Hurra, heute konnte ich in mein Corona-Symptomtagebuch für das Gesundheitsamt eine „leichte Besserung“ eintragen.
Wie sich herausstellte, fehlte auf der von mir empfohlenen Basis-Medikamentenliste für Omikron….
(….) Darüber hinaus empfehle ich folgende Dinge im Haus zu haben:
Digitales Fieberthermometer, Pulsoxymeter, reichlich Sterillium, Corona-AG-Tests, die üblichen Schmerz/Fiebermittel (Ibuprofen, Paracetamol, ASS), abschwellendes Xylometazolin-Nasenspray, Husten/Schleimlöser (zB Gelomyrtol forte), Hustensäfte/Hustenbonbons, eine ganze Kollektion von Vitamin-Brausetabletten, Instant-Brühe (zB Knorr Delikatessbrühe) und ein Halsdesinfektionsmittel (zB Dequonal-Spray). (….)
(Omikron mit zweimal BioNTech im Arm, 25.12.2021)
….etwas Entscheidendes. Nämlich ein potenter Wirkstoff gegen den sogenannten „unproduktiven Husten“. Dieser trockene Reizhusten ist offenbar typisch für eine Omikron-Infektion und in meinem Fall inzwischen das alles dominierende Symptom. Sämtliche klassische Hustenmittel, die ich kenne, haben dagegen völlig versagt.
Eine kleine Linderung bringen lediglich „GeloRevoice Halstabletten“. Ich nenne sie Zeitlupe-Brausetabletten. Ganz langsam sprudeln sie im Mund vor sich hin und bilden dabei einen zähen Schneckenschleim aus Speichel, Xanthan, Carbomer und Hyaluronsäure. Wenn ich versuche zu schlafen, klebe beim Lutschen ganz gern eine GeloRevoice von innen an den Gaumen. Wenn man nach ein oder zwei Stunden aufwacht, klebt immer noch ein Rest von dieser Schleimquelle im Mund und kleistert das staubtrockene Hustenreizgefühl zu.
Aber die entscheidende Hilfe bringt nur die rezeptpflichtige chemische Keule mit Codein. So war ich überglücklich, heute aus der Apotheke ein Fläschchen „Paracodein N-Tropfen“ zu bekommen. Der Arzt, der mir das verschrieb, klärte umsichtig darüber auf, mit dem Zeug im Organismus, keine schweren Maschinen zu bedienen oder Auto zu fahren, aber glücklicherweise stellt sich die Frage bei einer Quarantäne ohnehin nicht.
Das Omikron-Geschehen rollt unterdessen wieder einmal genauso durch Deutschland, wie es von den Experten seit Wochen prognostiziert wurde.
Allein Hamburg meldet heute 1622 neue Fälle und 14 Tote.
Offiziell lässt sich das nicht so leicht feststellen. Der
Anteil der Omikron-Variante der sequenzierten PCR-Test-Proben, liegt aktuell
bei 9,5%.
Aber die neusten Zahlen beziehen sich auf vor 14 Tagen genommene Test (!) und
aktuell gibt es noch nicht mal Klarheit über die Corona-Infektionslage, weil
die digitale und Gesundheitsstruktur in Deutschland nach 12 Jahren FDP/CDU/CSU-Besetzung
der für die Gesundheitsämter und Digitalisierung zuständigen Ministerien
(Rösler, Bahr, Gröhe, Spahn), technisch hinter dritte-Welt-Ländern zurück
liegt.
Die wahre Inzidenz dürfte daher dreimal so hoch sein, wie die offiziell vom RKI festgestellte Zahl.
[….] Weltärzte-Chef: Deutschland ist gerade „mehr als peinlich“
Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, hält es für „mehr als peinlich“, dass Deutschland über die Feiertage keine validen Zahlen zur Entwicklung der Corona-Pandemie hat. „Wir haben ein riesiges Digitalisierungsproblem nach wie vor in Deutschland“, sagte er am Donnerstag im Deutschlandfunk. Dass es über die Feiertage keine vernünftigen Zahlen gebe, liege auch am Föderalismus, an unterschiedlichen Meldesystemen in den einzelnen Bundesländern. „Hier hätte man in den letzten eineinhalb Jahren wirklich mehr machen können“, sagte Montgomery. Das Fehlen der Zahlen sei auch ein Problem, weil die Politik auf deren Basis Gesetze mache, die gerichtsfest sein müssten. [….]
Deutschland wird noch lange unter der katastrophalen Merkel-Kanzlerschaft zu leiden haben.
In den nächsten Tagen und Wochen werden sich verdammt viele Menschen in Deutschland mit Impfdurchbrüchen plagen.
An dieser Stelle der Hinweis, daß die Antigen-Selbsttests offenbar wegen der vielen Mutationen am Spike-Protein nicht ganz zuverlässig Omikron detektieren.
Ein kleiner Trick schafft Abhilfe. Eine noch nicht endgültig überprüfte Studie aus Kapstadt besagt, daß bei Nasenanstrichen nur 86% der PCR-Tests positiv sind, aber 100% der Speichelproben von Omikron-Infizierten. Offenbar ist die Erreger-Konzentration im Speichel also höher als im Nasensekret. Bei den handelsüblichen AG-Selbsttests zum Nasenabstrich, sollte man den Tupfer vorher zusätzlich mit Speichel versehen, dann in die Nasenlöcher gehen und wie üblich fortfahren.
[….] Selbst wenn Omikron deutlich seltener zu schweren Krankheitsverläufen führen sollte, sei eine hohe Zahl der Krankenhauseinweisungen zu erwarten, wenn die Infektionszahlen sehr hoch stiegen. Ohne Verhaltensänderungen der Bevölkerung oder politisch gesetzte Schutzmaßnahmen müsse die Krankheitslast durch das Omikron-Virus 90 Prozent geringer sein als durch Delta, damit ein Kollaps der Gesundheitsversorgung ausbleibe - danach sieht es aber bislang nicht aus. Die Perspektive für die kommenden Wochen ist somit ziemlich düster. Langfristig könnte Omikron aber auch den Ausweg aus der Pandemie weisen: Ein Virus, dass sich so gut auch in der bereits geimpften oder genesenen Bevölkerung ausbreitet, hat das Potenzial, nahezu alle Menschen zu infizieren. Zudem weisen Daten aus Südafrika darauf hin, dass Menschen nach einer Omikron-Infektion sehr gut auch vor den anderen bekannten Virusvarianten geschützt sind. Für die Geimpften wäre das ein natürlicher Immun-Booster, für die Ungeimpften der mitunter gefährliche Erstkontakt mit dem Erreger. Was die Impfkampagne nicht hinbekommt, schafft die Natur womöglich auf ihre Weise. [….] Während Geimpfte und Genesene Omikron-Infektionen nach bisherigem Anschein in den allermeisten Fällen gut überstehen, ist die Variante für immun-naive Menschen wahrscheinlich ähnlich gefährlich wie Delta. "Vielleicht auch etwas weniger", sagt der Immunologe Reinhold Förster von der Medizinischen Hochschule Hannover. Doch die schiere Anzahl der Patienten kann bei einer massiven Omikron-Welle zu einem Problem werden. [….]
Es ist, wie Drosten sagte: Omikron schreibt jetzt die Regeln.
Noch. Möglicherweise ruhen wir uns im Sommer auf der Vorstellung einer kontrollierbaren Endemie aus und werden ob unserer egoistischen Kurzsicht, den Entwicklungsländern keine Corona-Vakzine abzugeben, mit einer neuen Mutante konfrontiert, die ansteckender als Omikron und tödlicher als Delta ist. Die nicht von den herkömmlichen Tests erkannt wird und die von Impfungen nicht gebremst wird.
Eins ist jetzt schon sicher: In dem Fall werden wir wieder nicht vorbereitet sein und von vielen Gesundheitsministern hören, daß damit nun wirklich niemand rechnen konnte. Die Schulen werden keine Luftfilter und kein W-Lan haben, immer mehr Intensivstation personell kollabiert sein, die AfD wird die Entwicklung hysterisch als „Panikmache“ diskreditieren und Wolfgang Kubicki wird alle Gegenmaßnahmen als verfassungswidrig brandmarken.
Da wenigstens keine Scheuers, Spahns und Karliczeks mehr amtieren, wird womöglich die Impfkampagne zur vierten und fünften Auffrischung besser funktionieren, aber wenn eine neue Mutante tödlich genug ist, nützt das auch nichts mehr.
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