Das Hamburger UKE, also
das Universitätsklinikum Eppendorf ist die größte Klinik weit und breit. Es
wurde schon im Jahr 1889 gegründet und beschäftigt heute fast 10.000
Mitarbeiter – darunter gut 2.200 Ärzte. Es gehört „ der Stadt“ und befindet
sich in Trägerschaft der Behörde für Wissenschaft und Forschung.
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) umfasst in 14 Zentren mehr als 80 interdisziplinär zusammenarbeitende Kliniken, Polikliniken und Institute. Es verfügt über 1.346 Betten sowie 196 Betten im Universitären Herzzentrum Hamburg. Jährlich nimmt der UKE-Konzern rund 80.000 Patienten stationär und rund 263.000 ambulant auf - rund 113.000 Patienten davon über die Notaufnahme. Viele Therapien können in Hamburg und Umgebung nur hier erfolgen - zum Beispiel Transplantationen von Herz, Lunge, Leber, Niere und Knochenmark.(UKE)
Der Grundstein für das riesige
„Neue Klinikum“ mitten auf dem UKE-Gelände wurde 2006 gelegt, erste Mitarbeiter
bezogen das Megagebäude im Jahr 2009.
Drei Jahre fand der Krankenhausbetrieb
also auf einer Großbaustelle statt.
Verbunden mit dem Neuen
Klinikum ist das „Universitäre Herzzentrum“ (UHZ), welches ebenfalls ein
modernes Gebäude ist und im Jahr 2005 mit damals 280 Mitarbeitern den Betrieb
aufnahm.
Am Anfang war es recht nett dort, weil das wirklich großzügige Foyer gar nicht so fürchterlich nach
Krankenhaus aussah.
Allerdings sind die
Kapazitäten schon von Anfang an erschöpft gewesen.
Man traut sich nicht so zu bauen, daß keine volle Auslastung gewährleistet ist.
Man traut sich nicht so zu bauen, daß keine volle Auslastung gewährleistet ist.
110%ige Belegung mit ein
paar Patienten auf dem Gang gilt in den privat geführten Kliniken als
Richtgröße – aber viel weniger sollte es auch nicht im UKE sein.
Die beiden Warteräume –
ganz links einer kleiner, feiner mit Lederfauteuils, Architekturzeitschriften
und Fernseher für die Privatpatienten. Und möglichst weit davon entfernt auf dem
rechten Flügel ein großer Warteraum der Holzklasse mit kleinen Holzstühlen wie
man sie aus der Schule kennt – waren schnell zur Verhandlungsmasse geworden.
Es
fehlten Räume, um die anstürmenden Patientenmassen zu bewältigen.
Bald wurde der Wartesaal
für die Kassenpatienten geopfert und in drei Behandlungszimmer aufgeteilt. Die
Großzügigkeit des Foyers hatte ausgedient. Dort wurde Stuhlreihe um Stuhlreihe
aufgestellt – bis man kaum noch mit einem Rollstuhl durchkam.
Möchte man zu einer der vielen ambulanten Sezial-Sprechstunden einen Termin machen, hat man als Kassenpatient mit vier Monaten Wartezeit
zu rechnen. Insbesondere die „Gefäßsprechstunden“ und Schrittmacherkontrollen
sind chronisch überlastet.
Die Schall-Räume (für
Herzecho und EKG) und Sprechzimmer wurden inzwischen allesamt mit einer Gips-Wand
geteilt und sind nun kaum noch anderthalb Meter breit.
Möchte neben dem Arzt
und dem Patienten noch eine dritte Person anwesend sein, geht das nur noch, wenn
man schlank ist.
Das besondere Problem am
UHZ ist, daß die Ärzte und Pfleger wirklich gut sind.
Es ist weltweit eine
Toppadresse.
Hier werden Behandlungsmethoden entwickelt, die es nur im UKE
gibt, so daß Menschen aus der ganzen Welt dort behandelt werden möchten.
Eine kaputte Mitralklappe
endoskopisch mit einem Clipping-Verfahren zu reparieren, ohne dem Patienten die
Rippen aufzubiegen wurde beispielsweise erst vor kurzem dort entwickelt.
Mittlerweile hat man 400 dieser Eingriffe erfolgreich durchgeführt – eine Methode,
die noch nicht mal in den USA beherrscht wird.
Mir gefällt das Konzept
auf reiche Überseekunden zu setzen.
Auf dem Gelände gibt es ein luxuriöses
Hotel, die UHZ-Website beinhaltet einen „international Office“, der alle Dienste
auch in Russisch, Englisch und Arabisch anbietet.
Alle profitieren von den
reichen Russen, die für die deutschen Kassenpatienten Forschung und teure
Geräte mitfinanzieren.
Es ist nur leider immer
voll.
Einzelzimmer sind so selten, daß sich in letzter Zeit viele
Privatpatienten beschweren, weil sie in Doppelzimmer gestapelt werden, obwohl sie
für Einzelzimmer versichert sind.
Das UKE hat aber keinen Platz für mehr
Einzelzimmer.
Um die Privatpatienten zu beruhigen wird nun auch auf den
Stationen jeweils eine LOUNGE eingerichtet, die es im EG des Herzzentrums für ambulante Patienten schon
ein Jahr gibt.
Also ein
Extra-Aufenthaltsraum mit bequemen Sesseln, Zeitschriften, Kaffeeautomat
und Flachbildschirm auf dem NTV läuft.
Für diese Lounge fallen
dann noch mal ein paar Behandlungszimmer weg – aber die nörgelnden
Privatpatienten können dafür in die Lounge spazieren und sich mit anderen
Privatpatienten zusammen daran erfreuen, daß sie nicht zum Plebs gehören.
Das ist
doch auch was!
Einen größeren Schwachsinn
kann ich mir ja kaum vorstellen.
Man will doch im
Einzelzimmer liegen, damit man NICHT immer jemanden neben sich hat, von dem man
jede olfaktorische, akustische und visuelle Regung mitbekommt.
Wenn einen der Bettnachbar
stört, hilft es doch eher wenig sich mit noch mehr fremden Leuten in der Lounge
zusammenzurotten.
Mal abgesehen davon, daß im Herzzentrum die meisten
Patienten am Monitor hängen und ohnehin nicht mobil sind.
Die Verwaltung hat
offenbar kompetenten Rat in Schilda eingeholt.
Defibrillatoren und Schrittmacher
werden mittlerweile nicht mehr im Herzzentrum und auch nicht im „Neuem
UKE-Klinikum“ durchgeführt!
Die Patienten werden mit dem Krankenwagen ein paar
Straßen weiter gefahren, wo sich die Kardiologen moderne OPs nur für
Schrittmacher-Implantationen eingerichtet haben.
Die Kapazitäten des UKE sind längst gesprengt –
nachdem 2011 (sic!) das Neue Klinikum eröffnet wurde.
Das hat Ex-Direktor Prof.
Jörg F. Debatin (CDU) wirklich genial geplant. Sein Parteibuch verhalf ihm während
der Regierungszeiten Ole von Beusts (2001-2010) zu dem Job.
Zum Glück hat Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) den
debakulierenden Hongo nach dem Regierungswechsel im Sept 2011 gefeuert.
Debatin ist jetzt Chef des
CDU-Wirtschaftsrates.
Also den Halbhirnen, die damals auch dazu geraten haben die
LBK, die Hamburger Kliniken, an Asklepios zu verkaufen.
Wenn Ole von Beust ökonomische Entscheidungen trifft, kann man sicher sein, daß er ins Klo greift.
Die Milliarden, die der Hamburger Steuerzahler aufzubringen hat, weil ihr mehrfach wiedergewählter erster Bürgermeister die Landesbank HSH nicht im Griff hat, sind zwar ein enormes Ärgernis, aber beileibe nicht die einzige Fehlleistung des blonden Lügners mit den treuherzigen blauen Augen.
Im Gegenteil, es ist geradezu das Markenzeichen von Bürgermeister Blöd großspurig daher zu reden und am Ende den Steuerzahler die dicke Rechnung zu präsentieren.Ein paar Beispiele:
(….)Legendär auch das Desaster, das Beust mit dem Verkauf der Hamburger Krankenhäuser (LBK) an Asklepios anrichtete.
29.2.2004: Beim Volksentscheid stimmen 76,8 Prozent der Wähler gegen den LBK-Verkauf.
7.9.2004: Ole denkt sich „scheiß auf die Demokratie - Finanzsenator Peiner hat doch da diesen netten Vetter bei Asklepios“ und so beschließt der Senat den Verkauf des LBK an den privaten Betreiber Asklepios.
Inzwischen besitzt der Konzern 74,9 Prozent.
Asklepios-Eigentümer Bernhard Broerman blies sein Privatvermögen inzwischen auf 1,8 Milliarden Euro = 1800 Millionen Euro = 1 800 000 000 Euro auf.
Offensichtlich lohnt es sich die Kranken und Pflegebedürftigen auszupressen.
In der firmeneigenen Sprache heißt es im Asklepios-Webauftritt unter dem Punkt "Vision":
Mit der Asklepios-Vision beschreiben wir die Entwicklung und Position des Unternehmens im Krankenhausmarkt auf der Grundlage unserer Erfolge und künftigen Ziele: Asklepios ist Marktführer in den relevanten Wettbewerbsfeldern Größe, Rendite und Innovation.
2004 gelang es Asklepios-U-Boot Finanzsenator Peiner (der Mann, der auch als oberster HSH-Nordbank-Aufseher legendär debakulierte) Beust einzureden, daß Broerman so knapp bei Kasse sei, daß Beust ihm die Personalkosten abnahm.
Nicht persönlich natürlich - nein die Steuerzahler sind mal wieder dran. Die Stadt mußte fast 2000 ehemalige Asklepios-Angestellte zurück nehmen, die es aufgrund der ausbeuterischen Personalpolitik und den eklatanten Pflegemängeln in den Asklepioskliniken dort nicht mehr aushielten.
Ole, der uns das alles eingebrockt hat, ist immer noch im Amt.
6b)
Weil Asklepios-Besitzer Bernhard Broerman, an den Beust die Hamburger Kliniken billig verhökerte nun mit einem Privatvermögen von 1,8 Milliarden Euro = 1800 Millionen Euro = 1 800 000 000 Euro ein bißchen knapp ist, schießt ihm der Steuerzahler im Jahr 2009 ein paar Milliönchen für den Unterhalt der Krankenhäuser zu:
Asklepios-Klinik Harburg: 30 Mio Euro
Asklepios-Klinik Altona: 33 Mio Euro
Asklepios-Klinik St. Georg: 16 Mio Euro
Asklepios-Klinik Wandsbek: 8 Mio Euro
Asklepios-Klinik Nord: 36 Mio Euro.
Ole, der uns das alles eingebrockt hat, ist immer noch im Amt.
6c)
Weil Asklepios-Besitzer Bernhard Broerman, an den Beust die Hamburger Kliniken billig verhökerte nun mit einem Privatvermögen von 1,8 Milliarden Euro = 1800 Millionen Euro = 1 800 000 000 Euro ein bißchen knapp ist, kann er keinesfalls gestatten, daß sich bei Asklepios und den Billigtochterfirmen Betriebsräte bilden.
Arbeitnehmerrechte unerwünscht.
Die inzwischen 36.000 Mitarbeiter des Asklepios-Konzerns (Umsatz 2,3 Milliarden Euro) werden systematisch bespitzelt und mit Psychoterror davon abgehalten sich zu organisieren.
(Tammox 08.12.2009)
Im letzten Manager-Magazin
von 2012 wird Asklepios-Besitzer Bernd Broermann inzwischen mit einem
Privatvermögen von 2,2 Milliarden Euro gelistet.
Das ist Geld, das von den
Versicherten aufgebracht wurde, das jetzt ihm gehört und in den Krankenhäusern
fehlt.
Das Nachsehen haben Patienten
und Pflegepersonal.
Deswegen sollte man als
Hamburger einen großen Bogen um Asklepios und Schön-Klinken machen.
Das UKE
gehört glücklicherweise der Uni (also der Stadt) und wird nicht nur auf
Gewinnmaximierung getrimmt.
Im UKE ist der „Schwesternschlüssel“
deutlich günstiger als in den Asklepiosbetrieben.
Im UHZ ist es durchaus
möglich, daß sich Pfleger ein bißchen Zeit zum Klönen mit den Patienten nehmen.
Eine Seltenheit.
Das Klinikpersonal ist gnadenlos überlastet, muss immer mehr Patienten in immer kürzerer Zeit versorgen. Die Folge: In Hamburgs Krankenhäusern herrscht der Notstand. Die Gewerkschaften schlagen Alarm. Allein in Hamburg fehlen laut einer Verdi-Studie rund 4200 Stellen.„Der Zustand ist nicht mehr tragbar. Wir gehen auf dem Zahnfleisch. Das ist körperlich und seelisch total anstrengend“, so ein Klinik-Mitarbeiter. In den 47 Hamburger Krankenhäusern wurden seit 1997 knapp 2900 Stellen abgebaut. Dabei erhöhte sich im gleichen Zeitraum die Fallzahl auf 461 221 Patienten (ein Plus von 120000).„Die Zahl der Patienten kann durch das Personal kaum noch adäquat gepflegt werden“, so Katharina Ries-Heidtke vom Betriebsrat der Asklepios-Kliniken. Oftmals bekämen die Kranken weder Nahrung noch Medikamente rechtzeitig. Auch bei der Hygiene gibt es Probleme, weil das Personal keine Zeit mehr hat, sich ausreichend häufig die Hände zu desinfizieren. „Es gibt Mängel bei der Hygiene und die Überlastungsanzeigen zeigen deutlich, dass das Personal überlastet ist“, sagt Andreas Horn vom UKE-Betriebsrat.So kommt es immer häufiger vor, dass Doppelschichten abgeleistet werden müssen und die Besetzung im Nachtdienst auf nur einen Mitarbeiter beschränkt ist. Die ständigen Überstunden belaufen sich allein bei den Asklepios-Kliniken auf mehr als 250000. Eine bundesweite Untersuchung besagt, dass 80 Prozent des Personals in den Kliniken Fehler beim Medikamentenplan, bei Verbandswechseln oder bei Hygienemaßnahmen aufgrund der hohen Belastung nicht ausschließen können.
Mal sehen ob Herr Debatin
als CDU-Wirtschaftsberater noch mehr so tolle Ideen hat.
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