In außergewöhnlichen Krisen können nicht nur die
Regierungschefs, sondern insbesondere auch die Familien der Staatsoberhäupter
eine enorme Rolle spielen, indem sie zu Identifikationsfiguren und Mutmachern
werden.
Christian X., von 1912 bis 1947 König von Dänemark vermochte
es nicht nur heimlich die Rettung von 7.000 dänischen Juden zu decken, indem
sie heimlich ins sichere Schweden gebracht wurden, sondern zeigte seinem Volk
während der deutschen Nazi-Besatzung auch welchen Widerstand er leistete, indem
er hoch zu Ross durch die Straßen Kopenhagens ritt, sich dem gewöhnlichen
Leuten zeigte, bis er 1943 von den Deutschen unter Hausarrest gestellt wurde.
Noch berühmter wurde die britische Königin Elisabeth, 1900-2002,
Ehefrau von King George VI., die Mutter der heutigen Queen, die morgen 94 Jahre
alt wird und seit 68 Jahren Königin ist.
Als England mitten im zweiten Weltkrieg unter schwerem
Beschuss stand und zweitweise einer nahezu unüberwindlichen deutschen Übermacht
entgegenstand, bekniete die Churchill-Regierung sie mit den Kindern ins sichere
Kanada zu fliehen; schließlich war ihr Mann auch Kanadisches Staatsoberhaupt.
Aber die störrische Schottin aus allerhöchstem Adel dachte
gar nicht daran.
“The princesses cannot go
without me, I cannot go without the King and the King will never go!” („Die
Prinzessinnen können nicht ohne mich gehen, ich kann nicht ohne den König gehen
und der König wird niemals gehen.“)
Unermüdlich tauchten Elisabeth und George an den von
deutschen Bomben zerstörten Orten auf und sprachen der Bevölkerung Mut zu.
Legendär ist ein weiteres Zitat nachdem ein Bombardement Londons auch den Buckingham
Palace traf:
“I am almost glad we have been bombed. Now I
feel I can look the East End in the face.”
(„Ich
bin beinahe froh, dass wir bombardiert worden sind. Nun habe ich das Gefühl,
dem East End ins Gesicht sehen zu können.“)
Christian und Elisabeth hatten keinerlei
Regierungsverantwortung, sie präsidierten bloß, bzw waren angeheiratet.
Aber ihre Rolle im Weltkrieg kann gar nicht unterschätzt
werden, weil sie ein demoralisiertes Volk aufrichteten, Mut und Hoffnung
spendeten.
Betrachtet man die vollkommen irren schwer bewaffneten
Trumpisten, die nach vier Wochen eingeschränkter Kontaktregelungen ganz ohne
Hunger, Zerstörungen und Krieg schon randalierend durch die Straßen ziehen,
wird umso deutlicher wie wichtig ein Identität-stiftender Faktor sein kann
während eine Nation verunsichert grübelt.
Trump, der soziopathische Spalter kann selbstverständlich
nicht dieser Faktor sein, weil er eben so feige und empathielos wie bösartig
ist.
Es wäre eine gute Gelegenheit im Streit zwischen Weißem Haus
und den Gouverneuren, während der blamablen Schuldverschiebungsorgien von
Präsident auf Kongress, für Trumps Familie aus dem Schatten der Politik zu
treten und endlich auch mal etwas für die hunderten Millionen zu leisten, die
ihre Reisen und Sicherheitsmaßnahmen kosten.
Allein Melania verursachte mit ihrer anfänglichen Weigerung
nach Washington zu ziehen und der damit verbundenen Monate langen
Total-Abriegelung des Trump-Towers und großer Teile der 5th Avenue einen ökonomischen
Schaden, der womöglich in die Milliarden geht.
Natürlich ist von Trumps erwachsenen nepotistischen,
raffgierigen, vollkommen verblödeten Versager-Gören nichts Gutes zu erwarten.
Schwiegersohn Jared reklamierte dementsprechend auch die
nationale Reserve von medizinischer Ausrüstung als seinen persönlichen Besitz,
goss also weiter Öl ins Feuer.
Und Melania?
Die Frau, die bei dem Besuch der Kinder, die ihr Mann an der
Grenze in Käfige einsperrte, eine Jacke mit dem legendären Rückenaufdruck "I really don't care, do you?" trug,
sich bei der Rede zur Nation grinsend an der Seite des zutiefst rassistischen Verschwörungstheoretikers Rush Limbaugh
zeigte und ihm persönlich die höchste amerikanische Ehre, die Medal of Freedom umhängte, sich schon
lange vor den politischen Ambitionen ihres Mannes an dessen widerliche
Birtherkampagne beteiligte, indem sie auch ohne ihn in Talkshows zutiefst rassistisch gegen Obama hetzte und
auch als First Lady als Hetzerin auffiel?
Nun, diese Melania ist keineswegs ein Opfer ihres Mannes,
sondern genauso moralisch verkommen.
Das zeigt sie auch in der Corona-Krise deutlich.
[…..] Die Lage in den USA spitzt sich zu. Das Land ist auch in der
Corona-Krise stark gespalten. Zum Teil schwer bewaffnete Protestler
demonstrieren gegen die Schutzmaßnahmen. Angeheizt von US-Präsident Donald
Trump.
Dass die First Lady Melania Trump jetzt auf Twitter mit privater
Zerstreuung Punkte sammeln will, stößt bei vielen Kritikern auf wütende
Reaktionen.
[…..] Am Freitag postete sie ein Worträtsel auf Twitter, natürlich mit
patriotischem Hintergrund. „Während man Zeit mit der Familie verbringt, ist das
‚Weiße-Haus-Worträtsel‘ ein toller Weg, mit seinen Liebsten zusammen zu kommen,
während man sein Wissen über das Weiße Haus testet“, schrieb Melania Trump als
Erläuterung. […..]
„Oh super, wir haben Wörterrätsel bekommen, aber keine Tests“,
antwortete eine Userin mit sarkastischem Unterton.
[…..] Eine andere Userin belässt es
nicht bei ironischen Anspielungen. Sie ist ganz offensichtlich stinkwütend.
„Ist das ein Witz? Dein Ehemann zettelt einen Bürgerkrieg in unserem Land an
und du willst, dass wir uns hinsetzen und Worträtsel lösen???!!!“ […..]
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