Das mag
ich ja nicht so gern, wenn Hamburg zum bundesweiten Gespött wird.
Nun
lacht ganz Deutschland, weil an zwei Straßen bestimmte uralte Diesel nicht mehr
fahren dürfen.
Das
führt nun dazu, daß die beiden Straßen umfahren werden und es somit zu mehr Verkehr
und mehr Dieselabgasen kommt.
[….]
Beschränkung für Personenwagen in der
Max-Brauer-Allee führt zu mehr Verkehr in der Stresemannstraße. [….]
Die
Autos werden da weggeleitet, wo die Grenzwerte für Stickstoffdioxid von 40
Mikrogramm besonders deutlich überschritten werden.
Insofern
ist die Maßnahme nicht ganz so lächerlich wie sie zunächst einmal wirkt.
Es gibt
deutschlandweit tausende Todesfälle durch Stickoxide.
Der
Hamburg Senat ist also gut beraten die Menschen, die an die stickoxidigsten
Straßen leben – und es sind die Kleinkinder, die genau in Höhe der
Auto-Auspuffe atmen – vor dieser Lebensgefahr zu schützen und schnell die Werte
runterzubringen.
[…..]
Auch niedrige Stickstoffdioxid-Werte
verursachen bis zu 8.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr in Deutschland
In einer Studie des
Umweltbundesamtes, die dem ARD-Politikmagazin REPORT MAINZ exklusiv vorliegt,
wurde nach Angaben der Forscher erstmals flächendeckend für Deutschland
untersucht, welche gesundheitlichen Schäden durch Stickstoffdioxid verursacht werden
können. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass auch sehr geringe
NO2-Konzentrationen, wie in ländlichen Gebieten, gravierende gesundheitliche
Folgen haben können – und zwar auch weit unterhalb des gültigen
Jahresmittel-Grenzwertes von 40 µg / m³ Luft. [….]
Tatsächlich
wirkt die Maßnahme des Senats; die Menschen in der Stresemannstraße und
Max-Brauer-Allee werden weniger durch Dieselabgase belastet.
Der
Grüne Umweltsenator Kerstan kann vermutlich gar nicht anders; die Grenzwerte
müssen eingehalten werden.
Zieht man
die Perspektive aber weiter auf, wird es aber schon lächerlich:
Um an
den Messstationen mit besonders hohen Werten Entlastung zu schaffen, wird der
Verkehr dahin umgeleitet, wo es etwas weniger Dieselabgase gibt. Insgesamt,
über ganz Hamburg gemittelt, steigt also die Stickoxidbelastung.
Natürlich
fühlen sich die Dieselfahrer verarscht; insbesondere wenn man weiß, daß die
hofierten dicken im Hamburger Hafen vertäuten Kreuzfahrtschiffe, die noch nicht
mit Landstrom versorgt werden, am Tag so viele Stickoxide rausblasen, wie 300.000
KFZs.
Da haben
die Satiresendungen wirklich leichtes Spiel.
Ein
typischer Fall von Urnenpöbelungerechtigkeit.
Die
Stickoxid-Jahresmittel-Grenzwerte von 40 µg / m³ Luft gelten seit 2010.
Acht
Jahre weiß die Bundesregierung was auf die Autoindustrie zukommt.
Acht
Jahre CSU-geführtes Bundesverkehrsministerium.
2009-2013
Peter Ramsauer
2013-2017
Alexander Dobrindt
Ab 2018
Andi Scheuer
Acht
Jahre totales politisches Versagen.
Acht
Jahre Lobbyhörigkeit der bestens von der Auto-Industrie finanzierten
C-Parteien.
Acht
Jahre, in denen die Deutschen immer wieder mit großen Mehrheiten die C-Parteien
in die Bundesregierung schickten.
Der
kommunale Senator Kerstan muss nun das ausbaden, was auf Bundesebene Ramsauer,
Dobrindt und Scheuer verbockt haben.
Das
könnten die Satiriker bitte zumindest erwähnen, bevor sie über meine
wunderschöne Heimatstadt lästern.
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