Mittwoch, 14. September 2016

Schwere Wochen für Hillary Clinton

In den Umfragen geht es bergab, von einer Lungenentzündung umgehauen und peinlich beim Versuch debakuliert das Ganze zu vertuschen und schließlich verliert die sonst so übermäßig Kontrollierte die Kontrolle und zieht über Trump-Supporter her – gefolgt von einer Rolle rückwärts.


[….] Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat sich für ihre abfällige Bemerkung über die Anhänger ihres republikanischen Rivalen Donald Trump entschuldigt. Sie bedauere, dass sie einen Teil der Trump-Unterstützer als erbärmlichen Haufen aus Sexisten, Rassisten und Homophoben bezeichnet habe, sagte Clinton. Viele der Anhänger des Republikaners seien hart arbeitende Amerikaner.
Wörtlich hatte Clinton am Freitagabend bei einer Spendenveranstaltung eines Verbands schwuler, lesbischer und transsexueller Geldgeber in New York City gesagt: "Krass verallgemeinert gesagt könnte man die Hälfte von Trumps Anhängern in einen – wie ich es nenne – Korb der Kläglichen werfen. Oder? Die Rassisten, die Sexisten, die Homophoben, die Xenophoben, die Islamophoben. Sucht euch was aus." [….]


Böser Fehler.
Wählerbeschimpfung kommt natürlich nie gut an.
Wer so bezeichnet wird, ist dann erst recht bockig und wählt ganz bestimmt nicht Clinton.
Wähler wollen umschmeichelt werden.
Deswegen sagen Politiker auch in jeder zweiten Talkshows den Satz: „Die Wähler sind viel klüger als wir denken!“

Wer gewählt werden möchte, hat sein Volk zu loben. Außerdem betont man in jedem Falle wie sehr man gerade die Gegend, in der sie leben, liebt.
Das sind allgemeingültige Regeln für erfolgreiche Wahlkämpfer.
Dazu gibt es nationale Besonderheiten. So darf kein deutscher Politiker für Tempolimit 100 auf Autobahnen oder teurere Spritpreise eintreten. Kein amerikanischer Politiker darf sich als Atheist outen.
Natürlich wäre es ausgesprochen sinnvoll nur noch 100 km/h zu gestatten, den CO2-Ausstoß durch Verteuerung von Erdölprodukten zu reduzieren und endlich mal keinen Frömmler ins Weiße Haus zu schicken.
Aber sinnvoll ist nicht das was der Wähler will.

Der Grund ist, daß der Wähler eben auch nicht klug, sondern ausgesprochen doof ist.

Das ist Demokratie. Die Wähler verlangen Ehrlichkeit von ihren Politikern, wählen aber lieber die Lügner.
So bringen es von und zu Guttenberg oder von der Leyen sehr weit. So kommt Frauke Petry auf Rekordwerte.
Selbst wenn es für jedermann offensichtlich ist, daß eine Seite lügt, kann sie triumphal Wahlen gewinnen wie 1990, als Helmut Kohl meinte die Einheit sei „aus der Portokasse zu bezahlen“ und sein Finanzminister Waigel schwor es werde keine Steuererhöhungen geben.
Gegenkandidat Oskar Lafontaine versuchte es mit Ehrlichkeit, schwor die Wähler auf enorme Kosten ein. Bundesbankpräsident Pöhl sah sich genötigt überdeutlich Stellung gegen den Bundeskanzler zu beziehen. So sei die Einheit garantiert nicht zu bezahlen.
Aber Ehrlichkeit währt am Kürzesten.
Pöhl mußte zurücktreten und Kohl wurde triumphal wiedergewählt.

Hillary Clinton steckt jetzt in einer ähnlichen Falle mit ihrer basket of deplorables-Bemerkung.
In Wahrheit sind nicht die Hälfte der Trump-Supporter ein “basket of deplorables“, sondern mindestens 80%.


Der Hass, die Lügen, die Perfidie, mit der Republikaner seit Monaten Gerüchte streuen Clinton sei krank, sind selbst im an Schmutzwahlkämpfe gewöhnten Amerika eine neue Stufe der Eskalation.


Die Widerwärtigkeit mit der Trump agiert ist bisher noch nicht dagewesen.
Dafür reicht ein Blick auf die von der GOP verkauften Werbematerialien.





Wirft man einen genaueren Blick auf Trumps Unterstützer scheint mir der Ausdruck “basket of deplorables“ sehr euphemistisch.


 Man darf es aber nicht laut sagen!




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