Donnerstag, 23. April 2020

Wahre Kompetenz

Mein geliebter Führer Donald Trump legte bei der Besetzung der wichtigsten Regierungsämter drei Hauptkriterien an:

1.) Kriminelle Grund-Amoralität. Viele seiner Berater sitzen dementsprechend inzwischen im Knast oder sind zumindest angeklagt.
2.) Die Bereitschaft bis zur absoluten Selbstverleugnung coram publico in Trumps Mastdarm zu kriechen; ihm niemals zu widersprechen.
3.) Bock-zum-Gärtner-Prinzip. So ist mit Betsy deVos eine radikale Gegnerin öffentlicher Schulen Bildungsministerin, mit Scott Pruitt (bis 2018) und Andrew R. Wheeler ein Klimawandelleugner Chef bis 2018 der Environmental Protection Agency (EPA).

Seit Trump mit der Corona-Pandemie umgeht, kommt nun aber noch ein viertes Personal-Prinzip dazu: Maximale Inkompetenz.
Er setzt Leute an die wichtigsten Epidemie-Schaltstellen, die nicht nur schlecht qualifiziert sind, sondern die auf geradezu groteske Weise völlig fern der Thematik agieren.

Die nepotistische Entscheidung seine Tochter Ivanka und ihren Multiversager-Ehemann Jared in das CRAP (engl. Scheiße)-Komitee zu setzen, um die „Wiedereröffnung Amerikas“  zu managen, war Ausdruck dieser Random-Strategie.


Eine gescheiterte Handtaschendesignerin und ein reicher Erbe, der notorisch erfolglos agiert, entscheiden nun über die Zukunft der größten Wirtschaftsmacht der Erde.

Mike Lindell, der durchgeknallte Chef des Kissenherstellers „MyPillow“, langjähriger glühender Trump-Fan, wurde bei der offiziellen Presseerklärung des Weißen Hauses zur Corona-Krise am 30.03.2020 vom Präsidenten ganz nach vorn geschoben.


Alex Azar, ehemaliger Chef des Pharmaherstellers Lilly USA, der ebenfalls nach dem Bock-zum-Gärtner-Prinzip von Donald Trump zum US-Gesundheitsminister ernannt wurde, beeindruckte nach seinem spektakulärem Versagen bei der Beschaffung von Corona-Tests mit einer besonders genialen Personalie.

Brian Harrison ist frisch ernannter chief of staff des United States Department of Health and Human Services, HHS, und damit Chef der Covid19-Taskforce von 80.000 Mitarbeitern der Gesundheitsbehörde.

Eine sehr gute Wahl, denn der 37-Jährige Texaner hat nicht die geringste Erfahrung mit Gesundheitsthemen, war dafür früher allerdings kurzzeitig als Hundezüchter erfolgreich. Er war Labradoodle-breeder, verkaufte in Dallas die vor allem in Australien populären Hybridhunde, also Mischlinge aus Labrador und Pudel!


Trump mag sowieso keine Wissenschaftler. Sollen sich doch die anderen doofen Länder, die auch viel weniger Corona-Tote haben – AMERICA FIRST – mit Virologen und Epidemiologen herumplagen.

[….] HHS Sec Azar Reportedly Tapped Former Labradoodle Breeder to Lead Agency’s Coronavirus Task Force […..]

Die USA haben jetzt den Labradoodle-Mann für diesen Job, werden damit heute die 50.000-Tote-Marke reißen und damit ihre Weltspitze klar demonstrieren.


[…..] Don’t worry, Brian Harrison also has virtually no public health experience. The unfortunate thing about the Trump administration, beyond the nepotism, incompetence, mass corruption, idiot kids, white nationalism, wholesale assault on the concept of truth, and pure evil, is that oftentimes it’s beyond parody. For instance, we already knew the federal government’s response to the coronavirus crisis has been catastrophically bad, from the months of insisting the virus was fake news, to a criminal lack of early—and current!—testing, to listening to Dr. Jared Kushner’s advice on the matter, to pushing for a dangerously premature reopening of the country. But despite everything we know, it would just be too much to learn that, at one point, a dog breeder was running the administration’s coronavirus task force. And yet!
Reuters reports the nearly impossible-to-believe news that back in January, Health and Human Services secretary Alex Azar “tapped a trusted aide with minimal public health experience to lead the agency’s day-to-day response to COVID-19.” The aide was Brian Harrison, 37, and the move was somewhat surprising, given that prior to joining the administration in 2018 as Azar’s deputy chief of staff, he spent six years running a company called Dallas Labradoodles, which is not, in fact, some kind of code name for a firm doing cutting-edge medical research or developing vaccines or doing anything remotely related to humans. […..]

Trump setzt da lieber auf sein Gefühl und empfiehlt das Malariamittel Hydroxychloroquin; angeblich soll er Aktien eines der Hersteller besitzen.
Wissenschaftler, die das bezweifeln, sogar aussagen, Trumps Mittel sei schädlich, werden gleich kalt gestellt oder versetzt.
Mit dem MyPillow-Man und einem Labradoodle-Verkäufer hat Trump nicht so einen Ärger.

[…..] Von Trump angepriesenes Medikament Hydroxychloroquin erhöht möglicherweise Sterberate bei Covid-19-Patienten[…..]  Für US-Präsident Donald Trump war früh klar, dass das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin eine heilende Wirkung bei Covid-19-Patienten hat […..]  „Ich finde, die Menschen sollten Hydroxychloroquin nehmen“, sagte der Präsident bei einem Pressegespräch Anfang April. „Ich werde vielleicht selbst anfangen, es zu nehmen.“ Es gebe „sehr starke, mächtige Zeichen“ dafür, dass das Medikament wirke, sagte Trump.
Bereits im März twitterte er, dass Hydroxychloroquin in Kombination mit mit dem Antibiotikum Azithromycin ein „game changer“, also ein riesiger Durchbruch sein könnte. […..]  Eine neue Studie legt jetzt nah, dass das Medikament keine positiven Auswirkung auf den Verlauf einer Infektion mit Covid-19 hat und im Gegenteil sogar schädlich sein könnte. […..]  Die unkontrollierte Behandlung in Wechselwirkung mit andere Medikamenten könne beispielsweise das Herz belasten und zum Tode führen. Dies sei auch schon passiert, so Kremsner. „Der Schaden ist vorprogrammiert.“
Donald Trump scheint indes sogar Beamte zu entlassen, die den Einsatz des Medikaments kritisieren. Der Direktor einer dem US-Gesundheitsministerium untergeordneten Behörde, Rick Bright, schrieb am Mittwoch in einer Stellungnahme, er sei gegen seinen Willen auf eine weniger einflussreiche Stelle in einer anderen Behörde versetzt worden. […..]

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