Was sind das nur für Typen, die sich immer noch begeistert und engagiert hinter Donald Trump, der sie 30.573 Mal anlog, stellen?
[…..] Die republikanische Basis hält fest zu Trump, daran haben die Wahlniederlage, der Sturm auf das Kapitol und das zweite Impeachment nichts geändert. Jeder Republikaner, der Trump angreift, riskiert den Zorn der Wähler und Parteifunktionäre daheim in seinem Wahlkreis. Die meisten Republikaner, die im Kongress für das Impeachment oder Trumps Verurteilung stimmten, wurden von ihren Parteiverbänden sofort mit scharfen Rügen gemaßregelt. "Für jeden republikanischen Kandidaten wird es künftig absolut entscheidend sein, wie eng sein Verhältnis zu Trump ist", sagt Caleb Cruey. "Manche Leute wollen, dass Trump verschwindet. Aber das wird nicht passieren. Die Wähler wollen ihn, seine Anhänger sind absolut loyal, und deswegen wird Trump bleiben. Ich würde mich freuen, wenn er noch mal kandidieren würde." […..]
Offensichtlich bringt God's Own Country, die Nation der christlichen Pilgerväter, besonders viele bornierte Bösartige hervor.
Selbstgefällige Ungebildete, sie so sehr von ihrer eigenen rassischen und moralischen Überlegenheit überzeugt sind, daß sie sich an keine Regeln des Anstands halten müssen und Solidarität mit Schwachen für unter ihrer Würde erachten.
Eins der Prachtexemplare aus dem republikanischen Regierungskosmos der Bundesstaatsebene ist Jason Ravnsborg, der Justizminister in South Dakota.
In dem tiefroten Staat dominiert die Trump-Partei nach Belieben.
2020 stimmten bei den Präsidentschaftswahlen 62% für Trump, der republikanische US-Kongressabgeordnete Dustin M. Johnson, 44, aus South Dakota wurde 2020 mit 81% wiedergewählt. Der GOP-US-Senator Mike Rounds erhielt 66%, GOP-US-Senator John Thune 72%.
Ravnsborg, junge 44 Jahre alt, in Iowa geborener Reserveoffizier, National Rifle Association life member, begeisterter Verfechter der Todesstrafe auch für Minderjährige und psychisch Kranke, radikaler Gegner jeder Cannabis-Legalisierung, aufrechter Kämpfer wider die Homo-Ehe und Kläger gegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahl von 2020 mit dem Sieger Joe Biden, hat eine Gemeinsamkeit mit seinem großen Idol Donald Trump: Er wird impeached. Parteifreund Will Mortenson leitete das Verfahren ein.
Der AG surfte ein wenig auf ultrarechten faschistischen Verschwörungstheoretiker-Seiten, während er am 12.09.2020 selbst am Steuer saß, dabei natürlich nicht auf den Verkehr achten konnte und den 55-Jährigen Joseph Boever tötete.
Seine aufgezeichneten Ausreden sind hanebüchen. Er war zwar nicht hackedicht wie weiland CSU-Generalsekretär Otto Wiesheu, dafür aber genauso skrupellos.
(…..) Der damalige CSU-Generalsekretär Otto Wiesheu säuft sich zu bis Oberkante Unterkiefer, steigt ins Auto, fährt am 29.10.1983 einen Mann TOT* und verletzt eine weitere Person lebensgefährlich, begeht Fahrerflucht und wird dann nicht nur NICHT eingesperrt, sondern wird von Stoiber zum Verkehrsminister ernannt.
VERKEHRSMINISTER - ausgerechnet!
Ein kleiner Klaps mit DM 20.000 Geldstrafe reicht wohl für einen CSU-Granden.
Stattdessen gab es reichliche Ehrungen; u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz und
dem Bayerischen Verdienstorden.
Er erhielt 1997 den Deutschen Mittelstandpreis.
Das ist tatsächlich alles Realität – stammt also nicht aus dem Postillon.
Mehr als zwölf Jahre lang war er Superminister für Wirtschaft, Infrastruktur,
Verkehr und Technologie.
Am 1. Januar 2006 stieg der CSU-Killer weiter auf - schließlich werden Christsoziale von ihren Spezis gerne mit fett
dotierten Pöstchen zum Ende ihrer Laufbahn bedacht.
So sitzt Wiesheu nun als Bahn-Vorstand kuschelnderweise neben Mehdorn und muß
mit mageren 1,65 Mio Euro im Jahr = € 138.000 monatlich
zurechtkommen.
Fünf Jahre, das sind also sichere 8,25 Millionen Euro Grundgehalt, die der für
die Konzernsicherheit zuständige Vorstand in Ruhe erschlummern wollte.
Im Zuge des Mehdorn-Debakels flog Wiesheu dann doch zum 31. Mai 2009 aus der
netten Vorstandsposition.
Die Annahme, dass sich der so oft gescheiterte Millionen-Scheffler nun mit 65
Jahren aus dem öffentlichen Leben zurückzieht, war falsch.
Er hat ja schließlich genügend Freunde in den Regierungsparteien, die ihn als
„Unternehmer-Versteher“ schätzen.
Die armen Unternehmen aber auch - sie fühlen sich offenbar von Westerbrüderle
und Co noch unzureichend gefördert.
Wiesheu ist neuer Präsident des Wirtschaftsbeirats
der Union.
Gewählt wurde er bereits im Juli - einstimmig.
Die SZ erklärte das am 27.11.09 einleuchtend:
Die CSU braucht Wiesheu jetzt wieder. Wirtschaftspolitisch soll er ein Vakuum füllen, das nach seinem Weggang aus Bayern entstanden ist und spätestens seit Bildung der neuen Bundesregierung nicht mehr ignoriert werden kann. Weder in München noch in Berlin stellt die CSU den Wirtschaftsminister. Nach dem Debakel bei der Landtagswahl 2008 hatte die CSU in Bayern des Ressort an die FDP abgeben müssen. Das war schmerzlich, schließlich hat die CSU ihr Selbstbewusstsein immer auch aus der Wirtschaftskraft des Freistaats gezogen…… Für Erwin Huber, den wirtschaftspolitischen Sprecher der CSU im Landtag und ehemaligen Wirtschaftsminister, ist Wiesheu dafür der richtige Mann. "Er ist ein erfahrener Politiker und ein erfolgreicher Manager."
(Auf die Füße fallen 30.11.2009)
Ravnsborgs Opfer Boever prallte Kopf voran direkt auf dessen Windschutzscheibe, so daß seine Brille im Auto des Justizsenators stecken blieb.
Der oberste Gesetzeshüter South Dakotas beging nicht nur Fahrerflucht, sondern log auch noch geradezu tolldreist, als er schließlich erwischt wurde.
Er habe gar nicht auf dem Handy gespielt, gar nicht gemerkt jemanden überfahren zu haben und außerdem habe er gedacht, es wäre ein Reh gewesen.
Rehe sind ja oft Brillenträger.
[…..] Der Justizminister war – anders als er zunächst angegeben hatte – zumindest ein wenig von der Fahrbahn abgekommen. Der Politiker gab an, er habe nicht bemerkt, dass er einen Menschen getroffen habe, und sei davon ausgegangen, es habe sich um ein Hirsch gehandelt. […..] Mehrere Videos könnten Ravnsborg nun zum Verhängnis werden. Noem hatte die Aufnahmen veröffentlichen lassen. Sie zeigen Befragungen Ravnsborgs durch Polizisten. Was dort gesagt wird, weckt massive Zweifel an der Darstellung des Politikers. Zum einen halten die Ermittler ihm vor, dass die Brille des Opfers in Ravnsborgs Auto gelandet sei. »Sein Gesicht war in deiner Windschutzscheibe, Jason, denk mal darüber nach«, sagt einer der Polizisten. Angesichts dieses Umstandes ist schwer vorstellbar, dass Ravnsborg nicht bemerkt haben will, dass er einen Menschen und kein Tier überfahren hatte.
Pikant ist zudem, dass er – anders als er zunächst angegeben hatte – am Steuer offenbar zumindest zeitweise abgelenkt war. Anhand der Auswertung seiner Telefondaten rekonstruierte die Polizei, dass Ravnsborg in den Minuten vor seinem Notruf unter anderem E-Mails abrief und einen Artikel auf der rechten Website »Just the News« öffnete, in dem es um angebliche fragwürdige Verbindungen des US-Präsidenten Joe Biden nach China ging. […..]
Noch etwas verbindet Ravnsborg mit Trump; nicht nur wird auch er impeached, sondern wie IQ45 kann er beim besten Willen nicht erkennen falsch gehandelt zu haben und sieht nicht den geringsten Grund zurückzutreten.
Warum auch? Es ist republikanisches Kernland. Da dürfen die GOPer lügen, betrügen und morden – ihre Wähler leiben sie trotzdem oder womöglich gerade deswegen.
[….] "The Attorney General does not intend to resign," Ravnsborg spokesperson Mike Deaver said in a statement to CNN. "At no time has this issue impeded his ability to do the work of the office. Instead, he has handled some of the largest settlements and legislative issues the state has ever been through." Deaver added that "as an attorney and a Lt. Colonel in the Army Reserves, AG Ravnsborg has fought for the rule of law and personal liberties and would hope that he is afforded the same right and courtesy." Ravnsborg has not yet responded to misdemeanor charges filed against him by the state attorney's office and a court date has yet to be set, Deaver tells CNN. Nick Nemec, Boever's cousin, released a statement to CNN stating, "As a family we are very disappointed in the decision to charge Mr. Ravnsborg with only three misdemeanors, none for killing a man. I am convinced, despite his claims otherwise, he saw Joe in the moment before the crash." […..]
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