Na, das
war aber heute eine kräftige Schlagzeile auf der Bayern-Seite der SZ: „DER
PAPST GREIFT DURCH“.
Später
im Text heißt es dann martialisch „Machtwort des Papstes!“
Uiuiui –
was ist passiert?
„Papst verhängt Höchststrafe über Pfarrer für Missbrauch“
poltert die Hessenschau.
Es sei die
höchste Strafe, die der Papst über den Würzburger den Priester Wolfdieter W.
aussprechen könne.
Wow, was
hat Wolfdieter W. getan, daß der freundliche Franzl so auf die Pauke haut?
OK, es
geht offensichtlich um Kinderbefummeln – wie es tausendfach jedes Jahr durch
katholische Geistliche geschieht.
Neu ist
allerdings, daß der Papst etwas dagegen hat, sich sogar selbst einmischt.
Der andere
Papst, der Gerontigere von beiden, hatte ja noch eigenhändig bei Androhung der
Exkommunikation verboten Kinderfickerpriester den Behörden auszuliefern.
Was hat
Wolfdieter W. aus Würzburg getan, daß Franzi so böse geworden ist?
Nun, das
Übliche eigentlich:
W.,
Priester seit 1966, missbrauchte während seiner Zeit in einer Westerwälder zum
Bistum Limburg gehörenden Gemeinde (1986 bis 1990 als Pfarrer) sieben Jungs.
Diese Fälle wurden erst jetzt angezeigt.
Ab 1992 arbeitete
Wolfdieter W. stellvertretender Dekan im oberfränkischen Coburg, das zum
Erzbistum Bamberg gehört. Dort ging er wieder über Jahre seinen päderastischen
Neigungen nach; wurde im Jahr 2000 vom Landgericht Coburg wegen des vielfachen sexuellen
Missbrauchs von kleinen Jungs zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Der
Bundesgerichtshof bestätigte das Urteil, nachdem W. Revision eingelegt hatte.
Nur neun Jahre nach dem Urteil feuerte ihn der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann – aber erst nachdem W.W. über acht Jahre immer wieder frech seine ehemaligen Opfer und deren Familien wieder und weiter belästigte.
Nur neun Jahre nach dem Urteil feuerte ihn der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann – aber erst nachdem W.W. über acht Jahre immer wieder frech seine ehemaligen Opfer und deren Familien wieder und weiter belästigte.
Bischof Hofmann
entpflichtete W. im Jahr 2009 vom priesterlichen Dienst, nachdem in
unerträglicher Weise die Opfer und ihre Familien nach all den Jahren wieder
belästigt wurden.
Inzwischen
wurde auch TVEs Nachfolgern in Limburg klar, daß Pfarrer W. schon während
seiner Würzburger Zeit Messdiener vergewaltigte. Sie erstatteten nun Anzeige
beim Vatikan – 49 Jahre nachdem W. zum Priester geweiht wurde.
Nun zog
also der Papst die Reißleine und ließ seinen Wadenbeißer Müller die Laisierung
des notorischen Kinderfickers unterschreiben.
Die Diözese Würzburg
bedauerte am Donnerstag "zutiefst das schwere Leid, das durch den Priester
Opfern und deren Familien widerfahren ist". Auch im Bistum Würzburg hatte
sich der Mann sexueller Übergriffe schuldig gemacht. Erst vor kurzem hatten
sich beim Missbrauchsbeauftragten weitere Opfer des Priesters gemeldet. Bei
zwei Missbrauchsopfern seien bereits Anträge auf finanzielle Leistung in
Anerkennung des Leids genehmigt worden, teilte die Diözese mit.
(dpa,
epd, 31.07.15)
SZ,
Frankfurter Neue Presse, Hessenschau, der ORF – sie alle staunen über die prompte
und konsequente Reaktion des Vatikans.
Priester
W. ist jetzt 75 Jahre alt, hat keinen einzigen Tag dafür im Gefängnis gesessen,
daß er über Jahrzehnte Kinder missbrauchte.
Seine
brutale Strafe sieht vor, daß er nun, mit 75, nicht mehr die Messe zelebrieren
darf – und besonders brutal: Seine Pension wird von 100% auf 80% seines
ehemaligen Gehalts gekürzt.
Als
jemand, der zu der Generation gehört, die sich auf ein staatliches und stattliches
Rentenniveau von 42% (ohne Kinderficken) freuen dürfen, kommen mir die Tränen
vor Mitleid, daß der arme W. mit 75 Jahren nur noch 80% seiner Bezüge erhält.
Ja, da
hat Franzl mal eine brutalstmögliche Strafe verhängt!
„DER
PAPST GREIFT DURCH“ – so die SZ!
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