Es ist richtig und wichtig, nachvollziehbar und notwendig,
wenn internationale Superpromis ihre gewaltige Reichweite für gute Zwecke
einsetzen.
Ab einer gewissen Mega-Bekanntheit müssen sie sich auch
keine Sorgen mehr machen, jemand vor den Kopf zu stoßen.
(…..) Aber enorm große Multiplikatoren
wie Kylie Jenner (179 Millionen Instagramfollower), Lady Gaga (81 Millionen
Twitterfollower, 42 Millionen auf Instagram), Rihanna, mit 97 Millionen Followern auf
Twitter oder Taylor Swift (133 Millionen Instagram-Abonnenten, 86 Millionen auf
Twitter), Katy Perry mit 109 Millionen Twitterfans,
oder Justin Bieber mit 112 Millionen
Twitterjüngern schließen sich dem #BlackoutTuesday an.
Abgesehen davon, daß ich mich schon angesichts dieser Zahlen suizidal fühle
und verzweifelt denke Trump wäre gar nicht erst Präsident geworden, wenn auch
nur halb so viele Amerikaner seriösen Medien folgten wie den Kardashians, ist
die Reichweite so enorm, daß Trump nicht glücklich sein kann. (…..)
Dadurch sind der fromme Jesus-Fan Bieber und die mit dem
großen Trump-Freund verheiratete Kardashian noch keine guten Menschen.
Vermutlich stecken bei ihnen weniger feste Überzeugungen, denn Pressesprecher
und PR-Berater dahinter.
Internationale Superstars aus der Kunst-Szene sind als
Vertreter eines sensiblen Metiers oft eher linksliberal orientiert und so gibt
es unter ihnen weit überproportional viele Unterstützer der Demokraten – Barbra
Streisand, Oprah Winfrey, Tom Hanks, Meryl Streep.
Republikaner können sich auf weniger und weniger Prominente aus dem Showbiz
verlassen. Das ist aber kein Grund zur Sorge, weil sie dafür fast allein die
Milliarden aus der Industrie und den Chefetagen bekommen.
In Deutschland sind ebenfalls mehr Stars aus der Showbranche
rotgrüne Unterstützer. Aber das Verhältnis ist ausgewogener. Die CDU/CSU kann
auch auf viele prominente TV-Gestalten bauen: Reinhold Beckmann, Anne
Will, Uschi Glas, Petra Zieger, Roberto Blanco, Anna Maria Kaufmann, Dieter
Falk, Gaby Hauptmann, Ralf Moeller, Dieter Thomas Heck, Frederic Meisner, Rick
J. Jordan, Udo Walz, Lena Meyer-Landrut, Marusha, Birte Glang, Detlef Steves, Thomas
Anders, Sophia Tomalla, Rebecca Siemoneit-Barum, Heiner Lauterbach, Monica
Ivancan, Volker Schöndorf, Regina Ziegler, Kai Pflaume und Heino.
Dazu kommen noch die meisten prominenten Sportler; fast alle
steinreichen Fußballer, die aus Süddeutschland stammenden Wintersportler
ohnehin und zudem auch noch die meisten Schwimmer, so wie zu erwarten, die
Stars der richtig teuren Sportarten wie Tennis, Golf und Reiten.
Marcus Waasmeier Ski, Sabrina Mockenhaupt Laufen, Cathy
Hummels Fußball-Anhang, Michael Stich Tennis, Bobby Dekeyser Fußball, Marie
Lang Boxen, Richard Schmidt Rudern, Uschi Disl Ski, Nicole Uphoff-Selke Reiten,
Franziska van Almsick Schwimmen, Alexander Leipold Ringen, Thorsten Margis Bob,
Hannes Ocik Rudern, Kristina Vogel Rad, Hansi Müller
Fußball, Thomas Rupprath Schwimmen, Peter Neururer Fußball, Armin Veh Fußball, Ulli
Wegner Boxen,
Christian Keller Schwimmen, Luan Krasniqi Boxen, Christoph
Metzelder Fußball,
Hans Sarpei Fußball, Michael Hull Tanz.
Die Auflistung bringt mich allerdings nicht ins Grübeln. Das
sind alles intellektuelle Leichtgewichte und beim Sport fällt man eben öfter
mal auf den Kopf.
Wir Sozis haben dafür die Intellektuellen, Denker und
Schriftsteller.
Eine noch größere Gruppe Prominenter in allen Ländern der
Welt äußert sich nicht politisch. Dem liegt mangelndes Wissen, mangelndes
Interesse, oder aber in den meisten Fällen die Angst zu Grunde andersdenkende
Fans zu verprellen.
In der Kategorie der B-Z-Promis tummeln sich
überproportional viele Verblödete. Das liegt mutmaßlich auch daran, daß Intelligenz
auf dem Weg zum Superstarruhm durchaus hilfreich ist. Schließlich müssen enorm
viele Entscheidungen getroffen werden. Wem vertraut man, welche Angebote nimmt
man an, was singt man, wo tritt man auf.
Die B-Z-Kategorie kann anders als Bono, Coldplay oder Sting
auch nicht aus eigener Kraft weltweite Presseaufmerksamkeit für eine
lobenswerte Sache generieren. Die Lümmel aus den Reality-Trashformaten müssen
sich vielmehr stets verbiegen, um überhaupt in den Medien vorzukommen.
Dagegen ist nichts zu sagen; die Dümmlinge der DSDS/GNTM/BB/IBES-Resterampe
verfügen über einen ganzen Kosmos von Boulevardmagazinen, social-media-Kanälen
und Reality-Formaten, die sie so bespielen können, daß sie ein auskömmliches
Leben haben.
Teilweise sehr auskömmlich. Kürzlich stolperte ich über eine
Meldung, nach der Pietro Lombardi, sagenhaft verblödeter DSDSler ohne
Schulbildung und ohne musikalische Erfolge durch seine Yellowpress-Existenz bis
zu eine Million Euro im Monat verdient.
[….] „Wenig“ ist bei dem „Senorita“- Sänger jedoch relativ zu sehen, denn im
Folgenden wird er konkret. „In einem richtig guten Monat kann ich eine Million
im Monat verdienen.“ Eine stattliche Summe. Von diesen Monaten gebe es
allerdings „nicht viele“. Der normale Durchschnitt liege eher bei 100 bis 200
Tausend, so der Sänger. [….]
Vielleicht sollte ich verdient
kursiv schreiben. Aber der Mann ist ja durchaus sympathisch und kann nichts
dafür, daß er talentlos ist und nur Vakuum zwischen den Ohren hat. So einer hat
auch seine Existenzberechtigung und es gefällt mir, daß er gar nicht erst
versucht mir zu erklären was ich wählen soll.
Menderes Bağcı, Pietro Lombardi, Evelyn Burdecki und Joey
Heindle vereint allesamt der sympathische Zug, daß sie ihren auf
Zimmertemperatur angesiedelten IQ richtig einschätzen und nicht an
Dunning-Kruger leiden.
Richtig schlimm sind aber Promis der B+Liga, die fast schon
tatsächlich berühmt sind, oder der A-Liga, die sich dazu bemüßigt fühlen politische
und wissenschaftliche Themen zu kommentieren, zu bewerten und offensiv damit um
Aufmerksamkeit gieren. Die meisten von ihnen haben Vollbild Morbus Dunning-Kruger
ausgebildet und halten sich dadurch für so bedeutend, daß sie wie
selbstverständlich neben ihren Facebook- und Twitter-Kanälen auch die
ARD/ZDF-Talkshows heimsuchen.
Dazu gehören Gloria von Thurn und Taxis, Attila Hildmann,
Xavier Naidoo und Till Schweiger – allesamt nicht zufällig abstoßende
Charaktere.
[……] Gloria
Fürstin von Thurn und Taxis glaubt, dass viele Frauen gern auf eine
Berufstätigkeit verzichten würden. "Ich meine, wenn das Geld reichen
würde, würden sicher viele Frauen gerne zu Hause bleiben und sich zu Hause
kümmern. Da sind ja viele Sachen zu tun", sagte die 60-Jährige dem ARD-Politikmagazin
"Kontraste".
Nach ihrer Einschätzung bietet es viele Vorteile, wenn Frauen die
Heimarbeit erledigten und nicht arbeiten gingen - das sei sogar im Sinne der
Nachhaltigkeit: "Die Frau zu Hause sitzt nicht rum und macht langweilige
Dinge, sondern auch die Wäsche gut zu sortieren, bedeutet weniger Konsum. Das
bedeutet, dass man nicht ununterbrochen neue Klamotten kaufen muss, wenn die
Klamotten gut gepflegt werden", meint die strenge Katholikin und Chefin
des Regensburger Fürstenhauses. […..]
Und ihre Meinung ist weswegen relevant?
Besonders ärgert mich die Tatsache, daß die Schweigers und
Glorias nicht in ihrer Trashblase bleiben, sondern durch seriöse Medien immer
wieder auch in meine Kreise gespült werden, so daß ich mich über ihre Existenz und ihre radikal
verblödeten Ansichten ärgern muss.
Es ist schon übel genug, wenn die Hamburger Morgenpost die
unterirdische und abstoßende GNTM-IBES-Frau Nathalie Volk auf das Titelbild
bringt und regelmäßig berichtet, was diese zutiefst unfotogene, charakterlich
abstoßende und egomane Person plappert. Aber ich verstehe, es ist ein
Faszinosum, daß so eine offensichtlich geldgierige Talentfreie den bekannten 40
Jahre älteren Milliardär Frank Otto heiraten konnte. Otto war immerhin selbst
eins Herausgeber der Mopo, er lebt in Hamburg und schließlich ist die Mopo auch
ein Boulevardmagazin.
Mich ärgert in diesen Fällen zwar die Titelauswahl, aber es
verwundert nicht wirklich, daß in dem Format so ein Thema gewählt wird.
Aber wie kann es sein, daß ein großes überregionales
Periodikum der Funke-Mediengruppe, das Hamburger Abendblatt, zu einem derart
wichtigem Thema wie Corona zum Wochenende mit Til Schweiger titelt?
Dieser geistige Bruder Boris Beckers ist in der Tat
prominent, aber andererseits auch notorisch verblödet und verbreitete gerade zu
Covid19 schon so schwer verschwörungstheoretischen Dünnpfiff, daß hier die
Gatekeeperfunktion der seriösen Medien wirklich funktionieren sollte.
Schweiger müsste aus der Informationsblase, die ich mir mit
echtem Geld verschaffe möglichst rausgehalten werden und seine Existenz auf die
Boulevardwelt konzentrieren, damit ich ihn vermeiden kann.
Der Mann gehört auf die vielen Trash-Islands und sollte sich
mit Desiree Nick, Claudia Obert und Bastian Yotta hauen.
Dann kann man einschalten, wenn man möchte und ihn durch
Vermeidung solcher Formate auch ganz ignorieren.
Wieso taucht er also immer wieder in großen Zeitungen auf
und wird auch noch zu ernsten Themen befragt?
Das erschwert mir ungemein ihn zu vergessen und das würde
ich so gern.
[….] Entscheider treffen Haider
Til Schweiger macht in der Corona-Krise bisher vor allem durch kritische
Äußerungen von sich reden.
Der Schauspieler spricht mit Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider über
seine Sicht auf die Pandemie – und über seine Pläne. […..]
Schweiger also ein Titelstory-würdiger „Entscheider“
Deutschlands?
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