Ausnahmsweise mal wieder was in eigener Sache:
Blöderweise hatte ich gerade einen positiven Covid19-Antigentest. Das ist insofern bedauerlich, weil ich mich wirklich mies fühle. Es ist wie eine schwere Grippe.
Andererseits kann ich natürlich froh sein doppelt geimpft zu sein; das wird mutmaßlich den Verlauf abmildern und hält meine Sauerstoffsättigung aufrecht.
Mein Booster-Termin ist am 31.12.. Schade, den werde ich mutmaßlich absagen müssen.
Da ich sowohl Sozialphobiker, als auch „Corona-Woke“ bin, verhalte ich mich immer extrem vorsichtig, setzte schon in der Wohnung die FFP-Maske auf, bevor ich raus gehen, fasse keine Türklinke mit bloßen Händen an, halte penibel Abstand und bade meine Hände dauernd in Sterillium. Private Treffen, essen gehen, Kino, Theater, Disco, Fußballstadion oder Gyms sind für mich ohnehin Tabu.
Auch in diesem Blog hatte ich mich schon über die unvorsichtigen Hanseatischen Mitbürger beklagt, die ich meide, wie der Teufel das Weihwasser.
(…..) Hamburger, die dicht gedrängt wie Ölsardinen
den ganzen Abend ohne Masken zusammen am Mühlenkamp in Hamburg-Winterhude
Glühwein saufen, sind zwar weniger aggressiv und unangenehm, als die
Fackel-Spazierer im sächsischen Freital
oder dem thüringischen Hildburghausen, aber unter
Infektions-Gesichtspunkten genauso verblödet. (……)
(Was ist bloß in Hamburg los?, 19.12.2021)
Daß es mich nun trotzdem erwischt hat, zeigt wieder einmal wie verlässlich die Prognosen der Modellierer und Epidemiologen eintreten. Omikron ist so ansteckend, daß es jeden erwischen wird, der nicht völlig isoliert ist.
[….] Nach Einschätzung des Bonner Virologen Hendrik Streeck sollte sich jeder Bürger darauf vorbereiten, in seinem Leben mal positiv auf das Coronavirus getestet zu werden. „Wir müssen uns - so glaube ich - damit abfinden, dass jeder in Deutschland mit dem Virus in den nächsten Jahren immer mal wieder in Kontakt kommen wird“, sagte Streeck der Deutschen Presse-Agentur: „Allerdings sollten Infektionen, die bei Geimpften, Genesenen und gerade in den Sommermonaten auftreten, keine großen Probleme bereiten.“ Auch wenn man nicht jeden schweren Verlauf verhindern könne, sagte Streeck. [….]
Da Omikron sich von Dänemark aus verbreitet, bin ich in Hamburg aufgrund der geographischen Lage und des Weihnachts-Reiseverkehrs natürlich prädestiniert, mir eine Sars-CoV-II einzufangen.
[….] Neue RKI-Daten zeigen: Hamburg ist größter Omikron-Hotspot! Die als besorgniserregend eingestufte Corona-Mutation Omikron verbreitet sich immer stärker in Deutschland. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete von Mittwoch auf Donnerstag 810 weitere Fälle der Variante, die Gesamtzahl liegt bei 3198. Am stärksten ist Omikron laut RKI eindeutig in Hamburg verbreitet.
458 Fälle gibt es demnach bislang in der Hansestadt. Der Großteil, 403 Infektionen, wurde durch eine variantenspezifische PCR-Testung ermittelt, muss aber noch durch eine Sequenzierung bestätigt werden (sog. „Verdachtsfälle“). Bei 55 Hamburger Fällen ist dieser Nachweis bereits erfolgt.
Mit 458 liegt Hamburg bundesweit auf Rang drei, hinter Nordrhein-Westfalen (1108 Fälle) und Bayern (595). Setzt man die Omikron-Infektionen aber ins Verhältnis zur Einwohnerzahl, ist die Hansestadt klarer Spitzenreiter: In Hamburg entfallen auf 100.000 Einwohner 24,1 Omikron-Fälle, im bundesweiten Durchschnitt sind es nur 3,84. Bremen kommt auf 9,3 Omikron-Fälle pro 100.000 Einwohner, NRW auf 6,2; Bayern auf 4,5. [….]
Den Krankheitsverlauf lasse ich jetzt stoisch über mich ergehen. In den nächsten 36 Stunden bekomme ich Besuch vom Gesundheitsamt, die einen PCR-Test durchführen werden und ggf. weitere Maßnahmen einleiten werden.
Der nächste verfügbare ambulante PCR-Termin wäre erst in vier bis fünf Tagen verfügbar gewesen; in einer Gegend, in der man so gut wie gar nicht parken kann. Ich muss aber allein mit dem Auto fahren, da ich mit Vollbild Corona natürlich nicht zu einem Taxifahrer, oder gar in einen Bus steigen könnte. Sehr weit von der Praxis entfernt zu parken, wollte ich aber nicht riskieren, weil ich nicht gut genug in Form bin, um lange zu Fuß zu gehen. Daher habe ich das Gesundheitsamt zu mir bestellt und bin sehr froh über die noch funktionierende kritische Infrastruktur.
Das könnte sich aber recht bald ändern, weil es immer noch auf politischer Ebene von Bremsern wimmelt.
Karl Lauterbach, die neue Nummer Drei des Politiker-Beliebtheitsrankings, betont in diesen Tagen richtigerweise, daß nicht „die Wissenschaftler“, sondern die Politik über die Corona-Maßnahmen entscheidet.
Leider gibt es da die bremsende FDP in der Bundesregierung, die Feiglinge in der Ministerpräsidentenkonferenz, die sich nicht trauen, ihren Landeskindern schlechte Nachrichten zu überbringen und zu allem Übel den Wirtschaftslobbyisten Friedrich Merz.
Ein Mitglied der Merz-Partei, der stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Mecklenburg-Vorpommerns Sascha Ott, gibt dabei ein besonders erbärmliches Bild ab, indem er die Covidioten und Impfgegner, die uns diese Vierte Welle durch die viel zu niedrige Impfquote überhaupt erst beschert haben, ausdrücklich lobt.
[….] Mecklenburg-Vorpommerns CDU-Landesvize Sascha Ott hat sich mit den Protesten gegen die Coronamaßnahmen solidarisiert [….]. »Ich bin dankbar, dass sich die Mitte der Gesellschaft erhebt und auf die Straße geht«, heißt es laut der Nachrichtenagentur dpa in einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung Otts. Unter dem Deckmantel der Pandemie werde die Freiheit dauerhaft beschnitten und in Berlin ein »Neues Deutschland« aus der Taufe gehoben. »Lassen wir diesen Augenblick also nicht ungenutzt! – ›Wir schaffen das‹ – aber nur in Freiheit!«, schrieb Ott. [….] Bei Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen hatte es zuletzt immer wieder Ausschreitungen gegeben, die Proteste sind vielerorts von Verschwörungsanhängern und Rechtsextremen unterwandert, mehrmals wurden Polizisten verletzt. [….] Ott ist Sprecher des Konservativen Kreises der CDU Mecklenburg-Vorpommerns. [….]
Ministerpräsidenten Manuela Schwesig tat offensichtlich das einzig Richtige, als sie nach der Landtagswahl vom 26.09.2021 den bisherigen rechtskonservativen Amthor-Ott-Koalitionspartner CDU in die Opposition verbannte und sich für eine rotrote Landesregierung entschied.
Die Spahn-Scheuer-Laschet-Söder-Merz-Ott-Union muss unbedingt von sämtlichen Regierungsbänken ferngehalten werden.
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