Dienstag, 24. März 2020

Kommt jetzt der Transenboom?

Wenn es wirklich drauf ankommt…., wenn man in unmittelbarer Lebensbedrohung ist, dann jammert man nach Gott.
Im abstürzenden Flugzeug gibt es keine Atheisten schmettern einem Kirchisten gern entgegen, wenn man ihnen eröffnete nicht an Gott zu glauben.
Dieser Satz ist nicht vorstellbar ohne einen gehässigen, triumphierenden Unterton.
Organisierte Gläubige vertrauen so sehr darauf, daß sie sich ungeniert an Sterbende und Hochbetagte heranwanzen – so wie sie sich auch bei der Taufe Säuglingen, die sich nicht wehren können bemächtigen.
Taufen, die zudem kirchenrechtlich nicht rückgängig gemacht werden können.
Einmal Wasser aus dem verkeimten Taufbecken auf die Stirn und für immer Gefangener der Organisation Kirche.

Es war einer der groteskesten Momente meines Lebens, als meine Mutter sterbend auf der Intensivstation lag, ich auf ihrem Bettrand saß und sich ungefragt auf einmal die religiotische Seelsorgerin zwischen uns drängeln wollte.
Meine Mutter, bei vollem Bewußtsein und klar bei Verstand, gab ihr zu verstehen mit der Kirchen wirklich nichts am Hut zu haben. Aber Religioten sind manchmal so unfassbar dreist und feinfühlig wie ein Presslufthammer.
Die wollte einfach nicht gehen in Erwartung eine Seele abgreifen zu können, so daß ich aufstehen und einen sehr bestimmten Ton anschlagen musste.
Nein, so unmittelbar vorm Tod wollten wir beide nun wirklich nichts mit der Kirche zu tun haben – so lustig Pfäffinen sonst auch sein können.

Ich hatte mit nichts anderem gerechnet, da ich tatsächlich schon mal in einem Flugzeug aus Heathrow kommend saß, in dem die Triebwerke ausfielen. Wir sahen schon die Wasseroberfläche, als der Pilot immerhin eine Düse wieder anbekam, den Treibstoff abließ und wieder umdrehte.
Gebete kamen mir wirklich nicht in den Sinn, aber ich machte mir große Sorgen, daß wir erst nach 23.00 Uhr zurück in England sein würden, weil man dann keinen Alkohol mehr bekäme. Und einen ordentlichen Wodka hätte ich mir wirklich verdient – so fand ich damals.

Gebete sind Rituale der Hilflosigkeit, wenn es an Verstand oder geistiger Reife fehlt mit einer bedrohlichen Situation umzugehen.
Eine tiefere psychologische Bedeutung gibt es aber dennoch für die meisten Abrahamidioten. Die ist aber offenbar nur mit einer Inselverarmung des Gehirns zu erklären, an der ich zufälligerweise nicht leide.
Es gibt Atheisten, die das sogar bedauern und sich diese Partialnaivität wünschen.
Es wäre doch schön in einem reinen Gedankenkonstrukt Trost und Halt zu finden.
Macht es das Leben nicht viel einfacher, wenn man sich vielen Problemen und Sorgen gar nicht erst stellt, sondern stattdessen einfach den Knopf „Gottvertrauen“ drückt?
Dann müsste man eben nicht alles verstehen und durchdenken. Es wäre eben „vorbestimmt“ oder „gottgewollt“, wenn irgendetwas Tragisches oder Schmerzliches passiert.
Die totale Selbstsicherheit eines Religiösen muss angenehm sein.
Aber ich kann dennoch nicht so weit gehen mir das zu wünschen, weil es auch eine intellektuelle Selbstverzwergung wäre.

Irrationalitäten leiste ich mir eher bei sehr unwichtigen Dingen. Ich habe kleine Ticks; kontrolliere zwanghaft mehrmals, ob ich die Tür abgeschlossen habe, taste nach dem Schlüssel. Außerdem leiste ich mir aus Gewohnheit milde Formen des Aberglaubens, indem ich beispielsweise dreimal auf Holz klopfe, um ein vermeidliches Unglück nicht zu beschreien. Wenn man eine ausgefallene Wimper wegpustet, darf man sich was wünschen und bei einer erfundenen Absage darf man niemals Krankheiten Angehöriger erfinden, weil die dadurch wirklich krank werden könnten.
Das ist natürlich alles Unsinn, aber wenn sich dessen bewusst ist, kann man sich auch etwas Unsinn im Leben leisten.
Genau dieser Unsinn darf aber keinesfalls bei ernsthaften Problemen das Handeln bestimmen und so verwundert es mich immer noch über alle Maßen, wenn Regierungen zum Gebet aufrufen.


Millionen evangelikaler Gläubiger und Trump-Fans beteten voller Inbrunst gegen Covid19 an. Genützt hat es – Überraschung! – gar nichts. Die Zahlen der Corona-Infizierten und Corona-Toten steigen seitdem in den USA rasant an, ohne daß auch nur ein einziger Gläubiger die Sinnhaftigkeit eines nationalen Gebetstages in Zweifel zog. Gehirne mit Inselverarmung.


[…..]  Bayerischer Ministerpräsident ruft zum Gebet auf
„Wer gläubig ist, soll beten, dass es Deutschland nicht zu hart trifft.“ Diesen Appell richtete der bayerische Ministerpräsident Markus Söder in der ARD-Politikrunde „Anne Will“ am 22. März an die Zuschauer.
Söder: In der Not an Jesus wenden! [….]

 Hurra, dann dürfte Bayern ab heute Corona-frei sein.
Ich staune immer noch, daß Regierende nach solchen Aussagen nicht mit Forken und Mistgabeln vom Hof gejagt werden.
Aber auch ich unterschätze immer noch die Doofheit der Gattung Homo Demens.


Einer der höchsten Würdenträger der 1,3 Milliarden Katholiken, der emeritierte Erzbischof und Kurienkardinal Raymond Leo Kardinal Burke , 71, Kardinalpatron des Malteserordens und ehemaliger Kardinalpräfekt der Apostolischen Signatur ist Ungläubigen vor allem durch seine völlig abgefahrenen CSD-Kostüme bekannt. Mit seiner geliebten Cappa Magna – ein purpurrotes Prachtkleid mit sechs Meter langer Schleppe, wallendem roten Umhang und begleitet von einem Baldachin, getragen von vier jungen Männern – würde er locker jede Folge von Ru Pauls Drag Race gewinnen.


 Burke ist bekannt als scharfer Papstkritiker. Er verachtet Franziskus dafür nicht drastisch genug gegen Homosexualität vorzugehen; denn Schwule hasst der Kardinal wie die Pest.

 […..] Burke nannte es […..]  ein "Problem", dass manche Kirchenmänner eine "offene und verfehlte Haltung hinsichtlich der Homosexualität" verträten. Es gebe "Versuche, die Lehre der Kirche zu relativieren, nach der ein homosexueller Akt in sich schlecht ist", so der frühere Leiter des obersten vatikanischen Gerichtshofs. Gegen Franziskus habe er "nichts persönlich". Er wolle nur "die Wahrheit des Glaubens und die Klarheit in der Darlegung des Glaubens verteidigen".
Burke äußerte sich im Gespräch mit "La Repubblica" auch zu den Vorwürfen, er hätte eine übertriebene Vorliebe für feierliche Gewänder. Die sogenannte Cappa magna etwa, eine meterlange Schleppe, trage er "nicht aus Selbstverliebtheit, sondern weil sie für bestimmte Anlässe vorgeschrieben ist". Auf die Frage, ob solche Gewänder nicht veraltet seien, sagte er: "Sicherlich nicht."
Die Cappa magna ist für besonders feierliche Zeremonien vorgesehen und wird zusammen mit einem Schultermantel aus Hermelin im Winter oder purpurfarbener Seide im Sommer getragen. Papst Pius XII. (1939-1958) kürzte mit einem Erlass von 1952 die Länge der Schleppe für Kardinäle von zwölf auf sechs Meter, jene von Bischöfen von sieben auf dreieinhalb. Bei Kardinälen assistiert ein eigener Ministrant als Schleppenträger, Bischöfe wickeln sie beim Gehen um die Arme. […..]

Der arme Burke, der durch seine späte Geburt nun mit einer Sechsmeter- Cappa Magna herumlaufen muss statt der vor Pius üblichen 12-Meter-Variante, meldet sich angesichts der durch Corona ausgesetzten Gottesdienste empört zu Wort.

Denn wie Söder und Trump erkennt der Amerikaner im bunten Kleid welches die wirksamsten Waffen gegen das Virus sind.

[…..] Der amerikanische Kurienkardinal Raymond Burke hat Gottesdienstverbote zur Eindämmung der Corona-Pandemie kritisiert. Im Kampf gegen „das Böse des Coronavirus“ sei die stärkste Waffe die Beziehung zu Christus in Gebet und Buße. „Daher ist es für uns zu allen Zeiten unverzichtbar, insbesondere in Zeiten der Krise, Zugang zu unseren Kirchen und Kapellen, zu den Sakramenten und zu öffentlichen Andachten und Gebeten zu haben“, schreibt Burke in einem Beitrag auf seiner Website. […..]

So ist es! Wer braucht schon Virologen, Intensivmediziner und Seuchenschutz?
Gebete sind die radikalste Form der Einmischung.

Aber nicht nur gegen Corona ist das Gebet die stärkste Waffe, sondern noch gegen eine viel schlimmere Sünde; nämlich die Transsexualität!

Damit kennt sich der Mann im purpurrotes Prachtkleid mit sechs Meter langer Schleppe, wallendem roten Umhang und begleitet von einem Baldachin, getragen von vier jungen Männern aus!

[….]  Kardinal: Gläubige müssen in Heilige Messen gehen, um Transsexualität zu bekämpfen
Katholiken dürfte der Zugang zu Gottesdiensten nicht verwehrt werden, weil sonst die "Gender-Theorie" gewinnt, warnt der emeritierte Erzbischof und Kurienkardinal Raymond Leo Burke. [….] Auch wenn der Covid-19-Virus wütet, sollten Katholiken weiterhin massenweise die Heilige Messe besuchen, unter anderem um Transsexualität zurückzudrängen. [….]
Messe-Besuche seien gerade jetzt wichtig, weil "unsere Populärkultur so weit entfernt ist von Gott". Als Beispiele nannte er Abtreibung und Sterbehilfe. Außerdem attackierte er die Gleichbehandlung von LGBTI: "Wir brauchen nur an die andauernden Angriffe auf die Integrität der menschlichen Sexualität denken, an unsere Identität als Mann und Frau." Man dürfe sich nur mit dem Geschlecht identifizieren, "das Gott uns gegeben hat", so Burke. "Mit noch größerer Sorge beobachten wir die verheerenden Auswirkungen auf Menschen und Familien durch die sogenannte Gender-Theorie." Seuchen seien Konsequenzen der Erbsünde und "unserer derzeitigen Sünden".[….]

Da das Gottesdienstverbot in Europa weitgehend aufrechterhalten wird, ist nach Corona also mit einer schweren Transen-Epidemie zu rechnen.
Gute heterosexuelle Männer werden ihre Frauen verlassen, zu Makeup und Ballkleid greifen.
Es ist ein Elend. Männer werden ihr eigenes Geschlecht negieren, andere Männer heiraten bis irgendwann nur noch ein kerniger Heterosexueller auf der Welt übrig ist: Leo Burke!



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