Dienstag, 10. Dezember 2019

Business as unusual

Die Beschäftigung mit Donald Trump wird immer weniger einer politische, dafür umso mehr eine soziologische Frage.
Trumps Politik ist schlimmer als alles je in den USA Dagewesene. Aber was ist mit den 60 bis 70 Millionen Wählern los, die das alles jeden Tag sehen und dennoch begeistert zu ihrem Idol halten? Welche Fehl-Sozialisierung findet da gerade statt?

Der Mann ist eine Katastrophe, der seiner Nation massiven Schaden zufügt, indem er US-Amerikaner gegen US-Amerikaner aufhetzt, die Zahl der Hassverbrechen auf Rekordhöhe schraubt und die Verfassung schleift.


Auch außenpolitisch gibt es keine zwei Meinungen mehr; IQ45 richtet ein Desaster an bei allem, das er anfasst. Es ist nicht nur alles falsch, was er tut, sondern er stellt sich dabei auch immer so dämlich und blauäugig an, daß er sich beliebig ausmanövrieren lässt. So kommt es, daß im Streit zwischen der größten Macht der Erde – USA – und einer winzigen, isolierten, ökonomisch katastrophalen Diktatur am anderen Ende der Welt – Nord-Korea – es der David ist, der jetzt lacht.


[….] Trumps außenpolitische Bilanz ist verheerend. Von seinen großspurigen Ankündigungen hat sich nichts realisieren lassen. Iran ist ein Desaster, in Syrien hat er Chaos gestiftet, Israel wartet noch immer auf den Friedensplan, ein Abzug aus Afghanistan ist Theorie, der Zollstreit mit China bleibt über den Wahltag erhalten, die Nato-Partner lachen ihn aus, und die größte Friedensinitiative aller Zeiten wird von Freund Kim mit einem Raketenfeuerwerk und möglicherweise der Wiederinbetriebnahme der Anreicherungsanlage in Yongbyon gefeiert.
Kim weiß, dass er Trump erpressen kann. Der amerikanische Präsident bestätigte es ihm persönlich, als er schrieb, dass Kim "nicht seine besondere Beziehung mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten entwerten oder sich in die US-Präsidentschaftswahlen einmischen" solle. Da springt die Angst aus jeder Zeile, der kleine Kim könne den großen Trump am Nasenring durch die Manege ziehen.
Trump hat in Kim seinen Meister gefunden. [….]

Die wichtigsten US-Handelspartner kuschen noch vor der finanziellen Übermacht, aber die Person Trump wird von Freund und Feind ausgelacht.


Und Trump selbst, der Obama dafür kritisierte in der Welt als „laughing-stock“ zu gelten, America Great Again machen wollte und nun als planetar blamierte Witzfigur dasteht?


Der twittert sich täglich in einen psychopathischen Lügenrausch und schafft es immer wieder auf’s Neue noch lächerlicher als zuvor zu sein.
Jedes Mal staunt man, daß es überhaupt möglich ist ein „new low“ zu finden, aber IQ45 nutzt die ganze Themenbandbreite. Zuletzt ging darum wie oft er auf die Spülung drückt, wenn er auf Klo saß und seine big deals in die Toilettenschüssel gedrückt hat.


Die USA sind zu einem gewaltigen Witz verkommen, in dem nicht etwa der Souverän danach trachtet der eigenen Nation zu helfen, sondern nur noch von dem einen Wunsch beseelt ist: Der andere Hälfte der eigenen Landsleute möglichst radikal zu schaden.


Russische Bots, rechte Pundits, konservative Multimillionäre, soziale Medien, radikale Medienkonzerne, Kirche, Teebeutler und die GOP haben es in einem gewaltigen soziologischen Experiment geschafft die nationale Ratio außer Kraft zu setzen.
Zig Millionen Amerikaner folgen nun blind jubelnd einem offensichtlich senilen, dauerlügenden Irren.


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