Montag, 5. Februar 2018

Ins Klo manövriert.

Die ultrarechte Bloggossphäre frohlockt.
Das große ostdeutsche AfD-freundliche Umfrageinstitut INSA misst gegenwärtig bei der Sonntagsfrage 15% für die AfD und 17% für die SPD.
Angesichts einer Fehlermarge von +/- 2,5% könnte Gaulands braune Hassschürer-Bande die alte stolze Tante SPD bereits bundesweit überholt haben. So wie es im Osten Deutschlands schon lange der Fall ist.
(Warum haben wir noch mal die DDR gekauft?)

Die Demoskopie wirft einige Fragen über das Urteilsvermögen der Deutschen auf.
Wieso nimmt die AfD verglichen mit der Bundestagswahl noch mal um ein Viertel zu? Hat sie parlamentarisch etwa irgendetwas erreicht? Irgendwelche Vorschläge gemacht, die Deutschland nützen würden? In irgendeiner  Art politische Kompetenz gezeigt?
Im Gegenteil, die rechten Parlamentarier zeigen sich coram publico als planlose Stümper ohne Sachkenntnis mit dafür aber weit überdurchschnittlich schlechten Manieren.
Offensichtlich gefällt dem deutschen Michel so eine Partei, weil sie den anderen Parteien so gar nicht gefällt.
Die AfD wirkt durch ihre pure Anwesenheit im Bundestag zutiefst destruktiv auf das Parlament.
Es wird nicht regiert, es wird keine Regierung gebildet. Es wird nicht debattiert, sondern echauffiert.


Die AfD provoziert und dann kann man es nur noch falsch machen.
Ignoriert man die Braunen, inszenieren sie sich als Opfer, widerspricht man ihnen, adelt man ihre Hetze zu demokratischer Meinung und am schlimmsten ist es natürlich, wenn man sich wie Hofreiter provozieren lässt und zur Freude der Neunazis so in den Rumpelstilzchen-Modus geht, daß die AfD auf einmal seriös wirkt.

Die Partei, die am 24.09.2017 am meisten verloren hat, also die CDU mit – 8,6 Prozentpunkten (SPD – 5,2) und in den folgenden Monaten am stärksten versagte, indem ihre Vorsitzende und Kanzlerin kläglich daran scheiterte eine neue Regierung zu bilden oder auch nur die geringste Auskunft darüber zu geben in welche Richtung es jetzt eigentlich gehen soll, wird für ihr Nichtstun und Schweigen belohnt.
Tumbes Aussitzen und alle Zukunftsprobleme ignorieren sind schließlich die Qualitäten, für die Merkel geliebt wird.
Auch die zutiefst verantwortungslose FDP, die einfach keinen Bock hatte zu arbeiten und Deutschlands Zukunft einen dicken Mittelfinger entgegenstreckte, wird dafür nicht vom Wähler abgestraft, sondern hängt weiterhin stabil im zweistelligen Bereich – für nichts.

Nur die SPD hadert. Hadert mit sich und der Welt, mit ihrem eigenen Personal, mit ihrer Verantwortung und ihrem guten Willen.

Sie schaffte es durch extrem untaugliches Taktieren ihres hoffnungslos überforderten Chefs von dem ohnehin schlechtesten Bundestagswahlergebnis aller Zeiten noch einmal fast ein Viertel abzugeben.
Schulz bringt zwar keine Regierungserfahrungen mit, kann dafür aber umso zielsicherer Fettnäpfe ansteuern und sich durch crazy Ausschließeritis zum Deppen machen.
Seine Autorität befindet sich im freien Fall.
Höchste Zeit das Handtuch zu werfen und eine kompetente (Scholz) oder eloquente Person (Maas) an die Spitze zu stellen.
Jemand muss die SPD jetzt anführen, der sowas kann.

Stattdessen drängt sich die einzige Person der Parteispitze als heimlicher Schulz nach vorn, die noch unfähiger und unsympathischer als der Noch-Chef ist – Andrea Nahles.

Auf die Idee muss erstmal jemand kommen. Eine erprobte Multiversagerin ohne rhetorisches Talent und dafür umso abstoßenderem Charakter, soll es jetzt richten.

[…..] Martin Schulz führt längst nicht mehr die SPD an. Das strategische Zentrum der Sozialdemokraten leitet die Fraktionschefin Andrea Nahles. […..]  Wen weite Teile von Partei und Fraktion als derzeit größtes Problem ausgemacht haben, wurde am Tag nach dem Sonderparteitag deutlich. Die Bundestagsfraktion kam an jenem Montag kurz zusammen, um noch einmal über den Parteitag zu reden, der mit nur 56 Prozent für Koalitionsverhandlungen gestimmt hatte. Teilnehmer berichteten später von einer hoch emotionalen Debatte, in der Entsetzen über das knappe Abstimmungsergebnis ebenso zum Ausdruck kam wie Kritik an der Rede des Parteivorsitzenden Martin Schulz. Der musste sich verteidigen und sagte, manchmal komme eben alles zusammen: Druck, Stress und Krankheit. Die Fraktionsmitglieder aber lobten vor allem Andrea Nahles' Auftritt in Bonn. Sie habe emotionalisiert, sie habe Schlimmeres verhütet.
[…..] Es ist eindeutig: Nahles ist inzwischen das strategische Zentrum der SPD. Sie führt die Partei in diesen Tagen von der Fraktion aus. […..]

Dabei bleibt es immer noch bei dem Dilemma, daß die SPD mangels Alternative gar nicht anders kann als Groko.
Die Verhandlungsergebnisse sind offenbar mies, aber eben immer noch besser als CDU/CSU-pur.
Eine Minderheitsregierung kommt nicht in Frage, weil Merkel das nicht will.
Und selbst wenn; dann bedeutete das wechselnde Mehrheiten in einem Parlament, welches über eine absolute rechte Stimmenmajorität verfügt.
Humanität und Familiennachzug könnte man dann ganz abschreiben, weil die FDP ebenso antihuman braun über Flüchtlinge denkt wie CSU und AfD.
In „freier Abstimmung“ hätten FDP, CSU, CSU und AfD in allen bürgerrechtsfeindlichen und antisozialen Projekten eine Mehrheit.

Es bliebe als letzte Möglichkeit nur die Neuwahl – aber wie würde das wohl ausgehen mit einem völlig überforderten Tölpel als SPD-Vorsitzenden und einer Partei, die in den Groko-Verhandlungen soeben bewiesen hätte, daß sie nicht regierungsfähig ist?
Dann wäre die SPD bald einstellig.

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