Das Impeachmentverfahren war einerseits unausweichlich, weil
Trump die US-Constitution mit Füßen trat. Wer wenn nicht Trump hätte impeached
werden müssen?
Andererseits war es aber keine gute Idee, da es aufgrund der
moralisch völlig verrotteten Republikaner keine Aussicht auf Erfolg hatte.
Und selbst wenn wie durch ein Wunder 60 Stimmen im Senat
zusammengekommen wären, hätte der irre Trump-Mob an der Basis das Urteil nie
akzeptiert. Sie hätten sich sogar noch weiter radikalisiert.
Die 62 Millionen Trump-Wähler sind so faktenresistent, daß
man sie nie mit Argumenten überzeugen kann. Als einzigen Ausweg sah ich daher
eine von Trump angerichtete nie dagewesene so schwere Rezession, daß jeder
Trumpist am eigenen Leib spüren würde wie schlecht seine Wahlentscheidung war.
[……] Daher habe ich auch
wiederholt geschrieben wie sehr ich mit Mueller hadere.
Was wäre wenn er einen echten
Rücktritts-, bzw Impeachment-Grund findet, der tatsächlich Trumps Amtszeit
vorzeitig beendete?
60 Millionen vollkommen
fanatisierte Amerikaner würden es für eine liberale Deep-State-Verschwörung
halten. #45 würde unweigerlich zum Märtyrer, eine gewaltige Dolchstoßlegende
entstünde.
Die USA wären auf Dauer in
unversöhnlichen Hass zweier Fraktionen gespalten. Kein demokratischer
Amtsinhaber könnte die Anerkennung Trumpmericas erarbeiten. Trumps
eliminatorisches Destruktionswerk bestünde lange fort.
Daher bevorzuge ich, ähnlich wie
beim Brexit eine volle vierjährige Amtszeit Trumps, bei der er hoffentlich
einen derartigen ökonomischen Schaden anrichtet, daß die Majorität seiner
Wähler einsieht sich geirrt zu haben. […..]
Man kann Morbus Trump in gewisser Weise mit Alkoholismus vergleichen:
Erst wenn es einem so dreckig geht, daß das ganze Leben zusammenbricht, erkennt
man ein Problem zu haben, das man angehen muss.
Überraschenderweise scheint dieses Szenario im letzten
Achtel seiner (hoffentlich einzigen) Präsidentschaft nun doch sehr
wahrscheinlich zu werden.
Wie wir inzwischen wissen kann Trump nur sehr rudimentär
lesen und ist andererseits viel zu faul. Um sich die eigentlich täglich
üblichen mündlichen Geheimdienstbriefings anzuhören. Dafür reicht seine
attention span nicht aus.
Das Weiße Haus legte ihm die täglichen
Geheimdienstinformationen daher schriftlich vor, reduzierte immer wieder den
Umfang, bis es sich nur noch um eine Seite mit großen
Buchstaben in einfachen Worten mit Graphiken handelte.
Aber selbst das ignoriert Trump, weil er zu borniert ist, um
irgendetwas zu erfahren.
Es gab Dutzende eindringliche Warnungen vor einer Pandemie,
die Trump alle ignorierte – so dreist er auch jetzt lügt.
Die Konsequenz ist, daß in den USA viel mehr Menschen als in
anderen Ländern an Covid19 sterben. Das Gesundheitssystem war nicht
vorbereitet, der fatale Spring Break fand statt und durch Trumps völlig verantwortungslose
Sozial- und Gesundheitspolitik sind viele arme Amerikaner gezwungen auch noch
arbeiten zu gehen, wenn sie schon das Vollbild Covid19 ausgebildet haben.
All das führt jetzt zu einem beispiellosen ökonomischen
Absturz.
Nach zehnjährigem Daueraufschwung, der nach dem
republikanischen Bush-Desaster nur Barack Obama zu verdanken ist, gab es im
ersten Quartal 2020 erstmals ein Minus. Um fast fünf Prozent schrumpfte die
US-Wirtschaft.
[…..] "Auch wenn das Minus von 4,8 Prozent die stärkste Schrumpfung seit
2008 ist, wird die Zahl verglichen mit dem fast 40-prozentigen Rückgang im
zweiten Quartal verblassen", warnt Gregory Daco, US-Chefökonom des Analyseinstituts
Oxford Economics.
Während die längste Expansionsphase der US-Geschichte mit einem Schlag
vorbei ist, hat Amerika einen neuen traurigen Rekord aufgestellt: Über eine
Million Menschen sind inzwischen nach offiziellen Zahlen mit dem Coronavirus
infiziert, rund 60.000 Menschen gestorben – mehr als im Vietnamkrieg. Das
Gesundheitssystem, das 17 Prozent der Wirtschaftsleistung verschlingt, versagt.
Die Pandemie hat die Kluft zwischen Reich und Arm, zwischen Weiß und Schwarz,
weiter aufgerissen. […..]
Bis zu den Wahlen im November wird es mit hoher
Wahrscheinlichkeit aber noch sehr viel schlimmer kommen.
Ein riesiges Heer US-amerikanischer Arbeitsloser, die alle
nicht krankenversichert sind und von denen Millionen ihr Obdach verlieren werden,
wird dann zu überlegen haben, ob sie wirklich noch einmal IQ45, dem sie das
Desaster zu verdanken haben, wählen sollten.
[…..] Genau 91 Tage umfasste das erste Quartal dieses Jahres, und an 72
dieser 91 Tage war in der US-Wirtschaft von Corona kaum die Rede. […..] Doch erst als Präsident Donald Trump am 13.
März den Notstand ausrief, […..] schwante vielen Managern, was Corona -
ökonomisch gesehen - auch in den Vereinigten Staaten anrichten wird: die
schwersten Verheerungen seit der sogenannten Großen Depression der
1930er-Jahre.
[…..] Ginge das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) im Gesamtjahr tatsächlich in diesem Maße zurück, entspräche das einem
Verlust an Wirtschaftsleistung von einer Billion Dollar. Und zweitens: Wenn
schon 19 Tage ausreichen, um die Konjunktur derart abstürzen zu lassen, auf
welche Horrorzahlen muss man sich dann für das laufende zweite Quartal
einstellen?
[…..] Tatsächlich hat die Corona-Krise
binnen weniger Wochen Millionen Unternehmen und Selbständige in Schwierigkeiten
gestürzt und viele Defizite der US-Wirtschaft offengelegt. […..] Vor allem aber schicken die Betriebe in
großem Stil Mitarbeiter in unbezahlten Urlaub oder entlassen sie gleich ganz.
Binnen fünf Wochen stellten gut 26 Millionen Menschen einen Erstantrag auf
Arbeitslosenhilfe - und das ist nur die halbe Wahrheit: Da viele Bürger keinen
Anspruch auf staatliche Unterstützung haben oder mit der Antragstellung
überfordert sind, dürfte die tatsächliche Zahl der Jobsuchenden viel höher
liegen. Manche Experten veranschlagen sie mit etwa 40 Millionen, einige gehen
gar von bis zu 70 Millionen Erwerbslosen aus, was einer Arbeitslosenquote von
unglaublichen 45 Prozent entspräche. […..] Viel Hoffnung konnte am Abend auch Jerome Powell, der Chef der
US-Notenbank Fed, nicht machen. Die Wirtschaft rausche derzeit mit einem Tempo
zu Tal, wie es die USA noch nie erlebt hätten, sagte er nach einer
turnusmäßigen Sitzung des zinspolitischen Ausschusses der Fed in Washington. […..]
Das wird hart, sehr hart, liebe US-amerikanische Landsleute.
Aber irgendwie müsst ihr ja mal lernen, daß man diese extrem
heuchlerischen Republikaner, die sich gegen jede Ethik stellen und konsequent
Milliarden Dollar an die Superreichen verschieben, nicht wählen darf.
Es wird dann – wieder einmal – ein Demokrat sein, der mühsam
die von der GOP angerichtete Katastrophe aufräumen muss.
2008 war ich mir sicher, daß Barack Obama das denkbar
schlimmste Erbe antreten mußte.
Aber wer auch immer nach Trump kommt, würde mit Kusshand die
Situation mit der Megaweltfinanzkrise 2008/9 und den katastrophalen Kriegen im
Irak und Afghanistan tauschen.
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