Mittwoch, 21. Juni 2023

Das unterschiedliche Leid in der Kirche

 

Es stimmt, die katholische Kirche „leidet“ unter den Missbrauchsskandalen.

Da sind Gläubige und Atheisten sich einig.

Es gibt allerdings deutliche Unterschiede, wenn man hinterfragt, was genau dieses „Leiden“ auslöst.

 Als Atheist leide ich mit den Opfern und an der Ungerechtigkeit, daß die Täterorganisation nicht nur von den Strafverfolgungsbehörden geschont, sondern explizit von der Politik auf Kosten der Opfer gefördert wird.

Die Kirchenführer leiden insbesondere daran, daß ihre Missetaten überhaupt herausgekommen sind. Hatten sie doch alles unternommen, um die Täter zu schützen und alles unter den Teppich zu kehren.

[….] Die Aufarbeitung des Missbrauchs an Kindern durch Priester erinnert an ein Schachspiel. Im Zentrum stand der König – in diesem Fall: das Oberhaupt der Katholiken, Benedikt XVI.. Unsere Recherche zeigt, wie umfassend die Bischöfe den Papst deckten. [….]

(Marcus Bensmann, 20. Juni 2023)

Besonders leiden die Bischöfe daran, sich womöglich von ihrem schönen Geld trennen zu müssen. Ist doch das Zusammenraffen von Reichtümern, die einzige echte Konstante ihrer 2.000-jährigen Geschichte.

[….] Das Landgericht Köln (Deutschland) hat das Erzbistum Köln am Dienstag zur Zahlung von 300.000 Euro Schmerzensgeld an einen Missbrauchsbetroffenen verurteilt. Der heute 62-Jährige hatte 750.000 Euro Schmerzensgeld gefordert. […]

(ORF, 13.06.2023)

Ich hingegen, leide als Atheist, der nie Mitglied einer Kirche war, darunter solche Menschen wie Kardinal Woelki gegen meinen Willen finanzieren zu müssen.

[….] Der Zentralrat der Konfessionsfreien übt scharfe Kritik an den Plänen der Bundesregierung zur Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen.

Das Ende der Zahlungen sei längst überfällig, aber eine Ablösesumme von 11 Milliarden Euro vollkommen inakzeptabel, so der Vorsitzende des Zentralrats Philipp Möller. "11 Milliarden Euro sind 11 Milliarden zu viel. Laut Verfassung müssen diese Zahlungen seit über 100 Jahren abgelöst werden", sagt Möller. "Allein seit Gründung der Bundesrepublik haben die Kirchen über 20 Milliarden Euro erhalten, jetzt reicht es." Ein früherer Gesetzentwurf sah neben einer Einmalzahlung die steigende Fortzahlung der Staatsleistungen für weitere 20 Jahre vor. Bisher gibt es keine offiziellen Informationen darüber, ob es dabei bleiben soll. "So würden weitere 24 Milliarden Euro an Steuergeldern zusammenkommen, die christliche Politiker ihren Kirchen zuschieben wollen – das ist ein verantwortungsloser Umgang mit Steuermitteln", so Möller weiter. [….]

(HPD, 07.02.2023)

Die deutschen Kirchenoberen leiden hingegen darunter, nun auch noch zu allem Übel, haftbar gemacht zu werden für ihre übergriffigen Pädosex-Priester – nur weil sie ihnen über Jahrzehnte neue kleine Jungs zuführten und sie vor der Polizei und Staatsanwaltschaft verbargen.

[….] Zuerst gab es Limonade. Dann startete Priester Peter H. einen Pornofilm und begann zu onanieren. Andreas Perr war damals zwölf Jahre alt, Messdiener im oberbayerischen Garching an der Alz und im Pfarrhaus von Peter H. zu Besuch, zusammen mit einem Freund. Beim Onanieren blieb es nicht, H. fasste auch Perr und seinen Freund an. [….] Heute, Jahrzehnte später, steht der 39-Jährige vor dem Landgericht Traunstein. Andreas Perr nestelt nervös Tabak und Filter aus der Hosentasche und dreht sich schnell noch eine Zigarette. Bauchgrummeln habe er, sagt Perr. Er verklagt das Erzbistum München und Freising sowie Peter H. auf Schmerzensgeld. Insgesamt 350 000 Euro fordert er, 300 000 Euro vom Erzbistum und 50 000 Euro von Peter H..

Im Münchner Missbrauchsgutachten füllen die Taten von Peter H. und der Umgang der Kirche damit einen fast 500 Seiten starken Sonderband. Die Verantwortlichen des Erzbistums München und Freising wussten früh, dass H. pädophil und bereits in seinem Heimatbistum Essen einschlägig aufgefallen war. Sie setzten ihn trotzdem in der Seelsorge ein. Verantwortliche Bischöfe waren damals erst der damalige Erzbischof Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., und dann Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter. Peter H. bestreitet nicht, was er Andreas Perr angetan hat. [….] Das Gericht geht auch von einer Mitschuld Benedikts XVI. aus: Er war in der entscheidenden Ordinariatssitzung vom 15. Januar 1980, in der es um die Aufnahme von Peter H. in die Erzdiözese ging, anwesend. Darum habe er "entsprechend Kenntnis von dem Vorleben" des Priesters gehabt, sagt Nitzinger-Spann. Auch aus dem Verhalten Ratzingers ergibt sich aus Sicht des Gerichts ein Schmerzensgeldanspruch des Klägers gegen das Erzbistum. [….]

(Annette Zoch, 20.06.2023)

Ich leide darunter, daß die Kinderfi**rorganisation RKK es vermochte, den Hauptverantwortlichen, der einst allen 4.000 Bischöfe der Welt unter Androhung der Exkommunikation verbot, Kinder missbrauchende Priester der Polizei zu melden, bis er 95-Jährig starb, vor jeder Strafverfolgung geschützt war und ein Staatsbegräbnis erhielt.

Kardinal Ratzingers deutsche Hirten leiden hingegen darunter, immer weniger Priester-Nachwuchs zu generieren, weil immer weniger latent sadistische Klemmschwestern bereit sind, einer antidemokratischen Pädosex-Organisation zu dienen.

[….] Die fünf (Erz-)Bistümer in Nordrhein-Westfalen bekommen in diesem Jahr elf neue Priester. Damit bleibt die Zahl der Priesterweihen auf demselben niedrigen Niveau wie in den drei Vorjahren, wie eine Umfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bei den Bistümern ergab. Die Zahlen beliefen sich 2022 auf 12, 2021 auf 13 und 2020 auf 10. Auch in den Jahren davor lagen sie im unteren zweistelligen Bereich. In vier von fünf Diözesen in NRW finden die Weihen traditionell am Pfingstwochenende statt. Am kommenden Freitag empfängt im Bistum Essen wie im Vorjahr ein Kandidat die Weihe. Am Samstag folgen das Erzbistum Paderborn und die Diözese Aachen mit jeweils – wie 2022 – zwei Weihekandidaten. Im Bistum Münster gibt es in diesem Jahr keine Weihe (2022: drei). [….]

(Katholisch, 24.05.2023)

Ich leide darunter, daß es überhaupt noch Menschen gibt, die sich freiwillig in Woelkis Dienste stellen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen