Montag, 21. April 2014

Geistige Giganten des Konservatismus Teil XIII


 Geistig zurückgebliebene Radikalinskis wie Palin und Bachmann, sowie bösartige ultrarechte Demagogen und Lügner wie Rubio und Ryan sind für die Wähler aus der Mitte einfach zu extrem.

Andererseits vertreiben die wenigen verbliebenen Republikaner, die noch halbwegs zurechnungsfähig sind – wie zum Beispiel der neue Verteidigungsminister Chuck Hagel oder der einstige Hoffnungsträger Chris Christie - die fanatisierten Teebeutler von den Urnen.

Schwer vorstellbar, daß sich demnächst eine republikanische Führungsfigur finden läßt, die wie einst Ronald Reagan das ganze GOP-Spektrum abdeckt.
Das Spektrum ist nämlich breiter und bunter geworden.

Langfristig wird eine zerfasernde GOP die Mehrheitsfähigkeit verlieren und den Demokraten wieder Mehrheiten in beiden Kongresskammern ermöglichen.
Sie könnten sich dann auch wieder ein bißchen nach links orientieren – so wie es sich die Basis wünscht.

Dann könnte es wieder voran gehen in Amerika.

Der zwölfte geistige Gigant des Konservatismus (GGK), den ich in dieser neuen Reihe vorstellen möchte bringt alles mit, das man sich von einem amerikanischen Fundi wünscht:

Paul Collins Broun Jr. (* 14. Mai 1946) kommt aus dem 110 %igen GOPer-Staat Georgia, den er seit sieben Jahren im US-Kongress vertritt, schickt sich an US-Senator zu werden, gehört zur Tea-Party-Convention und weiß als Humanmediziner Bescheid über Urknall und Evolution. Er MUSS darüber auch Bescheid wissen, denn er ist Mitglied im "Committee on Science, Space and Technology". Man kann froh sein, daß der Kongress der stärksten Wirtschaftsmacht der Erde solche Fachleute einsetzt.


Das sind nämlich alles Lügen aus dem tiefsten Höllenkreis („Pit Of Hell“).
Das Universum wurde nämlich in genau sechs Tagen von Gott erschaffen.

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Ebenfalls im Rennen ist Paul Broun, auch er ein Mediziner. Broun will als Senator endlich mit der gefährlichen Pseudowissenschaft aufräumen, die Kindern von der Regierung Obama eingetrichtert werde: In einem Internet-Video erklärt er vor einer Wand aus präparierten Tierköpfen, weshalb „Evolution, Embryologie und die Urknall-Theorie“ allesamt „Lügen direkt aus dem Schlund der Hölle“ seien. Broun hat Obama mit Hitler verglichen und verlost in seinem Wahlkampf ein AR-15-Maschinengewehr – eine Waffe jenen Typs, wie sie beim Schulmassaker von Newtown Verwendung fand und die Obama verbieten lassen wollte.
Der Staat als Unterdrücker, der Präsident als Diktator, Wissenschaft als Teufelswerk und Waffen als Volksrecht – wer immer glaubte, die Tea Party habe sich mit der erzwungenen, unpopulären Schließung der Bundesregierung vorigen Herbst erledigt, hat sich geirrt. In Georgia lebt sie munter weiter, ebenso in Mississippi, Kentucky oder Kansas, wo sie etablierten republikanischen Kandidaten das Leben schwer und die Wiederwahl streitig macht.
(SZ 16.04.14)


Eigentlich haben die Demokraten in Georgia derzeit keine Chance. Aber Michelle Nunn, die Tochter des langjährigen Senators Sam Nunn – ein Mann, dem auch gemäßigte GOPer respektieren, hat als Brouns Gegenkandidatin nun plötzlich Chancen auf einen Senatssitz. Denn auch unter den Republikanern gibt es welche, denen die völlige geistige Umnachtung der Teebeutler zu weit geht.



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