Es geht
um ein Hochhaus im Norden Hamburgs. Baujahr 1965, ca 150 Wohneinheiten, alles kleine
anderthalb Zimmer Buden mit Laubengängen.
Jahrzehntelang
hatte der Verwaltungsbeirat radikal alle Kostenerhöhungen abgelehnt; die
Hausverwaltung gab offenbar jährlich ihre Bedenken zu Protokoll, orakelte von
Baumaßnahmen in sechsstelliger Höhe, die dann entsetzt von der Mehrheit der Eigentümer
abgeschmettert wurde.
Irgendwann
warf die Hausverwaltung entnervt hin. Ein neuer Verwalter wurde gefunden, gab
für 68.000 EURO ein Gutachten an ein Ingenieursbüro in Auftrag und bekam eine
detaillierte Liste von dringenden Sanierungsmaßnahmen. Insgesamt knapp drei
Millionen Euro Kosten.
In der
Instandhaltungsrücklage hatte man seit den 1980ern immer knapp 70.000 DM, nun
also 35.000 EURO gesammelt.
35.000,-
minus 3.000.000,- kommt nicht hin, wie dann den entsetzen Eigentümern klar
wurde.
Eine
Sonderumlage würde also grob über den Daumen gepeilt 20.000,- pro Wohneinheit
kosten.
Das
konnte niemand wuppen. Ein Drittel der weißhaarigen
Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) verkaufte entsetzt sofort seine Wohnungen.
Die
Sanierungsmaßnahmen werden nun auf etwa acht Jahre gestreckt.
Das
bedeutet dann Sonderumlagen von etwa 2.500,- im Jahr, also guten 200 Euro
monatlich.
Um es
nicht ganz so grässlich aussehen zu lassen, wurden die Zuführungen in die
Instandhaltungsrücklage deutlich erhöht, damit die jährlichen Sonderumlagen
nicht so heftig ausfallen.
Klingt
schlimm.
Ist in
der Praxis aber etwas weniger schlimm, da man viele Kosten steuerlich geltend
machen kann und außerdem sind die Immobilienpreise bekanntlich in der letzten
Dekade ohne jedes Zutun der Eigentümer explodiert.
Seit
drei Jahren laufen die Sanierungen; zwei Fassaden sehen wieder prima aus, aber
man liegt nicht im Plan, da immer wieder Unvorhergesehenes dazwischen kommt. In
den nächsten zwei Jahren wird ein neuer Fahrstuhl fällig (kostet noch mal um
die 250.000,-), der Hamburger Brandmeister drohte das Treppenhaus zu schließen,
wenn nicht die Brandschutztüren und Glaselemente ausgetauscht werden. Zu allem
Übel wurde seit exakt 53 Jahren die Hauselektrik nie richtig gewartet. Die
Leitungen sind nicht isoliert, enorme Strommengen gehen als thermische Hitze
verloren, auf den eigentlich geerdeten Kabeln liegt Hochspannung.
Sollte der Hauswart beim Wechsel einer
Glühbirne von einem Stromschlag erledigt werden, zahlt keine Versicherung, weil
die WEG den Zustand der Elektroanlage grob fahrlässig verkommen ließ.
Im
Zwillingshochhaus nebenan wurde die Hauselektrik sogar deswegen zwangsweise
abgestellt. Die haben keinen Lift und keine Beleuchtung mehr.
Kosten für
die neue Stromanlage etwa 150.000,-.
Glücklicherweise
ist die IRL inzwischen besser gefüllt, daß eine Extra-Sonderumlage nur etwa
500,- pro Wohnung ausmachen wird.
Bei der
heutigen ETV brach nun großer Zoff aus. Die kleine Fraktion der neueren
Eigentümer, die Menschiwiki, beklagte lautstark die noch vorhandenen Mängel in
ihren Wohnungen. Wann wäre denn endlich die Nordseite dran? Da schimmele es
schon und die anderen hätten diese tolle neue gedämmte Fassade, wohnten trocken
und müssten weniger heizen.
Die
Bolschewiki hingegen schnappten nach Luft angesichts der horrenden Zahlen, die
aufgerufen wurden. Ihr Hausgeld habe sich in wenigen Jahren um 95 Euro erhöht,
die Rente aber nicht. Und nun verlange auch noch die Verwaltung einen 1%-Zuschuss
für die Betreuung der Baumaßnahmen. Das sei ja Wucher und überhaupt
unmoralisch. Es werde eh so teuer und langten die auch noch zu.
Alles
zusammen ergab das eine sehr schöne Metapher für die deutsche Demokratie.
Die neue
Hausverwaltung (Regierung) wird für die Versäumnisse der Vorgänger beschimpft,
sie soll gefälligst alles umsonst machen (keine Steuern erhöhen) und die
Eigentümer (Wähler) wünschen sich luxuriöse Sanierungen (Wahlgeschenke), die
aber nichts kosten dürfen.
Es gab
eine kleine Gruppe von Realisten, zu denen ich gehörte.
Ich
meldete mich sogar einmal zu Wort und warb dringend dafür die Hausverwaltung zu
behalten; immerhin hätten die alles vor drei Jahren in Angriff genommen, dafür
sollten wir alle dankbar sein.
Und bei
einer komplett neuen Hauselektrikanlange entstünde der Verwaltung selbstverständlich
auch viel Arbeit. Sie müssen Ausschreibungen machen, Begehungen, Angebote
juristisch prüfen, kontinuierlich die Arbeiten überwachen.
1% von
150.000,- sind 1.500 Euro. Also gerade mal 10 Euro pro Wohnung und Jahr, 89
Cent im Monat pro Wohneinheit.
Eine zweite
Gruppe stimmte empört immer mit „Nein“, erteilte weder Verwaltungsbeirat noch
Verwaltungsfirma die Entlastung, beharrte bockig darauf, es könne nicht so
weiter gehen, daß jedes Jahr mehr Geld abgerufen werde und immer noch eine
siebenstellige Summe an Sanierungen vor ihnen liege.
Die
Dritten, insbesondere die Vermieter unter den Eigentümern, deren Mercedes’ und
BMWs draußen parkten waren schwer genervt von den nölenden Bremsern. Es werde
doch nur noch teurer und kaputter wenn man nun alles immer aufschiebe. Wolle
man etwa riskieren, daß das Haus unbewohnbar werde, wenn die Behörden aus
Brandschutzgründen Eingänge sperrten und den Strom abdrehten? Da habe doch
keiner was von; der Wert der Immobilie solle schließlich erhalten werden und
das erfordere nun einmal Investitionen.
Im
Übrigen wären Sonderumlagen als Werbungskosten bei 42% Steuersatz locker
absetzbar, dazu kämen noch die als „haushalsnahe Dienstleistungen“
ausgewiesenen Posten.
Ihr habt
gut reden‘, schallte es von Vertretern der Gruppe 2 zurück.
Ich wohne selbst seit 43 Jahren in der Wohnung, ich bin Rentner, kann nichts absetzen und habe nun mal das Geld nicht für weitere Sonderumlagen.
Ich wohne selbst seit 43 Jahren in der Wohnung, ich bin Rentner, kann nichts absetzen und habe nun mal das Geld nicht für weitere Sonderumlagen.
Dann bleibt mir nur die Wohnung zu verkaufen,
aber das ist meine einzige Alterssicherung; und wo soll ich dann hin? Wie soll
ich denn bitte jetzt in Hamburg eine Mietwohnung in der Größe finden? Außerdem
käme dann ja die Miete auch noch hinzu. Dann bleibt mir nur HartzIV.
Das
brachte Fraktion 3 in Rage: Wenn ihr nicht tumb seit Jahrzehnten jede
Wohngelderhöhung abgelehnt hättet und mal rechtzeitig auf die Idee gekommen
wäret Lift und Elektrik zu warten, sondern euch einfach immer freutet mit einem
Wohngeld von 120 Euro im Monat auszukommen, säßen wir jetzt nicht in der
Scheiße.
Am Ende
gab es wieder einen Kompromiss. Der Sanierungsplan wird abgearbeitet, aber
langsam, weil „politisch“ in der ETV nicht so viel Geld aufzutreiben ist, um
die gesamte Sanierung zügig durchzuziehen.
Ist
Gefahr im Verzug, wie bei der unmittelbar vor der Abschaltung stehenden
gesamten Hauselektrik, bedarf es noch nicht mal eines Beschlusses. Da muss die
Verwaltung nämlich handeln und die WEG-Mitglieder bekommen einfach die Rechnung
präsentiert.
Und alle
waren unzufrieden.
Es ist
so ähnlich wie mit Ole von Beust.
Der
wurde von den Hamburgern geliebt, weil er so locker war und nicht viel Geld
ausgab.
In den
zehn Jahren seiner Regierung wurde der soziale Wohnungsbau komplett
eingestellt, in die Straßen wurde nicht mehr investiert und die Haushaltskasse füllte er mit dem Verkauf des Tafelsilbers.
Legendär
auch das Desaster, das Beust mit dem Verkauf der Hamburger Krankenhäuser (LBK)
an Asklepios anrichtete.
29.2.2004: Beim Volksentscheid stimmen 76,8 Prozent der Wähler gegen den LBK-Verkauf.
7.9.2004: Ole denkt sich „scheiß auf die Demokratie - Finanzsenator Peiner hat doch da diesen netten Vetter bei Asklepios“ und so beschließt der Senat den Verkauf des LBK an den privaten Betreiber Asklepios.
Inzwischen besitzt der Konzern 74,9 Prozent.
29.2.2004: Beim Volksentscheid stimmen 76,8 Prozent der Wähler gegen den LBK-Verkauf.
7.9.2004: Ole denkt sich „scheiß auf die Demokratie - Finanzsenator Peiner hat doch da diesen netten Vetter bei Asklepios“ und so beschließt der Senat den Verkauf des LBK an den privaten Betreiber Asklepios.
Inzwischen besitzt der Konzern 74,9 Prozent.
Es war
schon irgendwie klar, daß das nicht so ganz seriös ist, aber man hatte in den
sonnigen Jahren auch keine Lust genau auf Zahlen zu gucken, Programme zu lesen
und an die Zukunft zu denken. Der war doch so sympathisch, der Beust. Und hipp
war es auch noch, einen schwulen Bürgermeister zu haben.
Ausbaden
musste es dann zehn Jahre später die SPD.
Die Elphi-Kosten, die durch Beusts katastrophales Management entstanden, kennt inzwischen jeder.
Die Elphi-Kosten, die durch Beusts katastrophales Management entstanden, kennt inzwischen jeder.
Fast eine Milliarde butterten die Hamburger
Steuerzahler hinein.
Noch teurer wurde für uns aber Beusts aberwitzige
Politik beim Verscherbeln der Krankenhäuser, der Versorgungsunternehmen und
insbesondere bei der HSH-Nordbank.
Asklepios, HSH, Elphi Ole von Beust ist der teuerste Bürgermeister aller
Zeiten
[…..] Diese Riege erfolgreicher und verdienstvoller
Bürgermeister ließe sich noch fortsetzen. Einer aber gehört wohl nicht drauf:
Ole von Beust (CDU). Dabei haben sie ihn alle anfangs so gern gehabt. Smart sah
er aus. Und freundlich, fast ein bisschen schüchtern kam er rüber. Als er
Schill rauswarf, den koksenden und erpresserischen Innensenator, regierte er
zeitweise mit absoluter Mehrheit. Am Ende stiegen sogar die Grünen zu ihm ins
Bett.
[…..] Tja, wer
aber heute mit etwas Abstand darüber nachdenkt, was in neun Jahren Ole
eigentlich gut war, der kommt nach einigem Grübeln zu dem erschreckenden Ergebnis:
Viel fällt einem da nicht ein...
Seine Fehler aber werden noch in Generationen zu spüren sein: Nehmen wir
die Wohnungsnot: von Beust hat sie hervorgerufen durch eine völlig verfehlte
Baupolitik.
Der Verkauf der Krankenhäuser: Schlau war der jedenfalls nicht. Dann die
Elbphilharmonie: Ein wunderschönes Projekt, miserabel gemanagt. Ganz zu
schweigen von den Milliarden, die im Zusammenhang mit der HSH-Nordbank
verpulvert wurden!
Vieles deutet darauf hin, dass Ole von Beust einer der schlechtesten Bürgermeister war, den die Stadt je hatte.
Der teuerste ist er auf jeden Fall. […..]
Daneben gab es durch den Privatisierungswahn der
Beust-Mannschaft viele „kleinere“ Baustellen, die sehr kurzfristig Gewinne
einbrachten, dann aber zum Dauer ein Vielfaches an Kosten verursachten.
Um die katastrophale CDU-Finanzpolitik zu kaschieren,
wurde unter von Beusts Ägide fast das gesamte Tafelsilber verscheuert. Krankenhäuser, Immobilien, Versorgungsunternehmen wurden zu
Geld gemacht, um den jeweiligen Haushalt des Jahres gut
aussehen zu lassen.
Daß man ein Haus wie das Wandsbeker Rathaus nur einmal
verkaufen kann und dann im nächsten Jahr Miete zahlen muß, war ein zu
weitreichender Gedanke für die CDU-Polithirne.
Schlimmer sind die finanzpolitischen Entscheidungen,
die unter CDU-Ägide in Hamburg fielen. Das werden noch unsere Enkel ausbaden.
Was für ein Irrsinn: Die Stadt Hamburg verkaufte 2006 das Bezirksamt
Wandsbek, mietete es danach wieder an. Kurzfristig wurde Geld in die klammen
Kassen gespült, langfristig zahlt Hamburg so bald eine Million Euro jährlich
drauf! Das zeigt eine Parlamentarische Anfrage der Linken.
[…] Die Stadt – so viel ist klar – zahlt jährlich
durchschnittlich 961.000 Euro an Mietkosten für das Bezirksamt. Ein
Rückkaufsrecht wurde vertraglich nicht festgeschrieben.
Jetzt kommt heraus: Der Verkehrswert für das Bezirksamt wird laut
Senatsantwort auf aktuell 11,9 Millionen Euro taxiert. Damit wird die Stadt
rein rechnerisch im Jahr 2018 die Erlöse aus dem Verkauf als Miete an den neuen
Eigentümer zurückgezahlt haben. Die Mietkosten von einer Million Euro laufen
indes weiter.
[….] "Hier wird der Irrsinn der
Privatisierung besonders deutlich. Wir verschenken Geld an einen privaten
Immobilienfonds", so Julian Georg, Fraktionschef der Linken in Wandsbek.
Die CDU und Geld. Das geht immer schief.
Bezirksamt Wandsbek: Anfrage der LINKEN offenbart
"ganzen Unsinn der Privatisierung öffentlicher Gebäude"
Wie aus einer Anfrage der Wandsbeker Bürgerschaftsabgeordneten Dora Heyenn
hervorgeht, zahlt die Stadt für die Gebäude des Bezirksamtes Schloßstraße 60
und Robert-Schumann-Brücke 8 monatlich knapp € 85.000.- (Nettomiete).
2006 wurden die Gebäude mit einer Bruttonutzfläche von knapp 12.000 qm
durch den CDU-Senat an die Alstria Office AG verkauft. Inzwischen gehören die
Grundstücke der Bayernfonds Immobilienverwaltung, München. [……..]
In besonders dreister Form versuchte sich von Beust
selbst Baudenkmäler zu setzen. Häßliche und teure Klötze, mit denen
wir jetzt leben müssen.
Inzwischen sitzt die CDU seit sechs Jahren in der
Opposition. Zuletzt holte sie bei den Bürgerschaftswahlen am 15.02.2015 stolze
15,9%.
Aber auch nach so langer Zeit muß sich SPD-Mann Olaf
Scholz mit dem extrem teuren CDU-Erbe herumschlagen.
[…..] Hamburg hat sich beim Bau der Messehallen
kräftig verkalkuliert! Statt die Gebäude direkt zu bezahlen, hat die Stadt
einen Leasingvertrag abgeschlossen. Keine gute Idee: Am Ende zahlt Hamburg mehr
als das Doppelte – rund 300 Millionen Euro zusätzlich!
Bei der Bilanzverkündung für das vergangene Jahr machte Messe-Chef Bernd
Aufderheide keinen glücklichen Eindruck, als er auf die Leasing-Kosten angesprochen
wurde.
Die belaufen sich auf rund 22 Millionen Euro jährlich – und versauen jede
noch so schöne Umsatzsteigerung der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC).
Hätte die Messe die Hallen selbst finanziert, würden die Zinsen für den Bau
jetzt nur die Hälfte betragen, so
Aufderheide.
Tatsächlich zahlt Hamburg für Hallen und Grundstücke mehr als das Doppelte
des eigentlichen Wertes. „Die damaligen Kosten der neu gebauten Hallen (A1 bis
A4, B5, B6 und B7, Anm. d. Red) inklusive Grundstücke und weiteren Infrastrukturkosten
lagen bei rund 364 Millionen Euro“, sagt eine Sprecherin der Wirtschaftsbehörde
auf MOPO-Nachfrage.
Die Summe der Leasingaufwendungen würde deutlich höher ausfallen. Das
bedeutet: Bis Ende des Leasingvertrages werden Gesamtkosten von rund 630
Millionen Euro fällig. Abschließende Kaufkosten von rund 83 Millionen kommen am
Ende noch obendrauf.
Eingetütet wurde dieser „Spitzen“-Deal 2004 vom damaligen CDU-Senat unter
Bürgermeister Ole von Beust. Neben den verschleuderten städtischen Immobilien,
dem „Elphi“-Kostendebakel und dem Milliardengrab HSH Nordbank ein weiteres
Finanz-Fiasko. […..]
Liebe Wähler, man mag ja politisch unterschiedlicher
Meinung sein, aber das Problem an den Unionspolitikern ist, daß sie einfach
nicht mit Geld umgehen können.
Im Bund ist es leider auch nicht anders (Herdprämie,
Maut,..).
Also bitte das nächste Mal wieder SPD wählen.
Viele
Jahre nach Ole von Beust verlangten die Hamburger durch einen Volksentscheid
von der SPD-Regierung unter Scholz den Rückkauf der Gasnetze.
Ein
Schildbürgerstreich. War doch die SPD damals dagegen die Netze überhaupt zu
verkaufen. Aber die Bürger wählten die CDU, die es trotzdem tat.
Zehn
Jahre später alles zurück zu kaufen, wäre ökonomisch unsinnig, befand Scholz.
Er holte
sich aber eine Klatsche beim Volksentscheid, an den er sich anders als
Vorgänger von Beust allerdings hielt.
Die Stadt
kaufte die Netze zurück.
Zum
zweiten behielt Olaf Scholz Recht.
Man
hätte damals die Netze gar nicht erst verkaufen sollen, aber sie jetzt
zurückzukaufen, ist finanzieller Irrsinn.
Da jetzt
aber die SPD regiert, wird ihr das doppelte Versagen des Wählers angekreidet.
Denn wie
sich nun rausstellt, macht die Stadt in der Tat gewaltige Verluste mit dem
Netz.
[…..]
Das zu Jahresbeginn von der Stadt
zurückgekaufte Gasnetz macht gleich im ersten Jahr Verluste. Wie aus der aktuellen
Planung hervorgeht, wird 2018 ein Minus von fünf Millionen Euro zu Buche
schlagen. Für FDP-Fraktionschef Michael Kruse zeigt dies, dass der im
Volksentscheid 2013 beschlossene Rückkauf der Energienetze kein so gutes
Geschäft ist, wie von Befürwortern behauptet. […..]
(Hamburger
Abendblatt, 05.06.2018)
So leid
es mir tut; wir müssen nicht zum Brexit und der Trumpwahl gucken, um bewiesen
zu bekommen, daß der Wähler leider zu blöd ist, um sinnvolle Entscheidungen für
seine eigene Zukunft zu treffen.
Ob es
nun um die Regierung einer 1,8-Millionen-Stadt, die Bundesregierung oder auch
nur um die Unterhaltung eines Hochhauses mit 150 Eigentümern geht.
Homo
Demens ist zu begriffsstutzig, zu kurzsichtig und zu wenig gewillt über den
Tellerrand hinaus zu sehen.
[…..]
Nach den jüngsten Senatszahlen, die dem
Abendblatt vorliegen, wird das Gasnetz im laufenden Jahr 2018 nach vielen
Jahren satter Gewinne einen Verlust von fünf Millionen Euro machen. Die
Daten wurden in der Sitzung des Bürgerschaftsausschusses für öffentliche
Unternehmen präsentiert. Zusätzlich zum Minus fallen für den Rückkauf des
Gasnetzes jährliche Finanzierungskosten von 8,6 Millionen Euro an, wie der
Senat kürzlich in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage des
FDP-Fraktionsvorsitzenden Michael Kruse mitteilte. Für den Kauf des Netzes von
Hansewerk (früher E.on) wurden 363,4 Millionen Euro Kredit aufgenommen.
[…..]
In den Jahren 2018 und 2019 wird das
Gasnetz keine Gewinne machen, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass für
den Rückkauf des Netzes neue Schulden gemacht worden sind, für die die Stadt
jährlich 8,6 Millionen Euro Zinsen zahlt." […..] Für Aufbau einer eigenen IT-Struktur, Übernahme der Kundendateien oder
zusätzliche Rückstellungen für Pensionsleistungen fallen höhere zweistellige
Millionenbeträge an. [….]
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