Donnerstag, 26. März 2015

Irrationale Irre



Wer weiß was „finning“ ist?

Dabei handelt es sich um eine besonders perfide Grausamkeit des Homo Sapiens. Ob des Irrglaubens Haifischflossen steigerten die Potenz, werden in allen Weltmeeren Haie mit Langleinen gefischt, kurz raufgezogen und dann schneidet man den armen Viechern während sie noch an der Leine hängen bei lebendigem Leibe die Finne (Rückenflosse) und anderen Flossen ab und entsorgt sie im Meer. Der Hai lebt dann immer noch, ist danach jedoch logischerweise schwimmunfähig und sinkt erstickend im Todeskampf zu Boden, wo er qualvoll verendet.
Da ein Kilo Haifischflossen an die 1000 Dollar bringt werden jährlich zwischen 100 und 200 Millionen Haie gefinnt. Fast alle Bestände der größeren Arten sind um mindestens 90% geschrumpft.
Das alles juckt uns nicht, weil Haie nun mal kein süßes Kindchenschema zu bieten haben.
Dank Spielberg hält man Haie immer noch für furchtbar gefährlich und berichtet über jeden Haibiss weltweit.
Pro Jahr werden ungefähr fünf Menschen durch Haie getötet.
Damit sind sie im Vergleich zu Löwen sehr harmlos.
Löwen töten 50-100 Menschen im Jahr.
Aber Löwen haben ein gutes Image.
Bei ihnen akzeptiert jeder Mensch voller Verständnis, daß sie die Top-Prädatoren des Landes sind und geht ihnen aus dem Weg. Nicht einmal der Dümmste würde sich zu einem Löwenrudel fahren lassen und vor ihren Nasen rumhopsen.

Haie sind die Top-Prädatoren des Wassers, aber ihnen springt man vors Maul, plantscht umher und ist zutiefst schockiert, wenn so ein Hai mal zuschnappt.
Homo sapiens hat großes Glück, daß Haie viel vorsichtiger und friedlicher als Löwen sind.
 Noch viel gefährlicher sind Nilpferde, die bei ihren nächtlichen Landausflügen doppelt so viele Menschen killen wie Löwen.
Und selbst Nilpferde sind noch harmlos im Vergleich zu Kokospalmen.
Das sind erst Mistdinger.

 Es werden weltweit im Jahr unter zehn Menschen von Haien getötet, während über hundert Sonnenbadende dadurch sterben, daß ihnen am Strand eine Kokosnuss auf den Kopf fällt.

Wir rotten aber Tierarten aus, während wir die ungemein gefährlicheren Kokospalmen für ungefährlich halten.

Gefahren sortiert der Mensch nicht nur subjektiv, sondern sehr falsch ein.

Größte Sorgen bereitet uns EBOLA.
Da wird Deutschland ganz hysterisch. Letzte Nacht verkündeten die deutschen Nachrichtensender als BREAKING NEWS, daß ein Ebola-Verdächtiger in Ostdeutschland doch kein Ebola hat. Deutschland kann wieder ruhig schlafen.

Ebola.

Eine Millionen Menschen sterben jedes Jahr in Afrika an Malaria.
1,5 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an der hochansteckenden Tuberkulose.
Das stört uns aber nicht das geringste bißchen.
Die 5.000 Ebola-Toten halten wir aber für so dramatisch, daß sich Gröhe und von der Leyen auf ganzer Linie blamieren und von Kuba vorführen lassen.

Daß jeden Tag 50.000 – 100.000 Menschen an den Folgen des Hungers sterben, finden wir ohnehin kein bißchen erschreckend. Aber Ebola!
Und Benghazi!

Pispers hat natürlich Recht.
Statt sich vor Ebola zu fürchten, sollten wir lieber Angst davor haben ein deutsches Krankenhaus zu betreten.  Die sind dermaßen mit multiresistenten Superbakterien verkeimt, daß daran jährlich Zigtausende sterben. Also gut 100 Menschen sterben in Deutschland PRO TAG durch Siff im Krankenhaus.

Unser Hirn ist aber offenbar nicht groß genug, um zu verstehen, wo die wahren Gefahren drohen. Obwohl seit vielen Jahren immer wieder auf die nosokomialen Keime hingewiesen wird. Das ist bekannt und man könnte sogar Abhilfe schaffen.
Wir tun es aber nicht, weil wir so weitgehend entklugt sind, daß wir gebannt auf viel viel ungefährlichere Ebola-Keime starren.

150 Tote bei einem Flugzeugunglück sind also nothing to write home about, wenn man nur die Zahlen betrachtet.

Man staunt aber doch wie viele Dauersondersendungen so etwas produziert; wie viele Staats- und Regierungschefs auf einmal alles stehen und liegen lassen, um sich an der Unglücksstelle blicken lassen.
Würden Pastor Gauck oder die fromme christlich geleitete Merkel doch einmal so viel Energie aufwenden, um sich für die täglich verhungernden Kinder einzusetzen!
Aber das sind eben nur Arme in Afrika; noch dazu schwarz.
Die krepieren zwar viel elendiger und auch in viel größerer Zahl, aber dafür würde Gauck nie einen Staatsbesuch absagen.
Da schon Politiker und Regierte irrationalisieren, dürfen ihre begleitenden Journalisten nicht nachstehen und blamieren sich täglich mehr.

Da wird in dem religiotischen ZEIT ungeniert der volle Name des Germanwings-Copiloten verbreitet und munter spekuliert:

Er habe ihn "als sehr netten, lustigen und höflichen Menschen kennengelernt", sagte der Vorsitzende des Segelflugvereins Klaus Radke. Ein Bild auf Lubitz' Facebookseite zeigt ihn 2013, er sitzt lächelnd auf einer Mauer, im Hintergrund die Golden-Gate-Brücke in San Francisco. Allzu viele Aktivitäten sind auf der Seite nicht zu sehen. "Er war kein Einzelgänger, er hatte viele Freunde und war gut integriert", sagt Radke.

Aber schlimmer geht immer; insbesondere bei Merkels persönlichen Freunden Döpfner und Friede Springer.


Soll das noch Journalismus sein, oder ist das schon eher ein schwerer Unfall?

Knabberten die Passagiere Nüsse, tranken sie Cola, guckten sie in die Sonne durch das Kabinenfenster? Nervten die Babys, die quengelten?
Wie war die Stimmung in dem Flugzeug, das in den Tod flog?
Ich hoffe, sie waren glücklich, bevor sie starben.
Nette Stewardessen...
Es ist so furchtbar. Ich will kein Wort mehr darüber schreiben.

Also man WEISS ja, das FJW der übelste aller Gift-Griffel ist, aber wenn man ihn ein paar Wochen vergisst und dann wieder liest, ist man erneut völlig fassungslos.

Wenigstens hat er mit Co-Star Margot K. eine Kot-Kolumnen-Kollegin, die ihm geistig ebenbürtig ist.

Das ist das gleiche Niveau wie TV-Moderatorinnen, die in Live-Schalten umständlich formulieren:
Wie ist denn ihr Eindruck vor Ort? Wie fühlt sich eine Mutter, die gerade ihr Kind bei einer Flugzeugkatastrophe verloren hat??
Ja, wie WOHL?!


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