Freitag, 18. Juli 2014

Gute Neuigkeiten

Wie die meisten politisch Interessierten auf der ganzen Welt, verfolge ich gerade auch die PR-Schlacht um das über der Ostukraine abgeschossene Flugzeug.
Da ich aber auch noch keine Ahnung habe was wirklich passiert ist und nur mehr oder minder dreiste Versuche beobachte, wie jeder versucht die Toten auszunutzen, um den Gegner zu dämonisieren, will ich das Thema heute mal liegen lassen.


Ich erinnere lieber daran, daß der Opus Dei-Kardinal Woelki, also der stramm konservative Ziehsohn Kardinal Meisner, letzte Woche neuer Chef der zweitreichsten Erzdiözese Europas geworden ist.
Das ist ein Job, der auch unter Kardinälen beeindruckt.
Woelki ist somit nicht nur Kardinal und Erzbischof von Köln, sondern auch Metropolit der Kirchenprovinz Köln und somit der Vorgesetzte der Suffraganbistümer Aachen, Essen, Limburg, Münster und Trier.
Woelki, der noch nicht einmal auf der Dreier-Vorschlagsliste des Domkapitels stand, gebietet zukünftig auch über ein Milliardenvermögen.
Allein aus den sogenannten „Kirchensteuern“ fließt jährlich eine DREIVIERTELMILLIARDE EURO an den Kardinal.

Köln ist eine Geldmaschine. Wenn es ums Geld scheffeln geht, ist Kardinal Meisner alle Moral gleichgültig. Nur bei den Armen kürzt er kräftig.

Unter Erzbischof Joachim Meisner, der nun in Ruhestand geht, mehrte das Bistum Köln sein Vermögen mit fragwürdigen Investments. Bei den Bedürftigen wurde dafür gespart. […]
Er investiert das Geld des Erzbistums in VW, Daimler und BMW, da kann er sicher sein, dass das Geld für die Produktion von Autos ausgegeben wird, er kauft Telekom-Aktien und solche der Deutschen Post, auch dabei weiß man ziemlich genau, wohin das Geld fließt. Der Fondsmanager von Warburg steckt das Geld zudem in Pariser Flughäfen, in die Bierbrauerei Heineken und in McDonald’s. Den Flugverkehr, Bier und Burger unterstützen – vielleicht nicht gerade etwas, das man von einer Kirche erwartet. Noch weniger aber erwartet man von der katholischen Kirche, dass sie in Verhütungsmittel investiert. Im Gespräch über die Anlagepraxis der Kirche bekräftigt Schon: Der Beginn und das Ende des Lebens seien besonders wichtig.
Irgendwann zwischen April und August des letzten Jahres hatte der Fondsmanager 600 Aktien der Pharmafirma Novartis sowie 700 Aktien von Sanofi im Portfolio. Novartis lässt sein Tochterunternehmen Sandoz Antibabypillen herstellen – und hat mit NorLevo Uno auch eine "Pille danach" im Angebot. Und Sanofi vertreibt über das Tochterunternehmen Zentiva die Präparate BonaDea, Chloee, Juliane, MyWy, Seculact und Sidretella – also gleich sechs verschiedene Antibabypillen. […]

Offenbar hat hier jemand Geld, der es aber nicht als irgendwie dringlich ansieht etwas gegen den elendigen Hungertod von 20.000 – bis 30.000 Kindern JEDEN TAG zu unternehmen.



Allein das kleine Suffraganbistum Limburg mit meinem Lieblingsbischof TVE kommt schon fast an eine Bilanzsumme von einer Milliarde Euro.

Nach dem Finanzskandal um den früheren Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz van Elst hat das Bistum Limburg sein Vermögen offengelegt. Die Bilanzsumme beträgt rund 909 Millionen Euro, wie die Diözese mitteilte. Mit 811 Millionen sei der größte Teil im Anlagevermögen gebunden, sagte Finanzdezernent Gordon Sobbeck laut Mitteilung. Dazu zählten unter anderem meist kirchlich genutzte Immobilien, Beteiligungen oder Fondsanteile. […]

Da wird man sich doch wohl noch ein Häuschen für 40 Millionen Euro bauen dürfen!

Natürlich bin ich froh über die Personalie Woelki; zeigt sie doch wie wenig ernst man Papst Franzens Kirchenreformen nehmen muß.
Als Atheist kann ich also weiterhin mit stetiger Mithilfe aus dem hohen Klerus rechnen.

Heute wurden Zahlen über die Mitgliederentwicklung der katholischen Kirche in Deutschland für 2013 vorgestellt; also dem Franziskus-Jubeljahr, dem Jahr der positivsten Berichterstattung seit langer Zeit.

Die Affäre rund um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat offenbar mehrere zehntausend Katholiken in Deutschland zum Kirchenaustritt bewogen. 178.805 Mitglieder traten im vergangenen Jahr aus der katholischen Kirche aus - 2012 waren es noch 118.335. [….] Damit wurde fast das Rekordniveau von 2010 erreicht, als nach dem Missbrauchsskandal 181.193 Menschen die katholische Kirche verließen.
[….] Der Kirchenstatistik zufolge gab es im vergangenen Jahr noch knapp 24,2 Millionen Katholiken in Deutschland. Ihr Bevölkerungsanteil sank damit von 30,2 Prozent (2012) auf 29,9 Prozent. [….]

Nachdem Franzl nun weit über ein Jahr im Amt ist und weiterhin die Aufklärung der Missbrauchsfälle ebenso blockiert wird, wie die Anerkennung der Menschenrechte, kann man sich glücklicherweise auf eine weiterhin schrumpfende Katholische Kirche einstellen.

Während noch kein Kardinal oder Bischof auf sein fürstliches und vom Staat bezahlte Gehalt verzichten wollte, während sie allesamt in Deutschland weiterhin mit schweren Dienstlimousinen herumfahren und sich Ex-Staatssekretär Bertone genau vor Franzls Augen eine 700-Quadratmeter-Luxuswohnung ausbauen läßt, schrumpft die RKK in jeder Hinsicht.


Das fundamentalistische Kathnet is not amused.

Deutsche Bistümer veröffentlichen Statistik für 2013: Weniger Pfarren, weniger Taufen, weniger Trauungen, weniger Priester und mehr Pastoralassistenten. Gottesdienstbesuche brechen ein! Über 10 Prozent Rückgang in einem Jahr!
[…]  Aufgrund struktureller Veränderungen in den Bistümern hat sich die Zahl der Pfarreien von 11.222 auf 11.085 verringert. […] Der Gottesdienstbesuch ist mit 10,8 Prozent auch 2013 rückläufig gewesen. Laut Statistik haben nur mehr 2,6 Millionen Katholiken an den Gottesdiensten teilgenommen! 2012 waren es noch 2,9 Millionen und 2011 noch 3 Millionen! Die Gesamtzahl der Priester in Deutschland hat sich um 146 Priester auf 14.490 Priester verringert. […] (Kath.net 18.07.14)

Die Bilder gleichen sich also in allen deutschen Bistümern und es freut mich zu sehen, daß die Oberhirten sich zwar winden, aber keinerlei Taten folgen lassen.
Auf ihren Geldbergen wollen sie sitzen bleiben, sie gieren weiterhin nach den hunderten Millionen, die sie vom Staat als Sonderleistungen abgreifen und lassen sich von der relativen Mehrheit der Atheisten in Deutschland aushalten.
Sie bestehen auf ihr Diskriminierungsrecht bei den 1,6 Millionen kirchlichen Angestellten, für die immer noch gilt „Juden unerwünscht“.
So eine Kirche kann man nur verlassen.

Es war Bischof Genn, der offenbar heftig an den antiliberalen Seilschaften zog, um Kumpel Woelki seinen neuen Job zu verschaffen.

Bei der Besetzung der wichtigen hiesigen Bischofsstühle funktionieren offenbar die Drähte noch, die es zu Papst Benedikts Zeit zwischen Köln und der Bischofskongregation in Rom gab: Deren Chef, Kardinal Marc Ouellet, ist ein Vertrauter des Münsteraner Bischofs Felix Genn, der wiederum zum emeritierten Kardinal Meisner guten Kontakt hat.
Zu viel Kirchenreform gilt ihnen als ungesund. Und Erzbischöfe wie Burger und Woelki gelten ihnen als Versicherung, dass es davon auch nicht zu viel gibt.

Gut zu wissen, daß Genn auch zu denen gehört, die keinerlei Verständnis für normale Menschen haben und somit aktiv den Schwund unter seinen Schäfchen mitverursacht.
Aber nun jammert er.

Die Zahl der Kirchenaustritte ist im Bistum Münster im Jahr 2013 stark gestiegen: 10.112 Katholiken erklärten ihren Austritt, das waren 4.450 (78 Prozent) mehr als im Vorjahr. [….]  Die aktuelle Katholikenzahl in der Diözese lag Ende vergangenen Jahres bei 1,93 Millionen, das sind gut 15.000 weniger als ein Jahr zuvor. Münster ist hinter den Erzbistümern Köln und Freiburg nach wie vor die drittgrößte Diözese in Deutschland.
Der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, erklärte zu den Zahlen: „Die hohe Zahl der Kirchenaustritte ist ein alarmierendes Signal und schmerzt mich zutiefst. Wir haben als katholische Kirche in Deutschland ganz offensichtlich ein massives Glaubwürdigkeitsproblem.


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