Es ist
schon wieder so weit; ich muß den Uraltwitz auspacken:
Was habt ihr bloß alle gegen Beamte?
Die
tun doch gar nichts.
Es
widerstrebt mir zutiefst solche Klischees zu reiten, aber unglücklicherweise
komme ich bei Behördenvertretern schlecht drum herum, wenn diese sich alle Mühe
geben das Bild vom faulen und denkfaulen Beamten zu bestätigen.
Es gibt
nicht ohne Grund eine ganze Satireindustrie, die sich an schwachsinnigen
Behörden abarbeitet – man denke nur an die Extra3-Rubrik „Realer Irrsinn“, die
sich seit Jahren ausschließlich mit Behördenpossen beschäftigt; eine
wahnsinniger als die nächste. Stets scheinen die Amtspersonen nur damit
beschäftigt zu sein möglichst widersinnig das Geld der Steuerzahler zu
verprassen und dabei Otto Normalbürger zu drangsalieren.
Gestern
Nachmittag erlebte ich in dem kleinen EDEKA hier um die Ecke, wie ein
Peterwagen mit drei Polizisten anhielt, weil ein schwarzer Rangerover mit laufender
Warnblinkanlage schräg auf dem Parkplatz an der Straße stand und ein Reifen auf
dem Radweg ragte.
Der
proppere Herr in schwarzen Leder, sowie seine zwei Domina-artigen Kolleginnen
blieben mit Blaulicht auf der Straße stehen, blockierten damit nun endgültig
den gesamten Verkehr, gingen mehrfach um das Auto herum, prüften TÜV-Plakette und
Halter, bis sie schließlich zu dritt den Supermarkt enterten, sich umgekehrt
durch den Kassenraum kämpften, um die Kassiererin beim Kassieren zu stoppen.
Sie solle sofort die Marktleitung rufen.
Das kann
durchaus beunruhigend wirken, wenn drei Bewaffnete zwischen den Laufbändern mit
dem aufgereihten Toilettenfeuchtpapier und der Brunnenkresse für 99 Cent
stehen. Alles stoppte.
Schließlich kam der Geschäftsführer angerast und gab der Begehr der Uniformierten
nach, indem er „den Halter des Wagens mit dem Nummernschild PI-XX …“ ausrief
und ihn unverzüglich zum Parkplatz bestellte.
Die
Pinneberger Fahrerin war natürlich eine zierliche blonde schmuckbehangene Frau
im Twinset, die zu ihrem Auto ging, einstieg, ein wenig rangierte, sich
gerade hinstellte und dann den Einkauf fortsetzte.
Der
Gerechtigkeit wurde zum Sieg verholfen.
Klar, es
sollte einen freuen in einer Stadt zu wohnen, deren größte Probleme
offensichtlich in schräg geparkten Autos bestehen.
Und ja,
natürlich soll man nicht über Polizisten lästern; wenn man sie mal braucht, ist
man froh, daß sie da sind.
Nicht so
witzig ist es, wenn bei echten Problemen Behördenvertreter auf ihre
Behördenhaftigkeit bestehen.
Thema
Flüchtlinge.
Über
5.000 Lehrer fehlen für Integrationskurse.
Während
die Bundesregierung mit Peitschen und Straf-Moral gegen Heimatvertriebene
vorgeht, ihnen pauschal mangelnden Integrationswillen unterstellt, drängen sich
diese in Wahrheit in die Deutschkurse, scheitern aber daran, daß de Maizière
und seine Kollegen nach wie vor nicht in der Lage sind auch nur annähernd genug
Kurse anzubieten.
Statt
auf erfahrene Freiwillige zurück zu greifen, setzen Innenministerium und Bamf
auf Schikane und Bürokratie. Es scheint, daß Integration weiterhin in de
Maizières Haus mit allen Mitteln verhindert werden soll.
Hartwig Stork dachte,
er könnte bei dieser großen Aufgabe helfen. Der ehemalige Oberst der Bundeswehr
hat in seiner Dienstzeit viele Jahre im Ausland verbracht, unter anderem auch
an der US-Militärakademie Westpoint. Dort brachte er US-Kadetten Deutsch bei,
arbeitete als "assistant professor". Deshalb wollte er in seiner
ostwestfälischen Heimat als Lehrer in Integrationskursen für Flüchtlinge arbeiten.
Doch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) lässt ihn nicht. Nicht
weil er es nicht kann, denn das hat man gar nicht überprüft. Stork habe kein
Hochschulstudium oder einen sprachlichen Berufsabschluss und damit sei er nicht
geeignet. [….] Die für Integration zuständige
Abteilungsleitern im BAMF, Regina Jordan, begründet dieses Pochen auf dem
Uni-Abschluss wie folgt: "Das Hochschulstudium vermittelt gewisse
Grundqualifikationen, die ich als Lehrkraft in einem Integrationskurs einfach
brauche: Abstraktionsfähigkeit und auch die Fähigkeit, sich Sachverhalte
eigenständig zu erschließen".
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen