Sonntag, 2. Mai 2021

Impudenz des Monats April 2021

 

Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Es sind diesmal die Covidioten, die nicht nur einzelne Maßnahmen anzweifeln, oder sich im Detail widersetzen, indem sie sich privat mit einer Person mehr als erlaubt treffen.

Inzwischen sind sie zu hartnäckig die Realität leugnenden Verschwörungstheoretikern geworden, die dadurch eine tödliche Gefahr für alle darstellen.    Im letzten Monat zeigten sich einige Aspekte der Corona-Pandemie mehr als deutlich. Die Populisten wie Boris Palmer, die einfach mal zur Freude der Geschäftsleute Corona-Beschränkungen aufhoben, sind gescheitert.

Dort explodiert die Inzidenz. Palmer und Co verlängern damit die Pandemie und die Beschränkungen, unter denen wir alle leiden.   Die seriösen Politiker wie Peter Tschentscher, die früh auf konsequente Maßnahmen setzten und strenger als in anderen Bundesländern eine Ausgangssperre einsetzten, sind hingegen erfolgreich. Hamburg ist neben Schleswig-Holstein nun das einzige Bundesland mit einer Inzidenz unter 100.

Hamburg führt hat die geringste Neuinfektionsrate der 15 größten deutschen Städte.   Es ist einer der viele Belege dafür, daß nur die strenge Befolgung aller Eindämmungsregeln die Infektionen zurückgehen läßt. Umso schneller können wir die Pandemie hinter uns lassen.

[….] Die Pandemie hat [Tschentscher] im Ansehen weit nach vorne gebracht, auch über die Grenzen der Hansestadt hin­aus. Am Freitag kommt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) höchstpersönlich an die Elbe, um sich den Hamburger Erfolgsweg von Tschentscher erklären zu lassen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll große Sympathien für den Mann aus Hamburg hegen – in der Pandemie kämpft sie mit ihm auf der Seite der Vorsichtigen.   Während auf Bundesebene gerade erst die Ausgangssperre eingeführt wurde, verbietet Tschentscher den Bürgern seiner Stadt bereits seit Ostern die spätabendlichen Ausflüge an die frische Luft. Sein steter Dreiklang in der Krise: mahnen, verbieten, winzige Schritte in Richtung Öffnung – wenn überhaupt.  [….] Tschentschers Kurs ist keiner der schnellen Sympathiepunkte – und doch scheint den Hamburgern zu gefallen, was der Mann im Rathaus da macht.   Drei von vieren sind laut einer Forsa-Umfrage aus dem März mit der Arbeit ihres Bürgermeisters in der Pandemie zufrieden – von allen Ministerpräsidenten belegt Tschentscher damit im Beliebtheits-Ranking Platz eins.  […..]

(Geli Tangermann, 01.05.21)

Die Corona-Paniker Söder und Laschet, die Öffner Hans, Kretschmer und Ramelow sehen hingegen mit den Zahlen ihrer Bundesländer sehr alt aus.


  Wer jetzt sofort lockern will, sorgt damit sicher für eine verlängerte dritte, respektive vierte Welle. Dabei hätten wir schon die zweite verhindern können, wenn nicht die Covidioten so viele MPs hätten einknicken lassen.

Im letzten Monat gab es außerdem eine Flut von extrem eindrücklichen Berichten – also Interviews, Videos, Zeitungsartikel oder TV-Reportage – von den kurz vor der totalen Überlastung stehenden deutschen Intensivstationen.

Fast ausschließlich werden dort mit Corona-Mutanten infizierte Menschen behandelt. Sie sind viel jünger als vor einem Jahr und durchleben sehr schnelle dramatische gesundheitliche Verschlechterung. Das medizinische Personal arbeitet kontinuierlich am Limit, um diese Menschen am Leben zu erhalten.

[…..] MOPO: Herr Schilling, wie war Ihr Arbeitstag?

Jan Schilling: Es war der tägliche Corona-Wahnsinn. Seit März 2020 versorgen wir auf unserer Station Covid-Patienten, auch sehr schwer kranke Patienten, bei denen eine Maschine die Funktion der Lungen übernimmt. Man nennt das extrakorporale Membranoxygenierung, kurz ECMO, das ist das Maximum an Intensivmedizin, dazu braucht man geschultes Personal und man muss ständig gucken, wie man das Personal auf die Patienten verteilt.

[…..] MOPO: Wie erleben Sie das Sterben auf der Covid-Station?

Schiolling: Wir haben jetzt in der dritten Welle einen Altersdurchschnitt von 59 Jahren bei den Patienten, die sind also deutlich jünger als bei der ersten Welle im März 2020. Unsere jüngste Patientin war 26 Jahre alt. Sie ist gestorben. Und wenn ein Patient stirbt, der jünger ist als man selbst, das macht psychisch etwas mit mir und den Kollegen. Wenn ein Mensch mit 86 Jahren stirbt, dann ist das natürlich schlimm für die Familie. Aber ich habe selbst Kinder und wenn ich dann einen 46 Jahre alten Familienvater sehe und weiß, dessen Kinder werden ihren Papa nie wiedersehen, das nimmt einen wirklich mit.

MOPO: Sind diese jüngeren Patienten schwer vorerkrankt?

Schilling: Wir erleben es, dass Patienten, die eigentlich gesund waren, in die Notaufnahme kommen, weil sie schlecht Luft bekommen, dann verschlechtert sich ihr Zustand so, dass sie auf die Intensivstation kommen und dort sehen wir dann so schwere Verläufe, dass diese Patienten sterben. […..]

MOPO: Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie die 8000 Protestler gegen die Coronamaßnahmen in Berlin sehen?

Schilling:  Ganz ehrlich? Da könnte ich kotzen, Entschuldigung für den Ausdruck. Alle gehen auf dem Zahnfleisch, und das nicht seit einer Woche, sondern seit einem Jahr. Und was sehr belastend ist: Keiner kann uns sagen, ob wir noch drei Wochen oder drei Monate durchhalten müssen. Kontaktbeschränkungen sind die einzige Möglichkeit, dass sich weniger Menschen anstecken und im schlimmsten Fall auf der Intensivstation landen. Jetzt müssen sich noch mal alle zusammenreißen und keine Partys feiern. […..]

(MoPo, 26.04.2021)

Jeder, der Augen und/oder Ohren hat, kann sich rund um die Uhr selbst davon überzeugen, wie brutal die Auswirkungen dieser Pandemie sind.

Hartnäckig halten sich dennoch Überzeugungen, nach denen Corona wie eine „normale Grippe“ verschwinden werde, sobald es wärmer werde.  Auch dafür muss man die Augen fest vor der Realität verschließen.

Das ganz große Sterben findet nämlich gerade in Indien und Brasilien statt. Beides sind Nationen, die nicht gerade für ihr winterliches Klima bekannt sind, aber durch verzögerte Impfungen (auch weil die gierigen reichen Nationen die Vakzine wegkaufen und nicht genug abgeben) Virus-Mutationen hervorbringen.

Zuletzt infizierten sich in Indien 400.000 Menschen innerhalb von 24 Stunden. Es gab 5.000 Tote bei einer als sehr hoch eingeschätzten Dunkelziffer. In vielen warmen Ländern bewegen sich die Todeszahlen im sechsstelligen Bereich.


Der indische Premier Modi stemmte sich gegen einen Lockdown, Brasiliens Bolsonaro ist selbst Covidiot.

Die Konsequenzen der Covidiotenpolitik sind wie unter Trump ein Massensterben.


[…..] Den Krankenhäusern in Indien geht wegen der steigenden Zahl an Corona-Patienten der medizinische Sauerstoff aus. Die Soldatinnen und Soldaten sollen eine mobile Sauerstoffgewinnungsanlage der Bundeswehr in Indien aufbauen, Personal des örtlichen Roten Kreuzes einweisen und dazu 14 Tage im Land bleiben, sagte ein Luftwaffensprecher. Die sehr große Sauerstoffgewinnungsanlage soll am Mittwoch und Donnerstag mit zwei Transportflugzeugen geliefert werden.   Zuletzt wurden in Indien mehr als 400.000 Corona-Neuinfektionen in 24 Stunden registriert - ein weltweiter Höchstwert in dem Riesenland mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Krankenhäuser sind überlastet, sie müssen immer wieder Kranke abweisen. Angehörige suchen selbst verzweifelt Sauerstoffflaschen. Inzwischen haben nach indischen Angaben mehr als 40 Länder Hilfslieferungen zugesichert. [….]

(Tagesschau, 01.05.2021)

Covidioten sind aber vollständig resistent gegen Tod und Mitleid und Fakten.   Sie glauben nicht an die Horrorbilder aus Indien und Brasilien.  Werden sie mit Bildern aus Deutschland konfrontiert, schwurbeln sie los.

[….] Alltag auf Intensivstation

Die Mühlenkreiskliniken in Minden wollen Einblicke in die Covid-Intensivstationen geben. Mit einer Fotoreportage bilden sie ab, wie der Alltag auf der Intensivstation zurzeit ist. Dazu schreiben sie in einer Pressemitteilung, dass die Arbeit auf den Stationen seit Monaten „einem Kraftakt“ gleicht. Außerdem heißt es: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Intensivstationen und den Isolierstationen sind keine Heldinnen und Helden. Das ist auch gut so. Denn Held*innen sind in Filmen am Ende meistens tot. […] Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Menschen. Aus Fleisch und Blut. Mit Familien, Sorgen und einer persönlichen physischen und psychischen Leistungsgrenze, die bei vielen seit vielen Monaten kontinuierlich überschritten wird.“ [….]

(RTL West, 29.04.2021)




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