Wenn es eine kirchliche, christliche Kernkompetenz gibt, die ich wirklich anerkenne, dann ist es Genozid.
Keine andere Ideologie hat über so lange Zeit so viele Genozide angestiftet und durchgeführt. Naturvölker in der ganzen Welt, Katharer, Templer, Pogrome gegen Juden, Muslime im „Heiligen Land“.
[….] Das Alte Testament (Samuel 11.12.31) berichtet, wie König David mit gefangenen Ammonitern umging: »Aber das Volk drinnen führet er heraus und legt sie unter eiserne Sägen und Hacken und eiserne Keile und verbrannte sie in Ziegelöfen. So tat er allen Städten der Kinder Ammons.« Der engagierte deutsche Kirchenkritiker Karl Deschner sieht hierin eine Vorwegnahme der Methoden Hitlers. [….] Die Puritaner im 17 und 18. Jahrhundert beriefen sich auf das Alte Testament, als sie die Ureinwohner Amerikas, die Indianer - ob Männer, brauen oder Kinder - mordeten. Blutigste Verbrechen wurden »legitimiert« durch Glaubensbekenntnisse. Zur Ausrottung des Bösen sei man von Gott bestellt. [….] In der berüchtigten Bartholomäusnacht vom 23. auf den 24. August 1572 starben 10 000 französische Protestanten. 13 Millionen nordamerikanische Indianer wurden von den weißen Siedlern, den angeblich Zivilisation bringenden Europäern, niedergemetzelt. Die blutige Bilanz der Ausrottung der lateinamerikanischen Indios seit 1492 beläuft sich gar auf 75 Millionen Tote. Der Sklavenhandel raffte zwei Millionen Afrikaner dahin. [….] (Bernhard H. F. Taureck,17.07.1999)
Bei Massenmorden – Inquisition, Hexenverbrennung, Auto Dafés, Missionierungen – macht niemand dem Christentum so schnell Konkurrenz. Insbesondere, wenn man einkalkuliert, daß der Holokaust, aber auch beispielsweise der Genozid an bis zu einer Million Tutsi in Ruanda 1994, auch fast ausschließlich von Christen begangen wurden.
Insofern sind wir auch nicht über die ungeheuerlichen Massenmorde und die versuchte Ausrottung von 150.000 indigene Menschen in Kanada, durch die katholische Kirche bis in die 1990er Jahre hinein, verblüfft.
(….) Ein Abscheulichkeits-Maximum erreichte die kirchliche Kinderfolter im 19. und 20. Jahrhundert in Kanada. Dort wurden in 139. katholischen Einrichtungen rund 150.000 indigene Kinder gefoltert und tausende davon umgebracht.
Im Mai 2021 entdeckte man in der westkanadischen katholischen „Residential School“ bei Kamloops (British Columbia), die bis 1978 betrieben wurde, 215 Kinderleichen, die die Geistlichen einfach heimlich verscharrt hatten.
Wenige Wochen später, der nächste Fund. Diesmal waren es 751 anonyme Kindergräber bei einem katholischen Kinderheim in der Provinz Saskatchewan. (….)
(Wenn das Mitleid aufgebraucht ist, 05.07.2021)
Wenige Tage nach dem dritten entdeckten Kinder-Massengrab auf dem Gelände Katholischer Einrichtungen, fand man gestern das Vierte.
[….] In Kanada sind erneut dutzende anonyme Gräber auf dem Gelände eines ehemaligen Internats für Kinder von Ureinwohnern gefunden worden. Mehr als 160 Gräber seien auf dem früheren Schulgelände auf Penelakut Island entdeckt worden, teilte der Chef des Stammes der Penelakut, Joan Brown, mit. In dem Internat auf der Insel westlich von Vancouver waren vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1975 Kinder von Ureinwohnern unterrichtet worden. "Es bricht mir das Herz", sagte Kanadas Regierungschef Justin Trudeau zu dem neuen Fund. "Wir können diejenigen, die umgekommen sind, nicht zurückbringen, aber wir können und werden die Wahrheit ans Licht bringen und weiterhin mit den indigenen Gemeinschaften zusammenarbeiten, um Diskriminierung und strukturellen Rassismus zu bekämpfen." In den vergangenen Wochen waren in Kanada mehr als tausend anonyme Massengräber indigener Kinder nahe vier verschiedenen Internaten entdeckt worden. Die Funde sorgten landesweit für Entsetzen. In Kanada waren seit 1874 rund 150.000 Kinder von Ureinwohnern und gemischten Paaren von ihren Familien und ihrer Kultur getrennt und in kirchliche Heime gesteckt worden, um sie so zur Anpassung an die weiße Mehrheitsgesellschaft zu zwingen. Viele von ihnen wurden in den Heimen misshandelt oder sexuell missbraucht. [….]
Bis hierhin ist alles - leider – überhaupt nicht verblüffend.
Das passiert eben, wenn Christen-Institutionen zu Macht kommen.
Insbesondere mit Schwachen, wie Kindern, gehen sie sagenhaft grausam um.
Auch das ist so gar nicht verblüffend, weil die RKK bekanntlich stets darauf pocht, Regeln wie der Ausschluss minderwertiger Menschen (Frauen und Schwulen) von geistlichen Ämtern, wären prinzipiell nicht zu verändern, weil sie von Gott geschaffen wurden.
Die Kirche hält sich viel darauf zu Gute eben NICHT aktuellen Ansichten (wie der, Pfui Pfui Pfui, „Ehe für alle“) zu frönen, sondern sich an ewig gültige Dogmen zu halten. Daher wurde ihr Lehr-Märchenbuch seit 2.000 Jahren eben auch nicht durch eine neue Bibel mit modernen Regeln ersetzt.
Sklaverei, Antisemitismus, Misogynie und Kinder-quälen gehören zur katholischen DNA. Das zu ändern ist gar nicht möglich, da man nach kirchlicher Ansicht damit Jesus selbst einen Irrtum nachsage. Aber Unfehlbarkeit ist gerade das Wesen seiner Göttlichkeit.
Offensichtlich ist das auch richtig. Denn sofern es Jesus gibt (und das glauben tatsächlich viele Menschen) und dieser Jesus allmächtig ist, hätte er bei all den Genoziden, begangen von seinen Bodentruppen, eingreifen können. Das tat er aber offensichtlich nie und sah tatenlos dem Holokaust zu, ebenso wie den zu Myriaden durch Priester begangenen Kinder-Vergewaltigungen, oder den tausenden durch kanadische sadistische Geistliche begangenen Kindermorden.
Auch das verblüfft mich nicht. So ist Jesus eben.
160 massakrierte ungläubige Indianer auf der Penelakut-Insel nahe Vancouver locken ihn nicht hinterm Ofen hervor.
Mich verblüfft auch nicht die angemessen ehrlich schockierte und einfühlsame Reaktion des Premierministers Trudeau, weil er ein guter Typ ist.
Wenig verblüffend ist auch seine ehrlich empörte Forderung an den Vatikan.
[….] Kanadas Premier Trudeau fordert Entschuldigung vom Papst! Franziskus müsse sich für das Vorgehen der Kirche in Internaten für indigene Kinder entschuldigen, sagt Trudeau. Zuvor war ein weiteres Massengrab gefunden worden. [….]
Es verblüfft mich aber immerhin ein bißchen, wie teilnahmslos diese Massenmorde weltweit rezipiert werden.
Es verblüfft mich, daß ich nicht von allen Regierungen und internationalen Organisationen schwere Vorwürfe an die Adresse des Heiligen Stuhls höre.
Verblüffenderweise sagt niemand, so eine genozidale Kinderquäler-Organisation, die auch heute noch an genau den Werten festhält, mit denen sie 150.000 kanadische Kinder misshandelte und umbrachte, wäre ungeeignet, als Träger für Schulen und Kitas zu fungieren.
Daß niemand danach ruft, der RKK die Gemeinnützigkeit zu entziehen, verblüfft mich.
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