Es gibt verdammt wenige Kardinäle auf der Erde.
Derzeit sind es bei etwa 1,3 Milliarden Katholiken nur 223 Stück
und von diesen gehören nur 123 zu der mächtigsten Klasse der Papstwähler.
Das sind also 10 bis 11 Millionen Katholiken pro Kardinal.
Kein Wunder, daß der Begriff „Kardinal“ auch metaphorisch
für das Größte steht: Kardinalfehler, Kardinalproblem, Kardinalaufgabe.
(Zum Vergleich: Merkels Kabinett besteht aus 16 Mitgliedern,
also kommen gut fünf Millionen Bundesbürger auf einen Bundesminister)
Laien erkennen Kardinäle
an ihren purpur-roten Abendkleidern und wissen, daß es sich bei ihnen um den
allerhöchsten Rang der christlichen Geistlichkeit handelt.
Dabei sind Kardinäle keineswegs gleichrangig, sondern
wiederum in verschiedene Ränge und Klassen aufgegliedert, welche den Kardinälen
natürlich außerordentlich wichtig sind. Eifersüchtig versuchen sie
aufzusteigen.
Wie schon erwähnt sind die unter 80-Jährigen als Papstwähler
mächtiger als die älteren.
Kurienkardinäle besetzen wie schon der Name sagt machtvolle
Schaltstellen im Vatikan und haben dadurch erheblich mehr Einfluss als
Diaspora-Kardinäle.
Kurienkardinäle gibt es ebenfalls in drei Klassen:
·
Einfache Kuriale,
·
Kardinalpräfekten, die als Leiter vatikanischer
Dikasterien (zum Beispiel Kongregationen) fungieren und schließlich den
·
Kardinalstaatssekretär (Staatssekretär Seiner
Heiligkeit, Chef des wichtigsten Dikasteriums, nämlich des Staatssekretariats
des Heiligen Stuhls. Amtsinhaber ist derzeit Pietro Parolin.
Abgesehen von den unterschiedlich mächtigen Kurienjobs, gibt
es auch noch eine formale Rangfolge in vier Abstufungen. Der oberste Chef, der Kardinaldekan
(lat. Decanus Sacri Collegii), derzeit noch Angelo Sodano, der frühere Kardinalstaatssekretär
der römischen Kurie, muss immer in Rom sein und leitet im Falle einer
Sedisvakanz die neue Papstwahl ein.
Unter dem Kardinaldekan gibt es drei Güteklassen (lateinisch ordines).
Kardinaldiakone, Kardinalpriester und Kardinalbischöfe.
Letztere sind schon erheblich exklusiv; derzeit gibt
es nur zehn Stück.
In der Regel sind alle Kardinäle vorher schon
Bischöfe. Streng genommen müssen aber nur die Kardinalbischöfe auch Bischöfe
sein. Franzl könnte aber auch einen einfachen Priester zum Kardinaldiakon
erheben. Und auch das ist erst seit 1917 vatikanisches Recht. Bis dahin konnten
auch Laien Kardinäle werden. Hauptsache es waren keiner Frauen.
Derzeit sind aber von 225 Kardinälen nur Roberto Tucci
und Albert Vanhoye keine geweihten Bischöfe.
Sollte dieser im nächsten Konklave zum Papst gewählt
werden, müßte er als „Bischof von Rom“ allerdings vorher noch die Bischofsweihe
empfangen.
Auch über die Kardinalswürde wird oft falsch
berichtet.
Der Papst „ernennt“ nicht etwa Kardinäle, sondern er
„kreiert“ sie. Umgangssprachlich korrekt ist aber auch „Erhebung zum Kardinal.“
Da die Kardinalswürde mit keinem Sakrament verbunden
ist, kann man sie anders als Dr.-Titel oder Bischofsränge tatsächlich
zurückgeben.
Das passiert gelegentlich.
Louis Kardinal Billot (1846-1931) war ein so
erzkonservativer Metaphysiker und Monarchist, daß er sich darüber dermaßen mit
Papst Pius XI. zerstritt, daß er ihm 1927 die Kardinalswürde vor die Füße warf.
Zuletzt machte der ehemals höchste Katholik Englands
von dem Recht auf Exkardinalisierung gebrauch.
Keith Michael Patrick O’Brien (*1938) war Kardinal der
römisch-katholischen Kirche und Erzbischof von Saint Andrews und Edinburgh.
Der Kurienkardinal hatte es lange abgestritten, mußte
aber inzwischen aufgrund erdrückender Beweistlast zugeben in den 1980er Jahren
mindestens vier Seminaristen sexuell belästigt zu haben.
Nun warf der schwule Schotte hin. (….)
Im Juli 2018 kam es zu einer weiteren Titelrückgabe wegen
Kinderfickerei.
Theodore Edgar McCarrick, 88, früherer römisch-katholischer
Erzbischof von Washington hatte nicht nur die Seminaristen des Priesterseminars
sexuell belästigt, sondern auch einen 11- und einen 15-Jährigen über Jahre vergewaltigt.
Ins Gefängnis kam er deswegen natürlich nicht; er ist
schließlich Kardinal und da drückt man traditionell
alle Augen zu, wenn es darum geht Kinder zu
vergewaltigen.
Eine Besonderheit, die fast alle Kardinäle aufweisen ist,
daß es sich bei ihnen um echte Charakterschweine handelt.
Selbst der deutsche liberale Vorzeige-Kardinal Lehmann, der
von allen Politikern über den grünen Klee gelobt wurde, hat immerhin
wissentlich und aktiv dafür gesorgt, daß pädosexuelle Gewalttäter vor der Justiz versteckt
und neuen Opfern zugeführt wurden.
Man wird ein keiner Zeitung ein böses Wort über Karl Lehmann
finden, aber man nenne mich ruhig kleinkariert oder pingelig; ich finde es
nicht akzeptabel Sadisten, die kleine Jungs missbrauchen zu schützen und sich
konsequent auf die Seite der Täter, statt der Opfer zu stellen.
Die meisten Journalisten drücken aber beim Kinderficker-Vertuschen
und Verharmlosen, beim Ermöglichen und beim Weggucken alle Augen zu. Ratzinger
und Müller haben es getan und werden kaum kritisiert.
Kardinäle, die persönlich ihren Penis in kleine Jungs
steckten, bekommen hingegen so schlechte Presse, daß sich auch Papst Franz, der
eigentlich die Strafen für Päderasten-Kuriale verringert, nun zu einem radikalen
Schritt veranlasst sah: Er versetzte McCarrick in den Laienstand.
Immer noch kein Gefängnis, aber nach Verlust seines
Kardinaltitels, darf sich der in Kansas residierende Geront nun nicht mal mehr
Priester nennen.
[….] Papst verhängt Höchststrafe gegen Ex-Kardinal [….] Wenige
Tage vor einem Vatikan-Gipfel zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der
katholischen Kirche hat Papst Franziskus einen US-Ex-Kardinal aus dem
Klerikerstand entlassen. Das ist die höchste Strafe im Kirchenrecht. [….]
Viele andere Kardinäle fahren aber damit fort ganz bibeltreue homohobe Widerlinge zu sein.
Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller, als Präfekt der
Glaubenskongregation ehemalige Nummer Drei der katholischen Welt und von diesem
Papst in den Kardinalsrang erhobener extrem Opfer-feindlicher Hetzkleriker, legt
heute im SPIEGEL nach.
Ungeniert breitet er sein perfides Weltbild aus, für das
andere eine Anzeige wegen Volksverhetzung bekämen.
[…..] SPIEGEL: Am Donnerstag beginnt im Vatikan ein wichtiges Treffen zum
Thema sexueller Missbrauch – mit mehr als hundert Vorsitzenden der
Bischofskonferenzen. Sie behaupten, das Thema werde von Gegnern der Kirche
instrumentalisiert. Warum?
[…..] Müller: […..] Sexueller
Missbrauch Heranwachsender kommt millionenfach in der ganzen Welt vor. Die
Ursache liegt im verdorbenen Charakter des Täters, das hat nichts mit dem Amt
zu tun. […..]
SPIEGEL: Sie behaupten unter anderem, es gebe einen Zusammenhang
zwischen Missbrauch und Homosexualität. Wie kommen Sie darauf?
Müller: In der Glaubenskongregation hatten wir statistisch den
perfekten Überblick. Weit über 80 Prozent der Opfer sexuellen Missbrauchs
Jugendlicher bis zu 18 Jahren waren junge Männer im pubertären und
nachpubertären Alter. Bei dem am Donnerstag beginnenden Missbrauchsgipfel aber
sollen diese Daten unvernünftigerweise keine Rolle spielen. Aus kirchlicher
Sicht ist klar: Wer sich nicht beherrschen kann, ist für das Priesteramt nicht
geeignet. Schönreden nützt da nichts. Übrigens bin ich der Meinung, dass kein
Mensch gottgewollt als Homosexueller geboren wird, wir werden geboren als Mann
oder Frau. […..]
(DER SPIEGEL, 16.02.2019)
Wie immer wird auch im SPIEGEL so ein Abschaumbischof devot und unterwürfig behandelt, Eminenz genannt.
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