Donnerstag, 13. Dezember 2018

Wenn die Realität zubeißt – Teil II

Solange die USA noch nicht vollkommen verrückt waren,  konnte es für einen Politiker keine schlimmere Schmach geben als für einen Government-Shutdown verantwortlich gemacht zu werden. Dieser Schwarze Peter wurde trickreich immer den anderen zugeschoben. Was könnte es auch für ein ultimativeres Versagen geben für diejenigen, die das Funktionieren des Staates garantieren sollten, als eben diesen Staat lahm zu legen und die Angestellten unbezahlt nach Hause zu schicken?

Aber wir sind im Jahr 2 nach Trump und da ist der Irrsinn Normalität.


Noch vor wenigen Jahren wären solche Sprüche der Untergang eines Präsidenten. Daher auch das hämische Verhalten Pelosis und Shumers.
Aber der Wahnsinn ist so weit fortgeschritten, daß Trumps Fans ihn dafür lieben alles kaputt zu schlagen. Sie halten das für seine Methode die Mauer durchzusetzen und die Ausländer rauszuwerfen.

Aber womöglich bekommen auch Trump-Fans die Realität bald in ihren Portemonnaies zu spüren. Jobabbau, Rekord-Handelsbilanzdefizit und natürlich auch Rekord-Schulden sind die schnöde Wirklichkeit Amerikas.

[…..] 2018 ist das Defizit im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent gestiegen. Amerika steht heute mit 21,2 Billionen bei seinen Gläubigern in der Kreide. Dramatischer als die Lage allerdings ist die Dynamik der Entwicklung. Schon 2019 dürfte der Fehlbetrag zwischen Einnahmen und Ausgaben die Eine-Billion-Marke knacken [….]

Seit Oktober befindet sich der Dow Jones auf Talfahrt; es könnte weiter bergab gehen.

[….] Bereits in den Vortagen hatten wir vor einem erhöhten Korrekturrisiko aus markttechnischer Sicht gewarnt. Und auch nach dem ersten Ausverkauf bleibt der Dow Jones Industrial Index weiterhin gefährdet. Insbesondere auf längere Sicht drohen Kurse unterhalb der 24.000er-Marke. [….]
(Börse online, 06.12.18)

Übel sieht es aber auch in der gesellschaftlichen Realität aus.
Trumps desaströse Krankheitspolitik bringt mehr Menschen denn je in den Drogentod, weil sie nicht versichert sind und schwere Krankheiten zunehmend nur noch mit Opioiden „behandeln“ können.

[….] So far in 2017, more than 72,000 Americans have died from drug overdose deaths, which is a new record according to the Centers for Disease Control and Prevention. By 2013, according to a study in Medical Care journal, the economic burden of the U.S. opioid crisis had already grown to about $78.5 billion. [….]

Da Trump und Konsorten kontinuierlich Hass säen, steigt natürlich auch die Zahl der Hass-Verbrechen rasant.

[….] Die Gewalteskalation in Charlottesville ist nur eines von insgesamt 7175 Hassverbrechen, die sich in 2017 in den USA ereignet haben. Um 17 Prozent sind die "Hate Crimes" im vergangenen Jahr laut einem neuen FBI-Bericht gestiegen. Eine deutliche Zunahme, und das bereits im dritten Jahr in Folge. 2016 waren es noch 6121 Hassverbrechen gewesen.
Von einem "Hate Crime" sprechen Ermittler, wenn ein Opfer wegen seiner Rasse, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit, Herkunft, seines Geschlechts, seiner sexuellen Orientierung oder seiner körperlichen oder geistigen Behinderung ausgewählt wird. Als Motiv für das Gewaltverbrechen geben die Täter stets Hass auf die jeweilige Gruppe des Opfers an. [….]

Aber auch Trumps radikaler Einsatz für Schusswaffen zeigt Wirkung. In seinen Staaten wird gemordet wie nirgends sonst. Über 100 Menschen werden in den USA jeden Tag erschossen.

[….] Fast 40.000 Menschen starben 2017 in den USA durch Schusswaffen - so hoch war die Rate seit den Neunzigern nicht mehr. [….] 39.773 Menschen wurden demnach im vergangenen Jahr durch Schusswaffen tödlich verletzt - im Schnitt 109 Menschen pro Tag. Damit gab es 2017 mehr Tote durch Schusswaffen als durch Verkehrsunfälle (37.133).
Pro 100.000 Einwohner wurden in den USA 2017 zwölf Menschen erschossen [….]. Zum Vergleich: In Japan liegt der Wert bei 0,2; auch in Großbritannien (0,3), Deutschland (0,9) und Kanada (2,1) ist er weitaus niedriger. [….]

Trumpmerica ist so ein unerfreuliches, unfreundliches und gnadenloses Land, daß immer mehr Amerikaner den finalen Ausweg suchen.

[….] The suicide rate is the highest it’s been in decades, the latest warning sign of a worsening public health issue in America that needs far more attention.
According to a new report by the Centers for Disease Control and Prevention, 47,000 Americans died by suicide in 2017. Put another way, the suicide rate was 14 people in every 100,000 — up 33 percent from 10.5 people per 100,000 in 1999.
The suicide rate is at a 50-year peak, according to the AP. The new data shows that there were 2,000 more deaths from suicide last year than in 2016, the year when suicide became the second-leading cause of death for Americans between the ages of 10 and 34 and the fourth-leading cause for middle-aged Americans. [….]

Herzlichen Glückwunsch, Mr. President, you really made America great again.

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