Montag, 15. März 2021

Der böse Jojo-Effekt

 

So viel Eigenlob muss sein;

Das was jetzt große Medienhäuser wie der SPIEGEL empfehlen, nämlich Karl Lauterbach zum Bundesgesundheitsminister zu machen, hatte ich schon vor einem Vierteljahr gefordert.

Schließlich ist da noch der zentrale Minister Spahn, der im Vergleich mit seinem langjährigen SPD-Pendant Lauterbach mit grotesker Fehlplanung und Ahnungslosigkeit auffällt.

(……) Wäre Angela Merkel eine wirklich verantwortungsvolle Kanzlerin, hätte sie Spahn längst mit einem kräftigen Tritt gefeuert und stattdessen Karl Lauterbach zum Bundesgesundheitsminister gemacht.      Aber wir leisten uns lieber Pfeifen an den Schaltstellen und haben dafür ein paar Tausend Tote mehr.     Der heute angesetzte Dezember-Lockdown ist so überraschend wie das Amen in der Kirche, nachdem sich all die C-Politiker ein halbes Jahr öffentlich spreizten. (……)

(Immer noch nicht begriffen, 13.12.2020)

Es ist alles anderes als unwichtig, wer das Gesundheitsministerium führt.

Ob die Bürger „genervt“ von Lauterbach sind, sollte kein Kriterium sein.

Aber er behielt mit seinen Prognosen stets Recht.

Wären Merkel, die Ministerpräsidenten und Deutschland seinen Ratschlägen gefolgt, hätten wir deutlich weniger Tote und den Lockdown womöglich schon hinter uns gelassen.

[…..] Warum nicht Lauterbach?  Viele Bürger mögen genervt sein von seinen ewigen Warnungen. Übersehen wird aber oft, dass Karl Lauterbach auch konstruktive Vorschläge am Fließband produziert. Mit ihm wäre Deutschland vermutlich besser durch die Krise gekommen. […..]

(Markus Feldenkirchen, 12.03.2021)

Die Desorientierung, Halbherzigkeit und Flatterhaftigkeit Laschets, Günthers und der Ministerpräsidenten aus dem Osten, haben zu genau dem Jojo-Effekt geführt, den wir jetzt erleben und den wer prophezeit hatte?
Genau, Lauterbach.

[…..] Infektionszahlen steigen dramatisch – Notbremsen-Lockdown zu Ostern wird wahrscheinlich! RKI-Experten erwarten in der Woche nach Ostern eine Corona-Inzidenz zwischen 200 und 500. Viele Lockerungsschritte dürften deswegen ausfallen. […..] Epidemiologen, darunter der SPD-Politiker Karl Lauterbach, hatten bereits vor einen Jo-Jo-Effekt gewarnt und empfohlen , mit den Lockerungen zu warten, bis die Inzidenz deutlich unter 35 liegt. Ministerpräsidenten und Kanzlerin hatten jedoch eine Kehrtwende weg von der Ziel-Inzidenz 35 vollzogen und die Lockerungen bereits für Inzidenzen zwischen 50 und 100 beschlossen. [….]

(Donata Riedel, Handelsblatt, 15.03.2021)

Der habilitierte Mediziner und Hamburger Regierungschef Peter Tschentscher gehörte nicht zu den Öffnungsfetischisten und argumentierte in der MP-Kanzler-Konferenz strikt dagegen.

Deutschland leidet aber nicht nur unter einem drastischen Strategie-Mangel, sondern auch an sagenhafter Organisationsunfähigkeit der handelnden Minister.

R-Wert und Inzidenz steigen und zudem hören wir auch noch auf Astrazeneca zu verimpfen.

  […..] Intensivärzte fordern sofortige Rückkehr zum Lockdown in Deutschland! Deutschlands Intensivmediziner warnen vor einer heftigen dritten Welle, wenn Lockerungen nicht schnell zurückgenommen werden. Es gelte jetzt, sich in den Sommer zu retten. [….]

(SPON, 15.03.2021)

Jetzt müsste man eine gute Impftaskforce haben.

Blöderweise sind in Berlin mit Scheuer und Spahn ausgerechnet die Minister mit Zimmertemperatur-IQ zuständig.

Man hätte doch lieber Kader Loth oder Joey Heindle den Job geben sollen.

[…..] Nach AstraZeneca-Verwirrung: SPD-Politiker fordert Spahns Entlassung. Die SPD zürnt schon länger über das Krisenmanagement des CDU-Gesundheitsministers. Nun geht NRW-Landeschef Thomas Kutschaty einen Schritt weiter – und bezeichnet Jens Spahn als »nicht mehr tragbar«. […..]

(SPON, 15.03.2021)

Schon ein Jahr haben die Chaoten in den CDU-Ministerien verdaddelt und noch immer ist ihnen nicht aufgefallen, daß sich Viren auch am Wochenende verbreiten. Im Gegensatz zu allen anderen Industrieländern, machen deutsche Gesundheitsämter Freitagnachmittag zu und können dann eben erst am Montag wieder per Fax die aktuellen Corona-Zahlen nachmelden.

Daß es dafür keine Software gibt und Spahns Corona-App nicht funktioniert, muss gar nicht erst erwähnt werden, in einem Land, das nach 15 Jahren Merkel bei den Themen Innovation, Breitbandausbau und digitaler Infrastruktur hinter Rumänien, Albanien und Tansania zurück gefallen ist.

Asien hat uns ohnehin nach Merkels Schlafwagenkanzlerschaft uneinholbar abgehängt.

Aber selbst die Dinge, die man schnell und unbürokratisch ändern könnte, werden nicht umgesetzt, weil die Kanzlerin immer noch stupide auf die Volltrottel Spahn und Scheuer setzt.

Inzwischen horten wir Impfstoff, haben tausende Mediziner bereit stehen, die das Vakzin nur zu gern der Bevölkerung spritzen würden, aber leider sind die Öffnungszeiten der Impfzentren zu kurz!

Und nein, das ist keine Satire; sicherheitshalber muss man das inzwischen bei CDU-Ministern dazu schreiben.

[…..] Oliver Dierssen würde gerne helfen, doch man braucht seine Hilfe gerade nicht. Der Kinderpsychiater aus Gehrden bei Hannover hat wie viele andere Menschen in den vergangenen Wochen zugeschaut, wie die Zahl der täglichen Impfungen in Deutschland nur langsam anstieg, während die Liefermengen der Hersteller in viel größerem Tempo zunahmen. Vielleicht liegt es ja daran, dass es nicht genug Ärzte gibt, die bereit sind, in den Impfzentren Spritze und Oberarm zusammenzubringen, dachte Dierssen - und bot seine Hilfe als Impfarzt an. Doch zu seiner Überraschung teilte man ihm mit: Es stehen über tausend Mediziner vor ihm auf der Liste.  Aber wieso kriegt man dann den Impfstoff nicht schnell an die Frau oder Mann? „Ich wollte wissen, warum das Impfzentrum nicht auch nachts aufmacht oder sonntags“, erzählt Dierssen. Schließlich sei er als Arzt gewohnt, auch zu ungewöhnlichen Uhrzeiten zu arbeiten. Die Antwort des Zuständigen im Impfzentrum, der laut Dierssen von einem städtischen Schwimmbad für diesen Job abgestellt wurde: „Das wissen wir. Aber das Impfzentrum hat knappe Öffnungszeiten.“ […..]

(SZ, 15.03.2021)

Worauf wartet Merkel noch?
Ihre Amtszeit ist bald vorbei, für die CDU ist ohnehin schon lange jemand anders verantwortlich. Begreift sie denn immer noch nicht, was das Totalversagen der C-Minister für verheerende Folgen hat?

Offensichtlich sind die Unionspolitiker alle in einen gemütlichen Dämmerschlaf gefallen, nachdem endlich die Hochbetagten in den Pflegeheimen durchgeimpft wurden.

Das waren die Vulnerablen, also die, die mit der höchsten Wahrscheinlichkeit nach einer Covid19-Erkrankung starben.

Offensichtlich glaube die Unionspolitiker, damit wäre das Schlimmste vorbei, die Intensivstationen entlastet; man könne zum Alltag übergehen, weil die Jungen und insbesondere die Schüler ohnehin nur milde Krankheitsverläufe erwarte.

Das ist aber falsch, weil es ohnehin nie die Uralten waren, die Monatelang auf Intensivstationen behandelt werden mussten.    Total falsch. RKI und Ärzte waren lange davor, Lauterbach warnt davor.   Spahn und Scheuer fehlt aber offensichtlich grundsätzlich der Intellekt, um diese Zusammenhänge zu begreifen.

[….] Eine Gruppe um den Mathematiker Andreas Schuppert von der RWTH Aachen hat untersucht, wie sich das Zusammenspiel von Infektionsgeschehen und Impfungen auf die Belastung der Intensivstationen auswirken. Dazu hat Schuppert Daten zu den Intensivpatienten an den Unikliniken Aachen und Köln ausgewertet. Das zentrale Ergebnis: Noch ist die Impfkampagne längst nicht weit genug, um eine dritte Welle von den Intensivstationen fernzuhalten. „Es ist eine völlig fatale Fehleinschätzung, dass wir aus dem Gröbsten raus sind“, sagt Schuppert. Denn die prioritär Geimpften aus der Altersklasse 80+ haben zwar das höchste Risiko, an Covid-19 zu versterben – für die Intensivmedizin spielen sie aber nicht die Hauptrolle. Hochbetagte werden oft erst gar nicht auf eine Intensivstation gebracht oder liegen dort nur wenige Tage. Das höchste Risiko, in Folge einer Sars-Cov-2-Infektion in Intensivbehandlung zu müssen, haben demnach die 60- bis 79-Jährigen. Diese Gruppe wartet großteils noch auf die Impfung, soll aber in den nächsten Wochen folgen. Schupperts Berechnungen, die in der Fachzeitschrift Medizinische Klinik und beim Intensivmediziner-Verband Divi erschienen sind, berücksichtigen die erhöhte Infektiosität der britischen Mutante B.1.1.7, nicht jedoch neuere Erkenntnisse, dass diese auch vermehrt zu schweren Verläufen führt. […..]

(SZ, 15.03.2021)

Bevor sich Laschet und Merkel dazu entschließen endlich Personal auszutauschen, werden wir also weiter konsequent die Fähigen von den Entscheidungsstellen fernhalten und sehenden Auges in eine gewaltige dritte Welle rutschen.

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