Wir befinden uns in Edenkoben, der kleinen Weinstraßenstadt mit 6698 Einwohnern im Süden von Rheinland-Pfalz. CDU-Bürgermeister Ludwig Lintz regiert mit absoluter Mehrheit, SPD und Grüne werden bei den Stadtratswahlen regelmäßig marginalisiert. Ein gutes Drittel der Bürger gehört zur Protestantischen Landeskirche Pfalz, ein weiteres gutes Drittel zum katholischen Bistum Speyer.
Aber auch in der tiefen südpfälzischen Provinz, fast 200 km von der Nahles-pfälzischen Provinz Mendig entfernt, bröckelt der Glauben.
Die Edenkobenerin Caroline Gutting, eine aufgeschlossene junge Yogalehrerin mit Nasenpiercing, war offensichtlich nicht mehr ganz zufrieden mit der homophob-misogynen Raffke-Kinderfi**er-Performance ihrer katholischen Gemeinde.
Der zuständige Pfarrer Matthias Pfeiffer von der Pfarrei Heilige Anna ist der Christ des Tages Nr. 94! Als heimlicher Helfer der atheistischen Bewegung, nutzte er den berüchtigten DBK-Musterbrief von 2012, mit dem die deutschen Bischöfe den verlorenen Schäfchen noch ein paar Messer in den Rücken rammen.
[…..] Die Erklärung des Kirchenaustritts vor der zuständigen zivilen Behörde stellt als öffentlicher Akt eine willentliche und wissentliche Distanzierung von der Kirche dar und ist eine schwere Verfehlung gegenüber der kirchlichen Gemeinschaft. Wer vor der zuständigen Behörde seinen Kirchenaustritt erklärt, verstößt gegen die Pflicht, die Gemeinschaft mit der Kirche zu wahren (c. 209 § 1 CIC) und seinen finanziellen Beitrag zu leisten, dass die Kirche ihre Sendung erfüllen kann (c. 222 § 1 CIC i.V.m. 1263 CIC).
Die Erklärung des Kirchenaustritts zieht folgende Rechtsfolgen nach sich:
Als aus der Kirche ausgetretene Person
- dürfen Sie die Sakramente der Buße, Eucharistie, Firmung und
Krankensalbung – außer in Todesgefahr - nicht empfangen,
- können Sie keine kirchlichen Ämter bekleiden und keine Funktionen
in der Kirche wahrnehmen,
- können Sie nicht Taufpate und nicht Firmpate sein,
- können Sie nicht Mitglied in pfarrlichen und in diözesanen Räten sein (z.B. Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand bzw. Vermögensverwaltungsrat, Diözesanpastoralrat etc.),
- verlieren Sie das aktive und passive Wahlrecht in der Kirche,
- können Sie nicht Mitglied in öffentlichen kirchlichen Vereinen sein.
Wenn Sie eine kirchliche Ehe schließen möchten, muss zuvor eine Erlaubnis zur Eheschließungsassistenz beim Ortsordinarius eingeholt werden. Diese setzt Versprechen über die Bewahrung des Glaubens und die katholische Kindererziehung voraus.
Ebenso kann Ihnen, falls Sie nicht vor dem Tod irgendein Zeichen der Reue gezeigt haben, das kirchliche Begräbnis verweigert werden.
Vielleicht haben Sie die Tragweite Ihrer Entscheidung nicht ermessen und möchten diesen Schritt rückgängig machen. […..]
So klingt wahre Nächstenliebe! Ich bin begeistert.
Statt selbst Reue zu zeigen, sich zu fragen, wieso Hunderttausende jedes Jahr das Weite suchen, reagiert die RKK mit ziemlich perfiden Drohungen, bis hin zu Szenearien von sozialer Isolation und familiären Zerwürfnissen. Sie gibt den Ex-Mitgliedern a posteriori noch mal eine Bestätigung dafür, wie überfällig es war, sich von dem Verein zu trennen.
Über diese garstigen Briefe lacht die atheistische Szene schon seit Jahren. Die Edenkobenerin Caroline Gutting weiß als typisches Kirchenmitglied natürlich nichts von diesen Dingen und hält dieses Schreiben für ein spezielles Machwerk ihrer Pfarrei oder ihres Pfarrers Pfeiffer.
Aber das ist ja das Schöne an Religion: Man kann dazulernen und je mehr man weiß, desto eher lässt man die Kirche hinter sich.
Fromme Gläubige bleiben nur die Doofen.
Gutting ist Instagrammerin und konnte mit Ihrer Empörung über ihren Austritts-Reaktionsbrief immerhin ein paar Hunderttausend Klicks generieren.
[….] „Drohbrief von der Kirche“ - so beschreibt Caroline Gutting den Brief, den sie kurz nach ihrem Kirchenaustritt von der Pfarrei Heilige Anna erhalten hat. Es sind insbesondere Stil und Inhalt des Briefs, die die junge Edenkobenerin verärgern. „Ich weiß jetzt nicht, ob das ‘ne Kampagne ist von der Kirche beziehungsweise von der Pfarrei Heilige Anna, um auf die ganzen austretenden Leute zu reagieren, aber DAMIT erreicht man, glaub ich, nichts!“, kritisiert Caroline Gutting.
Gutting sei aus verschiedenen Gründen aus der katholischen Kirche ausgetreten: Dazu zählen etwa finanzielle, aber auch die Skandale um die katholische Kirche hätten sie zu ihrem Austritt bewegt. Zudem identifiziere sie sich nicht mehr mit dem christlichen Glauben im katholischen Sinne, wie sie in ihrem Video auf Instagram erklärt. 30 Euro habe die Yoga- und Fitnesslehrerin bezahlt, um aus der Kirche auszutreten. „Eine Unverschämtheit sondergleichen“, empört sich Caroline Gutting über den Brief. Er diene lediglich dazu, die Austretenden zu verunsichern und ihnen Angst einzujagen. In einem Hashtag fordert Gutting deshalb ganz klar: „#kirchenaustrittjetzt“. [….]
Und so trägt Pfarrer Pfeiffer dazu bei, die Gründe für den Kirchenaustritt zu multiplizieren. Statt nur ein zahlendes Schäfchen zu verlieren, generiert der Mikro-Wölki genügend Empörung, um seine Gemeinde zu entvölkern!
Frau Gutting gehört meine volle Sympathie. Nach meinem Austritt hatte ich ein Gefühl grenzenloser Freiheit.
AntwortenLöschenEine Flasche Sekt musste anschließend daran glauben.Ich bin stolz darauf, der Kirche schon etliche
Zeitgenossen entrissen zu haben. Hoffentlich geht es mit dieser verachtenswerten Institution weiterhin
bergab.