Der arme Christian Lindner.
Da rauschen die beiden „großen“ Parteien in der Gro auf nie
dagewesene Rekordtiefstwerte, setzen damit viele Millionen heimatlose Wähler
frei, die schließlich irgendwo ihr Kreuz machen wollen und dann profitieren
ausgerechnet die FDP-Intimfeinde von der grünen „Verbotspartei“, während die
Lindners Gang bei
schlaffen acht Prozent hängt, also noch mal deutlich unter dem
Bundestagswahlergebnis von 2017.
Außerdem rächt sich nun auch die Strategie des
Reservehauptmanns, Porschefahrers und Jägers alle anderen FDPler weggebissen zu
haben; denn wem könnte man nun die Schuld für das Umfragedesaster zuschieben,
wenn nicht Lindner selbst?
Welchem Durchschnittbundesbürger fällt überhaupt ein zweiter
aktiver FDP-Politiker außer Lindner ein? Da muss man schon lange überlegen.
Die ehemaligen „Liberalen“ 2017 in eine „Liste Christian
Lindner“ zu transformieren, hatte sich bei der Bundestagswahl ausgezahlt, weil
man das inhaltliche Vakuum hinter rabiaten Gauland-Sprüchen und sexy
Schwarzweiß-Bildern des frisch haartransplantierten Chefs mit Dackelblick
verstecken konnte.
Nach zwei Jahren gibt es allerdings starke
Ermüdungserscheinungen beim Publikum.
Lindner-Memes sind nun sogar noch häufiger als Spahn-Memes
und kein bißchen schmeichelhafter.
Lindners „lieber gar nicht, als falsch regieren“-Diktum
erweist sich immer mehr als Generalfehler.
Denn selbst in einer sehr unpopulären Regierung kann man
sich profilieren. Das ist der Unterscheid zwischen Lindner und seinem Freund
und Vermieter Jens Spahn: Letzterer hat ein Ministeramt und kann damit immer
wieder Duftmarken setzen. Linder hat gar nichts außer seinem Hundeblick.
Außer dreistem Lobbyismus für die Superreichen hat die
Partei der Besserverdienenden nichts anzubieten.
Das allerdings tut der FDP-Vorsitzende konsequent. Sobald im
politischen Berlin eine Idee ventiliert wird, die den superreichen FDP-Spendern
missfallen könnte, weil sie möglicherweise für Gerechtigkeit sorgt, wirft sich
das blonde Fallbeil mannhaft dazwischen. Rolex-Träger und SUV-Fahrer wissen was
sie an Lindner haben.
Dabei haben es diese Menschen gerade ausgesprochen schwer,
da die böse Greta zusammen mit der Verbotspartei das Klimathema nicht
loslassen, obwohl sich Mr. FDP das bereits mit dem Hinweis, man möge die
Klimapolitik gefälligst den Profis (also ihm) überlassen, verbitten ließ.
[…..] Umweltbundesamt: Fahren von SUV teurer machen
Man sitzt höher, hat mehr Übersicht und fühlt sich sicherer: sportliche
Geländewagen (SUV) sind ein Verkaufsschlager. Ihre Umweltbilanz ist jedoch sehr
schlecht.
Angesichts des SUV-Booms hat sich das Umweltbundesamt dafür
ausgesprochen, Fahrzeuge mit hohem CO2-Ausstoß zu verteuern. "Wir müssen
Maßnahmen finden, um klimafreundliche Mobilität zu fördern", sagte die
Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger.
Ein Vorschlag sei ein aufkommensneutrales Bonus-Malus-System für
Neufahrzeuge. Für Autos mit hohem CO2-Emissionen soll die Kfz-Steuer mehrere
Jahre erhöht werden. Beim Neukauf von Autos mit geringem CO2-Ausstoß soll es
Boni geben. […..]
SUV-Anschaffung teurer machen? Als Lindi das hörte fiel ihm
vor Schreck das Kaviarhäppchen in den Champagner.
Im schönen Einklang mit den Toplobbyisten der Luxusautos hielt er
sofort dagegen.
[…..] FDP-Chef Christian Lindner lehnt höhere Steuern für PS-starke Fahrzeuge
wie SUV ab. „Klimaschutz sollte sich am tatsächlichen CO2-Ausstoß orientieren“,
sagte Lindner dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
FDP-Chef Lindner hält CO2-Bilanz für entscheidend
„Nicht die Art oder der Antrieb eines Autos ist entscheidend, sondern
die CO2-Bilanz“, erklärte der FDP-Chef weiter. Laut Lindner spielt dabei das
Nutzungsverhalten der Autobesitzer eine wesentliche Rolle.
„Ein Diesel-SUV, das nur wenige Kilometer genutzt wird, ist
umweltfreundlicher als der Kleinwagen mit hoher Fahrleistung. Die Steuerung
sollte also über den Kraftstoffpreis erfolgen“, sagte der FDP-Vorsitzende.
[….]
In der Öffentlichkeit wird nur noch wahrgenommen, wie sich
Lindi schützend vor die Reichen schmeißt und da er anders als noch 2017
inzwischen nur noch so beliebt ist wie Fußpilz, folgen sofort Meme-Ströme.
Man nimmt den FPD-König einfach nicht mehr ernst.
Soweit hat er sich in die Sackgasse manövriert. Er ist nur
noch eine Witzfigur.
Die Pointe dieses Witzes ist allerdings, daß er in einem
klassischen Blindes-Huhn-Manöver diesmal aus Versehen etwas völlig Richtiges
gesagt hat.
Ja, die Kosten für den Individualverkehr sollten im
Angesicht der Klimakatastrophe dem tatsächlichen Benzinverbrauch, also CO2-Ausstoß
entsprechen.
Die deutsche Politik betreibt hingegen eine abstruse
Lenkungspolitik, indem sie mit zahlreichen Maßnahmen Verbrennungsmotoren
gleichzeitig fördert und blockiert.
Es gibt Abwrackprämien, Dienstwagenprivilegien,
Abschreibungsmöglichkeiten und Kilometerpauschalen, Interessenvertretung der
KfZ-Hersteller in Brüssel, um den Gebrauch von Fahrzeugen mit
Verbrennungsmotoren für den Verbraucher billiger zu machen.
Gleichzeitig gibt es aber zahlreiche Maßnahmen, um den
Gebrauch von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren für den Verbraucher teurer oder
umständlicher zu machen: Benzinsteuer, KfZ-Steuer, Haftpflicht, Maut,
Vignetten, Fahrverboten, Innenstadtplaketten, Tempolimits, Grenzwerte, Blitzanlagen,
Parkgebühren.
Ich bin sicher viele Maßnahmen vergessen zu haben, aber klar
ist, daß Bund und Länder dem Autofahrer gleichzeitig Stopp UND Go sagen.
Ein sagenhafter Unsinn.
Eine jährlich zu bezahlenden Vignette trifft denjenigen,
der einmal im Jahr 70 km in den Nachbarort zu seinem Cousin fährt, genau wie den,
der täglich zwischen Hamburg und Berlin pendelt.
Und ja, auch wenn ein SUV unverantwortlicherweise pro 100 Km
sehr viel mehr Abgase auspustet, als ein Citroen C1, hat Lindner dennoch Recht,
wenn er den (unwahrscheinlichen) Fall konstruiert, daß der SUV-Besitzer seinen
Wagen womöglich hauptsächlich in der Garage parkt und nur alle drei Monate
einmal nebenan zum Tante Emma-Laden fährt, während der C1-Besitzer womöglich
rund um die Uhr am Steuer sitzt.
Und ja, ich gebe zu; ich spreche als Betroffener.
Mein Auto ist uralt und verbeult. 2012 habe ich ihn zuletzt
schätzen lassen und erfuhr das harsche Urteil „wertlos“.
Wenn ich das Auto aber nicht in Zahlung geben kann, habe ich
keinen Anreiz einen Neuen zu kaufen.
Mein Reifen-Typ
zuckte damals mit den Schultern und sagte „fahr‘ ihn doch zu Ende.“ Ich fand
das despektierlich, beherzigte aber den Rat. Inzwischen hat er also weitere
sieben Jahre auf dem Buckel, kam immer anstandslos durch den TÜV. Er fährt
zuverlässig (schnell auf Holz klopfen) und die Beulen sind mir egal.
Der enorme Benzinverbrauch von über 10 Litern ist mir ein
Dorn im Auge.
Natürlich wäre ein Neuer deutlich sparsamer.
Aber ich habe eine gute Ausrede: In annähernd 20 Jahren habe
ich noch nicht mal 30.000 km auf dem Tacho, weil ich nie mit dem Auto verreise
oder lange Strecken fahre. Es ist nur ein Lastesel, wenn ich etwas
transportiere.
Trotz des hohen Verbrauchs/100km, dürfte ich also auf ein
Jahr gerechnet weit weniger CO2 emittieren als die meisten anderen
Autobesitzer.
Ich glaube, in so einer überalterten reichen Single-Stadt
wie Hamburg ist mein Fahrverhalten gar nicht so selten. In den extrem teuren
Wohngegenden leben viele Senioren, die natürlich ein Auto haben, weil sie alle
drei Wochen damit einmal zum Friseur oder zu EDEKA gurken, die aber längst aus
dem Alter raus sind Autobahn zu fahren.
Wieviel diese alten Karren pro 100 km verbrauchen, ist also
relativ irrelevant.
Man könnte jeden einzelnen Bundesbürger nach seinem
individuellen Fahrverhalten befragen und erhielte Millionen verschiedene
Antworten.
Es ist absurd anzunehmen, mit der Vielzahl der bestehenden
Maßnahmen ….
Abwrackprämien,
Dienstwagenprivilegien, Abschreibungsmöglichkeiten und Kilometerpauschalen, Interessenvertretung
der KfZ-Hersteller in Brüssel,
Benzinsteuer, KfZ-Steuer,
Haftpflicht, Maut, Vignetten, Fahrverboten, Innenstadtplaketten, Tempolimits, Grenzwerte,
Blitzanlagen, Parkgebühren.
…. eine einheitliche ökologische Lenkungswirkung zu
erzielen.
Wirklich allen gerecht wird man nur über den Benzinpreis.
Daher schlage ich vor alle genannten Maßnahmen komplett
abzuschaffen und alle Kosten auf die Benzinsteuer zu addieren.
Wenn der Liter fünf, sieben oder neun Euro kostet, werden es
sich die Menschen schon überlegen, ob sie nicht auf andere Verkehrsmittel
ausweichen.
Gleichzeitig hätte man es der Hand sich ein Auto
anzuschaffen oder zu sharen, weil die Grundkosten (KfZ-Steuer zB) wegfielen.
Idealerweise würde dieses Konzept europaweit eingeführt, so
daß die Menschen in Grenznähe nicht schummeln können.
Pendler bekämen natürlich ein gewaltiges Problem, aber das
würde letztlich bei den Arbeitgebern landen, die schließlich auf ihre Mitarbeiter
angewiesen sind.
Sie müssten ihren Beitrag zahlen, indem sie Wohnraum in der
Nähe ihrer Betriebe schaffen, sich für alternative Verkehrsmittel engagieren
oder aber die Fahrtkosten direkt übernehmen.
Damit wären Arbeitgeber belastet und gezwungen ökologisch
vorzusorgen.
Das wäre Lindner konsequent zu Ende gedacht.
Huhn, Korn, Christian.
Er selbst wird allerdings nicht so weit gedacht haben.
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