Dienstag, 24. Dezember 2019

Die Großheuchelmeister

Die Medien quellen über von christlichen Botschaften. Deutschland reichster     Kirchenfürst Rainer Maria Kardinal Woelki, Metropolit und Kölner Erzbischof 
betreibt so eindeutige AfD-Werbung, daß Deutschlands braunster Islamhasser und Rechtsaußen-Verschwörungstheoretiker begeistert Woelkis Worte verbreitet.

Von Rechts bis Olivgrün wird der Blick auf sich selbst gelenkt.

Außerordentlich unangenehm sind die vielen aufmerksamkeitsheischenden Weihnachtswerbebotschaften, die es doch irgendwie durch geschicktes Sponsoring schaffen, einem auf die Nerven zu gehen.
Ich möchte wissen wie viel Geld Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katarina Fegebank (CDU) ausgegeben hat, um mich mit ihrem kaum erträglichen gesponserten „ICH LIEBE WEIHNACHTEN“-Botschaften auf allen meinen sozialen Medienkanälen zu verfolgen.
Fegebank benimmt sich da genauso scheuklappig, wie all die frommen Kolumnisten-Pröbste, die ein wenig von Christus reden, aber dann schnell dazu übergehen sich selbst zu loben, zu erzählen wie wunderbar sie selbst Weihnachten gestalten und dann den unerbetenen Rat erteilen, es möge sich doch jeder an ihnen ein Beispiel nehmen.
So auch „ICH LIEBE WEIHNACHTEN“-Fegebank, die ungeniert ihre einjährigen Zwillinge, auf deren natürlich „leuchtende Augen“ (5€ ins Phrasenschwein!) sie sich so freut, zu Werbezwecken einsetzt, während sie von einem offensichtlich bekifften Kameramann auf dem Rathaus-Weihnachtsmarkt umkreist wird und schließlich zu dem finalen Sülzer ansetzt:
„In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch ein ganz frohes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer und Eurer Liebsten!“
Daß es auch anders als bei Fegebanks zu Hause sein kann, fällt der frommen Olivgrünen offenbar nicht ein.
Kein Wort hat sie übrig für die Millionen Menschen, die sich einsam fühlen, in Pflegeheimen liegen, im Krankenhaus leiden, obdachlos auf der Straße frieren, im Knast sitzen oder auch nur einfach arbeiten müssen, weil sie Polizisten, Pfleger, Ärzte, Krankenschwestern, Taxifahrer, Busfahrer, Wachleute etc sind.
Daß es Menschen anderer kultureller Hintergründe, Religionen gibt, oder daß Menschen vielleicht einfach nur keine Lust auf diesen geheuchelten Konsumirrsinn haben, scheint in Fegebanks beschränkter Gedankenwelt gar nicht zu existieren.
Selbstverständlich ist sie auch viel zu feige dazu sich der Forderung ihres Parteichefs nach der Aufnahmen von hungernden, frierenden, kranken Flüchtlingskindern auf Lesbos anzuschließen.
Denn das könnte Wähler verschrecken und Arbeit machen.
Da sitzt sie lieber bei den „leuchtenden Augen“ ihrer Zwillinge und ignoriert die Kinder, die hungern und Menschenhändlern ausgesetzt sind.

Zu unangenehm wäre es, sich auch heute, da wir alle von Nächstenliebe plappern, dem Flüchtlingskind Jesus huldigen, an das gewaltige kollektive Politikversagen der EU zu erinnern, die auch im Jahre fünf nach der sogenannten „Flüchtlingskrise“ nicht in der Lage ist solidarisch zu handeln und stattdessen wie de Maizière und von der Leyen immer noch auf möglichst große Abschreckung setzt. Abschreckung, die nur mit möglichst vielen Toten im Mittelmeer funktioniert. Denn immerhin darauf konnten sich die EU-Regierungen verständigen: Die gesamte staatliche Hilfe, jedes einzelne Schiff, das Kinder und Frauen in Todesangst aus kaum schwimmfähigen Booten retten könnte, wurde gestoppt. Von der Leyen ging als deutsche Verteidigungsministerin voran.
Jedes Jahr lassen wir einige Tausend Menschen elend ertrinken und den nahezu 100% christlichen Regierungschefs der EU reicht es noch nicht. Sie wollen noch mehr Tote und bemühen sich daher intensiv darum die letzte Handvoll privater Rettungsschiffe stillzulegen.
Wir brauchen die Toten, mehr Tote, viel mehr Tote und elende Bilder, um jedem Syrer, Afghanen und Eritreer klar zu machen, daß sie bitte in ihrem Elend verharren sollen.

Woher kommt eigentlich der neuerliche „Flüchtlingsdruck“, nachdem doch so viel Geld ausgegeben wurde, um dem Kontinent der Freiheit mit Grenzzäunen unpassierbar zu machen?

[…..] Die Zahl der syrischen Flüchtlinge aus der Region Idlib auf dem Weg in die Türkei ist der türkischen Hilfsorganisation IHH zufolge auf 120 000 gewachsen. Derzeit liefen die Vorbereitungen für ein Zeltlager, das 13 Kilometer vor der türkischen Grenze liegt, sagte ein IHH-Sprecher am Montag. […..]  Zypern und Griechenland meldeten einen gestiegenen Ansturm. [….]

[…..] Das Kinderhilfswerk Unicef sprach […..]  von mehr als 130.000 Flüchtlingen, darunter 60.000 Minderjährige. Der Organisation zufolge sind zudem bei den Kämpfen im Nordwesten Syriens allein im Dezember 65 Kinder ums Leben gekommen. In den ersten neun Monaten in 2019 wurden demnach bereits mehr als 500 Kinder getötet oder verletzt.
Laut Unicef leiden besonders Familien unter der Gewalt und verstärken durch ihre Flucht den Druck auf die Flüchtlingslager in der Region. Trotz gefährlicher Temperaturen um den Gefrierpunkt müssten viele Familien unter freiem Himmel leben. [….]

Idlib? Was ist da los? Unser NATO-Partner, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist dort einmarschiert und mischt fleißig mit beim Bürgerkrieg.
Wieso kann er das?
Weil wir den antidemokratische Diktator machen lassen. Wir begehren nicht auf, werfen ihn nicht aus der NATO, weil er über drei Millionen Flüchtlinge als Druckmittel einsetzt.
Die anderen NATO-Staaten, darunter Deutschland, können sich auch gar nicht glaubhaft über Erdoğans Abschaffung der freien Presse, Justiz und Wahlen echauffieren, weil sie nicht nur so perfide sind die Menschenrechte, ihre sogenannten „christlichen Werte“ für seinen Dienst als Lagerkommandant zu verraten, sondern bei der Gelegenheit auch noch ordentlich abkassieren:

Allein in den Monaten Januar bis August dieses Jahres erhielt die Türkei laut des Rüstungsexportberichtes der Bundesregierung Kriegswaffen für etwa 250 Millionen Euro aus Deutschland.

Wenn es gilt im Jemen oder in Syrien Myriaden Kinder zu töten und Hunderttausende in Hunger und Elend zu bomben, reibt sich die Merkel-Regierung die Hände. Dabei lässt sich trefflich verdienen.

[….] Saudi-Arabien kämpft mit viel Kriegsgerät aus deutscher Produktion in Jemen. Doch eine Exporterlaubnis aus Berlin steht nicht über dem Völkerrecht.
  [….] So, wie Saudi-Arabien und andere Golfstaaten zugunsten der alten Elite Jemens ihre ganze Streitmacht auf dieses kleine, arme Land werfen, brechen sie seit 2015 ziemlich jedes Tabu der Genfer Konventionen. Es werden Schulkinder aus der Luft bombardiert, Krankenhäuser, historische Wohnviertel. Und das geschieht nicht gelegentlich aus Versehen, sondern andauernd. Das sind Kriegsverbrechen nach dem Statut des Internationalen Strafgerichtshofs, die selbst durch die - theoretisch - ehrenwertesten Ziele einer Armee niemals legitimiert werden könnten.
[….] Es ist eine militärische Kampagne, die von ständigem Nachschub aus Europa lebt. Deutsche Technik steckt in den Kampfflugzeugen, sie steckt in den Bomben. Deutsche Geschäftsleute hätten es mit in der Hand, diese furchtbaren militärischen Abläufe zu stoppen oder sie wenigstens aus dem Tritt zu bringen[….] Ja, das europäische Exportrecht hat all diese Waffenlieferungen bisher erlaubt. Aber die Völkerrechtsverbrechen, um die es in Jemen geht, sind so deutlich und so oft und akribisch dokumentiert, dass kein Staat sie mit seinem innerstaatlichen Rüstungskontrollrecht weißwaschen könnte. [….]



[….] Die Regierung ändert ihre Waffenpolitik: ein Verdienst der SPD.
Jeder, der sich fragt, wozu es die Sozialdemokraten noch braucht, kann sich womöglich daran aufrichten: Am Mittwoch verständigte sich das Kabinett auf schärfere Richtlinien für Rüstungsexporte. Das Liefern von Kleinwaffen in Drittländer außerhalb von Nato und EU soll ein Ende haben. Das ist ein großer Schritt. Denn es sind die Pistolen und Sturmgewehre, die am Ende in Bürgerkriegen die meisten Opfer fordern. Die SPD kann beanspruchen, die Welt ein kleines bisschen weniger gefährlich zu machen.
Das ist doch schon was. Die SPD hatte der Union dieses Verbot in den Koalitionsverhandlungen abringen müssen, und danach blockierte der Partner, wo es nur ging. Es heißt immer, die SPD könne in dieser Regierung kein Profil entwickeln. Die Rüstungsexportpolitik zeigt, dass das so nicht stimmt. Auf Drängen der SPD können vorerst bis Herbst keine Rüstungsgüter aus rein deutscher Produktion nach Saudi-Arabien mehr geliefert werden. Der Wert der Ausfuhren schrumpft, teils sogar drastisch. [….]

 
Auch im Jahre 2019 ist es der CDU und CSU offenbar noch gänzlich unbekannt, daß die vielen Waffenexporte Konsequenzen haben.


 Während heute, am „Heiligabend“ des Flüchtlingskindes Jesus gedacht wird und Politiker aller Couleur an angebliche christliche Werte wie Frieden und Nächstenliebe erinnern (biblische Werte wie Sklaverei, Kinder töten, Religionszwang, Sippenhaft, Antisemitismus und Frauenunterdrückung werden eher verschwiegen), verschließen sie fest die Augen vor dem was ihre „an christlichen Werten ausgerichtete Politik“ (Merkel) bedeutet.
Zum Beispiel auf Lesbos.

[….] "Ich habe mir Europa viel besser als das hier vorgestellt", sagt Mohammed. "Wie ein Paradies, dass wir hier ein Zuhause bekommen, wo wir leben können. Aber das hier ist kein Paradies." Der Zehnjährige ist einer von rund 20.000 Geflüchteten, die auf der griechischen Insel Lesbos im Flüchtlingslager Moria leben.
Das Lager, ein ehemaliger Militärkomplex, bietet jedoch nur Platz für 3.000 Menschen. Es ist maßlos überfüllt. Deswegen sind Mohammed, seine Eltern und drei Geschwister in den "Olive Grove" ausgewichen, das wilde Camp rund um das offizielle Camp. Im Oktober hatte die Familie ihr Heimatland Syrien in Richtung Europa verlassen. [….] Hier steht ein Zelt dicht neben dem anderen, überall hängt Wäsche zum Trocknen und an jeder Ecke stapeln sich Müllsäcke. Mohammed stört jedoch vor allem etwas anderes: "Die Kälte und, dass wir in Zelten schlafen." Seine Unterkunft teilt er sich mit 15 anderen, teilweise fremden Menschen. Es ist eine improvisierte Konstruktion aus Holzgerüst, Plastikplanen und Pappe als Schlafunterlage.
Außerdem fehlt es an warmen Wasser und Sanitäranlagen. "In manchen Teilen des Camps haben wir pro 200 Menschen eine Toilette und pro 500 Menschen eine Dusche," sagt Anna Pantelia von Ärzte ohne Grenzen.
Die Toiletten sind verstopft und mit Fäkalien verdreckt. Miserable hygienische Bedingungen, die Folgen haben, vor allem für Kinder wie Mohammed.
"Die Kinder kommen häufig mit Durchfall, Atemwegserkrankungen, Hautkrankheiten oder anderen Infektionen zu uns", berichtet Pantelia. Seit 2016 betreibt die Hilfsorganisation bei dem Lager eine kleine Feldklinik speziell für Kinder. Und auch an diesem Tag bildet sich vor dem Eingang eine lange Schlange von Menschen. Einige von ihnen wird das Team zurückschicken müssen, denn nur hundert können täglich behandelt werden, mehr könne man nicht leisten, so Pantelia.
Was sie am meisten frustriere, sei die psychische Situation vieler Kinder: [….]


 Und dann kam der Chefgrüne Robert Habeck mit dem ketzerischen Gedanken, das reiche Deutschland mit seinen 83 Millionen Einwohnern könne doch ein paar von diesen Kindern im Elend aufnehmen – zumal wir durch unsere Grenzschließungs-, Klima-, Agrar- und Waffenexportpolitik mittelbar für ihr Elend verantwortlich sind.

Na, da war was los.
Andere Grüne wie Fegebank gehen wie die Linke und SPD auf Tauchstation und die Konservativen teilen richtig aus – gegen Habeck!
Verhungernden, traumatisierten, frierenden Kindern helfen??
Das wäre perfide!

Die Partei der Besserverdienenden denkt nicht an sterbende Kinder, sondern an ihre Klientel, die Millionäre:

 [….] Grünen-Chef Habeck will, dass Deutschland Flüchtlingskinder aus den Lagern in Griechenland holt. Dafür bekommt er heftigen Gegenwind.
[….] „Holt als erstes die Kinder raus“, sagte der Grünen-Chef der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Auf den griechischen Inseln vor der türkischen Küste drängten sich etwa 4000 Kinder, darunter „viele Mädchen, viele zerbrechliche kleine Menschen“. Da sei schnelle Hilfe ein Gebot der Humanität, sagte Habeck. [….] Das Echo auf den Vorstoß ist allerdings verhalten, aus Union und FDP kommt sogar heftige Kritik. [….] Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries warnte in der „Welt“ davor, „erneut Fehlanreize“ zu schaffen, die „die neue Migrationswellen nach Deutschland auslösen“.
Auch in der FDP hält man wenig davon, Kinder aus den Lagern nach Deutschland zu holen. Generalsekretärin Linda Teuteberg sprach, ebenfalls in der „Welt“, von einer „PR-Aktion kurz vor Weihnachten“. Parteivize Wolfgang Kubicki stellte in der „Rheinischen Post“ die rhetorische Frage: „Was ist mit den Kindern in türkischen, jordanischen oder libyschen Lagern?“ [….]

Die konservative Presse, die ihre heutigen Zeitungsausgaben mit Bibelzitaten und Bischofs-Statements füllt, ist regelrecht angewidert von der Idee diese postulierte Nächstenliebe tatsächlich auch praktizieren zu sollen.
Das käme nicht in Frage. Nächstenliebe ist für Sonntagsreden und Weihnachten in der Kirche – darf aber in der praktischen Politik nie verwendet werden!

[….] Habecks Hypermoral ist antieuropäisch
[….] Der Vorschlag birgt wirtschaftliche wie ethische Risiken – und folgt zudem einer gesinnungsnationalistischen Logik. [….]


Am meisten empört sich der zuständige Minister, der fromme Christ Horst Seehofer, der als Ministerpräsident so oft wie kein anderer deutscher Politiker den Papst besucht hat.
Der Großheuchelmeister der christlichen Phrasen ist stocksauer!
Nächstenliebe? Hilfe für die Griechen, die unter anderem seine Rüstungsexportpolitik ausbaden müssen? Medizinische und psychologische Hilfe für traumatisierte Kleinkinder?
Nicht mit ihm!

[….] Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hingegen zeigt sich verärgert über den Vorstoß von Habeck. "Das ist unredliche Politik." Der Grünen-Chef komme "zu diesem durchschaubaren Zeitpunkt mit diesem nicht hilfreichen Vorschlag". Seehofer sagt, ein Alleingang Deutschlands würde zu einem Sogeffekt führen, den niemand mehr steuern könne. [….]

   […..] Die Diskussion um die Forderung von Grünen-Chef Robert Habeck spitzt sich weiter zu. Er will vor allem Kinder aus den völlig überfüllten Flüchtlingslagern von Griechenland nach Deutschland holen. Der junge Münchner Grünen-Politiker Marcel Rohrlack twitterte unter dem Hashtag #Habeck, er wünsche sich, den „Über-Christlichen“ bliebe dieses Jahr das „Ihr Kinderlein kommet“ im Halse stecken. Ein traditionelles Weihnachtslied, das in diesem Jahr eine doppelte Bedeutung bekommen könnte.
Darauf reagierte der CSU-Sprecher Franz Stangl ebenfalls über Twitter mit einem provokanten Vergleich: „Wendet sich Ihr Tweet gegen über 100.000 abgetriebene Kinder im Jahr, oder wie ist er zu verstehen? Nur eine Verständnisfrage. Und nein, ich verurteile niemanden.“ Stangl spielte offenbar auf die unterschiedlichen Haltungen von Grünen und CSU zur Abtreibung an. [….]

Nein, die Kinder mögen bitte zum Verrecken auf Lesbos oder türkischen, jordanischen, libanesischen Elendslagern bleiben, wo sich Muslime um sie kümmern!
Und nachdem das geklärt ist, folgen wir auch den gegenwärtig läutenden Kirchenglocken in die Christmette, um uns unserer eigenen christlichen moralischen Überlegenheit zu vergewissern.

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