Donnerstag, 12. Juli 2018

Was tun mit dem garstigen Balg?


Es gibt einige Gewissheiten im Umgang mit Donald Trump, die inzwischen offensichtlich alle anderen Staatschefs gelernt haben:

1.) Der Mann ist ein absoluter Prolet, der nicht einmal die rudimentärsten Regeln des Benehmens kennt. Das geht bis hin zu physischen Übergriffen. Er begrabscht Frauen und schubst andere Regierungschefs wie ein ungezogener Schul-Rüpel einfach weg.
2.) Er ist sagenhaft ungebildet und ahnungslos. Dazu kommen so radikale Borniertheit und unterentwickelte Auffassungsgabe, daß es de facto unmöglich ist ihn durch Informationen und Fakten über bestehende Zusammenhänge aufzuklären.
3.) Die einzig verlässliche Seite an Trump ist seine Unverlässlichkeit. Was auch immer er zusagt oder behauptet – es besteht eine hohe Chance von ihm binnen Stunden das diametrale Gegenteil zu hören.
4.) Der US-Präsident lügt wie gedruckt.
5.) Trump findet sich selbst vorbehaltslos fabelhaft und großartig, ist aber eigenartigerweise abhängig davon stets auch von allen anderen gelobt und umschmeichelt zu werden.
6.) Wie die meisten wirklich dummen Menschen verfügt auch #45 kaum über Interessen oder Neugier. Er liest nicht, läßt sich nicht briefen, hasst es zu reisen, frisst immer die gleiche Sorte Fastfood und ist für nichts anderes begeistern als Golf und Titten.
7.) Dieser Potus ist skrupellos, verfügt über keinerlei Verantwortungsbewusstsein oder Mitgefühl. Die Konsequenzen seines Handelns sind ihm völlig egal.
8.) Es gibt eine pathologische Komponente. Es erregt ihn offenbar andere durch sein Wirken leiden zu sehen. Seine Missgunst ist legendär. Er freut sich diebisch über den Schaden anderer; betätigt sich als politischer Sadist.
9.) Wann immer der Oberamerikaner kontrolliert wirkt oder offensichtlich geplant Beleidigungen und Pöbelattacken absondert, spricht er in Wahrheit nicht das aktuelle Gegenüber an, sondern will damit seine moralisch völlig verkommene Wählerbasis triggern.
10.)             Trump ist Rassist, misogyn und xenophob. Er vertraut kaum jemand, aber wenn, dann nur weißen, reichen Männern seines Alters.


In der diplomatischen Welt der höchsten Ebene geht es ohnehin ungeheuer kompliziert zu, weil man sich über hunderte verschiedener Interessen gleichzeitig bewußt sein muß.
Wenn darunter einer lügt und sich nicht an Verabredungen hält, wird es noch wesentlich schwieriger und es erfordert Geduld und Selbstbeherrschung aller anderen mit so einem zu verhandeln.
Die Welt kennt so einen Problemfall seit vielen Jahren durch den Israelischen Ministerpräsidenten, der bei seinen Regierungschef-Kollegen ungefähr so beliebt wie Fußpilz ist.

(…..)(…..) Er hält sich selbst für so extrem überqualifiziert, daß er immer wieder laut bedauert nicht eine Supermacht wie die USA führen zu dürfen. Entsprechend großspurig tritt er auch unter den Regierungschefs auf und wird ganz offensichtlich von vielen Kollegen leidenschaftlich abgelehnt.
Immer wieder werden Unmutsäußerungen über ihn geleakt.

[…] In einem vertraulichen Gespräch mit US-Präsident Barack Obama hat Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy über den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hergezogen. "Ich kann ihn nicht mehr sehen, er ist ein Lügner", soll Sarkozy nach übereinstimmenden Angaben von Mithörern des Gesprächs über Netanjahu gesagt haben. Obama habe ihm geantwortet: "Du bist ihn leid, aber ich habe jeden Tag mit ihm zu tun!" […]

Der nicht eben als Choleriker bekannte US-Präsident kann sich kaum noch zügeln.

Obama schäumt vor Wut über Netanjahu
[…] Die Vereinigten Staaten von Amerika und Israel sind strategische Verbündete zur Wahrung ihrer Interessen im Nahen und Mittleren Osten. Angesichts der Tatsache, dass diese vor allem energiepolitisch bedeutende Weltregion von Krieg, Despotien, gefährlichen sozialen Unwuchten, militantem Islamismus und aggressivem Terrorismus gekennzeichnet ist, kommt dieser Allianz eine hohe Bedeutung zu. Umso fataler ist, dass die Regierungen in Washington und Jerusalem alles andere als befreundet sind und gegenwärtig einen Kurs des Frontalzusammenstoßes steuern, wie die israelische Zeitung "Maariv" schrieb. Dieser Streit ist überflüssig und zudem politisch brandgefährlich.
Es ist kein Geheimnis, dass US-Präsident Barack Obama und Israels Premierminister Benjamin Netanjahu nicht nur politische Differenzen haben, sondern sich auch ganz persönlich nicht ausstehen können. Netanjahus Festhalten an einem fortgesetzten Siedlungsbau in Schlüsselregionen der besetzten Gebiete ist geeignet, dem halb toten Nahost-Friedensprozess den Rest zu geben, den Obama gern belebt und als Erfolg seiner Amtszeit vorgewiesen hätte. Mit der Besiedlung zerschneidet Netanjahu das Gebiet eines möglichen Palästinenserstaates bis zur Unregierbarkeit – was wohl beabsichtigt ist.
Ein zweiter Streitpunkt zwischen Washington und Jerusalem hat sich nun zu einem "endgültigen Bruch" zwischen den beiden Staatsmännern zugespitzt, wie US-Kommentatoren meinen. Es geht im Kern um die Bemühungen der fünf Veto-Mächte der Uno – USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien – sowie Deutschlands, den Atomkonflikt mit dem Iran friedlich per Abkommen beizulegen. Israel und der Westen verdächtigen das Mullah-Regime in Teheran, unter dem Deckmantel eines zivilen Programms eine atomare Bewaffnung anzustreben. […]

Willkommen im Kindergarten.

US-Präsident Trump ist ein ungleich größerer Problemfall, da er im Gegensatz zu seinem (und meinem) Landsmann Netanjahu (hat einen US-Pass!) zusätzlich dumm und ungebildet ist. Außerdem vertritt er das stärkste Land der Erde, so daß man ihn nie ignorieren kann.

Was also tun mit dem garstigen Donald, wenn wieder einmal ein Gipfel auf höchster Ebene, wie jetzt bei der NATO in Brüssel, stattfindet und man von den vorherigen Treffen (G20 in Hamburg, G7 in La Malbaie) schon weiß, wie destruktiv die Zeitbombe aus Mar A Lago sein wird?


Trudeau, Merkel und Macron lassen den orangen Quälgeist offenbar wie eine Wurzelbehandlung über sich ergehen.
Man kann es nicht ändern und es nützt nichts sich zu wehren.
Ein Dialog ist müßig und so geben Merkel und Co nur solche Widerworte, die an ihr eigenes Volk gerichtet sind.
Merkel will die CDU-Wähler zu Hause wissen lassen, daß sie über Rückgrat verfügt, wenn sie die These von der völligen Russland-Abhängigkeit Deutschlands zurückweist. Sie glaubt aber nicht eine Sekunde, daß ihre Einlassungen irgendeinen Einfluss auf den amerikanischen Horrorclown mit der langen Krawatte haben. Der ist eher ein Fall für die Satiriker.

Trump droht, so lange die Luft anzuhalten, bis Deutschland die Militärausgaben erhöht. [….]

Natürlich haben die Amerikaner selbst nicht die Option Trump einfach auszusitzen, denn wenn sie nicht rund um die Uhr intensiv gegen ihn arbeiten, wird der Alptraum 2020 glatt noch mal gewählt.
Die Unfähigkeit der Demokraten ist so umfassend, daß sie nicht nur durch GOP-Negativpower zurück an die Macht kommen.

[….]  Der amerikanische Präsident war wieder einmal auf einer anderen Veranstaltung als Donald Trump. Während Trump per Twitter und dann auch im Saal beim Nato-Gipfel Verbündete beschimpfte, mit einem Ausstieg drohte und Deutschland wegen einer Gasleitung praktisch als russische Kolonie beschrieb, sagte der US-Präsident auf seiner Pressekonferenz hinterher, er habe "zwei großartige Tage" bei der Nato erlebt, sei vom Gemeinschaftsgeist beeindruckt und außerdem hege er Hochachtung für Deutschland. Leider sind der US-Präsident und Donald Trump wesenseins, was keinen anderen Schluss zulässt, als dass Präsident Trump eine gespaltene Persönlichkeit ist.
Trump ist ein narzisstischer Rüpel, und er bedient sich der Lüge als Mittel der politischen Auseinandersetzung. Daran hat man sich fast gewöhnt, auch wenn man bei etlichen seiner Tweets immer noch aufschreckt. […..]

Es mag Zeiten gegeben haben, in denen auch die Presseabteilung des Weißen Hauses durchaus die Stellungnahmen der großen Europäischen Zeitungen wahrnahm und Interesse dafür entwickelte wie ihr Chef im Rest der Welt rezipiert wird.
Die Chefredakteure von SPIEGEL, SZ, FAZ wissen sicherlich, daß sie noch weniger Einfluss auf den US-Präsidenten haben, als die anderen Staatschefs.


[….] Während bei Trumps Lieblingssender Fox News seine treuen Fans wie Moderator Sean Hannity wie üblich kritikfreie Loblieder auf die vermeintliche Staatskunst des Präsidenten anstimmen, herrscht unter Experten und auf der anderen Seite des politischen Spektrums das blanke Entsetzen.
"Trump wird als eine der desaströsesten Gestalten des 21. Jahrhunderts in die Geschichte eingehen", twitterte der frühere CIA-Chef John O. Brennan. Bei CNN erklärte der Ex-Oberst und Militärexperte Ralph Peters, Trump sei eine Schande für die USA und werde zurecht von den anderen Staatschefs nur noch wie "ein Kind beim Psychiater" behandelt. Angela Merkel nahm Peters ausdrücklich in Schutz: "Ich wünschte, wir hätten eine solche Anführerin. Stattdessen werden wir von einem Narren regiert." [….]

Natürlich, egal ob in den USA oder in Europa, jeder Mensch mit IQ über Zimmertemperatur weiß, woran wir mit Trump sind.
Trump ist aber keine singuläre Erscheinung, sondern Symptom der fortschreitenden Verblödung und Radikalisierung breiter Bevölkerungsschichten.
Diese Pest breitet sich überall aus; in Deutschland hat die AfD in Umfragen die SPD überholt.

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