Schade, wirklich sehr schade.
Leider gewann heute hier in Hamburg, nur wenige Kilometer
von mir entfernt, Kramp-Karrenbauer mit 517 von 999 abgegebenen Stimmen die
Kampfabstimmung um den CDU-Vorsitz. Friedrich Merz, mit 482 Stimmen schon wieder
knapp von einer Frau geschlagen, wird sich mutmaßlich wieder in seine Schollecke
zurückziehen und seine Heuschrecken-Millionen zählen.
Ich hatte so auf einen Durchmarsch des Blackrock-Unsympathen
gehofft.
Merz redet so beeindruckend viel Unsinn, daß selbst das
völlig wahlkampf-unfähige Willy-Brandt-Haus genügend Steilvorlagen aus dem
Konrad-Adenauer-Haus bekommen hätte.
Bei seiner heutigen Bewerbungsrede polterte er unter donnerndem
Applaus seiner Epigonen gegen die Linkspopulisten.
[…..] "Einfach unerträglich"
Während der Zuspruch zu den Volksparteien abnehme, seien die Populisten
von links und rechts "immer lauter und immer erfolgreicher", sagte
Merz. Die AfD sitze inzwischen im Bundestag und allen 16 Landesparlamenten,
während die CDU viele Wähler auch an die Grünen verliere. Dieser Zustand sei
für ihn "einfach unerträglich", sagte der frühere
Unionsfraktionschef. [….]
Haha, back
to Hintzes Rote-Sockenkampagne. Das ist so 90er.
1.) Wer
über zehn Jahre in seiner Schmollecke saß und nichts für die CDU tun wollte,
sollte sich nicht so herablassend über diejenigen äußern, die aktiv waren.
2.) Wer
oder was soll denn linkspopulistisch sein? Aus Sicht der 1990er-CDU war die PDS
linkspopulistisch. „Die Linke“ ist es
aber nicht mehr, sondern die sind eher zu pragmatisch und ihre Fraktionsvorsitzende
ist regelrecht rechtspopulistisch.
3.) Selbst
wenn man die LINKE als linkspopulistisch einstuft, ist sie keineswegs „immer
erfolgreicher“, sondern schmiert geradezu erbärmlich ab im Vergleich zu den
Grünen. Bundesweit liegt die Linke, die lange sicher im zweistelligen Bereich
lag nur noch bei 7-8%.
Wer im Alter zu wenig Geld hat, soll sich doch Aktien kaufen
und Wowereit mag er nicht die Hand geben, weil der schwul ist.
Schade, wirklich schade, gegen so einen CDU-Chef wäre
Wahlkampf ein Fest!
Wenn jemals das Projekt RRG, bzw aufgrund der
Größenverhältnisse eher GRR wieder eine Chance bekommen sollte links von der
CDU einen Bundeskanzler zu stellen, braucht es einen sehr starken,
charismatischen und überzeugenden Kandidaten wie Gerd Schröder, der viele
verschiedene Wählerschichten anspricht. Da so einer weit und breit nicht in
Sicht ist, muß die CDU helfen, indem sie polarisiert und Wähler der Mitte
abschreckt.
Spahn und Merz hätten das gekonnt und damit urbane, linksliberale
Wähler in die Arme der SPD getrieben.
Mit Merz hätte sich auf für die SPD womöglich schnell ein
Anlass gefunden die Groko zu verlassen. Durch @_A_K_K_ ist das alles
unwahrscheinlicher geworden.
Für eine Machtoption
links der CDU muss die SPD nun also selbst aktiv werden und das dürfte sehr
schwer werden mit einer derart unfähigen unsympathischen Anführerin wie Andrea
Nahles.
Die einzige Hilfe aus der Union, auf die die Sozis hoffen
können, ist das äußerst knappe Wahlergebnis.
Kramp-Karrenbauer bekam in der Stichwahl nur 51,75%. Fast
die Hälfte der Delegierten stimmte also gegen sie. Spahn wird sich dieses sehr
rechtslastigen Potentials der CDU-Funktionäre sehr bewußt sein und früher oder
später wieder anfangen gegen seine (neue) Chefin zu zündeln. Er ist schließlich
20 Jahre jünger als sie wird seine Pläne selbst Parteichef und Kanzler zu werden
sicher nicht aufgegeben haben.
So lange das nicht passiert ist, werden ihm die Grünen, also
der inoffizielle Merkel-Fan-Club das Leben schwer machen. Die einstigen Ökopaxe
und Friedensbewegten sind inzwischen bis zur völlig Unkenntlichkeit angepasst,
Industrielobby-freundlich und nahezu ohne irgendwelche Überzeugungen.
Mit Kramp-Karrenbauer würden sie gern zu einer neuen FDP,
als Mehrheitsbeschafferin+ aufrücken und viele neue Pöstchen und Ämter
besetzen.
[…..] Die
Grünen respektieren Merkel nicht nur, sie bewundern sie. Kramp-Karrenbauer
bevorzugen sie allein deshalb, weil sie Merkels Favoritin war. Kurz nach ihrer
Wahl schrieben die Grünen-Chefs Annalena Baerbock und Robert Habeck, sie freuten
sich "auf einen spannenden politischen Wettbewerb um die besten Ideen für
unser Land und Europa".
Die Spannung vor der Stichwahl packte etwa Bayerns-Grünen-Chefin
Katharina Schulze: Sie hatte eine Busstation verpasst, wie sie mitteilte.
Öffentlich nannten die Grünen zwar vor der Wahl keine Namen, aber Merz passte
nicht in ihre schwarz-grünen Vorstellungen. […..]
Die SPD muss zusehen zwischen diesen zueinander strebenden
künftigen Partnern nicht zerrieben zu werden.
Die Zeichen stehen auf BW, auch rechtsökologisch, auf
Schwarzgrün.
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