Meine Käseverkäuferin hatte heute richtig gute Laune, als sie meine Auberginen in Knoblauch-Joghurt abwog.
Endlich purzele die elende 2G-Regelung; sogar Lauterbach halte den Omikron-Scheitelpunkt für überschritten und, mal ehrlich, diese Variante sei doch nun wirklich harmlos.
Als Impfdruchbrüchler wundere ich mich immer, mit welcher Selbstverständlichkeit diejenigen, die noch nicht an Covid19 erkrankt waren, das Omikron-Virus für eine niedliche kleine entfernte Cousine des ursprünglichen Virus-Typs halten.
Ich hatte keine Vorerkrankungen, bin noch nicht uralt, und außerdem wurden mir im Spätsommer 2021 zwei BioNTech-Spritzen in den Arm gedrückt. Als mich Ende Dezember dennoch Omikron erwischte, war ich wochenlang richtig krank. Nicht so krank, daß ich befürchtete zu ersticken und ins Krankenhaus gemusst hätte, aber der „harmlose Verlauf“ streckte mich doch für gute drei Wochen so nieder, daß ich wirklich konsequent im Bett lag. Mit bösen Schmerzen ununterbrochenem Husten, Fieber.
Bekanntlich sind die Krankheitsverläufe individuell unterschiedlich, aber ich habe genügend Schilderungen von Omikron-Impfdurchbrüchen gelesen, denen es sogar noch schlechter als mir ging. Es gibt keinen Anlass, sich plötzlich in Sicherheit zu wiegen, anzunehmen, die Virusbedrohung löse sich einfach in Wohlgefallen auf.
Die knapp 20% ungeimpften Hamburger, die sich in einer Stadt mit zeitweise 200.000 gleichzeitig Infizierten bewegten, spielen mit dem Feuer.
Das kann auch schief gehen. Ungeimpfte können an Omikron sterben.
Wir haben inzwischen 120.000 Corona-Tote in Deutschland.
Wer ist denn heute immer noch so geistesgestört, sich partout nicht impfen zu
lassen?
Nun, es gibt sie: Ossis, Ungebildete, Rechtsradikale, AfDioten und Evangelikale.
Während Evangelische in Deutschland liberaler als die RKK erscheinen, ist es in den USA umgekehrt. Dort sind diese sektiererischen Protestanten, die die Bibel wörtlich auslegen, Trump verehren und gegen jedes bürgerrechtliche Anliegen protestieren, ganz ganz rechts außen im politischen Spektrum angekommen. Die Heimat Palins, Bachmanns, Boeberts und MTGs verfügt über keinerlei Restverstand mehr.
Impfen lassen wollen sie sich nicht, schon allein, weil Menschen mit Bildung und zudem Demokraten eine Impfung dringend empfehlen.
[….] Die Impfquote ist bei weißen Evangelikalen in den Vereinigten Staaten am niedrigsten. Zu dem Ergebnis kommt das „Pew Research Center“ (Washington) in einer repräsentativen Studie. Demnach haben bisher 62 Prozent der erwachsenen weißen Evangelikalen mindestens eine Dosis eines Corona-Vakzins erhalten. Bei den weißen „Mainline“-Protestanten liegt der Wert dagegen bei 77 Prozent, bei Katholiken sogar bei 85 Prozent und damit höher als bei Konfessionslosen (80 Prozent). [….]
Das kann schon für den ein oder anderen Darwin-Award reichen, wenn die Maskenverweigerer, die auch noch weit überdurchschnittlich an Adipositas und Diabetes leiden, immer noch hartnäckig eine Impfung verweigern.
Auch in Deutschland konzentrieren sich Schwurbler und Aluhüte auch in den Reihen der Pietisten und Evangelikalen.
[….] Unter evangelischen Pietisten und Evangelikalen gibt es nach Ansicht des ehemaligen Präses des pietistisch geprägten Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Michael Diener, überdurchschnittlich viele Menschen, die dem Impfen skeptisch bis rigide ablehnend gegenüberstehen. Diese Impfgegner seien zwar auch unter den theologisch konservativen Christen eine Minderheit, sagte der Dekan des Pfälzer Kirchenbezirks Germersheim dem Evangelischen Pressedienst (epd). Doch ihr Anteil sei höher als im evangelischen Durchschnitt. Auf Nachfrage von PRO erklärte Diener am Sonntag, dass er sich bei seiner Einschätzung auf eigene Beobachtungen zu Gebieten mit regionaler Frömmigkeitsprägung – darunter das Erzgebirge, das Siegerland und Teile Württembergs –, Gespräche mit Verantwortlichen, eigenen Begegnungen und Erfahrungen in den sozialen Medien stütze. [….]
Wenn Evangelikalioten selbst dazu beitragen, sich aus dem menschlichen Genom auszumendeln, wäre uns allen geholfen.
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