Sonntag, 7. Mai 2023

CSU erneut auf rechtsextremen Abwegen.

 

Es ist nicht möglich zu entscheiden, welcher Floridaner, Trump oder DeSantis, schlimmer ist, weil das Adjektiv „schlimm“ für beide viel zu harmlos ist. 

Sowohl der zweimal impeachte, zweimalige Wahlverlierer-Expräsident, als auch der gegenwärtige Gouverneur von Florida, sind zutiefst durchtriebene, antidemokratische, von Hass zerfressene, bösartige, homophobe, misogyne, sadistische, skrupellose, extrem verlogene, sich an Gewalt erfreuende, antihumanistische, heuchelnde, waffenwahnsinnige, rechtsradikale, menschenverachtende, antisemitische Rassisten. 

Trump, 76, ist insofern gefährlicher, daß er bekannter ist und sich auf eine größere Wählerbasis stützt, die ihn kultisch verehrt.

DeSantis, 44, ist dafür wesentlich jünger, noch nicht senil und nicht ganz so fürchterlich verblödet wie der 22 Jahre ältere IQ45. Dadurch steht er sich weniger selbst im Weg und fabriziert als Regierungschef ein menschenverachtendes Gesetz nach dem nächsten. 

Nichtweiße, Nichtheterosexuelle, Nichtchristliche, Nichtmännliche, Nichtverdummte haben in seinem Bundestaat; einer dystopischen  Wiederauflage Deutschlands 1933-1945; nur noch die Wahl zwischen täglichen schweren Diskriminierungen und Auswandern.

Das Wort „schwul“ darf noch nicht mal mehr ausgesprochen werden, ganze Schulbibliotheken werden geleert, weil so viele Bücher in Florida verboten sind.

Zehnjährige vergewaltigte Mädchen werden gezwungen das Kind auszutragen, Transgender-Teenager können ihren Eltern weggenommen werden.

Es gibt keine radikale Maßnahme, die zu absurd für das Florida des Ron DeSantis wäre.


[….] Ist der Anblick der "David"-Statue von Michelangelo Schulkindern zuzumuten? Ja, entschied die Leiterin einer Privatschule im US-Bundestaat Florida. Nun ist sie nach Beschwerden von Eltern ihren Job los.

"Seit dem 16. Jahrhundert wird das öffentlich ausgestellt", fragt eine TV-Moderatorin, "warum ist das plötzlich ein Problem?" Tatsächlich sieht Michelangelos "David" aus wie immer: Über fünf Meter groß ist die Statue, sehr schön und sehr nackt. Aber ist dieser Anblick elf- und zwölfjährigen Schulkindern zuzumuten? [….] Die Tallahassee Classical School ist eine christlich ausgerichtete Privatschule in Florida. Leiterin Hope Carrasquilla war offenbar noch kein Jahr im Amt. Vorige Woche wurde sie dann vom Schulrat vor die Wahl gestellt, freiwillig zu gehen oder gefeuert zu werden. Sie habe sich für die Kündigung entschieden, berichten US-Medien. [….] Der Bundesstaat Florida macht immer wieder Schlagzeilen wegen seiner besonders konservativen Schulpolitik. Bücher, die sich mit sexueller Ausrichtung beschäftigen, sind aus Büchereien verbannt worden. Auch die Frage, wie über Rassismus unterrichtet wird, ist ein kontroverses Thema. [….]

(Tagesschau, 27.03.2023)

Rechtsradikale, antisemitische, homophobe, antidemokratische, misogyne Autokraten, die gegen Pressefreiheit und Gewaltenteilung agitieren, üben schon immer eine Faszination auf die bayerische Staatspartei CSU aus. Franz-Josef Strauß kungelte ebenso mit dem rassistischen Burenregime Südafrikas, wie mit faschistoiden Diktatoren in Südamerika. Stoiber liebte die antisemitische FPÖ und Horst Seehofer bewunderte den Putinisten Orbán, der freie Presse und unabhängige Justiz abschaffte, so sehr, daß er zu beinahe jedem CSU-Parteitag als Ehrengast geladen wurde.

[….] Der Mann, der die Christsozialen inspiriert, ist häufiger Gast auf ihren Klausuren. Der deutliche Sieg von Viktor Orbán in Ungarn beweise, "dass Konsequenz honoriert wird", sagt Seehofer. Der Premier habe "Kurs gehalten, das schätzt die Bevölkerung". Dazu gehört freilich auch ein harter Kurs in der Flüchtlingspolitik. Er werde Orbán im Namen der CSU gratulieren, kündigt Seehofer noch an. Ein anderer hat das schon getan.  Bereits in der Wahlnacht sandte der CSU-Ehrenvorsitzende Edmund Stoiber Glückwünsche nach Budapest. Orbán habe die wirtschaftliche Lage seines Landes verbessert, auch das sei ein Grund für seinen Erfolg, analysiert Stoiber. Auf der einen Seite also eine rigide Flüchtlingspolitik und auf der anderen das Umwerben der eigenen Bevölkerung - obwohl Orbán auch von CSU-Politikern kritisch gesehen wird, hat man in München aufmerksam registriert, wie er die Parlamentswahl dominierte. "Nichts ist eine stärkere Bestätigung als der Erfolg an der Wahlurne", sagt Seehofer.  [….]

(SZ, 09.04.2018)

Wenig überraschend also, daß auch der neue Nazi-Star aus Florida die CSU-Granden magisch anzieht. Andreas Scheuer, der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Florian Hahn, und die Vize-Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Dorothee Bär, alles CSU, küssten Ron Death-Santis gestern den Hintern.

[….] Freundlich lächelnd stehen sie neben ihm aufgereiht: Ein Treffen mehrerer CSU-Politiker mit dem Gouverneur des US-Bundesstaats Florida, Ron DeSantis, hat Kritik ausgelöst. »Wenn die Politik von DeSantis ein Vorbild für die CSU ist, dann gute Nacht«, sagte der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. »Der Rechtsaußen-Politiker führt in Florida einen Kulturkampf gegen Frauen und gegen Lesben, Schwule und transgeschlechtliche Menschen. Seine Gesetze sind eine akute Bedrohung für Minderheiten.« [….]

(SPON, 06.05.2023)

Es wächst zusammen, was zusammen gehört.

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