Eins ist ganz sicher: Trump ist einer der lausigsten Geschäftsleute der Gegenwart. Nicht nur führte er seine Partei in eine lange Serie der Wahlniederlagen; genauso türmte er in der Business-Welt Pleite auf Pleite.
Der Mann ist in jeder Hinsicht völlig unfähig.
Daß er sich trotzdem „Milliardär“ schimpfen darf, verdankt er zwei Besonderheiten.
1.) Sein Vater war steinreich und zahlte immer, wenn Klein-Donald wieder einmal ein Vermögen in den Sand gesetzt hatte. Gemessen an dieser Voraussetzung, erscheint Trumps Bankkonto allerdings eher schmalbrüstig. Er ist nicht flüssig genug, um seine diversen, von Richtern aufgebrummten Strafen, selbst zahlen zu können.
(….) Charles Koch verfügt über deutlich mehr als 50 Milliarden Dollar, der ehemalige New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg kratzt gar an der 100 Milliarden-Dollar-Grenze.
Trumps Immobilienbesitz wird eher auf einen Wert von zwei Milliarden geschätzt. Laut Forbes sind es aktuell 2,6 Milliarden Dollar.
Gemessen an Durchschnittsgehältern und dem was ein Menschen zu einem guten Leben in einem Industriestaat benötigt, scheint es irrelevant zu sein, ob man zwei oder 50 oder 100 Milliarden besitzt. Das sind in jedem Fall obszöne Summen, mit denen die Familie für alle Zeiten ausgesorgt hat und nie mehr arbeiten muss.
Für Donald Trump sind diese Unterschiede aber aus mehreren Gründen relevant.
Er leidet unter extremen Minderwertigkeitskomplexen gegenüber den alten, reichen gebildeten Familien Manhattans, zu denen er als dubioser Emporkömmling nie gehörte. Deswegen hasst und bewundert er sie gleichzeitig. So wie er die New York Times verachtet, aber sich gleichzeitig wie ein verlassenes kleines Kind sehnlich Anerkennung der NYT wünscht.
Trump ist extrem eitel und betrachtet alles als Schwanzvergleich. In irgendeiner Hinsicht besiegt zu werden, kann er nicht nur nicht ertragen, sondern negiert er manisch.
[…..] Natürlich hat Trump seine Bilanzen bewusst frisiert. Was sein Vermögen angeht, hat er immer schon gelogen. Jahrelang rief er beim Magazin Forbes an, das eine jährliche Reichenliste produziert, und versuchte die Redakteure davon zu überzeugen, dass er noch viel reicher sei, als sie errechnet hatten. Manchmal rief er unter falschem Namen mit verstellter Stimme an. […..]
(Christian Zaschke, 17.02.2024)
Noch schlimmer ist, daß Leute wie Buffett (120 Milliarden Dollar) oder Bloomberg (100 Milliarden) aus relativ einfachen Verhältnissen stammen und ihre weltumspannenden Vermögen tatsächlich durch ihren Geschäftssinn erarbeiteten. Trump hingegen stammt zwar aus einer kriminellen, doch auch ultrareichen Familie. Er startete in den 1980er in der New Yorker Immobilienbranche mit mehreren hundert Millionen Dollar Kapital von Papa, hatte mehrere Casinolizenzen in Atlantic City. Bei den Voraussetzungen, muss man eigentlich reich wie Buffett und Bloomberg sein.
Trump ist aber nicht nur kein guter „Businessman“, sondern sogar ein sensationell Schlechter, der auch die Lizenz zum Gelddrucken in die Pleite führen kann.
Ein schlechter Geschäftsmann und ein ungeeigneter Präsidentschaftskandidat allemal: Der US-Milliardär Warren Buffett hat sich bei einem Wahlkampfauftritt mit der Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, über den Immobilienmogul Donald Trump lustig gemacht und ihm mangelnde Befähigung als Geschäftsmann vorgeworfen. Außerdem verdächtigte er ihn dubioser Steuerpraktiken. Buffett machte sich darüber lustig, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat immer wieder bankrottgegangen sei. "Ich habe wirklich nie einen anderen Geschäftsmann kennengelernt, der mit seinen Pleiten angibt", sagte der 85-Jährige. Zudem setzte sich Buffett kritisch mit Trumps Börsengang im Jahr 1995 auseinander. In den damaligen Zeiten hätte ein Affe, "der einen Pfeil auf die Börsenseite geworfen hätte, im Schnitt 150 Prozent erzielt", spottete Buffett. Doch die Investoren, die damals auf Trumps Hotels und Casinos gesetzt hatten, hätten über die Jahre einen Verlust von 90 Prozent gemacht.
Ob man zwei oder 50 oder 100 oder 200 Milliarden Dollar besitzt, spielt auch eine Rolle, wenn man von New Yorker Gerichten dazu verdonnert wird, eine halbe Milliarde Dollar Strafen zu zahlen. (….)
(Ist Trump bald pleite? 17.02.2024)
2.) Er verfügt über enorme kriminelle Energie.
Trump betrügt alle seine Kunden und Geschäftspartner. Insbesondere seine verinnerlichte Korruptheit bringt ihm viel Geld ein, weil er sich die Nähe zur Macht bezahlen lässt. Daher war eine seiner ersten Aktionen nach der gewonnenen Präsidentschaftswahl von 2016, den jährlichen Mitgliedsbeitrag in seinem Golfclub von 100.000 auf 200.000 Dollar zu verdoppeln. Gefälligkeiten des Potus kosten.
Bis heute wendet der US-Steuerzahler enorme Kosten für Trumps Personenschutz auf, weil er allen Beamten astronomische Beherbergungskosten in seinen Golfhotels aufbrummt. Während seiner Zeit als US-Präsident sprudelten die Einnahmen seines im September 2016 eröffneten Luxushotels Trump International Hotel Washington, D.C, weil jeder Staat und jede Delegation, die bei einem Besuch im Weißen Haus irgendetwas erreichen wollte, möglichst viele überteuerte Suiten in Trumps Hotel buchen musste. Es war eine wenig getarnte direkte Bestechung des Commanders in Chief. Wer in anderen Hotels nächtigte, bekam kein Gehör. Folgerichtig wurde das Trumphotel während der Biden-Präsidentschaft verkauft. Es war einfach zu schlecht, um sich allein am Markt zu halten, seit es nicht mehr als Waschanlage für Bestechungsgelder fungierte.
[…..] Die Unternehmensgruppe des früheren US-Präsidenten Donald Trump hat die Pachtrechte an ihrem Hotel in der US-Hauptstadt verkauft. Die Investmentfirma CGI Merchant Group habe eine entsprechende Vereinbarung mit der Trump Organization abgeschlossen, wie beide Seiten mitteilten.
Die Trump-Gruppe betrieb in Washington seit 2016 in einem langfristig von der Regierung gepachteten alten Postgebäude ein Luxushotel mit rund 250 Zimmern. Während seiner Präsidentschaft – zumindest bis zur Pandemie – war das Hotel ein beliebter Ort für Treffen von Republikanern und Lobbyisten, die um Trumps Gunst warben. […..] Das Hotel war Gegenstand einer Korruptionsklage gegen Trump. Ihm war vorgeworfen worden, aufgrund seines Amtes als Präsident unter anderem durch das Hotel in Washington von Geschäften mit ausländischen Regierungen zu profitieren, etwa durch Übernachtungen von Diplomaten oder ganzen Delegationen. [….]
(Berliner Zeitung, 12.05.2022)
Die nächste große Korruptionsgeldmaschine nach dem Hotel war der Börsengang seiner lächerlichen und defizitären Truth-Social-Plattform TMTG. Kaum User, hohe Schulden, keinerlei technische Innovation. Laut Angaben des Unternehmens Digital World Acquisitions Corp nahm Truth Social im Jahr 2022 1,4 Millionen Dollar ein, erwirtschaftete unter dem Strich allerdings einen Verlust von 50 Millionen Dollar.
Nach dem Börsengang am 26. März 2024 stieg der Wert der unter dem Kürzel DJT gehandelten Aktie dennoch auf 9,6 Milliarden Dollar, weil sich seine reichen Gönner mit dem Kauf der Fake-Aktien des Wohlwollen des möglichen nächsten US-Präsidenten erkaufen konnten. Zudem gibt es das Millionenheer der debilen Trump-Jünger, die als Kleinaktionäre eine TMTG-Aktie wie eine Reliquie verehren.
Als jedoch Kamala Harris demokratische Präsidentschaftskandidatin wurde und damit Trumps sanken, dämmerte es vielen Bestechungsgeldzahlern, womöglich doch nur wertlose Social-Media Aktien zu halten. Statt sich Gefälligkeiten des US-Präsidenten zu erkaufen. Es ist wie mit der Trump-Bibel für 60 Dollar. Die Bibel an sich hat keinen finanziellen Wert und ist überall in den USA kostenlos erhältlich. Man zahlt die 60 Dollar nur an den Orangen Messias, weil man ein fanatischer Jünger ist oder ihn gezielt bestechen will.
[…..] Steigt Donald Trump aus seiner eigenen Medienfirma aus? Die Aktie der Plattform Truth Social schmiert ab, auch »MAGA«-Fanartikel werden verramscht. Ein Experte unkt: »Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.« […..] Im Trump-Imperium herrscht Sommerschlussverkauf. Wer 15 seiner digitalen Sammelkarten aus der neuen »America First«-Edition bestellt, bekommt nicht nur 35 weitere virtuelle Fankärtchen und ein Paar limitierte platinfarbene Trump-Turnschuhe dazu. Obendrauf gibt’s gratis auch noch zwei Paar goldene Sneaker sowie einen Fetzen des Anzuges, den der Republikaner bei der zum »Knockout«-Event erhobenen Fernsehdebatte gegen US-Präsident Joe Biden trug. Der Preis für das Paket: 1485 Dollar. Inlandsversand gratis
Knapp 1500 Dollar sind eine Menge Geld, trotzdem riecht die Verkaufsoffensive nach einer Ramschaktion. Über die Motive lässt sich nur spekulieren. Will Trump Cashflow generieren oder vor dem möglichen Verfallsdatum seiner Karriere noch mal abkassieren? Am 5. November droht ihm der K.-o.-Schlag durch eine Frau. Kamala Harris liegt in mehreren der wahlentscheidenden Swing States nach einer neuen Umfrage knapp vorn . Eine Garantie auf den Sieg stellt das gewiss nicht dar, aber selbst bei den Republikanern richtet sich der eine oder andere schon auf eine Niederlage ein. Trumps Devotionalien würden in diesem Fall wohl schnell zur Auslaufware. […..] Ab dem 25. September – unter Umständen sogar noch ein paar Tage früher – könnte er seine Aktien an Trump Media, der Muttergesellschaft seines Truth-Social-Kanals, verkaufen. Dann nämlich läuft die seit dem Nasdaq-Börsengang geltende Haltefrist aus. Trump gehören fast 115 Millionen der Aktien mit dem Kürzel DJT, das entspricht rund 60 Prozent aller Anteile. Nach dem aktuellen Kurs ist die Beteiligung rund zwei Milliarden Dollar wert und stellt damit einen signifikanten Teil seines Reichtums dar. Aber bislang halt nur auf dem Papier. Um den Gewinn zu realisieren, müsste er verkaufen. Doch die Entscheidung ist kniffelig. Wenn der Hauptaktionär seine Anteile losschlägt, könnten die Börsianer das als Signal verstehen, dass er selbst nicht mehr an sein Unternehmen glaubt. »Es wäre nahezu unmöglich für Trump, seinen gesamten Anteil oder auch nur ein Drittel davon zu verkaufen, ohne den Aktienkurs vollständig zum Absturz zu bringen«, sagte Michael Ohlrogge , Professor an der New York University School of Law, dem Sender CNN. Oder, wie es Charles Whitehead von der Cornell Law School noch drastischer beschreibt. »Aus der Perspektive der Märkte könnte es aussehen, als verließen die Ratten das sinkende Schiff.« […..] Je geringer die Chancen von Trump aufs Amt, desto weniger Potenzial steckt in seinem Papier. Will er finanziell auf der sicheren Seite bleiben, macht er also besser sofort nach Ende der Haltefrist Kasse.
Doch das hätte einen geradezu teuflischen Haken für ihn: Mancher Wähler dürfte das als Eingeständnis werten, dass Trump das Rennen gegen Harris verloren gibt. […..]
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