Samstag, 27. Juni 2020

Ein Zeichen der Hoffnung


Es ist nicht schlau angesichts einer bevorstehenden Operation Erfahrungsberichte zu googeln, weil dort ein verzerrtes Bild gezeigt wird.
Wer so eine Operation komplikationslos erlebte, fühlt sich nicht veranlasst das im Netz auszubreiten. Wenn jedoch etwas schief geht, will man das warnend mitteilen. So entsteht der Eindruck es ginge immer alles schief.

Bei den deutschen Corona-Hygiene-Demos ist es ähnlich.
Eine riesengroße Mehrheit versteht wie und warum eine Pandemie bekämpft wird und akzeptiert daher die Maskenpflicht. Diese Leute fallen aber nicht auf, weil sie nicht lärmend auf die Straße gehen.
Die echten Schwachköpfe wie Attila Hildmann, Xavier Naidoo und Til Schweiger sind viel präsenter und werden extrem überproportional von den Medien multipliziert.

Die Trumpschen Anti-maskers bestechen mit ihrem Abgrund an Stupidität ebenfalls so sehr, daß ihre Aussagen weltweit zum Renner werden.


Aber selbst in den USA ist das nicht repräsentativ. Die meisten Amerikaner tragen mit Überzeugung Masken.

Der christliche Glaube ist ebenfalls ein weitgehend irrationaler Unsinn, der in der deutschen Medienwelt extrem überrepräsentiert ist. Der insbesondere auch in den Parlamenten so dramatisch überrepräsentiert ist, daß die grundgesetzwidrige Kirchenfinanzierung auch im 101. Jahr  nach ihrer geforderten Abschaffung weiter besteht. Bischöfe bekommen beliebig viele Zeitungsspalten freigeräumt, sind in jeder Talkshow willkommen, werden devot und servil als „Exzellenz“ angesprochen. Bischöfe sitzen wie selbstverständlich in Rundfunkräten und Ethikkommissionen.
Zuwächse um eine Person in den katholischen Gremien werden mit großem Brimborium in den Medien ventiliert.

[….] CDU-Politiker Amthor in Berliner Katholikenrat berufen
[….] Ein halbes Jahr nach seiner Taufe kommt der CDU-Politiker Philipp Amthor in ein katholisches Spitzengremium. Wie der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin am Mittwoch bestätigte, nahm er den 27-jährigen Bundestagsabgeordneten in die Reihe seiner "hinzugewählten Einzelpersönlichkeiten" auf. Der Diözesanrat ist die höchste Laienvertretung von mehr als 400.000 Katholiken des Erzbistums in Berlin, Brandenburg und Vorpommern. Das Gremium mit rund 100 Vertretern der Gemeinden und Verbände nimmt zu politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Fragen Stellung. [….]

Ob sich die Hauptstadt-RKK so einen Gefallen tut einen derart deutschnationalen, Lobby-affinen, bestechlichen, homophoben Hobby-Tierkiller ins Nest zu setzen, bezweifele ich stark.
Der eine prominente Kirchenzuwachs steht nämlich in einem krassen Missverhältnis zu 540.000 Austritten und 260.000 mehr Sterbefällen als Taufen.

[…..] Der Mitgliederschwund in der evangelischen und katholischen Kirche beschleunigt sich. Mehr als 800.000 Mitglieder verloren die beiden großen christlichen Kirchen im vergangenen Jahr. Das zeigen die Mitgliederstatistiken der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für 2019, die am Freitag veröffentlicht wurden. 2018 war es in der Summe ein Verlust von 704.000 Mitgliedern. […..] Auf Basis der gemeldeten vorläufigen Zahlen aus den 20 evangelischen Landeskirchen traten etwa 270.000 Menschen aus der Kirche aus. […..] Noch mehr Menschen traten 2019 aus der katholischen Kirche aus: Mehr als 272.700 annullierten ihre Mitgliedschaft - ein Anstieg von 26,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Austrittsrate stieg auf über 1,2 Prozent. So hoch war sie noch nie, sagte der Münsteraner Religionssoziologe Detlef Pollack dem Evangelischen Pressedienst (epd). […..]

Marx, Müller, Mixa, Käßmann, Bedford-Strohm, Ratzi und Franzi sind also myriadenfach prominenter als Carsten Frerck, Michael Schmidt-Solomon und Philipp Möller.
Vertreter der Atheisten oder Konfessionslosen findet man so gut wie nie in der veröffentlichten Meinung.

Dennoch sieht die Entwicklung der Kirchenmitgliedschaften viel positiver aus als diese extreme öffentliche Unter-Repräsentation befürchten ließe.
Viel mehr Menschen schießen sich den Argumenten von uns Atheisten an, als umgekehrt.

Das ist wenig überraschend. Denn die Bibel steckt voller brutaler Hassbotschaften, die Kirchengeschichte ist eine einzige Kette krimineller Untaten und heutige Kirchenvertreter kleben heuchelnd an der Bibel und schützen Kinderficker. Wer schwört heute noch auf ein Buch, das Sklaverei und Antisemitismus propagiert.

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