der Ramstein Airbase vorschlug, soll der Präsident sofort Feuer und Flamme gewesen sein. "Aber natürlich! Ich wollte schon immer mal Ramstein sehen", soll er ausgerufen haben. "Ich habe schon so viel darüber gehört."
Während des mehrstündigen Flugs vom Irak nach Deutschland habe Trump sich dann zurückgezogen und sich auf seinem iPod eigenen Angaben zufolge "erstmal wieder ein bisschen reingehört". […..]

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Die Trump-Sekte.

An mein Posting von gestern anschließend:

Herr Trump muss ungeheuer verzweifelt sein, daß er nun so ein Feuerwerk abbrennt, um bei seiner Basis zu punkten.
Nun also der heldenhafte Weihnachtsbesuch im Irak, um von seinem gewaltigen Problemberg in Washington abzulenken.
Ein Problemberg, den er freilich selbst aufgehäuft hat.
Die Regierung steht still, die Aktienkurse brechen ein wegen Trump.
Aussicht auf Besserung besteht nicht. Die außenpolitischen Probleme dürften sich durch Trumps Geschenke an die Türkei, Russland und den Iran gewaltig verschärfen.
Wie soll die US-Administration das managen, wenn der Chef noch nicht mal in der Lage ist nach zwei Jahren im Amt all die vakanten Stellen zu besetzen?
Es herrscht Chaos in der US-Regierung; trump-Chaos.

[…..]  The Plum Line
When the new year begins next week, President Trump will have an acting chief of staff, an acting secretary of defense, an acting attorney general, an acting EPA administrator, no interior secretary, and no ambassador to the United Nations. The officials originally in all those positions have either been fired or have quit in various measures of disgust or scandal. His former campaign chairman, deputy campaign chairman, national security adviser and personal lawyer have all pleaded guilty to crimes. His campaign, his transition, his foundation and his business are all under investigation. The United States’ allies are horrified at the chaos Trump has brought to our foreign policy. The stock market is experiencing wild swings as investors are gripped with fear over what might be coming and what Trump might do to make it worse — a situation alarming enough that the treasury secretary felt the need to call up the CEOs of major banks to assure them that everything is under control.
And, oh yeah, the government is shut down.
This, my friends, is exactly what we were afraid of when Trump somehow managed to get elected president two years ago. This is what we warned you about. [….]

Das sind keine Auflösungserscheinungen, sondern das ist full turmoil. #45 reißt gerade alles in den Abgrund.
Über die Hälfte der Amerikaner lehnt nicht nur den Kurs der eigenen Regierung ab, sondern sie schämt sich in Grund und Boden für die peinliche Gestalt im Weißen Haus.

Aber was ist mit den anderen? Seiner core base, dem harten Kern aus etwa 40 Millionen rechtsradikalen FOX-verseuchten Amis, die ihren orangenen Erlöser immer noch frenetisch feiern, verteidigen und bejubeln?
Was ist los mit denen, daß sie sich ebenso hartnäckig wie ihr Führer der Realität widersetzen?

Es gibt einige Hauptgründe. Einerseits gibt es keinen amerikanischen Top-Politiker, der so klar rassistisch agiert und andererseits ist Trump kein politischer Anführer, sondern vielmehr ein Religiöser.


Religionen sind das Mittel der Wahl, wenn man irrealen Unsinn verkaufen will.

Was könnte unsinniger als das Christentum sein? Schlangen, die sprechen, Frauen, die ohne Sex schwanger werden und leibhaftig zum Himmel hinauffliegen, Männer, die 900 Jahre alt werden und dann auch noch der langhaarige Gammler, der übers Wasser gehen kann und nach dem Tod wieder lebendig wird.

Das widerspricht alles eindeutig der Realität, aber indem man es zum Glaubensgrundsatz erklärt und dann möglichst viele Menschen zusammenbringt, die sich alle demselben Wahn verschreiben, bildet man eine zusammengeschweißte Gemeinschaft, die dem Cult-leader schon deswegen nicht widerspricht, weil man damit ausgestoßen wäre.
Je offensiver man sich zu der von ihm verkündeten Fiktion bekennt, desto enger ist das Band der Epigonen, die ihm folgen untereinander.

[…..] Beim US-Prä­si­den­ten Do­nald Trump ist un­ter­des­sen der Lü­gen­zäh­ler der »Wa­shing­ton Post« – Stand vom 30. Ok­to­ber – auf 6420 nach­weis­lich fal­sche oder ir­re­füh­ren­de Be­haup­tun­gen ge­klet­tert. Trump lügt sich fast schon wahl­los durch den Tag. Als nach den US-Zwi­schen­wah­len in Flo­ri­da nach­ge­zählt wer­den muss­te, be­haup­te­te er, Be­trü­ger hät­ten sich ver­klei­det, um mehr­mals ab­zu­stim­men und sei­ner Par­tei den Wahl­sieg zu rau­ben.
Und den­noch: Die Zu­stim­mungs­wer­te für Trumps Kar­ne­val der po­li­ti­schen Ver­wahr­lo­sung sind un­ter den ame­ri­ka­ni­schen Re­pu­bli­ka­nern sta­bil. Sei­ne Ge­folgs­leu­te er­klä­ren je­den aus der Luft ge­grif­fe­nen Aber­witz im Nach­hin­ein ve­he­ment für wahr.
[….]
(SPIEGEL Nr. 50, 08.12.2018, s.108 ff)

Die unzähligen Menschen, die abstruser Hass-Propaganda à la Trump, Berger, AfD, PI frönen, die Verschwörungstheorien anhängen, Merkel für eine Reptiloidin halten, annehmen eine „jüdische Verschwörung zur Umvolkung Deutschlands“ existiere und sinistere Mächte übten Einfluss durch Chemtrails aus, tun das nicht aufgrund wissenschaftlicher, politischer oder journalistischer Überzeugung.
Dahinter stecken vielmehr religiöse, psychologische und metaphysische Aspekte.
Deswegen funktionieren ganz offensichtlich unsinnige PP/PI/AfD-Lü­gen ge­gen den recht­lich nicht bin­den­den Uno-Mi­gra­ti­ons­pakt.
Trump lügt ohne sich Mühe zu geben, widerspricht sich wahllos selbst und versucht gar nicht erst den hanebüchenen Quatsch irgendwie plausibel aussehen zu lassen. Seine Jünger halten das für mutig und erfrischend. Sie fühlen sich endlich von den lästigen Fakten befreit und überziehen die armen irdischen Wesen, die auf der Realität beharren mit Hass und durchaus realen Drohungen.

[…..] Für eine Spe­zi­es, die sich in ei­ner kom­pli­zier­ten Welt zu­recht­fin­den muss, ist kol­lek­ti­ver Rea­li­täts­ver­lust ei­gent­lich kein gu­tes Re­zept. Aber Men­schen ha­ben schon im­mer von ge­mein­sa­men Fik­tio­nen pro­fi­tiert. Das zeigt die Ge­schich­te der Re­li­gio­nen. An­thro­po­lo­gen ha­ben her­aus­ge­fun­den: Ge­ra­de der Glau­be an Un­glaub­li­ches war es, der mäch­ti­ge Ge­mein­we­sen her­vor­brach­te.
Und war­um ist die­se Stra­te­gie so er­folg­reich? Weil das Be­kennt­nis zur Fik­ti­on Über­win­dung kos­tet. Es fällt nicht leicht, un­er­schro­cken Wi­der­sin­ni­ges zu be­haup­ten. Gott­lo­se und An­ders­gläu­bi­ge krin­geln sich: Wie kann man nur! Ste­he ich trotz­dem zu mei­ner Über­zeu­gung, ist das ein star­kes Si­gnal an die Mit­gläu­bi­gen: Sie se­hen, dass auf mich Ver­lass ist. Als Be­weis mei­ner Loya­li­tät brin­ge ich das Op­fer mei­nes Ver­stands.
Re­li­gi­ons­for­scher spre­chen von »kost­spie­li­ger Hin­ga­be«. Der Glau­be er­weist sich als umso stär­ker, je mehr er den Sei­nen ab­ver­langt. Der ame­ri­ka­ni­sche An­thro­po­lo­ge Ri­chard So­sis hat nach­ge­wie­sen, dass stren­ge, for­dern­de Glau­bens­ge­mein­schaf­ten be­son­ders lang­le­big und so­mit er­folg­reich sind. Auf die Art des Op­fers kommt es da­bei kaum an. Ob die Mit­glie­der sich um­ständ­li­chen Fas­ten­re­geln un­ter­zie­hen oder, wie die Ka­tho­li­ken im Mit­tel­al­ter, mehr­stün­di­ge la­tei­ni­sche Mes­sen durch­ste­hen – es dient al­les dem glei­chen Zweck: Die Men­schen zei­gen öf­fent­lich, wie weit sie zu ge­hen be­reit sind, nur um ih­rer Ge­mein­schaft wil­len.
[…..]
 (SPIEGEL Nr. 50, 08.12.2018, s.108 ff)

Es macht keinen Sinn sich wie die Anhänger des Opus Dei selbst zu geißeln, sich die Neunschwänzige zum Gefallen Gottes auf den Rücken zu knallen, einen Bußgürtel mit nach innen gerichteten rostigen Stacheln zu tragen, auf Knien tagelang zur Fatima in Portugal zu rutschen, oder auf Knien die unzähligen Stufen zur Schwarzen Madonna von Częstochowa (Tschenstochau) hochzukraxeln. Vier Millionen Katholiken tun es aber dennoch jedes Jahr, weil sie damit in ihrer Gemeinschaft beweisen welche Strapazen sie für den Glauben auf sich nehmen.
In Manila lassen sich Katholiken sogar mit echten Nägeln zu Ostern an ein Kreuz nageln, um Jesus zu ehren.
Derlei Leidensbeweise gibt es in allen Religionen.

Schiiten fügen sich blutige Verletzungen durch Peitschen und Säbel zu, um ihre Zugehörigkeit zum Kult zu demonstrieren. Erst wenn alle blutig sind hören sie auf.


Trumps aberwitzige Lügen zu glauben, ihn kollektiv anzufeuern, auf seinen Rallys in einen Massenwahn zu geraten folgt dem gleichen psychologischen Prinzip.

[…..] Das Si­gnal der kost­spie­li­gen Hin­ga­be schafft ei­nen star­ken Zu­sam­men­halt. Es er­mög­licht Frem­den der glei­chen Fik­ti­ons­ge­mein­schaft, ein­an­der mit Ver­trau­en zu be­geg­nen; und es hält Tritt­brett­fah­rer fern, die nichts bei­tra­gen und im Zwei­fels­fall schnell wie­der weg sind. Un­ter güns­ti­gen Um­stän­den kön­nen auf die­se Wei­se gro­ße ver­schwo­re­ne Grup­pen her­an­wach­sen – und die ge­teil­te Fik­ti­on wird zur his­to­ri­schen Macht.
Da­von pro­fi­tie­ren nicht nur Re­li­gio­nen, son­dern in glei­chem Maß po­li­ti­sche Sek­ten. Denn auch die Be­reit­schaft, ge­gen jede Evi­denz zu lü­gen, ist ein fäl­schungs­si­che­res Si­gnal der Hin­ga­be – je kras­ser, des­to bes­ser.
Ab­sur­de Ge­schich­ten sind in der An­hän­ger­schaft im­mer ge­fragt, und sie ver­brei­ten sich auch noch be­son­ders gut. Das ist kein Zu­fall. Das Un­glaub­li­che er­staunt, es bleibt leicht hän­gen – bes­ter Er­zähl­stoff, so­lan­ge es noch ir­gend­wie stim­mig scheint.
[…..]
(SPIEGEL Nr. 50, 08.12.2018, s.108 ff)

So wenig man einen überzeugten Christen/Juden/Muslimen mit wissenschaftlichen Fakten und klaren Beweisen dazu bringen kann sich aus seiner andere extrem exkludierenden Fiktionsgemeinschaft zu lösen, so sehr ist es auch zum Scheitern verurteilt Impfgegner, Homöopathie-Anhänger, Aldebaraner-Jünger, Soros-Verteuflern, Gauland-Fans oder Trump-Wählern von ihrem offensichtlichen Irrsinn abzubringen. Wer sich die „Beweise“ für eine gefakte Mondlandung oder eine Unterwanderung durch extra-terrestrische Reptilien einmal als Beitrittsgeschenk zu einer Hassgruppe verinnerlicht hat, bleibt auch dabei, weil er die Sphäre des Realen für seinen Glauben verlassen hat.

 […..]  Nicht min­der ein­präg­sam ist die Fa­bel, dass in Deutsch­land die Flücht­lin­ge in Lu­xus­her­ber­gen schwel­gen und zum Dank sich auch noch Zie­gen aus dem Strei­chel­zoo gril­len. Auf sol­che Mi­ra­kel ist die Hass­re­li­gi­on des rech­ten Ran­des fi­xiert; Ge­gen­be­le­ge tut sie als Blend­werk ab. Sie ver­teu­felt die Mi­gra­ti­on als Mut­ter al­ler Pro­ble­me – der bös­ar­ti­ge Son­der­fall ei­nes Glau­bens. Sei­nen An­hän­gern ist kei­ne hö­he­re Se­lig­keit ver­hei­ßen, nur das häss­li­che Ver­gnü­gen, Schwä­che­re zu mal­trä­tie­ren.
Auf über­zeug­te Rechts­ex­tre­me mag spe­zi­ell die­se Aus­sicht eu­pho­ri­sie­rend wir­ken. Mit­läu­fer ge­nie­ßen wohl ein­fach nur die Frei­heit zum Kra­kee­len. Denn sei­en wir ehr­lich: Lü­gen macht frei. Es ist be­flü­gelnd, sich an Fak­ten nicht mehr ge­bun­den zu füh­len.
[….]
(SPIEGEL Nr. 50, 08.12.2018, s.108 ff)

Die vielen Trump-Epigonen im Weißen Haus haben sich für alle anderen späteren Jobs außerhalb ihrer Glaubensgemeinschaft verbrannt.
Sarah Sanders und Kellyanne Conway sind so schlimme, amoralische Lügnerinnen, daß kein seriöser Politiker sie jemals wieder einstellen wird. Wer sich im Dezember 2018 noch von Trump anheuern lässt, verspielt seine bürgerliche Reputation. Daher sind viele Stellen unbesetzt; Menschen, die noch mit Fakten leben, können nicht für ihn arbeiten.
Aber diejenigen, die sich ihm völlig hingeben, die Abermillionen Rednecks, Hillbillies, Fox-Hörer und Rassisten sind schon so weit in den Sog der Trump-Sekte geraten, daß sie nicht mehr zu erreichen sind für die Außenwelt der Ungläubigen.

[….] Do­nald Trump bie­tet den An­hän­gern be­son­ders reich­lich Ge­le­gen­heit zur Un­ter­wer­fung, wenn er bei­spiels­wei­se das Ge­gen­teil ei­ner Be­haup­tung vom Vor­tag zur neu­en Wahr­heit er­klärt. Trump hat die Rea­li­täts­ver­leug­nung nicht er­fun­den, aber zur Se­ri­en­rei­fe ge­führt. Lü­gen bringt er qua­si schon voll­au­to­ma­tisch her­vor, die Fak­ten­che­cker kom­men kaum noch hin­ter­her. Sei­ne bis­he­ri­ge Best­leis­tung er­reich­te der US-Prä­si­dent am 7. Sep­tem­ber mit ei­nem Aus­stoß von 125 fal­schen oder ir­re­füh­ren­den Be­haup­tun­gen.
Den­noch ist Trump kein po­li­ti­scher Lüg­ner neu­en Typs, er kennt nur kei­ner­lei Scham. Er hat nie ei­nen Zwei­fel dar­an ge­las­sen, wor­um sein Den­ken kreist: um die Fik­ti­on sei­ner Un­be­sieg­bar­keit. Jede Wahl, die er nicht ge­won­nen hat, müs­se dem­nach ir­gend­wie ge­fälscht sein.
[….]
(SPIEGEL Nr. 50, 08.12.2018, s.108 ff)

Man stellt seinen Gott nicht in Frage, so wie man sich nicht von Jesus abwendet, weil er (=Gott=HeiGei) bei der Sintflut nahezu die gesamte Erdbevölkerung killte.

Dienstag, 25. Dezember 2018

Weihnachten vor zehn Jahren

Ende 2008 saßen viele amerikanische Top-Ökonomen, Finanzexperten und erfahrene Manager zitternd vorm Telefon und hofften, daß es nicht klingeln möge.
Das waren nervöse Weihnachtstage.
Es handelte sich nämlich um eine dramatische „transition“. George W. Bush würde nur noch wenige Wochen im Amt bleiben und hatte wie so viele republikanische Präsidenten eine tiefe Wirtschafts- und Finanzkrise, sowie ein gewaltiges Budget-Defizit hinterlassen, das der demokratische Nachfolger aufräumen musste.
Aber diesmal war es schlimmer denn je. Zwei katastrophal verlaufende Angriffskriege hatten das Ansehen der USA ruiniert, astronomische Kosten verursacht und die destruktive Trickle-down- und Steuersenkungspolitik, verbunden mit radikaler Deregulierung hatte nicht nur die US-Börsen auf Talfahrt geschickt, sondern die größte weltweite Finanzkrise seit 80 Jahren ausgelöst.
Was für ein Schlamassel.
Wer tat es sich freiwillig an dieses Erbe aufzuräumen?
Barack Obama hatte rund 400 Top-Jobs in Washington neu zu besetzen.
Dabei war die Arbeitswut seines Teams legendär. Man würde kein Privatleben mehr haben, so gut wie nicht mehr schlafen und binnen kürzester Zeit zumindest graue Haare bekommen.
Die Staffer von Clinton und Obama arbeiteten in so einem brutalen Daueraufmerksamkeitsmodus, daß es für die meisten physisch kaum länger als zwei Jahre auszuhalten war.
Noch heute erzählen sich Bill Clintons Mitarbeiter Horrorgeschichten über ihren Chef, der offenbar gar nicht schlief und nach 48 Dauerverhandlungen am anderen Ende der Welt, Jetlag und roten Augen im Weißen Haus einflog, dann schon am Hubschrauber von einer frisch ausgeruhten Gruppe Experten eines ganz anderen Themas zum Briefing abgepasst wurde und diese so lange und intensiv befragte, bis die nicht mehr konnten.
Clinton verfügte dazu auch noch über ein so phänomenales Gedächtnis, daß er über jedes noch so exotische Thema meistens mehr als die Spezialisten wußte.
Das legendär talentierte Sprachgenie Jonathan E. „Jon“ Favreau, Jahrgang 1981, also zu Obamas Amtsantritt erst 27, arbeitete rund um die Uhr als der Redenschreiber von #44.  Natürlich verfügte er über ein ganzes Team der besten Experten als Mitarbeiter.
Aber sie alle kamen an ihre Grenzen, wenn es etwa eine Woche vor den ganz großen öffentlichen Reden zum Treffen mit ihrem Chef kam, da Barack Obama selbst vermutlich der beste Redenschreiber von allen war und bis zum letzten Tag seiner Amtszeit alle mit seinen brillanten Ideen verblüffte.
Das war kein entspanntes Arbeitsumfeld, sondern purer Stress, der vergleichsweise schlecht bezahlt war. Zwischen 150.000 und 170.000 Dollar jährlich verdienten die Top-Mitarbeiter des Weißen Hauses im Jahr.
Ein schlechter Scherz verglichen zu dem, was CEOs, Banker oder Top-Berater vorher in der amerikanischen Wirtschaft verdient hatten.
Zu allem Übel konnte man nichts nebenbei verdienen, selbst wenn das zeitlich möglich gewesen wäre.
Aber Barack Obama hatte den als „Mr. No“ verschrienen „Ethik-Zar“ Norman Eisen installiert. Der Harvard-Jurist war Mitgründer der government watchdog organization “Citizens for Responsibility and Ethics in Washington” (CREW), arbeitete schon in der Präsidentschaftskampagne Obamas mit, gehörte zum Transition-Team und wurde schließlich als „Special Counsel for Ethics and Government Reform in the White House“ eingestellt, um mit Argusaugen darauf zu achten, daß nicht die geringsten Interessenkonflikte oder Korruption möglich wurden.

Wenn also bei Top-Experten vor zehn Jahren das Telefon klingelte und das Obama-Transition-Team sich meldete, war das kein Grund zur Freude.
Es würde ein nahezu nicht zu bewältigender Berg Arbeit, brutaler physischer und psychischer Stress bei mieser Bezahlung auf einen warten.

In einem waren sich von links bis ganz rechts zu den Republikanern allerdings einig: Wenn einen dieser Anruf vom President elect ereilte, konnte man nicht Nein sagen.
Das war schon aus patriotischen Gründen unmöglich, ergab sich aber auch aus dem enormen Respekt, der in den USA traditionell dem Amt des Präsidenten entgegengebracht wird.

So übernahm Robert Gates, der schon als Verteidigungsminister unter GWB amtierte auch nach Obamas Amtsantritt am 20.01.2009 den Posten, weil Obama ihn darum gebeten hatte.
Chuck Hagel, GOP-Senator aus Nebraska amtierte vom 27. Februar 2013 – 17. Februar 2015 als Obamas Verteidigungsminister, als die Republikaner schon längst im Teebeutel-Wahn alles bekämpften was aus dem Weißen Haus kam. Aber man sagt nicht Nein zum US-Präsidenten, wenn dieser einem so ein Amt anträgt.

Diese Zeiten scheinen allerdings inzwischen mindestens 1000 Jahre zurück zu liegen.
Allein die Vorstellung eines Ethik-Zars in der Trump-Administration ist schon ein Brüllwitz.
Kaum ein Mitglied seiner Regierungsmannschaft, das noch nicht durch Raffgier, Korruption, Meineid oder Selbstbedienung aufgefallen wäre.

Bestechlich zu sein ist vielmehr die Voraussetzung, um für das Trump-White-House zu arbeiten.


Aber was will man auch anderes erwarten, wenn der Chef selbst eine Kleptokratie errichtet hat, in der Faulheit und Nepotismus blühen.
Wichtigste Posten vergab Trump an seine Kinder, stopft sich ungeniert die Taschen voll, lügt den ganzen Tag wie gedruckt und sucht sich seine Mitarbeiter gern in Tittenshows oder bei rechten Verschwörungstheoretiker-Moderatoren aus.
Er selbst liest nicht, ist nicht zu briefen, kann kaum lesen, weiß nichts, behandelt seine Mitarbeiter wie Dreck und glaubt unerschütterlich, ihm gehöre die Regierung, das DOJ sei seine persönliche Anwaltskanzlei, er besitze das Weiße Haus und alle hätten nur seinem Wohl zu dienen, statt dem Wohle der Nation.
Das einzig Positive, das man über Trump sagen kann, ist daß er glücklicherweise stinkend faul ist, generell kaum arbeitet und stattdessen lieber Junkfood frisst, mit Speichelleckern telefoniert, TV guckt und natürlich golft.
Vermutlich ist das der Grund, weswegen die USA noch nicht implodiert sind. Der US-Präsident ist glücklicherweise kaum im Oval Office.
Nicht auszudenken was der wahnsinnige Psychopath anrichten könnte, wenn er auch nur annähernd das Arbeitspensum Clintons oder Obamas absolvieren würde.

Trump ist dabei trotz seiner überwiegenden Abwesenheit ein so unangenehmer Chef, daß seine Mitarbeiter trotz der „Ehre“ für den US-Präsidenten zu arbeiten in Scharen davonlaufen, über Skandale stolpern oder auch per Twitter gefeuert werden, wenn sie es wagen #45 zu widersprechen.

Fired 208 days
Mira Ricardel Deputy National Security Adviser | Trump White House staffer

Fired 639 days
Jeff Sessions Attorney General | Trump appointee

Unknown 636 days
Don McGhan White House Counsel | Trump White House staffer

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Joe Hagin Deputy Chief of Staff for Operations | Trump White House staffer

Resigned 504 days
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Resigned 526 days
Tom Homan Director of ICE | Trump appointee

Resigned 292 days
Ty Cobb White House Special Counsel | Trump White House staffer

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John Dowd Trump's lead lawyer | Trump legal team

Resigned TBD days
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Fired 406 days
Rex Tillerson Secretary of State | Trump appointee

Fired 418 days
John McEntee Personal aide to the President | Trump White House staffer

Resigned 414 days
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Resigned 411 days
Gary Cohn Chief Economic Adviser | Trump White House staffer

Resigned 268 days
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Resigned 285 days
David Sorensen White House speechwriter | Trump White House staffer

Resigned 384 days
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Resigned 215 days
Taylor Weyeneth Deputy Chief of Staff of the White House Office of National Drug Control Policy | Trump White House staffer

Resigned 209 days
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Fired 375 days
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Resigned 546 days
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Resigned 354 days
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Resigned 309 days
Jeremy Katz Deputy Director at the National Economic Council | Trump White House staffer

Unknown 347 days
Rick Dearborn Deputy White House Chief of Staff | Trump White House staffer

Resigned 209 days
George Sifakis  Assistant to the President and Director of the Office of Public Liaison | Trump White House staffer

Resigned 232 days
Tom Price Health and Human Services Secretary | Trump appointee

Resigned 244 days
Keith Schiller Director of Oval Office Operations | Trump White House staffer

Unknown 214 days
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Carl Icahn Special Adviser on Regulatory Reform | Adviser

Fired 211 days
Steve Bannon White House Chief Strategist | Trump White House staffer

Fired 195 days
Ezra Cohen-Watnick Senior Director for Intelligence on the National Security Council | Trump White House staffer

Resigned 193 days
George Gigicos White House Director of Scheduling and Advance | Trump White House staffer

Fired 11 days
Anthony Scaramucci White House Communications Director | Trump White House staffer

Fired 190 days
Reince Priebus White House Chief of Staff | Trump White House staffer

Fired 183 days
Derek Harvey National Security Council Adviser | Trump White House staffer

Unknown 187 days
Michael Short Assistant Press Secretary | Trump White House staffer

Fired 183 days
Rich Higgins Strategic Planning Aide | Trump White House staffer

Resigned 183 days
Sean Spicer White House Press Secretary | Trump White House staffer

Resigned 50 days
Mark Corallo Spokesman and Communications Strategist for Trump's legal team | Trump legal team

Resigned 181 days
Walter Shaub Office of Government Ethics Director | Obama appointee

Unknown 168 days
Tera Dahl Deputy Chief of Staff for the National Security Council | Trump White House staffer

Resigned 119 days
Michael Dubke White House Communications Director | Trump White House staffer

Fired 110 days
James Comey FBI Director | Obama appointee

Unknown 106 days
Angella Reid White House Chief Usher | Non-political White House employee

Resigned 95 days
Vivek Murthy Surgeon General | Obama appointee

Resigned 80 days
K.T. McFarland Deputy National Security Adviser | Trump White House staffer

Resigned 70 days
Katie Walsh Deputy Chief of Staff | Trump White House staffer

Fired 25 days
Michael Flynn National Security Adviser | Trump White House staffer

Fired 11 days
Sally Yates US Deputy Attorney General | Obama appointee

Seine ständigen Lügen und die Unfähigkeit sich beraten zu lassen, bringen ihn inzwischen in echte Schwierigkeiten.



Inzwischen hat sich Trump in ein tiefes, tiefes Loch manövriert, weil er ein Government Shutdown verursacht hat und nun allein im Weißen Haus sitzt und sich langweilt.

Vor Anrufen aus dem Weißen Haus muss sich niemand mehr fürchten.
Für Trump zu arbeiten ist keine Ehre.
Man kann ihn einfach auslachen und auflegen.

Es geht bergab mit Trump und niemand mag ihm mehr helfen.

[….]  Trump allein zu Haus
Streit mit Noch-Verteidigungsminister Mattis, sinkende Börsenkurse angesichts der Haushaltsdebatte mit den Demokraten: US-Präsident Trump ist umgeben von Problemen - und mokiert sich über seine Einsamkeit im Weißen Haus.
US-Präsident Donald Trump schlägt Weihnachten offenbar aufs Gemüt. Eigentlich wollte er in Florida sein, mit seiner Familie dort die Feiertage verbringen, golfen gehen. Stattdessen sitzt er nun in Washington fest. [….]  Überhaupt nutzte der Präsident die unverhoffte zusätzliche Zeit im Weißen Haus am Wochenende und am Montag, um ausgiebig per Twitter Frust abzulassen und auszuteilen - gegen die Demokraten, gegen die Medien, gegen Andersdenkende, gegen die US-Notenbank Fed, gegen Leute aus seiner Administration, die das Weite suchen.
[….] Die "Washington Post" schrieb, nach der Absage seines Florida-Trips habe Donald Trump indessen das Wochenende damit verbracht, Stunden und Stunden Fernsehen zu schauen und sich über die Berichterstattung zu ärgern. [….]