Mittwoch, 22. April 2015

Spitzenheuchler

Wie lustig, auf dem Marsch immer weiter nach rechts-außen ist Ex-CDU-Mitglied, Ex-Bundesgeschäftsführer des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Ex-Ressortleiter des Rheinischen Merkurs, Ex-Ressortleiter von Christ und Welt, Ex-Chefredakteur der Rhein-Zeitung, Ex-Moderator der Münchner Runde, Ex-Vizevorsitzender der Joseph-Höffner-Gesellschaft, Ex-Dozent für Medienethik der Macromedia Hochschule, Ex-KTV-Geschäftsführer, Ex-Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken in der CDU (AEK) und Noch-BILD-Kolumnist (an der Seite von Blitzbirne Käßmann und Sympath FJ Wagner) Martin Lohmann mal wieder in den Medien aufgetaucht.
 
Man kennt den 58-Jährigen schon seit Dekaden als sehr konservativen Journalisten.
Genau  wie sein kaum älterer irrer Katholiban-Kollege Matthias Matussek, wird Lohmann aber kontinuierlich extremistischer. Galten frühere Arbeitgeber wie BR oder Rheinzeitung noch als einigermaßen seriös, so sind seine Engagements bei der Katholiban-Zeitschrift „Die Neue Ordnung“ und KTV weit außerhalb des Spektrums, zu dem man Bürger des demokratischen Spektrums zählen würde.

Sich ganz der Katholo-Tradiszene hingebend widmet sich Lohmann nun dem Kampf gegen Schwule und Lesben, gegen Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und Liberalismus.
Für ihn zählt nur noch die Bibel. Natürlich in der Rosinenpicker-Version – die Passagen, die nicht in sein ultrakonservatives Weltbild passen, ignoriert er.
Andere Stellen, die zum Beispiel Schwule verdammen dürfe man nicht ignorieren, da es ja in der Bibel stehe.
Konservatismus ist immer auch eine Form von Schizophrenie.


Lohmanns ganzes Streben gilt der Verkündigung des Evangeliums, der Botschaft Gottes. Eine so überzeugende und Göttliche Nachricht, daß sich ihr alles andere unterordnen muß.

Wie bei allen Topreligioten ist der Versuch seine Religion möglichst konsequent zu verbreiten und durchzusetzendie reine Heuchelei.
Denn, wenn sie wirklich so überzeugt vom Evangelium WÄREN, wenn Jesus wirklich so göttlich wäre, müßte die Kenntnis seiner Lehren jeden beeindrucken.
Das Gegenteil ist aber der Fall. Das Evangelium wirkt eher dröge auf die meisten Zuhörer. Von allein mag kaum jemand Gottes Lehren folgen.
Es muß schon Zwang angewendet werden.
Deswegen lassen Juden und Muslime auch ihre Söhne im Säuglings- oder Kinderalter beschneiden.
Wartete man ab, bis sie erwachsen sind und selbst entscheiden könnten, wäre zu befürchten, daß kaum jemand an seinem Penis herumschneiden lassen wolle.

Bei Lohmanns Christen-Ansichten ist es genauso.
Er glaubt in Wahrheit gar nicht, daß es irgendjemand überzeugen könnte, was sein Gott will. Er weiß, daß die Bibel niemand hinter dem Ofen hervor lockt, er ahnt wie sinnlos und wirr viele seiner Thesen wirken. Er vertraut also eben gerade nicht auf Gott und das Evangelium. Er will stattdessen auf Nummer sicher gehen und seine Bibelauslegung mit Zwang und Verboten durchprügeln.

Homoehe?
Wenn es denn so schlimm wäre und der liebe Gott so überzeugend dagegen argumentierte, dann würden doch Christen von allein darauf verzichten gleichgeschlechtlich zu heiraten.
Tun sie aber nicht. Lohmann will ein Verbot.

Verhütung?
Wenn es denn so schlimm wäre und der liebe Gott so überzeugend dagegen argumentierte, dann würden doch Christen keineswegs Pille und Kondom verwenden.

Schwangerschaftsabbruch?
Wenn es denn so schlimm wäre und der liebe Gott so überzeugend dagegen argumentierte, dann würden doch keine Christen so etwas erwägen.

Und nun das Leben an sich.
Wie allen Tradis geht Lohmann Mitgefühl völlig ab.
Er toleriert nicht nur keine anderen Meinungen, er akzeptiert sie auch nicht.
In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht will Lohmann nun Suizid und jede Form der Beihilfe dazu gesetzlich verbieten lassen.
Jeder Mensch soll mit maximal möglicher Qual sein Leben bis ins unwürdigste und schmerzensreichste Stadium fortführen.
Daß Christen das von allein tun sollten, als Hommage an den Gott, der ihnen das Leben „schenkte“ glaubt also auch Lohmann nicht. Er traut eben seinem eigenen Gott nicht und will lieber mit bundesdeutschen Gesetzen nachhelfen. Die hält er offenbar im Zweifelsfall doch für wesentlich und den albernen Geboten der Bibel für überlegen.

Ein Verbot jeglicher Beihilfe zum Selbstmord hat der Bundesverband Lebensrecht (Berlin) auf einer Fachtagung in Hamburg gefordert. Die Tagung fand aus Anlass der „Woche für das Leben“ (18. bis 25. April) statt, die unter dem Motto „Sterben in Würde“ steht. […..] Suizidbeihilfe ist in Deutschland nicht strafbar. Auf Kritik stoßen jedoch Aktivitäten der Schweizer Sterbehilfeorganisation Dignitas und des Hamburger Vereins „Sterbehilfe Deutschland“, die eine Suizidbegleitung anbieten. „Ärzte dürfen nicht zu einer Lebensgefahr werden, sondern sind Helfer zum Leben“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Martin Lohmann (Bonn).
  
Ich frage mich wie Lohmann eine Straftat Suizid bestrafen will. Todesstrafe vielleicht?

Lohmann, ich sage Dir: Man kann nie tiefer fallen als in Gottes Hände. Also habe doch auch Du mal Vertrauen zu Deinem Jesulein, daß er sich schon durchsetzen wird.
Es ist reinste Blasphemie, wenn Du meinst Gottes Job besser zu können und nun ein Bundesgesetz anregst, weil Du Gottes Gesetze für zu lahm und zu wenig überzeugend findest!

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