Und
schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den
Blödmann des Monats zu küren.
Bill
Maher hat natürlich Recht; die amerikanischen Linken machen sich mit
ihrer übertriebenen politischen Korrektheit in der Ausdrucksweise vollkommen
lächerlich.
Das hat junge Leute von der Urne abgeschreckt und deswegen empfanden es viele erfrischend,
wenn Trump verkündete Rosie O’Donnell wäre ein „fat pig“ und Mexikaner „rapists“.
Der
Gipfel der Idiotie ist die neueste PC-Variante, nämlich im Zuge der (richtigen
und notwendigen) #MeToo-Debatte 30 Jahre alte Sitcoms a posteriori dafür zu
verdammen, daß Frauen „Schätzchen“ genannt wurden.
(…..) Bill Maher machte sich in seiner letzten
Sendung über die Hyperpolitischcorrecten lustig, die mit der Moral von 2018
amerikanische Comedy- und Drama-Serien aus den 1980ern und 1990ern angucken, um
sich herzlich zu empören.
Schlimm,
schlimm, bei DALLAS wurde ständig vor der Kamera geraucht, sogar Alkohol
getrunken und bei der FRIENDS wurde eine Angestellte „Darling“ genannt.
Natürlich
entwickelt sich “die Moral” weiter.
Ich
bin mir genauso sicher wie Bill Maher, daß wir jetzt, im zufälligen Jahr 1 der
#metoo-Debatte keineswegs am Ende der moralischen Fahnenstange angekommen sind.
Sollte
ich das Greisenalter erreichen, werde ich mir garantiert eine Menge „Wie
konntet ihr zulassen..“-Fragen anhören. (…..)
Sieht
man sich diese ahistorische Ultramoral an, bekommt man Lust gänzlich
ungefiltert mit Vorurteilen um sich zu werfen, nur um zu protestieren.
Bevor
ich aber Trump danke, die political correctness geschliffen zu haben, sollte
man einmal kurz innehalten und sich vergegenwärtigen, daß PC nicht etwa
grundsätzlich schlecht ist, sondern durchaus sinnvoll unsere Kultur verbessert.
Völlig
ohne PC beleidigt man andere Menschen und vergiftet das
gesellschaftliche Klima erst recht.
Daher küre ich die Trumpsprache zur
Impudenz des Monats Mai 2018.
Trump
war nicht der erste, aber der Effektivste beim Einreißen aller verbalen
Anständigkeit.
Seine
weniger wichtigen, aber genauso widerlichen Epigonen in Europa machen es nach.
Ungenierter
Rassismus bricht sich immer mehr Bahn, weil die Hemmungen fallen, wenn man es
immer öfter hört.
Es gibt
gedankenlose NS-Vergleiche, Reanimierung von Begriffen aus der Nazi-Mottenkiste:
„Völkisch“ oder „Neger“ wird wieder als akzeptable Ausdrucksweise angesehen.
Die
gesamte AfD-Führungsmannschaft tut inzwischen das noch vor wenigen Jahren
Undenkbare – sie bringt puren Rassismus in die politische Debatte ein.
Gauland
findet, Boateng sollte nicht für Deutschland Fußball spielen, weil er „Neger“
ist, Höcke orakelt über die affenartige Massenfortpflanzung der nicht arischen
Flüchtlinge und gerade eben bei der AfD-Zentraldemo in Berlin,
ätzte die Enkelin von Hitlers langjährigsten Minister, aus der Türkei stammende
Deutsche gehörten nicht in die Nationalmannschaft.
Die
Sprache allein ist schon verletzend, aber das ist nicht das Hauptproblem.
Diese Sprüche reißen Dämme ein, laden die vielen Unentschiedenen ein auch so zu reden und auch so zu denken.
Diese Sprüche reißen Dämme ein, laden die vielen Unentschiedenen ein auch so zu reden und auch so zu denken.
Gedanken
ziehen Taten nach sich; die Zahl der rechtsradikalen Gewaltverbrechen steigt ununterbrochen.
Es werden massenhaft Übergriffe auf Flüchtlingeheime gezählt.
Der
gleiche Effekt in Amerika.
Die
Anzahl der Hatecrimes stieg mit Trumps
Wahlsieg sprunghaft an.
Nun
trauen sich die ganzen fürchterlichen Menschen wieder.
Gewalt
gegen ganz normale Latinos, Schwule oder Behinderte entlädt sich spontan auf
der Straße.
Hunderte
Youtube-Videos belegen, wie völlig normale Amerikaner im Alltag diffamiert und
angegriffen werden, weil sie spanisch sprechen oder einfach kein „kaukasischer
Typ“ sind.
Also,
bitte niemals die Politische Korrektheit übertrieben, um sie nicht ins
Lächerliche zu ziehen.
Aber
gleichzeitig darauf achten die PC zu bewahren. Sie ist der einzige Weg um den
gesellschaftlichen Frieden zu schaffen.
Es ist
eben richtig auch eine Roseanne Barr aus dem Programm zu werfen,
wenn sie derartig klar und regelmäßig rassistisch und antisemitisch auf Twitter
rumhetzt.
Sie kann
das möglicherweise privat tun, aber kein privater TV-Sender ist verpflichtet so
eine Frau mit vielen Millionen Dollars zu bezahlen.
Barr ist
ein gutes Beispiel dafür wie die widerliche Trumpsprache das Land und die
Kultur verändert, indem sie solche Furien enabled. Früher ahnte man gar nicht, wie Roseanne privat tickt, hielt sie aber
aufgrund der Show für liberal und multikulti.
Nun aber
traut sie sich ihre Hass ungeniert rauszuspucken.
Trump
sei Dank.
Der Mann
ist ein abscheulicher Rassist und um das nicht zu vergessen und sich nicht an
den Zustand zu gewöhnen, muss man das immer wieder laut und deutlicher erklären
und verdammen.
Dafür danke
ich beispielsweise Don Lemon, der
das seit zwei Jahren tut.
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