Wenn man Faschisten „Faschisten“ nennt, sind die beleidigt.
Wenn das Verwaltungsgericht Meiningen entscheidet, der thüringische AfD-Chef Björn Höcke darf Faschist genannt werden, ist der Mann, dessen Texte denen aus Hitlers „Mein Kampf“ derartig ähneln, daß noch nicht einmal wohlmeinende Parteifreunde eine Unterschied finden können, beleidigt.
Faschisten wollen nicht Faschisten genannt werden und weisen weit von sich Faschisten zu sein.
Faschisten sind derart darüber empört als Faschisten angesehen zu werden, daß man meinen könnte, sie hätten etwas gegen Faschisten.
Wenn dem aber so wäre, sollten die „Faschisten“ genannten Faschisten mit den Antifaschisten übereinstimmen. Schließlich betonen sie bei jeder Gelegenheit ihre Rechtsstaatlichkeit und Rechtstreue. Im deutschen Rechtsstaat ist aber der Antifaschismus Grundkonsens. Darauf wurde das deutsche Nachkriegsrechtssystem gegründet – nach dem Mord an sechs Millionen Juden dürfe es nie wieder Faschismus, nie wieder Antisemitismus geben.
Wären die Faschisten rechtsstaatlich und nicht bloß rechts, wäre ihre Israel-Verbundenheit rechtmäßig.
[….] Wir sind pro-amerikanisch und pro-israelisch. Nicht nur aus einer wohlverstandenen Dankbarkeit bzw. historischen Verantwortung, sondern auch, weil der moderne Staat Israel als einziger Staat im Nahen Osten weltweit ein Vorbild für die Abwehr des aggressiven Islam und das gleichzeitige Hochhalten von Menschenrechten und Demokratie ist. [….]
Wären Faschisten genannte Faschisten so pro-israelisch, wären sie Anti-Faschisten und somit rechtsstaatlich, statt nur rechts.
Sie sind aber Anti-Antifaschisten.
Nur eins hassen Faschisten noch mehr als Faschisten genannt zu werden: Die Antifaschisten. Sie kübeln eine derartige Hetze gegen die von ihnen „Antifa“ und „Antifanten“ geschmähten Antifaschisten aus, daß man fast annehmen könnte, die Faschisten wären doch Faschisten und echauffierten sich daher über Antifaschisten.
Aber die Faschisten sind auch pro-amerikanisch und die der Oberamerikaner und Oberbefehlshaber der antifaschistischen Armee, die einst nach Europa kam, um den Kontinent vom Faschismus zu befreien und den Faschisten Hitler zu bekämpften, erkennt die wahren Terroristen im Antifaschismus.
[…..] US-Präsident Donald Trump will im Falle seines Wahlsiegs am 3. November nach eigenen Angaben den rassistischen Ku-Klux-Klan und die Antifa als Terrororganisationen einstufen. […..]
Der Rassist mit der jüdischen Tochter, der dem faschistischen Mob der Neonazi „Unite the Right rally“ in Charlottesville, Virginia im August 2017 bescheinigte „very fine people“ zu sein, nachdem sie die faschistischen Slogans "Jews will not replace us" und "Blood and Soil" grölten, will auch kein Faschist sein.
Daher hasst er die Anti-Faschisten.
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