An erster Stelle bedanke ich mich für die Tipps und Ratschläge und guten Wünsche, die ich nach meinem Bericht von gestern bekommen habe.
Mein Eindruck, daß sich die Krankheitssymptome von Omikron und Delta signifikant unterscheiden, manifestiert sich weiter.
Die Medizinredakteurin „Die m. d. Text zickt“ twittert:
[….] Das Miese an #Omikron ist übrigens die Abwesenheit gelernter Symptome. Geschmacksverlust tritt z.B. quasi nie auf!
Achtet stattdessen auf
- Nachtschweiß (!)
- extreme Müdigkeit
- Halskratzen
- Gliederschmerzen (v.a. im unteren Rücken)
- Schnupfen/Niesen
- Kopfschmerzen [….]
Meine drei großen Symptome sind
· Enorme, andauernde Kopfschmerzen.
· Nase entweder vollständig verstopft oder laufend.
· Ständiger Hustenreiz, Krampfhusten.
Ich bestätige also drei von sechs. Nachtschweiß war nur zweimal leicht der Fall, als ich allerdings auch mit Fieber um die 39° aufwachte. Das Fieber ging aber jeweils schnell wieder runter. Generell habe ich ein schlechteres Gefühl für meine Körpertemperatur als üblich. Von den ersten 39,1° war ich vollkommen überrascht, hatte höchstens leicht erhöhte Temperatur erwartet. Mehrfach dachte ich auch, einen heftigen Fieberschub zu haben und maß doch nur 37°.
Da ich mich noch vage an meine Pharmakokinetik-Vorlesung im Studium erinnere, meine ich bei üblichen Schmerzmitteln und Fiebersenkern möglichst den therapeutisch wirksamen Konzentrationsbereich halten zu müssen. Also keine Kombi-Präparate, bei denen die einzelnen Wirkstoffe zu niedrig dosiert sind, nicht zu viele Pillen auf einmal, keine zu großen Pausen zwischen den Einnahmen, da der Konzentrationspegel im Blut sonst immer unter den minimal therapeutischen Bereich sinkt.
Meine persönlichen Erkältungserfahrungswerte der letzten 30 Jahre besagen: Auf Acetylsalicylsäure (ASS) konzentrieren, Ibuprofen und Paracetamol weglassen, immer 1000 mg als Einzeldosis und bei heftigen Beschwerden viermal am Tag 1g; immer gleich mit einer Gelomyrtol Forte zusammen, um die Nase frei zu bekommen und Sputum zu lösen.
Überraschenderweise zeigte ASS bei meinen brummenden Omikron-Kopfschmerzen, die insbesondere im Stirnbereich und an den Ohren sitzen und sich wie ein heftiger Überdruck anfühlen, gar keinen Effekt.
Ibuprofen aber schon. Vier Tage habe das Mittel klar über die empfohlene Tagesdosis eingeworfen, fühlte aber auch immer anschließend eine Erleichterung. Heute, Tag 5, nach den ersten deutlichen Symptomen, klingen die Beschwerden erstmals etwas ab und ich kam bisher mit 400 mg Ibuprofen aus.
Offiziell weiß ich noch nicht, ob ich Delta oder Omikron habe, sondern kann nur mein positives Corona-PCR-Test-Ergebnis auf der Befundliste einsehen.
Das sieht heute beispielsweise so aus:
(Laborergebnisse vom 25.12.2021)
Der herkömmliche "Real-time Reverse Transkriptase Polymerase-Kettenreaktion"-Test (PCR) erkennt auch die Omikron-Mutante sicher als Sars-CoV2. Es muss aber anschließend eine Sequenzierung durchgeführt werden, um die Mutante zu bestimmen.
Modifizierte PCR-Tests können aber anhand spezifisch ausgetauschter Aminosäuren am S-Protein auch ohne umständliche Sequenzierung die Mutante bestimmen. Ich weiß aber nicht, welche PCR-Tests das Hamburger Labor, das meine Probe untersuchte, verwendet.
Einen Kontakt zum Gesundheitsamt oder einem Arzt gab es bisher noch nicht. Offenbar herrscht dort noch Chaos.
Die Laborseite der 116117 bittet inständig darum, nicht dort anzurufen.
Also verhalte ich mich gemäß der dort aufgeschriebenen Spiegelstriche:
[….] Ihr Testergebnis ist positiv
Bleiben Sie zu Hause und vermeiden Sie, soweit es geht, soziale Kontakte.
Das Labor informiert das zuständige Gesundheitsamt, das sich bei positiven Befunden mit Ihnen in Verbindung setzt und ruft Sie an.
Das Gesundheitsamt wird sich telefonisch bei Ihnen melden und Ihren Gesundheitszustand erfragen. Sie bekommen auch Hinweise, wie Sie sich verhalten sollen.
Bei anhaltenden oder sich verstärkenden Krankheitssymptomen können Sie sich auch an die 116 117 oder an Ihren Hausarzt für eine ärztliche Beratung wenden. Bei keinen oder milden Symptomen sehen Sie bitte von einem Anruf des ärztlichen Bereitschaftsdienstes (116 117) ab, um die Leitung für ambulante Notfälle freizuhalten.
Wenn sich ihr Gesundheitszustand stark verschlechtert, rufen Sie den Rettungsdienst 112. [….]
Die letzte Woche hatte ich eher aus Faulheit, denn Unfähigkeit nur kalt gegessen. Der Appetit ist ohnehin eingeschränkt. Bananen, Weintrauben, WASA-Cracker, alles, das Fingerfood-tauglich ist. Krümelige Konsistenz ist wegen des andauernden Hustenreizes sehr unangenehm.
Am allerliebsten gieße ich kochendes Wasser mit einem Löffel Knorr-Delikatessbrühe in eine große Tasse. Das schmeckt, rutscht, wärmt, beruhigt den Hals.
Nur der arme Karl Lauterbach tut mir Leid; die fortwährenden konzentrierten heißen Salz-Schübe in meinen Organismus, müssen für den strikt Salzlos lebenden Mann das pure Grauen sein.
Morgen mehr.
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