Die Dresdner
Antifa-Bewegung, die Linken, diejenigen, die sich für Flüchtlinge einsetzen,
haben mein Mitgefühl und meinen Respekt.
Wie viel
schwerer muß so ein Engagement sein, wenn man sich in der Hauptstadt eines Failed States
befindet, in der PEGIDA-Stadt, die bundesweit immer wieder mit neuen
Negativschlagzeilen von sich reden macht.
Die
Dresdner tun mir Leid, weil sie sich mit Hobby-Hitler Lutz Bachmann und Finsterlinga Festerling
rumplagen müssen.
Es gibt
einfach zu viel Dreck in Dresden.
Tatsache
ist aber auch, daß dieser braune Abschaum nirgendwo so reüssiert, wie in
Dresden.
Gefördert
von einer weit weit rechts stehenden bräunlichen Sachsen-CDU,
bildet die Bevölkerung des ehemaligen Tals der Ahnungslosen den deutschlandweit
idealsten Nährboden für Xenophobie, Neonazismus, Antisemitismus und
Homophobie.
Die
sächsische Staatsregierung unternimmt nichts dagegen, daß Nazis genau vor
traumatisierten Flüchtlingen rumgrölen und diese bedrohen.
Einem Innenminister Markus Ulbig ist alles zuzutrauen – womöglich hofft
er sogar darauf mit Hilfe des braunen Mobs weniger Flüchtlinge nach Sachsen
zugeteilt zu bekommen.
[….]
Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären
gerade mit kleinen, verängstigten Kindern aus Ihrer Heimat geflohen, weil Ihnen
dort die Bombensplitter um die Ohren flogen oder weil Sie damit rechnen
mussten, dass Ihnen in Kürze der Kopf abgeschnitten wird. Geflohen, nachdem Sie
erleben mussten, dass enge Verwandte, Freund und Nachbarn vergewaltigt,
gefoltert oder getötet wurden.
Wer eine solche
Situation erlebt, ist – sofern er nicht schon von Geburt an ein
gefühlsunfähiger Psychopath war – traumatisiert. Auch Sie! Posttraumatische
Belastungsstörungen sind nicht einfach zu behandeln und schon gar nicht mit der
gelungenen Flucht abzuschütteln. Dass traumatisierte Menschen in einem
zivilisierten Rechtsstaat eine sichere Zuflucht finden, sollte jedem Menschen –
unabhängig von seiner sonstigen politischen Ausrichtung – ein eigenes Bedürfnis
sein.
So und nun bleiben Sie
mal noch einen Moment in der Situation: Sie sind also aus Ihrer Heimat
geflohen, haben schreckliches Leid erlebt und sitzen nun in einem
Asylbewerberheim im schönen Freital, das Ihnen eine erste Zuflucht geben soll.
Und dann hören Sie Tag für Tag dieses elende, widerwärtige Geschrei. Sie
verstehen zwar die Worte nicht, weil Sie die Sprache der Ureinwohner noch nicht
gelernt haben, aber Sie hören trotzdem den abgrundtiefen Hass. Abend für Abend.
Und, wie fühlt sich
das an?
Sie trauen sich nicht
aus dem Heim heraus, um vielleicht mit Ihren Kindern einmal spazieren zu gehen,
weil der nette Mann vom Sicherheitsdienst Ihnen gesagt hat, es könnte außerhalb
des Heims zu gewalttätigen Angriffen kommen. Also bleiben Sie und Ihre Kinder
im Heim und bekommen zunehmend Angst vor diesen seltsamen Leuten. Es wäre ein
Wunder, wenn Ihre Traumatisierung sich nicht immer wieder meldet und sie
entweder vor lauter Angst gar nicht mehr schlafen können, oder aber davon
träumen, dass Ihnen erneut jemand ans Leben will. Und, wie fühlt sich das an?
Wie es die zuständigen
Freitaler Behörden seit Wochen zulassen können, dass die Freitaler Brüllmeister
ihr „besorgtes“ Rassistengeschrei wieder und wieder unmittelbar vor dem
Flüchtlingsheim zum Besten geben, ist mir ein Rätsel.
Merkels
grausamer Parteiableger im äußersten Südosten ist an Erbärmlichkeit kaum noch
zu überbieten.
Die CDU-Staatsregierung sieht tatenlos zu wie
Menschen drangsaliert werden.
Dresden
legt immer noch mal einen drauf. Die mutigen Jungs und Mädels von „Dresden Nazifrei“
konnten das gestern wieder erleben, als Nazi-Demonstranten die Errichtung einer
Zeltstadt in Dresden verhindern wollten.
[…]
Etwa 200 Rechte standen 350
Gegendemonstranten gegenüber. Polizisten gingen dazwischen. In der sächsischen
Landeshauptstadt wurden am Abend etwa 500 Flüchtlinge aus Syrien erwartet.
[…]
Um sie unterbringen zu können, wurde eine
Zeltstadt errichtet, Betreiber des Lagers ist das Deutsche Rote Kreuz. Nach den
Worten von DRK-Chef Rüdiger Unger waren Mitarbeiter der Hilfsorganisation schon
am Donnerstagabend von Schaulustigen daran gehindert worden, Vorbereitungen für
das Lager zu treffen. In einem Fall sei jemand sogar mit einem Auto auf einen
DRK-Helfer zugefahren. "Ich habe so etwas noch nie erlebt", sagte
Unger. Allen müsse klar sein, dass man hier humanitäre Nothilfe leiste.
[…]
Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks hätten
aus Angst vor Steinewerfern Helme mitgebracht.
[…]
Zahlreiche Menschen versuchten am Donnerstag,
die Mitarbeiter bei den Vorbereitungen für die Eröffnung der Zelte zu
behindern.
Sachsens
Innenstaatssekretär Michael Wilhelm (CDU) zeigte sich beschämt über die
Vorfälle. […]Wilhelm richtete einen eindringlichen Appell
an die Rechten: "Lasst die Leute in Ruhe, die haben so viel
durchgemacht." […]
Die ZEIT ONLINE
berichtet von den heutigen Angriffen auf unsere Gegenkundgebung. Wir hatten
drei Verletzte durch Böller- und Flaschenwürfe zu beklagen, inklusive eines
RTW-Einsatzes. […] Die Polizei zeigte sich einmal mehr
unvorbereitet und vollkommen überfordert von der Gewalt, die von den Nazis
ausging. Wir fragen uns wirklich langsam, in welcher Blümchenwelt die
Polizeiführung lebt, wenn sie diese Eskalationsstufe nicht hat kommen sehen. Da
wäre der ein oder andere anlassunabhängige Blick mehr ins Netz wohl mal ganz
sinnvoll gewesen. *hust* Vielleicht sind die Damen und Herren ja jetzt endlich
mal aufgewacht und in der Realität angekommen. Zweifel daran sind aber natürlich
wie immer berechtigt.
Zur Stunde ist die
Lage an der Bremer Straße ruhig. Es befinden sich noch etwa 100
Flüchtlingsunterstützer_innen vor Ort, allerdings sind auch noch mindestens 30
Nazis in der Nähe. Das Innenministerium hat angekündigt, mehrere Züge der
Polizei und der Bereitschaftspolizei in die Friedrichstadt verlegen. Ob sich
daraus tatsächlich irgendein Schutz für die #ZeltstaDD
ergibt, wird sich zeigen, siehe oben.
[…]
Es ist
an dieser Stelle offenbar noch einmal notwendig ein paar Fakten zu nennen:
Es
ist tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal Dresdens, daß sich dort immer wieder
Myriaden Menschen zu fremdenfeindlichen Märschen zusammen fanden.
Dresden
ist auch die einzige der 20 größten Städte Deutschlands, die durch ein
bräunliches Wahlbündnis aus Pegida, AfD und Co einen Bürgermeister wählte.
Da
ich in Dresdens Partnerstadt Hamburg lebe, wird man mir verzeihen, wenn ich
über das hiesige Zusammenleben mit Ausländern berichte. Hamburg hat nämlich
einen ZEHNMAL HÖHREN MIGRANTENANTEIL in
der Bevölkerung.
So
müssen sich die schlimmsten Alpträume der Dresdner Pedigree-Marschierer
anfühlen.
Wie
hält die Hamburger Bevölkerung das nur aus?
Nun,
recht gut offenbar.
Weltoffen und
tolerant, so sieht sich Hamburg gern. Doch wie sieht es im alltäglichen
Miteinander der verschiedenen Kulturen aus? Wie stehen Migranten und Nicht-Migranten
zueinander? Und wo gibt es Vorbehalte und Probleme? Erstmals wurde im Auftrag
der Sozialbehörde eine repräsentative Bevölkerungsstudie zu diesem
Themenkomplex in Auftrag gegeben. […]
Von den 1021 telefonisch befragten und 146
persönlich interviewten Menschen, die an der Studie „Zusammenleben in Hamburg“
teilnahmen, gaben beeindruckende 98 Prozent an, sich in ihrem Stadtteil und in
Hamburg generell wohlzufühlen. 90 Prozent finden, dass Deutsche und Zuwanderer
in ihrem Stadtteil gut miteinander auskommen.
[…]
Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) zeigt
sich insgesamt froh über die Ergebnisse der Studie. „Sie zeigt auch, dass die
Durchmischung der Bevölkerung von 94 Prozent der Bewohner begrüßt wird. Das ist
auch vor dem Hintergrund einer anhaltend hohen Zahl ankommender Menschen ein
gutes Zeichen.
Bei
den Pediga-Dresdnern haben Fakten keine Chance. In dem Bundesland mit den
wenigsten Migranten und von denen auch noch die wenigstens Muslime sind, laufen
sie zu Zehntausenden mit vollgeschissenen Hosen durch die Hauptstadt und
jammern ob ihrer Überfremdungsängste.
So
wird die menschenverachtende Grundeinstellung vieler Sachsen offenbar. Sie
wollen den großen ökonomischen und kulturellen Nutzen der Migranten nicht
wahrhaben und sind ohnehin nicht für mitmenschliche Argumentationen offen. Daß
in mit deutschen Waffen geführten Kriegen Millionen Menschen flüchten und
unfassbares Leid ertragen, ist den Pedigas egal.
Hätten
Pfarrer Gauck und Pfarrerstochter Merkel auch nur einen Funken Anstand, würden
sie alles stehen und liegen lassen, um sich dem braunen Mob entgegen zu
stellen.
Sie
würden in Großen Kampagnen darüber aufklären wie segensreich und notwendig
Einwanderung ist, was wir unter Solidarität verstehen.
Aber
die beiden kümmern sich natürlich nicht darum.
Im
Gegenteil, ungeniert wird aus den Unionsparteien xenophobe Stimmung geschürt,
indem Markus Ulbig Anti-Ausländer-Taskforces aufstellt, der CSU-Vorstand eine Art Linguzid anstrebt,
indem Ausländern auch in ihren eigen vier Wänden nur noch deutsch sprechen
dürfen, indem CDU-Vize Klöckner mit großem Brimborium ein Burka-Verbot für die
unter 100 Burkaträgerinnen in Deutschland fordert und indem Bundesminister
Dobrindt eine Anti-Ausländermaut zusammenwerkelt.(….).
Die Zahl der
Geflüchteten weltweit steigt und mit ihnen auch Fremdenfeindlichkeit und
Ablehnung in Deutschland. […]
Europa ist ein reicher
Kontinent. Aber immer wieder wird behauptet, Flüchtlinge gefährdeten diesen
Reichtum. Europa würde eine zu große Last tragen.
Die Zahlen zeigen
etwas anderes. Zum Beispiel die zu den aus Syrien Geflüchteten. Durch den Krieg
dort wurden 2,8 Millionen Menschen zu Flüchtlingen, 6,5 Millionen wurden
innerhalb Syriens vertrieben. Laut UNHCR haben allerdings nur vier Prozent der
Geflüchteten Zuflucht in Europa gesucht. In den Libanon sind fast zehn Mal so
viele Menschen geflohen. Im Vergleich: In Bayern kommt ein Flüchtling auf 305
Einwohner, in Jordanien ist das Verhältnis 1:11.
[…]
[…] In
Deutschland lebende Ausländer entlasten den Sozialstaat außerdem in
Milliardenhöhe. Das zeigt eine Studie des Zentrums für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Danach sorgten
die rund 6,6 Millionen Menschen ohne deutschen Pass im Jahr 2012 für einen
Überschuss von insgesamt 22 Milliarden Euro.
Jeder Ausländer zahlt demnach
pro Jahr durchschnittlich 3 300 Euro mehr Steuern und Sozialabgaben, als er an
staatlichen Leistungen erhält.
[…]
Jeder Bürger könnte der Untersuchung zufolge um mehr als 400 Euro
jährlich fiskalisch entlastet werden, wenn künftig pro Jahr mindestens 200 000
Zuwanderer nach Deutschland kämen und 30 Prozent von ihnen hoch und weitere 50
Prozent mittel qualifiziert wären.
Wird Deutschland also
ausgenutzt? Sind wir das Sehnsuchtsziel aller Flüchtlinge? Die Fakten sprechen
dagegen.
Warum
also sind es gerade die Sachsen, die so widerlich durch Ausländerhass
auffallen?
Dresden
scheint voll von den sogenannten „neuen Asozialen" zu sein.
Anders als Thilo
Sarrazin es in seinem umstrittenen Buch behauptete, sind es nicht die
Zuwanderer, die das Bildungsniveau senken. Es sind die Deutschen selbst. Und
zwar ausgerechnet jene, die bei Facebook gegen Ausländer hetzen.
Es ist schon
auffällig, dass die meisten fremdenfeindlichen Kommentare haarsträubende
Rechtschreibfehler enthalten, oder? Viele Kommentatoren beherrschen nicht
einmal die Grundregeln des Satzbaus. Herr H. schreibt von "denuzieren und
provuzieren". Er schreibt, dass Deutsche von Zuwanderern nicht
"ackzeptiert" werden. Er zitiert aus der "Biebel".
Nun geht es mir gar
nicht darum, mich über eine Rechtschreib-Schwäche lustig zu machen. Aber sie
ist einer von vielen Hinweisen darauf, dass der wachsende Fremdenhass in
Deutschland mit schlechter Bildung zusammenhängt.
Wenn ich Dummheit
sage, meine ich aber nicht unbedingt mangelnde Intelligenz oder einen niedrigen
Schulabschluss. Ich rede von einer ganz bestimmten Dummheit. Von Ignoranz. Von
der Weigerung, sich Vernunft und Fakten zu öffnen.
[…]
Nur 6,8 Prozent der Deutschen mit Abitur
sind laut einer Studie der Universität Leipzig ausländerfeindlich. Bei den Deutschen
ohne Abitur sind es 20,8 Prozent.
Diese 20 Prozent sind
gefährlich. Sie hören nicht auf die Vernunft, nicht auf Fakten und Argumente.
Sie lassen sich von ihren Gefühlen beherrschen - und ihre stärkste Emotion ist
die Angst. Wenn sie auf Unwissen trifft, ist das eine explosive Mischung.
Wir leben in einem
Land, in dem eine hochrangige CDU-Politikern wie Erika Steinbach behauptet, die
NSDAP sei eine linke Partei gewesen. Und das, obwohl das NS-Regime Kommunisten
verfolgte und hinrichten ließ. Die Quelle von Frau Steinbach? Joseph Goebbels,
Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda. Erika Steinbach gehört
immerhin dem Fraktionsvorstand der Union an. Das muss man sich einmal
klarmachen.
Und sie ist nicht
alleine. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis wollte den
Schöpfungsglauben im Biologie-Unterricht einführen: "Die
naturwissenschaftlichen Erkenntnisse von heute können doch morgen schon wieder
anders aussehen", sagte er dem Magazin "Cicero". Und fragte:
"Wissen wir, ob unsere wissenschaftlichen Vorstellungen von der Entstehung
der Welt in 200 Jahren noch in derselben Form Bestand haben?"
Ein sächsischer
Bundestagsabgeordneter lehnte die Homo-Ehe mit der Begründung ab, dass
"Fische nicht fliegen und Vögel nicht schwimmen könnten."
Wenn sogar Politiker
der Volksparteien solche dummen Thesen äußern, ist es dann ein Wunder, dass
immer mehr deutsche Bürger das auch tun? Im Internet verbreiten sich auf
Portalen wie "Netzplanet" Verschwörungstheorien und falsche
Informationen, über die man nur den Kopf schütteln kann. Herr H. glaubt auch an
Chemtrails und daran, dass die deutschen Medien von Israel gesteuert werden.
Das Faszinierende
(oder eher Traurige) daran: Diese Menschen erwähnen immer wieder die Politik,
die Regierung, die EU. Aber eigentlich haben sie keine Ahnung, wovon sie da eigentlich
reden. 40 Prozent der Deutschen wissen laut einer Umfrage von 2014 nicht
einmal, was der Unterschied zwischen einer Demokratie und einer Diktatur ist. […]
Gerade
erklärte ich noch weshalb es unzulässig ist zu pauschalisieren.
Aber in Dresden kommt einfach zu viel zusammen.
Es wird
Zeit, daß wir Hamburger uns mal von unserer (Noch-)Partnerstadt Dresden
entpartnern.
Als es
die DDR noch gab, war es ja ganz cool diese Städtepartnerschaft zu haben und es
bot sich auch irgendwie wegen der gemeinsamen Lage an der Elbe an.
Aber mit
diesem bräunlichen Pegida-Dresden von heute will man doch eigentlich nichts
mehr zu tun haben!
Die
Dresdner Stadtregierung unter dem Bürgermeister Dirk Hilbert, der von einem
rechts-rechts-Bündnis aus CDU, Pegida und AfD unterstützt wurde und die
Dresdner Landesregierung Tillich sollen spüren, daß die anderen Bundesländer
ihre Blindheit auf dem rechten Auge nicht akzeptieren.
Vielleicht hilft man so der
Dresdner
Antifa-Bewegung, den Linken und diejenigen, die sich für Flüchtlinge
einsetzen, am besten. Man zeigt ihnen, daß sie nicht allein gegen
Windmühlen kämpfen.
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