Sonntag, 16. Dezember 2018

Healthy-Migrant-Effekt

Zum Thema Flüchtlinge verwenden Rechtsextreme, Populisten, Rassisten und Islamophobe perfideste Lügen, die an niederste Instinkte appellieren.

Dabei sind die Zahlen sehr eindeutig: Die Migration nach Deutschland ist ein großer ökonomischer Gewinn. Die Investitionen des Staates in Unterkünfte, Verpflegung und Sprachkurse sind ein klassisches Konjunkturprogramm. Dadurch wird der Konsum befördert, die Nachfrage genau bei denjenigen gestärkt, die ihr Geld auch ausgeben. Ganz im Gegensatz zu Superreichen wie den Klatten-Porsche-Quandt-Otto-Scheffler-Schwarzs, die auch mit zusätzlichen Millionen nicht mehr Zahnbürsten, Milch, Brot und Eier kaufen.



Die Arbeitslosigkeit ist niedrig wie nie, Handwerker suchen händeringend nach Mitarbeitern, die Einnahmen des Staates sprudeln über.
Mit einer Million zusätzlicher Menschen in Deutschland sank die Kriminalität im Jahr 2017 um fast 10% auf den niedrigsten Stand seit 1993.
Ausgerechnet Flüchtlingsfresser Bundesinnenminister Seehofer musste in der letzten Polizeilichen Kriminalstatistik einräumen, daß wir gegenwärtig die geringste Kriminalität seit 25 Jahren erleben.

Selbst Konservative wie der Arbeitgeberpräsident staunen.

[….] Die Integration der Flüchtlinge in Deutschland läuft nach Ansicht von Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer deutlich erfolgreicher als angenommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe mit ihrem Satz "Wir schaffen das" recht behalten, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber der "Augsburger Allgemeinen".
"Von mehr als einer Million Menschen, die vor allem seit 2015 nach Deutschland gekommen sind, haben heute bald 400.000 einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz", sagte Kramer. "Ich bin selbst überrascht, dass das so schnell geht."
Die meisten jungen Migranten könnten nach einem Jahr Unterricht so gut Deutsch, dass sie dem Berufsschulunterricht folgen könnten, so der Arbeitgeberpräsident. Die große Mehrheit der erwerbstätigen Flüchtlinge arbeite in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und sei damit integriert. "Viele Migranten sind eine Stütze der deutschen Wirtschaft geworden", sagte Kramer. [….]

Ich gehöre zu den letzten in dieser Frage moralisch argumentierenden Menschen.
 Meiner Ansicht nach sollte man alle nach Deutschland kommenden Asylsuchenden aufnehmen, auch wenn es dem Staat ökonomisch schadete.

Ich halte die jetzige Flüchtlingspolitik der Groko für zu restriktiv, ich würde mehr Menschen holen, mehr Familiennachzug ermöglichen; wohlwissend damit eine extreme Minderheitenmeinung zu vertreten.

[….] Der Streit in der Union über die Obergrenze für Flüchtlinge war lang und erbittert. Schließlich wurde sie auf bis zu 220.000 festgelegt. Nun stellt sich raus: In diesem Jahr wird diese Zahl gar nicht erreicht.
Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Obergrenze für Flüchtlinge wird 2018 offenbar nicht erreicht. Bis Jahresende wird es voraussichtlich 166.000 Asylanträge geben, berichtet die "Bild am Sonntag". Das gehe aus der Zuwanderungsberechnung der Bundesregierung für 2018 hervor. [….]

Eine moralische Diskussion mit Hinweisen auf grundsätzliche humanistische Überzeugzungen oder die miese Fluchtursachen-fördernde Landwirtschafts-, Export- oder Rüstungspolitik der deutschen Bundesregierung ist ohnehin schwierig mit rechten Xenophoben, die in Menschen in größter Not lediglich eine Gefahr sehen.

AfD und CSU verweisen trotz der gegenteiligen Zahlen immer wieder auf Einzelfälle krimineller Flüchtlinge. Denn selbstverständlich gibt es unter Millionen Ausländern auch Dealer oder Vergewaltiger.
Das Bild des sexuell übergriffigen schwarzen Mannes mit riesigem penetrationsbereiten Penis, der über unschuldige deutsche blonde Frauen herfällt, passt einfach zu gut in das Nazi-Narrativ der Höckes und Gaulands.
Wer das hören will, hört es.

Die humanistisch Unterentwickelten in ihren braunen Info-Blasen lesen keine offizielle polizeiliche Kriminalstatistik des BKA, die ihnen schwarz auf weiß zeigt, daß die Kriminalität kontinuierlich sinkt.
Sie interessieren sich auch nicht für die HOAXMAP, die hunderte Gerüchte über raubende und vergewaltigende Flüchtlinge als pure Gerüchte entlarvt.

Die womöglich widerlichste Verunglimpfung von Menschen geschieht durch rechtsextreme Hetzer wie David Berger, wenn sie den Heimatvertriebenen ganz im Stile Goebbels‘ infektiöse und andere möglichst widerliche Krankheiten andichten.
Das eignet sich besonders „gut“, um Ängste und Abwehr zu schüren.
Hier wird gezielt der Konnotationsbereich „Schädlinge, Bazillen, Unreinheit, Seuchen“ aktiviert.
Der ledrige Dunkelkatholik Berger greift daher nur zu gern zu diesem extrem perfiden Diskriminierungsmittel.

[….] Über viele Jahre verzeichneten die deutschen Behörden im Hinblick auf die Tuberkulose einen erfreulichen Trend: Die Fälle gingen kontinuierlich zurück. Dieser Trend hat sich nun komplett umgekehrt. So bereits vor einigen Monaten das Robert-Koch-Institut (RKI) in einer Pressemitteilung und einem schüchternen Hinweis auf einen Zusammenhang mit der aktuellen, unkontrollierten Masseneinwanderung.
[….][….] Die hochspezialisierten Forscher mussten nämlich nun einen europaweiten Ausbruch eines multiresistenten Stamms der Tuberkulose (TB) bei 29 Flüchtlingen feststellen.
Bei diesem, vor allem bei angeblich jugendlich-unbegleiteten Migranten festgestellten TBC-Typ liegt eine außergewöhnlich gefährliche Kombination von Antibiotikaresistenzen gegen gleich vier verschiedene, bislang gegen die Tuberkulose in Europa sehr wirksame Medikamente vor. […]

https://donotlink.it/5meR

[….] Am 24. Oktober ist Welt-Polio-Tag. Aus diesem Anlass warnt das Ärzteblatt vor den Risiken einer Wiedereinschleppung der gefährlichen, unheilbaren und tödlichen Infektionskrankheit „Kinderlähmung“ durch die unkontrollierte Immigration.
[….] Gründe dafür sieht die Leiterin der Geschäftsstelle der Nationalen Kommission für die Polioeradikation in Deutschland in sinkenden Impfquoten bei Kindern sowie in der Migration aus Ländern mit Polio-Vorkommen.
Am stärksten im Focus sind hier Einwanderer aus Afghanistan. Dort hat sich die Zahl der Poliofälle im Vergleich zum Vorjahr – laut WHO – verdoppelt. Hinzukommt die extrem hohe Dunkelziffer, nach der Ärzte pro entdecktem Fall von 200 weiteren Infizierten ausgehen. […]

https://donotlink.it/r6pm


 Diese ekelerregende Hetze findet man in den sogenannten „freien Medien“ (=faschistoider Verschwörungstheoretiker-Müll) jeden Tag.
AfD-Wähler, die solche Medien konsumieren, wollen das glauben und sind nicht erreichbar für Fakten.

Aber es ist wichtig Zweifelnden mit echten Argumenten zu begegnen.
Die liefert beispielsweise das Fachmagazin LANCET in dem umfangreichsten Datensatz, der zu dem Thema je vorgelegt wurde: „The Health Of A World On The Move“.

Wenig überraschend: Was Berger, Trump und Co behaupten, ist nicht nur gelogen, sondern das Gegenteil ist wahr. Flüchtlinge sind gesünder und entlasten die Gesundheitssysteme in den Zielländern.
Das ist in sich logisch. Hätten die Geflüchteten keine besonders gute Konstitution, könnten sie die ungeheuerlichen Strapazen der Flucht gar nicht überstehen. Man spricht vom "Healthy-Migrant-Effekt". Zudem übernehmen überdurchschnittliche viele Migranten Jobs im Gesundheitssystem; etwa als Pfleger, und entlasten damit die alternden und kränkelnden westlichen Gesellschaften.

[….] Der gefährliche Mythos vom kranken Migranten
[….] Migranten werden oft nur als Bürde für das Gesundheitssystem gesehen, dabei tragen Menschen aus Polen, Rumänien, Bulgarien, aber auch aus Asien und Afrika in vielen wohlhabenden Ländern in der Pflege und anderen medizinischen Bereichen dazu bei, dass die Betreuung der Alten und Kranken überhaupt aufrechtzuerhalten ist. Das gilt auch in akademischen Berufen, so haben 37 Prozent der in Großbritannien tätigen Ärzte ihren Abschluss in einem anderen Land gemacht.
Metaanalysen mit 15 Millionen Teilnehmern aus 92 Ländern zeigen zudem, dass die Sterblichkeit von Migranten in wohlhabenden Staaten sogar unterhalb jener der einheimischen Bevölkerung liegt. Das bezieht sich sowohl auf Herzkreislauf-Leiden und Krebs, aber auch auf Krankheiten des Verdauungstraktes, der Atemwege und auf Nervenleiden. Etliche chronische Krankheiten sind in ärmeren Ländern, aus denen die Migranten kommen, seltener - weil sich die Menschen dort oft als Folge eines anderen Lebensstils mehr bewegen und gesünder ernähren.
"Migranten sind häufig überdurchschnittlich gesund und aktiv, sonst könnten sie gar nicht migrieren", sagt Oliver Razum, der an der Universität Bielefeld zu Gesundheit und Migration forscht. "Man spricht vom Healthy-Migrant-Effekt, dem Paradox des gesunden Migranten." Paradox deshalb, weil Migranten im Vergleich zur Mehrheitsbevölkerung eine niedrigere soziale Position einnehmen, was bekanntlich ein Krankheitsrisiko darstellt. [….]


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