Wer beschäftigt sich schon gern mit rechtextremen Bloggern
und ihren Szene-internen Kabalen? Es ist ein ekelhaftes und abstoßendes Thema,
das auch ich gern so schnell wie möglich vergessen würde.
Genauso unerfreulich sind jeden Tag auf’s neue die
perversen rassistischen Attacken Donald Trumps. Ich könnte mir so viele
angenehmere Methoden vorstellen, mit denen ich meine Zeit verbringe.
Der Mann ist aber US-Präsident und daher so mächtig, daß
jede seiner Äußerungen weltweit reflektiert wird.
Jenseits der politischen Macht, verfügt der orange Orang
aber auch über „Social-Media-Power“ aus 62 Millionen Twitter-Followern und
einem News-Corps-Imperium, welches jeden Trump-Satz multipliziert.
Damit bleibt Trumps verbale Hetze nicht bloß abstrakt,
sondern findet immer wieder verwirrte und bösartige Einzeltäter, die sich so
getriggert fühlen, daß sie Trumps Tiraden in die Tat umsetzen.
Hate Crimes sind seit der Amtsübernahme von IQ45 auf ein
Rekord-Niveau angestiegen, es hagelt Morddrohungen und rechtsradikale
Attentäter stellen sich a posteriori oft als glühende Trump-Fans heraus.
Der Berliner Demagoge Berger verfügt über keine administrative Macht, über keine
Armee. Ebenso ist Bergers politischer Einfluss kaum messbar; er ist bloß eine
übelriechende olfaktorische Zutat in gewissen Kreisen am äußersten Rande des
politischen Spektrums. Er ist lediglich der Furz in der Luft bei einem
kommunalen AfD-Treffen. Zugegeben, in seinem Fall hat der Flatulierende sich
vorher ausschließlich von verdorbenen Pansen ernährt.
Der Urinduscher verfügt aber durchaus auch über
„Social-Media-Power“.
Selbstverständlich erreicht er nicht so viele wie sein
intellektuelles und geistiges Vorbild im Oval Office, aber auch Bergers Blog
wird millionenfach geklickt, er wird von allen anderen ultrarechte Organen
gelesen. Der Pipi-Blog ist natürlich ein wichtiger Multiplikator der braunen
Publizisten-Szene. Dutzende andere Blogger verlinken ihn. Schreiben
Gast-Kommentare, sämtliche AfD-Bundesgrößen lassen sich gern mit dem
katholischen Hetzer ablichten.
Damit bringt Berger die Saat aus, die es braucht für
rechtsterroristische Anschläge, Hass-Kommentare, xenophobe Beleidigungen,
Fackelmärsche und alle erdenklichen Attacken auf Flüchtlinge.
Wer anders aussieht, anders glaubt oder auch nur anders
denkt, gilt für die extremsten Berger-Follower als vogelfrei.
Das belegen nicht nur tausende fremdenfeindliche Straftaten
jedes Jahr, sondern auch die gewalttätige Enthemmung gegenüber
Kommunalpolitikern und Journalisten.
Regional-Reporter sächsischer Zeitungen müssen inzwischen
mit Bodyguards zu AfD-Veranstaltungen, weil Blogger des Schlages Berger in
die Amoralität gehetzt haben.
Die im Münsterländischen Datteln geborene ZDF-Journalistin Dunja
Hayali besuchte vorletztes Wochenende das Rechtsrock-Festival in Themar in
Thüringen. Dort wollte sie sich einen Einblick in die Welt der
Rechtsextremen verschaffen, aber die anwesende Polizei konnte ihre Sicherheit
nicht garantieren. Die Rechten reagierten derartig aggressiv auf sie, daß das ZDF-Team fliehen musste.
Ebenfalls in NRW beheimatet ist das TV-Magazin MONITOR,
dessen Chef Georg Restle ein profunder Kenner und deutlicher Kritiker der rechtsextremen
Szene ist.
Die Berichte gefallen Berger, PP und AfD gar nicht.
[….] Machtkampf in der AfD: Der
Durchmarsch des "Flügel"
Seit Wochen tobt in der AfD ein hässlicher Machtkampf. Dabei ist oft
von einem Aufstand der "Gemäßigten" in der Partei gegen den rechten
"Flügel" um Björn Höcke die Rede. MONITOR-Recherchen zeigen: Längst
schon zieht der "Flügel" in der Partei die Fäden. Und die
Parteispitze unterstützt ihn seit Jahren tatkräftig. Ganz vorne mit dabei:
Alexander Gauland und Jörg Meuthen. Fachleute und Insider sagen, einen
"gemäßigten Flügel" gebe es in der Partei praktisch nicht mehr. Die
Partei ist längst eingebunden in ein Netzwerk rechter und rechtsextremer
Gruppen und Organisationen, die sich jetzt am Ziel sehen: Für sie ist die
Partei ihr parlamentarischer Arm, der helfen soll, ihren Traum vom
"Umsturz" in Deutschland zu verwirklichen.
Gegen Rechts oder doch nicht? Wie
Lokalpolitiker vor einem Shitstorm einknicken
In der kleinen fränkischen Gemeinde Schwarzenbruck zeigt sich zurzeit,
wie schwer der Kampf gegen Rechts vor allem auch in den Kommunen ist: Ein
ortsansässiger Unternehmer wettert auf YouTube gegen Flüchtlinge, Medien und
das politische System. Als sich der Bürgermeister und der Gemeinderat von
diesen Äußerungen distanzieren, mobilisiert der Unternehmer seine Anhänger, ein
Shitstorm zieht auf. Innerhalb kürzester Zeit knickt der Gemeinderat unter dem
rechten Druck ein. MONITOR über die Schwierigkeit, sich nach rechts
abzugrenzen. […..]
Restle kommentiert auch für die Tagesthemen.
Sehr zum Ärger der Nazi-Blogger.
Durch die “Arbeit” David Bergers, der AfD, Pegida, Vera
Lengsfelds, AchGut, PI und Co bleibt es aber nicht bei verbalem Ärger. Diese Leute bereiten den Boden für Gewalt.
[…..] Der WDR hat wegen einer
Morddrohung gegen den Leiter der Redaktion Monitor, Georg Restle, Strafanzeige
gestellt. Restle hatte am 11. Juli in einem Kommentar für die tagesthemen
kritisch gegen die AfD Stellung bezogen.
So bezeichnete der Journalist die Partei damals als "parlamentarischen
Arm" der "Identitären Bewegung" - die AfD müsse als
"rechtsextremistisch" eingestuft werden, forderte er.
"Das Schreiben ist dem Anschein nach dem rechtsextremen Spektrum
zuzuordnen", sagte eine WDR-Sprecherin in Köln. […..] WDR-Intendant
Tom Buhrow sagte: "Dass es eine Morddrohung gegen einen unserer
Journalisten gibt, entsetzt und erschüttert mich. Georg Restle ist ein
ausgezeichneter investigativer Journalist, der die politische Landschaft in
Deutschland kritisch begleitet."
Der nordrhein-westfälische
Landesverband des Deutschen Journalisten-Verbandes teilte mit: "Wir
verurteilen die widerliche Morddrohung gegen den Journalisten Georg Restle und
stehen an seiner Seite." [….]
Die Bergers dieser Welt bekennen sich zwar öffentlich zur
Verfassung, lehnen ihren Geist aber zutiefst ab. Sie verfolgen eine obrigkeitshörige
Ideologie, in der kein Widerspruch erlaubt ist, in der alles, das ihnen nicht
gefällt ausgemerzt wird.
Restle und einige andere sind mutig. Die großartige Maren
Kroymann zum Beispiel.
Aber viele auf der kommunalen Ebene knicken vor des
bösartigen Gewalt-Gedankenwelt der Bergers ein.
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