Samstag, 14. Mai 2016

Sumpf-Union.

Wolfgang Bosbach nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau, wenn er seine rechten Thesen in Talkshows verbreitet.
Ein bißchen deutschtümeln, ein paar bösartige Gerüchte über Ausländer streuen – das kommt immer noch bestens an beim deutschen Urnenpöbel.
Bosbach ist beliebt.
Es hilft Merkel und der CDU, wenn die etwas bräunlich Denkenden in der Kanzlerinnenpartei immer mal wieder klare Kante zeigen.
Für die meisten CDU-Fans gelten Begriffe wie Toleranz, Multikulti, links oder sozial immer noch als das Böse schlechthin.

Die Union muss sich wieder mehr um die Konservativen bemühen, will sie Wähler nicht dauerhaft an die AfD verlieren, mahnt der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach im radioWelt-Interview auf Bayern 2.

Gerade gestern erlebten wir im Bundestag 100%ige AfD-Politik, purer Populismus.
So macht die GroKo mit rechter Symbolpolitik die AfD hoffähig.

Es ist absurd Merkels CDU als irgendwie nach links gerutschtes Post-Dregger-Rudiment zu betrachten.
Merkel ist keine Ausländerfreundin und redet genauso wie die AfD.


Mit ihrer brutal-destruktiven Austeritätspolitik handelt Deutschland unter CDU-Führung schwer europafeindlich und weit konservativer als fast alle anderen Länder Europas.

Merkel blockiert immer noch auf internationaler Ebene den Klimaschutz, geht gar nicht erst zu Klimagipfeln, sondern besucht an dem Tag symbolträchtig die CO2-Lobby.

Ähnliches gilt übrigens auch für Homo-Rechte.
Während die christliche USA, die stramm katholischen Länder Malta, Irland oder Spanien längst die volle rechtliche Gleichstellung Schwuler und Lesben durchgesetzt haben, ist Deutschland auf Druck Merkels weit zurückgefallen und diskriminiert lieber weiter.

CDU-Deutschland ist ein ziemlicher Sumpf.
Immer wieder gerne guckt man auf den Berliner CDU-Landesverband, also das was sich direkt unter Merkels Augen tut.

Frank Steffel, Jahrgang 1966, ist ein wandelndes Klischee.
Keiner verkörpert den Westberliner kleinbürgerlichen Spießer-Klüngel besser als der CDU-Vielfach-Funktionär, der schon mit 16 in die Partei Diepgens und Landowskys eintrat.

Von Papi erbte er eine Teppichverleger-Firma und fühlte sich allein dadurch seinen Mitbürgern überlegen.
Linke, Migranten, Künstler - kurzum die ganze Berliner alternative Szene hasste er schon immer wie die Pest und drückte dies auch in seiner eigenen Sprache aus:

Die Süddeutschen Zeitung vom 23. August 2001 berichtete als Erste darüber, er habe in seiner Zeit bei der Jungen Union Schwarze „Bimbos“ und Türken „Kanaken“ genannt.
Behinderte waren für ihn „Mongos“ und eine Lehrerin, die diese Ausdrücke bemängelte, bezeichnete Jung-Steffel als „Kommunistenschlampe“.

Die Kritik an seinen Manieren konnte er nicht verstehen und erklärte Michel Friedman:
„Einem Jugendlichen rutscht sowas schon mal raus!“

Im Intrigantengestrüpp der Berliner CDU hangelte er sich 2001 zum Bürgermeisterkandidat empor und forderte Klaus Wowereit heraus.

Zunächst hatte Steffel übrigens behauptet nie solche Ausdrücke verwendet zu haben. Das sei eine Medienlüge. Blöderweise lief ein Tonband mit und Steffel wurde auch noch der Lüge überführt.

Besser ist es noch nicht geworden.
Meldung vom 13.05.2016:
Der Nazi-Gröler Lukas Krieger, ehemaliger Bundesvorsitzender der CDU-Schülerunion,  tritt als Kandidat für die CDU Charlottenburg-Wilmersdorf an.
Das erneut veröffentlichte Video, das ihn und weitere Berliner CDUler mit Hakenkreuzen hantierend zeigt, konnte die CDU nicht veranlassen ihn von der CDU-Wahlliste zu streichen.

Als Mitglied der Schüler-Union hatte Krieger zusammen mit den heute aktiven CDU-Politikern Christoph Brzezinski und Danny Freymark ein Video gedreht, in dem Nazi-Sprüche fielen und ein Hakenkreuz gezeigt wurde. Als das Video 2008 an die Öffentlichkeit lanciert wurde, gaben die drei einen großen Fehler zu. Sie nahmen parteiliche Sanktionen an und verzichteten zeitweise auf parteipolitisches Engagement. Vor Kurzem veröffentlichten die Zeitungen „B.Z.“ und „Bild“ das Video auf ihren Internetseiten – nachdem bekannt geworden war, dass Krieger und Freymark für das Abgeordnetenhaus kandidieren und Brzezinski in die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf möchte.

Wolfgang Bosbach punktet damit, die CDU müsse noch weiter nach rechts rutschen….

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen