Samstag, 29. Januar 2022

Feministisch-religiotische Querfront

Wie wir diese Woche schon ausführlich besprochen haben, hassen TERFs, also eine speziell trans-misogyne Gruppe von Cis-Feministinnen, einige ihrer Geschlechtsgenossinnen wie die Pest.


Die Niederträchtigkeit der Terfs nimmt dabei erstaunliche Ausmaße an. Es verblüfft, mit welcher Verve selbsternannte Bürgerrechtlerinnen Gewalt gegen eine Schwache ausüben, andere für minderwertiger erklären und unter allen Umständen jegliche Solidarität mit Menschen verweigern, die um ihre Rechte kämpfen müssen.

[….] Tessa Ganserer ist eine der ersten offen trans lebenden Abgeordneten im Bundestag. Eine Initiative bestreitet nun ihre Weiblichkeit und ficht die Wahl an. Ganserer spricht von psychischer Gewalt.  [….] Jüngste Auslöser sind die Initiative "Geschlecht zählt" und ein Bericht darüber im Magazin Emma. Die Initiative hat im November 2021 Einspruch beim Wahlprüfungsausschuss des Bundestags eingelegt gegen die Wahl der Grünen-Politikerin Tessa Ganserer, da diese über einen Frauenlistenplatz in den Bundestag eingezogen ist und dort nun als weibliche Abgeordnete geführt wird. Dabei sei Ganserer "körperlich und personenstandsrechtlich" ein Mann, argumentiert die Initiative. [….] "Die Grünen verfolgen mit dem Vorgang Ganserer die Strategie, die Selbstdefinition des Geschlechts über einen Präzedenzfall faktisch einzuführen, obwohl es dafür keine rechtliche Grundlage gibt", schreibt Hilde Schwathe auf Nachfrage. [….] Auf der Website heißt es, "zahlreiche Unterstützerinnen" hätten Einspruch gegen die Gültigkeit der Wahl Ganserers eingelegt. [….]  Jeder Wähler kann bis zwei Wochen nach der Wahl Einspruch einlegen, wenn er meint, etwas sei nicht rechtmäßig abgelaufen. Mehr als 2000 Einsprüche waren es nach der vergangenen Bundestagswahl. "Eine sorgfältige Beratung im Wahlprüfungsausschuss wird einige Monate in Anspruch nehmen", sagt ein Mitglied.  Bis dahin wird Tessa Ganserer wohl weiter persönliche Fragen zu ihrer Person und ihrem Körper gestellt bekommen. Wird weiter ihrem Deadname begegnen und Anfeindungen erleben. [….] "Mir mein Frausein so provokativ in Abrede zu stellen, oder die Intimsphäre verletzenden Spekulationen über meine Körperlichkeit, das alles betrachte ich schlicht als niederträchtigen Angriff auf meine grundgesetzlich geschützten Persönlichkeitsrechte." [….]

(Veronika Wulf, SZ, 28.01.2022)

Alice Schwarzer und Hilde Schwahte begeben sich aber nicht nur inhaltlich und moralisch auf einen ganz düsteren Pfad, sondern sie folgen auch völkischen Verschwörungsgestalten wie Sahra Sarrazin auf ihrem Querfront-Trip.

Schon in der Kopftuchfrage und der Anerkennung von muslimischen Frauen, spannte die EMMA den Bogen so weit, daß sie am anderen Ende, bei den ganz Rechten ankam; zusammen mit AfD und Werteunion marschierte.

Eine typische Querfront-Zusammenführung von ganz Links und ganz Rechts gibt es auch bei Alice Schwarzers radikaler SWERF-Ideologie, in der sie Sexarbeitern grundsätzlich das Recht abspricht, frei entscheiden zu können.  In ihrer Ablehnung von selbstbestimmten Huren sucht Schwarzer den Schulterschluss mit rechtskonservativen Dunkelkatholiken, die aus Verklemmtheit und tiefsitzender Misogynie gegen Prostitution wettern.

Schwarzers Trans-Misogynie ist ein weiterer Fall, bei dem sie in derselben Schublade wie extrem menschenfeindliche Katholiban vom äußersten rechten Rand sitzt. Zum Beispiel mit Jerome Listecki, dem Erzbischof von Milwaukee, der ebenfalls seinem Menschenhass freien Lauf lässt.

[….] Another right-wing Catholic archbishop has implemented a cruel and unpastoral policy against transgender parishioners [….] The Archdiocese of Milwaukee, led by Archbishop Jerome Listecki, is coming under fire for new guidelines that require parishes, schools, and other Catholic institutions to "recognize only a person's biological sex." The guidelines lay out a series of hateful and discriminatory rules designed to push transgender Catholics even further to the margins of the church -- from refusing to use preferred pronouns to dictating dress codes and bathroom use by birth sex.  As Fr. Stuart Wilson-Smith, a Roman Catholic priest in Chicago, tweeted, the new anti-trans Milwaukee policy is "a callous, anti-intellectual and anti-human dumpster fire of a document unworthy of any association with the name of our Lord and brother." [….]

(Faithfull America, 24.01.2022)

Frau Schwarzer schämt sich ihrer Gesellschaft offensichtlich nicht; sonst würde sie als lesbische Frau nicht immer wieder den Schulterschluss mit extrem homophoben Frauenverachtern suchen.

[….] Trans Menschen dürften auf keinen Fall anerkannt werden, heißt es in einem neuen Schreiben des Erzbistums Milwaukee.  Erzbischof Jerome Listecki hat bereits wiederholt Stimmung gegen geschlechtliche Minderheiten gemacht. [….]  Eine neue Richtlinie des Erzbistums Milwaukee sorgt für viel Kritik: Das Schreiben mit dem Titel "Katechese und Politik zu Fragen der Gender-Theorie" (PDF) verbietet allen "Gemeinden, Organisationen und Institutionen der katholischen Kirche im Erzbistum Milwaukee" grundsätzlich die Anerkennung von trans Menschen oder auch intergeschlechtlichen oder nichtbinären Personen.  Entscheidend sei stets das "biologische Geschlecht", heißt es in dem Papier. Es sei verboten, trans Menschen mit ihrem "bevorzugten Pronomen" anzusprechen. Außerdem dürften sie nur Toiletten besuchen, die ihren Geburtsgeschlecht entsprächen, und müssten sich auch dementsprechend kleiden. Das bedeutet: Trans Männer dürften sich nur wie Frauen anziehen, trans Frauen müssten männliche Kleidung tragen. [….] Die Richtlinie sei eine Antwort auf "Gender-Theorie" bzw. "Gender-Ideologie". Dabei handle es sich um "eine Ideologie oder Theorie, die den Unterschied und die Gegensätzlichkeit der Natur von einem Mann und einer Frau aberkennt". Die Kirche lehnt auch oft Homo- oder Bisexuelle mit Verweis auf diese angebliche "Gender-Ideologie" ab. [….]

(Queer, 28.01.2022)

Das sind also EMMAS neue Freunde. Pfui, Schwarzer!

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